Silvester I.

Silvester erhält von Konstantin die Papstkrone
Fresko in Santi Quattro Coronati in Rom (1247)

Silvester I. († 31. Dezember 335 in Rom) war von 314 bis zu seinem Tod Papst.

Leben

Silvester folgte am 31. Januar 314 Miltiades als Papst nach. Sein Name wurde 813 in den Heiligenkalender aufgenommen. Nach ihm wurde der hl. Marcus Papst.

Nach einer frühmittelalterlichen Legende soll Papst Silvester den kranken römischen Kaiser Konstantin den Großen vom Aussatz geheilt und getauft haben. So dokumentiert es die Konstantinische Schenkung, eine gefälschte Urkunde, deren Entstehung man in der Mitte des 8. Jahrhunderts (um 754, nach der Salbung der Karolinger zu fränkischen Königen) vermutet. Verbreitet wurde die Legende in der mittelalterlichen Legenda Aurea des Jacobus de Voragine. Zum Dank für die Heilung soll Papst Silvester von Konstantin das sogenannte Patrimonium Petri, das die Grundlage des späteren Kirchenstaates bildete, als Geschenk erhalten haben. Kaiser Konstantin hatte allerdings bereits 313 im Toleranzedikt von Mailand den Christen das Praktizieren ihres Glaubens erlaubt und getauft wurde er auf dem Totenbett von Eusebius von Nikomedia. Papst Silvester ließ beim Konzil von Nicaea 325, an dem er selbst nicht teilnahm, sondern sich von zwei Presbytern vertreten ließ, das erste Glaubensbekenntnis festschreiben, das Bekenntnis von Nicäa. Auch ließ er über dem Petrusgrab in Rom, im Gräberfeld des Vatikanischen Hügels, die erste Peterskirche erbauen.

Papst Silvester starb am 31. Dezember 335. Sein Leichnam wurde in den Priscilla-Katakomben an der Via Salaria in Rom beigesetzt. Im Zuge der Langobarden­einfälle im 8. Jahrhundert wurden seine Reliquien in die an der Piazza San Silvestro liegende Kirche San Silvestro in Capite überführt.[1]

Heiligenverehrung

Silvester war der erste heilige Papst, der nicht das Martyrium erlitt. Sein Gedenktag wird von der griechisch-orthodoxen Kirche und der bulgarisch-orthodoxen Kirche am 2. Januar, von der russisch-orthodoxen Kirche am 15. Januar und von der römisch-katholischen Kirche an seinem Todestag, dem 31. Dezember, gefeiert. Dieser Tag wird deshalb allgemein Silvester genannt. Sein Name bedeutet „der Waldmann“ (von lateinisch silva „Wald“). Silvester ist Schutzpatron der Haustiere und wird um eine gute Futterernte und ein gutes neues Jahr angerufen.

Nach einer über 700 Jahre alten Erzählung soll Papst Silvester einst auf dem Weg von Rom nach Trier durch Hausen geritten sein, heute Stadtteil von Mayen in der Eifel, wo sein Pferd ein Hufeisen verloren habe. In Erinnerung daran segnet der Pfarrer von Hausen alljährlich am 31. Dezember die vor der Kirche St. Silvester versammelten Reiter und ihre Pferde. Anschließend führt er hoch zu Ross in liturgischem Gewand und seit Längerem mit Reiterhelm die Prozession an, die dreimal um die Kirche zieht, bevor ein Festgottesdienst gefeiert wird.[2]

Literatur

Commons: Silvester I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Corinna Mühlstedt: Dreimal Silvester: Wahrheit und Legende dreier Kirchenmänner. Eine Spurensuche in Rom. Beitrag in Tag für Tag, Sendung im Deutschlandfunk vom 30. Dezember 2011, abgerufen am 4. Januar 2012.
  2. Elvira Bell: Pastor auf hohem Ross. In: Paulinus Nr. 3/2020, Hrsg. Bistum Trier, ISSN 1436-9214, S. 10.
VorgängerAmtNachfolger
MiltiadesBischof von Rom
(die Bezeichnung Papst wurde erstmals nach 384 verwendet)

314–335
Marcus


[[Kategorie:Silvester 01| }}