„Słubice“ – Versionsunterschied

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Version vom 11. Dezember 2007, 19:37 Uhr

Słubice
Wappen von Słubice Koordinaten fehlen
Koordinaten fehlen
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lebus
Powiat: Słubice
Fläche: 19,2 km²
Geographische Lage: Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe: 41 m n.p.m.
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 4081005054−URB
(Fehler: Ungültige Zeitangabe)
Postleitzahl: 69-100 bis 69-101
Telefonvorwahl: (+48) 95
Kfz-Kennzeichen: FSL
Gmina
Fläche: 185 km²
Einwohner: *GemeindeTyp fehlt zur Ermittlung aus Parameter TERYT*
Bevölkerungsdichte: Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator < Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 4081005054
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Ryszard Bodziacki
Adresse: ul. Akademicka 1
69-100 Słubice
Webpräsenz: www.slubice.pl

Słubice ([swuˈbiʦɛ], deutsch Dammvorstadt) ist eine Stadt an der Oder im äußersten Westen Polens mit 17.265 Einwohnern. Bis 1945 gehörte das heutige Stadtgebiet von Słubice als Dammvorstadt bzw. Gartenstadt zu Frankfurt (Oder). Heute befinden sich hier die wichtigsten Grenzübergänge zwischen Deutschland und Polen – für den Straßenverkehr die Autobahnbrücke der Bundesautobahn 12/Autostrada A2 und die sogenannte Stadtbrücke über die Oder sowie für den Eisenbahnverkehr der Grenzbahnhof im nahegelegenen Stadtteil Kunowice. Słubice ist Standort des polnisch-deutschen Wissenschaftszentrums Collegium Polonicum.

Geschichte

Bis 1945 war Słubice als Dammvorstadt Teil der Stadt Frankfurt (Oder). Schon vor mehr als 750 Jahren gab es am östlichen Oderufer eine slawische Siedlung mit dem Namen Zliwice. Die Trennung begann mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der damit verbundenen Besetzung der Stadt durch die Rote Armee. Am 19. April 1945 um 05:29 Uhr wurde die Stadtbrücke gesprengt und damit die Dammvorstadt auch von Telefon-, Gas- und Wasserleitungen getrennt. Die 129. Schützendivision der 33. sowjetischen Armee konnte auf Grund der bereits zuvor zurückgezogenen Wehrmacht die Dammvorstadt kampflos besetzen. Nach den Wünschen Polens sollte ganz Frankfurt polnisch werden, da eine Trennung der Stadt als unsinnig angesehen wurde. Daher wurde von der polnischen Verwaltung Słubice als Synonym für den ganzen Ort angesehen. 17 Verwaltungsleute, 5 Handwerker und 28 bewaffnete Polizisten erreichten am 2. Mai 1945 den Ort und sollten eine polnische Verwaltung aufbauen[1]. Als Verwaltungsgebäude wurde das Haus in der Friedrichstr. 10 (später ul. Armii Czerwonej, ab 1950 ul. Jedności Robotniczej 12) ausgewählt. Am 4. Mai errichtete die Sowjetarmee eine provisorische Brücke von der Lebuser Mauerstraße zum Prinzenufer. Ab dem 8. Mai kehrten die ersten Deutschen Zivilisten in die Dammstadt zurück. Am 15. Mai 1945 wurde das erste Mal eine polnische Bescheinigung mit dem Stempel Słubice ausgestellt, allerdings gibt es auch eine polnische Meldebescheinigung vom selben Tag, welche Frankfurt als Ort ausweist. Am 20. Mai brannte der Gasthof Goldener Löwe, der bis dahin das älteste Gebäude der Dammvorstadt war. Das Gebäude aus dem Jahre 1601 befand sich an der Stelle des heutigen Collegium Polonicum. Das erste Rathaus der neu errichteten Stadt wurde am 28. Mai 1945 in der Straße Neuer Markt 5 (heute pl. Wolności 5) eingerichtet.

Blick von der Insel Ziegenwerder in Frankfurt über die Oder nach Słubice

Am 15. Juni lebten nach einem polnischen Bericht im Bereich Słubice, wobei unklar ist, welches Gebiet dieser Bereich umfasst, 8.000 Deutsche und nur 80 Polen. Der seit dem 24. Mai als Starost eingesetzte Henryk Jastrzębski verfügte einen Abschluss der Vertreibung der Deutschen aus der Dammvorstadt bis zum 15./16. Juni, insgesamt wurden dabei 3.640 Deutsche vertrieben[2]. Offiziell blieben fünf Deutsche und sieben Juden zurück, die genaue Zahl liegt vermutlich höher. Ab dem 30. Juni wurde die Dammvorstadt/Słubice wieder mit Strom versorgt, möglich durch ein extra verlegtes Kabel. Im Juli erfolgten umfangreiche Demontagen durch die sowjetischen Truppen in Betrieben Słubices. Ab dem 2. August 1945 war die Teilung der Stadt offiziell durch die Potsdamer Konferenz besiegelt. Ab dem 28. August ermöglichte eine Wasserleitung über die Oder die Wasserversorgung Słubices. Am 10. Oktober erhielten die deutschen Straßen polnische Namen, welche allerdings in der Folgezeit noch mehrfach wechselten. Ab dem 12. Oktober begann offiziell das Schuljahr für 120 Schüler von Słubice. Direktor war Józef Mager. Ende 1945 lebten in Słubice 685 Menschen, von denen die meisten Militärs waren[3]. Am 13. März 1946 verließen die sowjetischen Kampfverbände die Stadt. Das erste neue Wohngebäude, das nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurde, hatte Platz für 58 Familien und wurde am pl. Wolności errichtet. In den 1970er Jahren wurden vor allem Plattenbauten errichtet und die Siedlungen Słowiańskie und Paderewskiego entstanden.[4] Seit 1999 gehört die Stadt zur Woiwodschaft Lebus.

Bahnstation

2002 begannen Bauarbeiten für eine Bahnstation in Słubice, die 2003 in Betrieb genommen wurde.

Deutsche Besucher, meist aus Frankfurt oder dem nahegelegenen Brandenburger Umland einschließlich Berlins frequentieren hauptsächlich den Basar („Polenmarkt“), wo u. a. preisgünstig Zigaretten angeboten werden, z. B. in der „Zigarettenstraße“ (ul. Jedności Robotniczej). In der Nacht vom 10./11. Januar 2007 brannte der Basar vollständig ab, ohne dass dabei Personenschäden zu verzeichnen waren. Bei der Brandbekämpfung wurde die polnische Feuerwehr durch ihre deutschen Kollegen unterstützt. Ein Wiederaufbau des Marktes ist zwischenzeitlich beschlossene Sache.

Aber auch der Tanktourismus stellt einen wichtigen Wirtschaftszweig für Słubice dar. Gleiches gilt auch für die Prostitution, die in zahlreichen Bordellen ebenfalls hauptsächlich von deutschen Besuchern genutzt wird.

Name

Der Name Słubice wurde vermutlich von dem älteren slawischen Namen für die Siedlung Zliwitz abgeleitet[5].

Partnerstädte

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Kino Piast

Das Kino Piast wurde am 15. Januar 1925 als „Film-Palast Friedrichstraße“ mit dem Stummfilm Carlos und Elisabeth nach Schillers Don Carlos in der damaligen Friedrichstraße 8 eröffnet. Das Kino, das auch eine kleine Bühne für Tanz und Theateraufführungen besaß, wurde nach den Plänen des Charlottenburger Architekten A. Rebiger errichtet und bot damals etwa 500 bis 525 Personen Platz.[6] Bereits fünf Jahre später wurde das Kino geschlossen und die Gaststätte Elyseum eröffnete in dem Gebäude. Nach Umbauarbeiten und Modernisierungen erfolgte die Wiedereröffnung am 3. Dezember 1937 mit dem Film Patrioten. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Bildung Słubices wurde das Kino verstaatlicht. Das Kinogebäude, heute in der ul. Jedności Robotniczej 10 gelegen, wurde im März 2005 geschlossen, nachdem zuvor die ehemalige Kassenhalle des Gebäudes neben dem Kinobetrieb auch als Blumen- und Gemüseladen genutzt worden war. [7]

SMOK

Das städtische Kulturzentrum SMOK, das auch von Studenten gern besucht wird, mit seiner kleinen Galerie und zahlreichen Veranstaltungen richtet gemeinsam mit Frankfurt (Oder) die TranzVOCALE aus, das internationale Festival für Lied und Weltmusik.


Gmina

Blick von der Oderbrücke aus Deutschland kommend

Die Großgemeinde (Gmina) Słubice umfasst ein Territorium von 185 km² mit 19.106 Einwohnern. Dazu zählen folgende Ortschaften:

Literatur

Jedności-Robotniczej-Straße (Straße der Arbeitereinheit)
  • Monika Kilian/Ulrich Knefelkamp (Hg.) Frankfurt/Oder-Słubice. Sieben Spaziergänge durch die Stadtgeschichte Berlin: Scrîpvaz, 2003, ISBN 3-931278-06-9
  • Reiß, Eckhard Das Ende der Frankfurter Dammvorstadt und das Entstehen von Słubice in „Mitteilungen Heft 2, 2003 “ Historischer Verein zu Frankfurt (Oder) e.V.
  • Słubice. Historia – topografia – rozwój. Geschichte – Topografie – Entwicklung Bearbeitet v. Collegium Polonicum, Studiengang „European Cultural Heritage“ (Deutsch und Polnisch) Słubice, Berlin: Scrîpvaz, 2003 ISBN 3-931278-22-0
  • Walter Hausdorf, Siegrid Noack, Słubice (Frankfurter Dammvorstadt) – Straßen, Wege und Plätze in ihrer historischen Entwicklung in Frankfurter Jahrbuch 2005, ISBN 3-933416-61-2, S. 95–191, (polnisch und deutsch)
Commons: Słubice – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Reiß, Eckhard, 2003
  2. Reiß, Eckhard, 2003
  3. Hausdorf/Noack, Frankfurter Jahrbuch 2005, S. 97
  4. Hausdorf/Noack, Frankfurter Jahrbuch 2005, S. 97
  5. http://www.museum-viadrina.de/Strassenlexikon_Slubice/einleitung.htm
  6. Frankfurter Oderzeitung, 11.01.1925
  7. Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 24./25. Mai 2006, S. 17