„Rudolf von Hoegen“ – Versionsunterschied

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'''Rudolf von Hoegen''' (* [[1937]]<ref>Helmut Müller-Enbergs, Armin Wagner, Christoph Links Verlag: ''Spione und Nachrichtenhändler: Geheimdienst-Karrieren in Deutschland 1939-1989''. Ch Ch. Links Verlag, Berlin Links, 2016, S. 282.</ref>) ist ein [[Jurist]], wurde im April 1991 [[Präsident (Verwaltung)|Präsident]] des [[Militärischer Abschirmdienst|Militärischen Abschirmdienstes]] (MAD) und dessen erster ziviler Leiter.
'''Rudolf von Hoegen''' wurde im April 1991 Präsident des deutschen Inlandsnachrichtendienstes [[Amt für den Militärischen Abschirmdienst|MAD]].


== Leben ==
Seine berufliche Karriere begann der promovierte Jurist zunächst als Verwaltungsbeamter. Aus dem [[Bundesministerium des Innern|Bundesinnenministerium]] wechselte er in Verwendungen bei verschiedenen deutschen Nachrichtendiensten.
Seine berufliche Karriere begann der [[Promotion (Doktor)|promovierte]] Jurist von Hoegen zunächst als Verwaltungsbeamter. Aus dem [[Bundesministerium des Innern]] wechselte er in [[Verwendung (Dienstrecht)|Verwendungen]] bei verschiedenen deutschen Nachrichtendiensten.


Ab 1976 war von Hoegen Direktor beim [[Bundesamt für Verfassungsschutz]] und leitete dort zunächst die Abteilung V (Geheimschutz) und seit dem 1. März 1980 die Abteilung&nbsp;IV (Spionageabwehr), ab Anfang 1981 die Abteilung&nbsp;I (Grundsatzabteilung), schließlich seit Februar 1982 wieder die Abteilung&nbsp;IV, diesmal bis zum 30. Oktober 1983.
Ab 1976 leitete Hoegen im [[Amt (Beamtenrecht)|Amt]] eines Direktores die Abteilung&nbsp;V ([[Geheimschutz]]) beim [[Bundesamt für Verfassungsschutz]], ab dem 1.&nbsp;März 1980 die Abteilung&nbsp;IV ([[Spionageabwehr]]), ab Anfang 1981 die Abteilung&nbsp;I (Grundsatz) und schließlich von Februar 1982 bis zum 30.&nbsp;Oktober 1983 wieder die Abteilung&nbsp;IV.


Danach begann von Hoegen eine neue Tätigkeit als ''erster Direktor'' beim [[Bundeskriminalamt (Deutschland)|Bundeskriminalamt]], wo er in [[Meckenheim (Rheinland)|Meckenheim]] die Abteilung ''[[Staatsschutz]] und [[Sicherungsgruppe Bonn]]'' leitete.
Danach begann von Hoegen eine neue Tätigkeit als ''erster Direktor'' beim [[Bundeskriminalamt (Deutschland)|Bundeskriminalamt]], wo er in [[Meckenheim (Rheinland)|Meckenheim]] die Abteilung ''[[Staatsschutz]] und [[Sicherungsgruppe Bonn]]'' leitete.


1985 wurde er aufgrund des wegen der [[Kießling-Affäre]] des MAD in Auftrag gegebenen [[Höcherl-Bericht]]s, der eine vermehrte Verwendung von Zivilisten in dem Armeegeheimdienst zur Auflockerung der verkrusteten Strukturen gefordert hatte, zum MAD versetzt, dessen Präsident er von 1991 bis zu seiner Zurruhesetzung 2003 blieb. Versuche die Kompetenzen des MAD auch auf Auslandsaufklärung auszudehnen scheiterten zum Ende der Amtszeit von Hoegens hin am Widerstand des BND.<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/geheimdienste-kleinkrieg-der-agenten_aid_205208.html ''Kleinkrieg der Agenten'', Focus vom 10. Juni 2002]</ref>
1985 wurde er aufgrund des wegen der [[Kießling-Affäre]] des MAD in Auftrag gegebenen [[Hermann Höcherl|Höcherl-Berichts]], der eine vermehrte Verwendung von Zivilisten im MAD gefordert hatte, dorthin versetzt, wo er ziviler Stellvertreter des militärischen Amtschefs [[Hubertus Senff]] wurde. Ab 1991 bis zu seiner Zurruhesetzung 2003 war von Hoegen Präsident des MAD. Seine Versuche, die Kompetenzen des MAD auch auf Auslandsaufklärung auszudehnen, scheiterten zum Ende der Amtszeit von Hoegens hin am Widerstand des BND.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.focus.de/politik/deutschland/geheimdienste-kleinkrieg-der-agenten_aid_205208.html |titel=Kleinkrieg der Agenten |werk=Focus |datum=2002-06-10 |abruf=2020-02-27}}</ref>


Er ist Teilnehmer des 2003 gegründeten „[[Gesprächskreis Nachrichtendienste in Deutschland]]“ (GKND) aus ehemaligen hochrangigen Mitarbeitern der deutschen Geheimdienste und gehört dessen Beirat an.<ref>[https://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2003/0714/seite1/0057/index.html Andreas Förster, ''Kaffeekränzchen für Staatsschützer'', Berliner Zeitung vom 14. Juli 2003]</ref><ref>[http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=10316, Online-Flyer Nr. 69 vom 7. November 2006] der Neue Rheinische Zeitung (online).</ref> Er war Mitbegründer des GKND<ref>[http://www.gknd.de/Dokumente/030-Publikationen/031-ZurGruendungdesGKND/031-Gruendung.html Pressemitteilung des GKND vom 4. Juli 2003]</ref> 2008 war er Vizevorsitzender des Beirates.<ref>[http://www.gknd.de/Flyer/Flyer-Englisch.pdf GKND vom Januar 2008]</ref>
Er ist Mitbegründer des 2003 gegründeten „[[Gesprächskreis Nachrichtendienste in Deutschland]]“ (GKND) aus ehemaligen hochrangigen Mitarbeitern der deutschen Nachrichtendienste und gehört dessen Beirat an.<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Förster |url=http://www.berliner-zeitung.de/archiv/pensionierte-geheimdienstler-bilden-einen-gespraechskreis-kaffeekraenzchen-fuer-staatsschuetzer,10810590,10100594.html |titel=Kaffeekränzchen für Staatsschützer |werk=berliner-zeitung.de |datum=2003-07-14 |abruf=2020-02-27}}</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://www.gknd.de/Dokumente/030-Publikationen/031-ZurGruendungdesGKND/031-Gruendung.html |wayback=20091105025320 |text=Pressemitteilung des GKND vom 4. Juli 2003}}</ref> 2008 war er Vizevorsitzender des Beirates.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.gknd.de/Flyer/Flyer-Englisch.pdf |wayback=20070626124513 |text=GKND vom Januar 2008 }} (PDF; 187&nbsp;kB)</ref>


Von Hoegen ist Mitglied der [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] und nahm in ihr kleinere Funktionen wahr.
Von Hoegen ist Mitglied der [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] und nahm in ihr kleinere Funktionen wahr.


==Einzelnachweise==
== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 5. Januar 2024, 23:25 Uhr

Rudolf von Hoegen (* 1937[1]) ist ein Jurist, wurde im April 1991 Präsident des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) und dessen erster ziviler Leiter.

Leben

Seine berufliche Karriere begann der promovierte Jurist von Hoegen zunächst als Verwaltungsbeamter. Aus dem Bundesministerium des Innern wechselte er in Verwendungen bei verschiedenen deutschen Nachrichtendiensten.

Ab 1976 leitete Hoegen im Amt eines Direktores die Abteilung V (Geheimschutz) beim Bundesamt für Verfassungsschutz, ab dem 1. März 1980 die Abteilung IV (Spionageabwehr), ab Anfang 1981 die Abteilung I (Grundsatz) und schließlich von Februar 1982 bis zum 30. Oktober 1983 wieder die Abteilung IV.

Danach begann von Hoegen eine neue Tätigkeit als erster Direktor beim Bundeskriminalamt, wo er in Meckenheim die Abteilung Staatsschutz und Sicherungsgruppe Bonn leitete.

1985 wurde er aufgrund des wegen der Kießling-Affäre des MAD in Auftrag gegebenen Höcherl-Berichts, der eine vermehrte Verwendung von Zivilisten im MAD gefordert hatte, dorthin versetzt, wo er ziviler Stellvertreter des militärischen Amtschefs Hubertus Senff wurde. Ab 1991 bis zu seiner Zurruhesetzung 2003 war von Hoegen Präsident des MAD. Seine Versuche, die Kompetenzen des MAD auch auf Auslandsaufklärung auszudehnen, scheiterten zum Ende der Amtszeit von Hoegens hin am Widerstand des BND.[2]

Er ist Mitbegründer des 2003 gegründeten „Gesprächskreis Nachrichtendienste in Deutschland“ (GKND) aus ehemaligen hochrangigen Mitarbeitern der deutschen Nachrichtendienste und gehört dessen Beirat an.[3][4] 2008 war er Vizevorsitzender des Beirates.[5]

Von Hoegen ist Mitglied der CDU und nahm in ihr kleinere Funktionen wahr.

Einzelnachweise

  1. Helmut Müller-Enbergs, Armin Wagner, Christoph Links Verlag: Spione und Nachrichtenhändler: Geheimdienst-Karrieren in Deutschland 1939-1989. Ch Ch. Links Verlag, Berlin Links, 2016, S. 282.
  2. Kleinkrieg der Agenten. In: Focus. 10. Juni 2002, abgerufen am 27. Februar 2020.
  3. Andreas Förster: Kaffeekränzchen für Staatsschützer. In: berliner-zeitung.de. 14. Juli 2003, abgerufen am 27. Februar 2020.
  4. Pressemitteilung des GKND vom 4. Juli 2003 (Memento vom 5. November 2009 im Internet Archive)
  5. GKND vom Januar 2008 (Memento vom 26. Juni 2007 im Internet Archive) (PDF; 187 kB)