Rudolf von Hoegen

Rudolf von Hoegen (* 1937[1]) war ein Jurist wurde im April 1991 Präsident des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) und dessen erster ziviler Leiter.

Leben

Seine berufliche Karriere begann der promovierte Jurist von Hoegen zunächst als Verwaltungsbeamter. Aus dem Bundesinnenministerium wechselte er in Verwendungen bei verschiedenen deutschen Nachrichtendiensten.

Ab 1976 leitete Hoegen im Amt eines Direktores die Abteilung V (Geheimschutz) beim Bundesamt für Verfassungsschutz, ab dem 1. März 1980 die Abteilung IV (Spionageabwehr), ab Anfang 1981 die Abteilung I (Grundsatz) und schließlich von Februar 1982 bis zum 30. Oktober 1983 wieder die Abteilung IV.

Danach begann von Hoegen eine neue Tätigkeit als erster Direktor beim Bundeskriminalamt, wo er in Meckenheim die Abteilung Staatsschutz und Sicherungsgruppe Bonn leitete.

1985 wurde er aufgrund des wegen der Kießling-Affäre des MAD in Auftrag gegebenen Höcherl-Berichts, der eine vermehrte Verwendung von Zivilisten in dem Armeegeheimdienst zur Auflockerung der verkrusteten Strukturen gefordert hatte, zum MAD versetzt, dessen Präsident er von 1991 bis zu seiner Zurruhesetzung 2003 blieb. Seine Versuche, die Kompetenzen des MAD auch auf Auslandsaufklärung auszudehnen, scheiterten zum Ende der Amtszeit von Hoegens hin am Widerstand des BND.[2]

Er ist Teilnehmer des 2003 gegründeten „Gesprächskreis Nachrichtendienste in Deutschland“ (GKND) aus ehemaligen hochrangigen Mitarbeitern der deutschen Geheimdienste und gehört dessen Beirat an.[3][4] Er war Mitbegründer des GKND[5] 2008 war er Vizevorsitzender des Beirates.[6]

Von Hoegen ist Mitglied der CDU und nahm in ihr kleinere Funktionen wahr.

Literatur

  • Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955-1995. in: Schriftenreihe Führung und Truppe, Bd. 5.. Militair-Verlag K.D. Patzwall, Norderstedt, 1996, S. 23.
  • Albert Oeckl: Taschenbuch des offentlichen Lebens, Deutschland, 2002/2003, 52. Jahrgang. Festland Verlag, Bonn, 2002, S. 112.
  • Klaus Marxen: Strafjustiz und DDR-Unrecht. Band 4: Spionage – Teil 2. De Gruyter, Berlin, 2003, S. 1070.

Einzelnachweise

  1. Helmut Müller-Enbergs, Armin Wagner, Christoph Links Verlag: Spione und Nachrichtenhändler: Geheimdienst-Karrieren in Deutschland 1939-1989. Ch Ch. Links Verlag, Berlin Links, 2016, S. 282.
  2. Kleinkrieg der Agenten, Focus vom 10. Juni 2002
  3. Andreas Förster, Kaffeekränzchen für Staatsschützer, Berliner Zeitung vom 14. Juli 2003
  4. Online-Flyer Nr. 69 vom 7. November 2006 der Neue Rheinische Zeitung (online).
  5. Pressemitteilung des GKND vom 4. Juli 2003 (Memento des Originals vom 5. November 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gknd.de
  6. GKND vom Januar 2008 (Memento des Originals vom 26. Juni 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gknd.de (PDF; 187 kB)