„Spanische Fliege“ – Versionsunterschied

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Version vom 11. Februar 2006, 23:25 Uhr

Spanische Fliege
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Superclassis: Sechsfüßer (Hexapoda)
Vorlage:Classis: Insekten (Insecta)
Vorlage:Ordo: Käfer (Coleoptera)
Vorlage:Familia: Ölkäfer (Meloidae)
Vorlage:Genus: Lytta
Vorlage:Species: Spanische Fliege
Wissenschaftlicher Name
Lytta vesicatoria
Linnaeus, 1758

Die Spanische Fliege (Lytta vesicatoria) ist eine Art aus der Käferfamilie der Ölkäfer (Meloidae). Sie lebt vor allem in Südeuropa und dem afrikanischen Mittelmeergebiet sowie in wärmeren Gebieten Mitteleuropas einschließlich Deutschland. Dabei tritt er phasenweise selbst außerhalb seines eigentlichen Verbreitungsgebietes in Massen auf.

Der Käfer erreicht eine Körperlänge von neun bis 21 Millimetern und ist metallisch-grün gefärbt. Es handelt sich um einen Pflanzenfresser, der bei Massenauftereten vor allem bei verschiedenen Ölbaumgewächsen als Schädling auftritt. Besonders groß sind diese Schäden an Eschen, sie treten jedoch auch an Liguster, Flieder und den Ölbäumen auf. Die Käfer haben einen üblen Geruch und pressen bei Bedrohung ein gelbes, stark hautreizendes Sekret aus den Kniegelenken, welches Cantharidin enthält.

Die Spanische Fliege als Potenzmittel und Reizgift

Bekannt ist der Käfer vor allem durch das als Potenzmittel genutzte Pulver, welches aus den zermahlenen Käfern besteht und ebenfalls als Spanische Fliege bezeichnet wird. Dieses enthält den Wirkstoff Cantharidin, welches auch bei einer Reihe weiterer Arten der Ölkäfer sowie bei anderen Käferfamilien vorkommt. Cantharidin ist ein starkes Reizgift, welches auf der Haut Blasen und Nekrosen bildet und bei oraler Einnahme zu akutem Nierenversagen führen und dadurch tödlich sein kann. Eine Potenzsteigerung wird dem Mittel durch eine massive Reizung der Harnwege nachgesagt, welche zu einer starken Erektion bis hin zu einer schmerzhaften Dauererektion führen kann. Das sexuelle Verlangen wird durch die Einnahme der Spanischen Fliege nicht gesteigert. Auch König Heinrich IV. (1050-1106) riskierte für die Potenz seine Gesundheit und konsumierte die Spanische Fliege.

Bei Überdosierungen kann das Zentralnervensystem angegriffen werden. In Extremfällen kommt es innerhalb von zwölf Stunden zum Tod durch Lebervergiftung, Kreislaufkollaps und Nierenversagen. Daher wurde die Spanische Fliege in der Vergangenheit auch als Tötungsgift bei Hinrichtungen und für heimliche Mordanschläge verwendet. Die in Deutschland erhältlichen Präparate mit der Bezeichnung "Spanische Fliege" stellen bei einer normalen Anwendung jedoch keine Gefahr dar, da sie den Wirkstoff tatsächlich nur in homöopathischer Dosierung enthalten. In den USA ist der Verkauf und die Anwendung von Präparaten mit dem Wirkstoff Cantharidin verboten.

Siehe auch: Aphrodisiakum, Cantharidenpflaster