„Richard Kolb“ – Versionsunterschied

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'''Richard Kolb''' (* [[1891]] in [[Bamberg]]; [[1945]] in [[Bad Reichenhall]]) war ein deutscher Rundfunkintendant zur [[Zeit des Nationalsozialismus]].
'''Richard Kolb''' (geboren [[29. Juni]] [[1891]] in [[Bamberg]]; gestorben [[16. September]] [[1945]] in [[Bad Reichenhall]]) war ein deutscher Rundfunkintendant zur [[Zeit des Nationalsozialismus]].


== Leben ==
== Leben ==
Richard Kolb wurde 1891 im Bamberg geboren. Er war als Artillerie-Offizier Teilnehmer am [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] und schied im Range eines [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmanns]] aus. Kolb wurde 1921 eines der ersten Mitglieder der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] und nach deren Gründung Mitglied der [[Sturmabteilung|SA]], war in deren Führungsspitze und Waffenoffizier [[Adolf Hitler]]s. 1923 war Kolb in vorderster Reihe Teilnehmer beim [[Hitlerputsch|Marsch auf die Feldherrnhalle]] und daher [[Blutorden|Blutordensträger]].
Richard Kolb war als Artillerie-Offizier Teilnehmer am [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] und schied 1919 im Range eines [[Oberleutnant]]s aus. 1922 wurde er mit dem Charakter eines [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmanns]] a. D. befördert.


Kolb wurde 1921 eines der ersten Mitglieder der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] und nach deren Gründung Mitglied der [[Sturmabteilung|SA]], war in deren Führungsspitze und Waffenoffizier [[Adolf Hitler]]s. 1923 war Kolb in vorderster Reihe Teilnehmer beim [[Hitlerputsch|Marsch auf die Feldherrnhalle]] und daher [[Blutorden]]sträger.
Zum Rundfunk kam er als Redakteur der „Bayerischen Radiozeitung“, ein Teil der dort geschriebenen Aufsätze wurde 1932, unter dem Titel „Horoskop des Hörspiels“ zusammengefasst, im Verlag der [[Programmzeitschrift|Radiozeitschrift]] „Rufer und Hörer“ veröffentlicht. Mit seiner Schrift „Schicksalsstunde des Rundfunks“ empfahl er sich als [[Medienpolitik|Rundfunkexperte]] in der Partei, in der er dem Flügel von [[Gregor Strasser]] zuzurechnen war. Nachdem die Nationalsozialisten 1932 in Preußen die Macht übernommen hatten, wurde unter anderen am 15. August der Intendant [[Hans Flesch]] entlassen und Kolb wurde im

Oktober 1932 Sendeleiter der [[Funk-Stunde Berlin]] an der [[Haus des Rundfunks|Masurenallee]] unter dem kommissarischen Intendanten Friedrich Carl Duske<ref>kommissarischer Intendant der Funk-Stunde könnte auch Erich Scholz gewesen sein.</ref><ref>Die ''Wochenschrift des Reichsverbandes Deutscher Rundfunkteilnehmer E.V.'' "Der Deutsche Sender" lobt Kolb in ihrer Ausgabe 9/1933 vom 26. Februar 1933: "Der sozialdemokratische Volksfunk beschimpft in hämischer Weise Kolb. Das beweist, daß Kolb auf dem rechten Wege ist, den Rundfunk zu seinen richtungweisenden Aufgaben im nationalen Deutschland emporzuführen."</ref>. In seiner Schrift hatte er Flesch Postenschacherei und mangelndes Verständnis für die „Durchdringung des Rundfunks mit deutschen und christlichen Ideen“ vorgeworfen<ref>Kolb, ''Schicksalsstunde des Rundfunks'', S. 4</ref>.
Zum 1. Oktober 1931 trat er wieder der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 659.290)<ref>Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/22160414</ref> und schloss sich auch der [[Schutzstaffel|SS]] an (SS-Nummer 60.827). Zum Rundfunk kam er als Redakteur der „Bayerischen Radiozeitung“, ein Teil der dort geschriebenen Aufsätze wurde 1932 unter dem Titel „Horoskop des Hörspiels“ zusammengefasst, im Verlag der [[Programmzeitschrift|Radiozeitschrift]] „Rufer und Hörer“ veröffentlicht. Mit seiner Schrift „Schicksalsstunde des Rundfunks“ empfahl er sich als [[Medienpolitik|Rundfunkexperte]] in der Partei, in der er dem Flügel von [[Gregor Strasser]] zuzurechnen war. Nach dem „[[Preußenschlag]]“ vom 20. Juli 1932 wurde unter anderen am 15. August der Intendant [[Hans Flesch]] entlassen und Kolb wurde im Oktober 1932 Sendeleiter der [[Funk-Stunde Berlin]] an der [[Haus des Rundfunks|Masurenallee]] unter dem kommissarischen Intendanten Friedrich Carl Duske.<ref>kommissarischer Intendant der Funk-Stunde könnte auch Erich Scholz gewesen sein.</ref><ref>Die ''Wochenschrift des Reichsverbandes Deutscher Rundfunkteilnehmer E.V.'' „Der Deutsche Sender“ lobt Kolb in ihrer Ausgabe 9/1933 vom 26. Februar 1933: „Der sozialdemokratische Volksfunk beschimpft in hämischer Weise Kolb. Das beweist, daß Kolb auf dem rechten Wege ist, den Rundfunk zu seinen richtungweisenden Aufgaben im nationalen Deutschland emporzuführen.</ref> In seiner Schrift hatte er Flesch Postenschacherei und mangelndes Verständnis für die „Durchdringung des Rundfunks mit deutschen und christlichen Ideen“ vorgeworfen.<ref>Kolb, ''Schicksalsstunde des Rundfunks'', S. 4</ref>


=== Intendant ===
=== Intendant ===
[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-02985A, Berlin, Fackelzug zur Machtergreifung Hitlers.jpg|thumb|Fackelzug zur Machtergreifung Hitlers]]
[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-02985A, Berlin, Fackelzug zur Machtergreifung Hitlers.jpg|mini|Fackelzug zur Machtergreifung Hitlers]]
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-R88978, KZ Oranienburg, SA-Männer vor SPD-Häftlingen.jpg|miniatur|SPD-Politiker und Rundfunkmitarbeiter als Häftlinge im [[KZ Oranienburg]]. Von rechts: [[Kurt Magnus (Rundfunkpionier)|Kurt Magnus]], [[Hans Flesch]], [[Heinrich Giesecke]], [[Alfred Braun]], [[Friedrich Ebert junior]] und [[Ernst Heilmann]] (August 1933)]]
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-R88978, KZ Oranienburg, SA-Männer vor SPD-Häftlingen.jpg|mini|SPD-Politiker und Rundfunkmitarbeiter als Häftlinge im [[KZ Oranienburg]]. Von rechts: [[Kurt Magnus (Rundfunkpionier)|Kurt Magnus]], [[Hans Flesch]], [[Heinrich Giesecke (Beamter)|Heinrich Giesecke]], [[Alfred Braun]], [[Friedrich Ebert junior]] und [[Ernst Heilmann]] (August 1933)]]
Kolb organisierte am 30. Januar 1933 kurzfristig eine Rundfunkreportage von den Fackelzügen zur „[[Machtergreifung]]“.
Kolb organisierte am 30. Januar 1933 kurzfristig eine Rundfunkreportage von den Fackelzügen zur „[[Machtergreifung]]“.


Ab Februar 1933 agierte Kolb als [[Intendant]] in Berlin und wechselte am 19. April 1933 als Intendant zur [[Deutsche Stunde in Bayern|Bayerischen Rundfunk G.m.b.H.]] nach [[München]].
Ab Februar 1933 agierte Kolb als [[Intendant]] in Berlin und wechselte am 19. April 1933 als Intendant zur [[Deutsche Stunde in Bayern|Bayerischen Rundfunk G.m.b.H.]] nach [[München]].


Auf seinem politischen Höhepunkt war Kolb, als [[Joseph Goebbels]] ihn am 23. April 1933 im Münchener Funkhaus einführte<ref>Reinhard Döhl, ''Hanns Joachim Tannewitz „Öl“. Zur Dramaturgie des Hörspiels im Dritten Reich.'' Bei: [http://doehl.netzliteratur.net/mirror_uni/tannewitz.htm doehl.netzliteratur]</ref>:
Auf seinem politischen Höhepunkt war Kolb, als [[Joseph Goebbels]] ihn am 23. April 1933 im Münchener Funkhaus einführte:<ref>Reinhard Döhl, ''Hanns Joachim Tannewitz „Öl“. Zur Dramaturgie des Hörspiels im Dritten Reich.'' Bei: [http://doehl.netzliteratur.net/mirror_uni/tannewitz.htm doehl.netzliteratur]</ref>
:„Ich habe mich in den damaligen Wochen sehr oft stundenlang mit ihrem neuen Intendanten, der jetzt in München seines Amtes waltet, über die Aufgaben des Rundfunks unterhalten. Ich verdanke ihm viele Anregungen, verdanke ihm eine Fülle von Gedanken, die später, als wir den Rundfunk in unsere eigene Hand nahmen, in die Tat umgesetzt worden sind.“
:„Ich habe mich in den damaligen Wochen sehr oft stundenlang mit ihrem neuen Intendanten, der jetzt in München seines Amtes waltet, über die Aufgaben des Rundfunks unterhalten. Ich verdanke ihm viele Anregungen, verdanke ihm eine Fülle von Gedanken, die später, als wir den Rundfunk in unsere eigene Hand nahmen, in die Tat umgesetzt worden sind.“
Kolb selbst:
Kolb selbst:
:„Wenn die nationale Bewegung in den letzten Wochen so rasch anwuchs und ungeheure Fortschritte machte, daß sich die Zahl der 17 Millionen wohl sicher schon mehr als verdoppelt hat, so hat der Rundfunk einen großen Teil verdient daran. Denn das Miterleben einer Rede des Führers wuchs über die Tausende jeweils im Saale Anwesenden hinaus auf die ungezählte Masse der Hörer […] Heute ist der Rundfunk keine Erscheinung für sich, losgelöst vom Schicksal des deutschen Volkes, sondern ein Instrument desselben, und der Geist, der dieses Instrument bedient, ist der Geist der Klassenversöhnung und Volksgemeinschaft. Jeder, der im Rundfunk mitbauen und mithelfen darf, ist heute nicht mehr ein Angestellter nur einer Sendegesellschaft, sondern ein Diener des neuen Staates und des Volkes, ein Diener des größten Massenbeeinflussungsinstrumentes, das nicht nur ein Spiegel seiner Zeit, sondern die aktivistische Staatsidee und die lebendige und schöpferische öffentliche Meinung ist.“<ref>zitiert bei Reinhard Döhl, ebd.</ref>
:„Wenn die nationale Bewegung in den letzten Wochen so rasch anwuchs und ungeheure Fortschritte machte, daß sich die Zahl der 17 Millionen wohl sicher schon mehr als verdoppelt hat, so hat der Rundfunk einen großen Teil verdient daran. Denn das Miterleben einer Rede des Führers wuchs über die Tausende jeweils im Saale Anwesenden hinaus auf die ungezählte Masse der Hörer […] Heute ist der Rundfunk keine Erscheinung für sich, losgelöst vom Schicksal des deutschen Volkes, sondern ein Instrument desselben, und der Geist, der dieses Instrument bedient, ist der Geist der Klassenversöhnung und Volksgemeinschaft. Jeder, der im Rundfunk mitbauen und mithelfen darf, ist heute nicht mehr ein Angestellter nur einer Sendegesellschaft, sondern ein Diener des neuen Staates und des Volkes, ein Diener des größten Massenbeeinflussungsinstrumentes, das nicht nur ein Spiegel seiner Zeit, sondern die aktivistische Staatsidee und die lebendige und schöpferische öffentliche Meinung ist.“<ref>zitiert bei Reinhard Döhl, ebd.</ref>


=== Universität Jena ===
=== Universität Jena ===
Angeblich auf Betreiben von [[Eugen Hadamovsky]] schied er in München bereits zum 1. Oktober 1933 wieder aus, sein Nachfolger in München beim [[Reichs-Rundfunk-Gesellschaft|Reichssender München]] wurde zum 1. Januar 1934 [[Hellmuth Habersbrunner]]. <ref>[http://www.dra.de/rundfunkgeschichte/radiogeschichte/organisation/pdf/BR_1924-1933_dt_stunde.pdf ''Radiogeschichte, Bayerischer Sendebezirk''] (PDF; 194&nbsp;kB), Organigramme bei BR</ref> Wegen seiner Zugehörigkeit zum Strasser-Flügel in der Partei hatte er nach dessen Absturz Anfang 1933 in der Partei keinen genügenden Rückhalt mehr. Auch waren seine rundfunkpolitischen Ansichten, die gegen „das Weimarer System“ auf Brechung des [[Staatsmonopol]]s gerichtet waren und den Gebührenanteil der Rundfunkanstalten auf Kosten der [[Deutsche Reichspost|Deutschen Reichspost]] vergrößern sollten, nun im Zuge der [[Gleichschaltung]] schon nicht mehr opportun. Während Kolbs Rundfunkkarriere beendet war, nahm der Rundfunk unter Goebbels und Hadamovsky den von Kolb vorausgesehenen Aufschwung.
Angeblich auf Betreiben von [[Eugen Hadamovsky]] schied er in München bereits zum 1. Oktober 1933 wieder aus, sein Nachfolger in München beim [[Reichs-Rundfunk-Gesellschaft|Reichssender München]] wurde zum 1. Januar 1934 [[Hellmuth Habersbrunner]].<ref>{{Webarchiv|url=http://www.dra.de/rundfunkgeschichte/radiogeschichte/organisation/pdf/BR_1924-1933_dt_stunde.pdf |wayback=20120601235613 |text=''Radiogeschichte, Bayerischer Sendebezirk'' }} (PDF; 194&nbsp;kB), Organigramme bei BR. Abgerufen am 1.&nbsp;April 2024.</ref> Wegen seiner Zugehörigkeit zum Strasser-Flügel in der Partei hatte er nach dessen Absturz Anfang 1933 in der Partei keinen genügenden Rückhalt mehr. Auch waren seine rundfunkpolitischen Ansichten, die gegen „das Weimarer System“ auf Brechung des [[Staatsmonopol]]s gerichtet waren und den Gebührenanteil der Rundfunkanstalten auf Kosten der [[Deutsche Reichspost|Deutschen Reichspost]] vergrößern sollten, nun im Zuge der [[Gleichschaltung]] schon nicht mehr opportun. Während Kolbs Rundfunkkarriere beendet war, nahm der Rundfunk unter Goebbels und Hadamovsky den von Kolb vorausgesehenen Aufschwung.


Zwischen 1934 und 1937 ist über Kolbs Tätigkeit nichts bekannt. In der NS-Hierarchie der [[Alter Kämpfer|Alten Kämpfer]] stand er weiterhin ganz oben und marschierte jeweils am [[9. November (Deutschland)|9. November]] zu Gedenkfeierlichkeiten für den [[Hitlerputsch]] in einer Linie mit [[Friedrich Weber (Veterinärmediziner)|Friedrich Weber]], [[Hermann Göring]], [[Adolf Hitler]], [[Ulrich Graf (NSDAP)|Ulrich Graf]] und [[Hermann Kriebel]] vom [[Bürgerbräukeller]] zur [[Feldherrnhalle]].
Zwischen 1934 und 1937 ist über Kolbs Tätigkeit nichts bekannt. In der NS-Hierarchie der [[Alter Kämpfer|Alten Kämpfer]] stand er weiterhin ganz oben und marschierte jeweils am [[9. November (Deutschland)|9. November]] zu Gedenkfeierlichkeiten für den [[Hitlerputsch]] in einer Linie mit [[Friedrich Weber (Tiermediziner)|Friedrich Weber]], [[Hermann Göring]], [[Adolf Hitler]], [[Ulrich Graf (Politiker, 1878)|Ulrich Graf]] und [[Hermann Kriebel]] vom [[Bürgerbräukeller]] zur [[Feldherrnhalle]].


Kolb erhielt, obwohl ihm ein Hochschulabschluss fehlte, 1937 auf Betreiben des [[Stab des Stellvertreters des Führers|Stabs des Stellvertreters des Führers]] zunächst einen Lehrauftrag und 1938 eine a.o. Professur für [[Militärgeschichte|Wehrgeschichte und Wehrphilosophie]] an der [[Friedrich-Schiller-Universität Jena|Universität Jena]]. In Jena [[Denunziation|denunzierte]] er, der inzwischen auch [[SS-Hauptsturmführer]] ([[SS-Ehren- und Rangführer|Ehrenführer]]) war, mit Zitaten aus einem privaten Gespräch<ref>Die private Einladung kam von Walter Weddigen (1895–1978), Professor für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, und Frau, Luise, geb. Göbel (28. Dezember 1901 in Alexandria). Kolb war mit seiner Frau eingeladen. Siehe Joachim Hendel [Bearb.]: ''Wege der Wissenschaft im Nationalsozialismus : Dokumente zur Universität Jena, 1933 - 1945'' Stuttgart : Steiner , 2007 ISBN 978-3-515-09006-3, S. 183f</ref> [[Ricarda Huch]] und deren Schwiegersohn [[Franz Böhm]]. Kolbs Brief vom 11. Mai 1937 löste ein Verfahren nach dem [[Heimtückegesetz]] aus, und Böhm wurde 1938 der Lehrauftrag an der Universität Jena entzogen. Huch, und damit auch Böhm, standen allerdings unter der Protektion des nationalsozialistischen Reichsjustizministers [[Franz Gürtner]].<ref>[[Ines Geipel]], ''Zensiert, verschwiegen, vergessen. Autorinnen in Ostdeutschland 1945–1989'', Düsseldorf : Artemis & Winkler, 2009 [http://www.patmos.de/download-leseproben/9783538072695.pdf/leseprobe_zensiert_verschwiegen_vergessen.pdf Leseprobe]</ref><ref>Schreiben abgedruckt bei Joachim Hendel: ''Wege der Wissenschaft im Nationalsozialismus'', S. 181-183</ref><ref>Alexander Hollerbach, ''Streiflichter zu Leben und Werk Franz Böhms (1895 - 1977)'' [http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/5483/pdf/Hollerbach_Wissenschaft_und_Politik.pdf PDF] </ref>
Kolb erhielt, obwohl ihm ein Hochschulabschluss fehlte, 1937 auf Betreiben des [[Stab des Stellvertreters des Führers|Stabs des Stellvertreters des Führers]] zunächst einen Lehrauftrag und 1938 eine a.o. Professur für [[Militärgeschichte|Wehrgeschichte und Wehrphilosophie]] an der [[Friedrich-Schiller-Universität Jena|Universität Jena]]. In Jena [[Denunziation|denunzierte]] er, der inzwischen auch [[SS-Hauptsturmführer]] ([[SS-Ehren- und Rangführer|Ehrenführer]]) war, mit Zitaten aus einem privaten Gespräch<ref>Die private Einladung kam von Walter Weddigen (1895–1978), Professor für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, und Frau, Luise, geb. Göbel (28. Dezember 1901 in Alexandria). Kolb war mit seiner Frau eingeladen. Siehe Joachim Hendel [Bearb.]: ''Wege der Wissenschaft im Nationalsozialismus: Dokumente zur Universität Jena, 1933–1945''. Stuttgart: Steiner 2007. ISBN 978-3-515-09006-3, S. 183f</ref> [[Ricarda Huch]] und deren Schwiegersohn [[Franz Böhm (Wirtschaftswissenschaftler)|Franz Böhm]]. Kolbs Brief vom 11. Mai 1937 löste ein Verfahren nach dem [[Heimtückegesetz]] aus, und Böhm wurde 1938 der Lehrauftrag an der Universität Jena entzogen. Huch, und damit auch Böhm, standen allerdings unter der Protektion des nationalsozialistischen Reichsjustizministers [[Franz Gürtner]].<ref>[[Ines Geipel]]: ''Zensiert, verschwiegen, vergessen. Autorinnen in Ostdeutschland 1945–1989''. Düsseldorf: Artemis & Winkler 2009 [http://www.patmos.de/download-leseproben/9783538072695.pdf/leseprobe_zensiert_verschwiegen_vergessen.pdf Leseprobe]</ref><ref>Schreiben abgedruckt bei Joachim Hendel: ''Wege der Wissenschaft im Nationalsozialismus'', S. 181–183</ref><ref>Alexander Hollerbach: ''Streiflichter zu Leben und Werk Franz Böhms (1895–1977)'' [http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/5483/pdf/Hollerbach_Wissenschaft_und_Politik.pdf PDF]</ref>


Nach Kriegsausbruch meldete sich Kolb wieder als Offizier zur [[Zweiter Weltkrieg|Wehrmacht]] und wurde 1941 als Kommandeur eines [[Flakartillerie|Flak-Regiments]] mit dem [[Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes|Ritterkreuz]] ausgezeichnet. Kolb nahm sich, kriegsversehrt, 1945 im Lazarett Bad Reichenhall das Leben.
Nach Kriegsausbruch meldete sich Kolb wieder als Offizier zur [[Zweiter Weltkrieg|Wehrmacht]], wurde als Hauptmann der Reserve aufgenommen und Mitte November 1941 als Kommandeur der Leichten Flak-Abteilung 91 (mot.) im Dienstgrad eines [[Major]]s der Reserve mit dem [[Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes|Ritterkreuz]] ausgezeichnet. [[Oberstleutnant]] der Reserve Kolb nahm sich, kriegsversehrt, 1945 im Lazarett Bad Reichenhall das Leben.


== Medientheorie ==
== Medientheorie ==
Die Medienpraxis führte nach 1945 die hörspieltheoretischen Überlegungen von Richard Kolb fort, und auch die Medientheorie zitierte ihn, ohne den „Alten Kämpfer“ und Denunzianten wahrzunehmen, als Experten des „Hörspiels der Innerlichkeit“<ref>siehe [http://www.hoerspiel.com/geschichte-zeitlauf-hoerspiel/buecher/ hoerspiel.com]</ref>.
In Westdeutschland wurden nach 1945 Kolbs hörspieltheoretische Überlegungen in der Medienpraxis weiter verwendet, und auch die Medientheorie zitierte ihn, ohne den „Alten Kämpfer“ und Denunzianten wahrzunehmen, als Experten des „Hörspiels der Innerlichkeit“.<ref>siehe [http://www.hoerspiel.com/geschichte-zeitlauf-hoerspiel/buecher/ hoerspiel.com]</ref>

== Foto ==
Kolb ist mehrfach auf Fotos zu den Gedenkveranstaltungen zum 9. November abgebildet.


== Schriften ==
== Schriften ==
* ''Die Entwicklung des künstlerischen Hörspiels aus dem Wesen des Funks'', in: ''Rufer und Hörer''. Berlin, Deutscher Kunstverlag, Jahrgang 1, Heft 5, 1931
* ''Die Entwicklung des künstlerischen Hörspiels aus dem Wesen des Funks'', in: ''Rufer und Hörer''. Berlin, Deutscher Kunstverlag, Jahrgang 1, Heft 5, 1931
* ''Das Horoskop des Hörspiels'', Berlin : Max Hesse Verlag, 1932
* ''Das Horoskop des Hörspiels'', Berlin: Max Hesse Verlag, 1932
* ''Schicksalsstunde des Rundfunks'', Berlin : Brunnen-Verlag Willi Bischoff, 1932
* ''Schicksalsstunde des Rundfunks'', Berlin: Brunnen-Verlag Willi Bischoff, 1932
* mit [[Heinrich Siekmeier]] ''Rundfunk und Film im Dienste nationaler Kultur'', Düsseldorf : Floeder, 1933
* mit [[Heinrich Siekmeier]]: ''Rundfunk und Film im Dienste nationaler Kultur'', Düsseldorf: Floeder, 1933


== Literatur ==
== Literatur ==
* Wolfgang Hagen: [http://www.whagen.de/publications/StimmeAlsKoerperloseWesenheit/Stimme_ultvers.pdf ''Die Stimme als körperlose Wesenheit. Medienepistemologische Skizzen zur europäischen Radioentwicklung''] (PDF; 92&nbsp;kB), bei whagen.de
* Wolfgang Hagen: [https://whagen.de/PDFS/11033_HagenDieStimmealskoerpe_2002.pdf ''Die Stimme als körperlose Wesenheit. Medienepistemologische Skizzen zur europäischen Radioentwicklung''] (PDF; 0,2&nbsp;MB), bei whagen.de
* Wolfgang Hagen: ''Das Radio : zur Geschichte und Theorie des Hörfunks - Deutschland, USA''. München : Fink 2005 ISBN 3-7705-4025-5, S. 117-142
* Wolfgang Hagen: ''Das Radio: zur Geschichte und Theorie des Hörfunks Deutschland, USA''. München: Fink 2005. ISBN 3-7705-4025-5, S. 117–142
* ''Akten der Parteikanzlei der NSDAP. Rekonstruktion eines verlorengegangenen Bestandes.'' Band 1-4. Bearbeitet von Helmut Heiber. München/Wien 1983f. <ref>Akten der Parteikanzlei [http://books.google.de/books?id=E8Oaty1BAwUC&pg=PR10&lpg=PR10&dq=akten+der+parteikanzlei&source=bl&ots=tzZO0xjQ3j&sig=xnoMaCESZkhHxYe5ceANznjP3Tg&hl=de&ei=-osbTKeCLt2TOLPA5b8K&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CBoQ6AEwAQ#v=onepage&q&f=false Eintrag zu Richard Kolb unter # 12600]</ref>
* ''Akten der Parteikanzlei der NSDAP. Rekonstruktion eines verlorengegangenen Bestandes.'' Band 1–4. Bearbeitet von Helmut Heiber. München/Wien 1983f.<ref>Akten der Parteikanzlei [http://books.google.de/books?id=E8Oaty1BAwUC&pg=PR10&lpg=PR10&dq=akten+der+parteikanzlei&source=bl&ots=tzZO0xjQ3j&sig=xnoMaCESZkhHxYe5ceANznjP3Tg&hl=de&ei=-osbTKeCLt2TOLPA5b8K&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CBoQ6AEwAQ#v=onepage&q&f=false Eintrag zu Richard Kolb unter # 12600]</ref>
* ''Kolb, Richard'', in: [[Hans-Michael Körner]], Bruno Jahn: ''Große Bayerische Biographische Enzyklopädie''. Berlin : De Gruyter Saur, 2012, S. 1068

== Weblinks ==
* ''[https://www.hdbg.eu/biografien/detail/richard-kolb/4851 Richard Kolb]'', bei [[Haus der Bayerischen Geschichte]], Abruf am 26. November 2022


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Aktuelle Version vom 1. April 2024, 21:24 Uhr

Richard Kolb (geboren 29. Juni 1891 in Bamberg; gestorben 16. September 1945 in Bad Reichenhall) war ein deutscher Rundfunkintendant zur Zeit des Nationalsozialismus.

Leben

Richard Kolb war als Artillerie-Offizier Teilnehmer am Ersten Weltkrieg und schied 1919 im Range eines Oberleutnants aus. 1922 wurde er mit dem Charakter eines Hauptmanns a. D. befördert.

Kolb wurde 1921 eines der ersten Mitglieder der NSDAP und nach deren Gründung Mitglied der SA, war in deren Führungsspitze und Waffenoffizier Adolf Hitlers. 1923 war Kolb in vorderster Reihe Teilnehmer beim Marsch auf die Feldherrnhalle und daher Blutordensträger.

Zum 1. Oktober 1931 trat er wieder der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 659.290)[1] und schloss sich auch der SS an (SS-Nummer 60.827). Zum Rundfunk kam er als Redakteur der „Bayerischen Radiozeitung“, ein Teil der dort geschriebenen Aufsätze wurde 1932 unter dem Titel „Horoskop des Hörspiels“ zusammengefasst, im Verlag der Radiozeitschrift „Rufer und Hörer“ veröffentlicht. Mit seiner Schrift „Schicksalsstunde des Rundfunks“ empfahl er sich als Rundfunkexperte in der Partei, in der er dem Flügel von Gregor Strasser zuzurechnen war. Nach dem „Preußenschlag“ vom 20. Juli 1932 wurde unter anderen am 15. August der Intendant Hans Flesch entlassen und Kolb wurde im Oktober 1932 Sendeleiter der Funk-Stunde Berlin an der Masurenallee unter dem kommissarischen Intendanten Friedrich Carl Duske.[2][3] In seiner Schrift hatte er Flesch Postenschacherei und mangelndes Verständnis für die „Durchdringung des Rundfunks mit deutschen und christlichen Ideen“ vorgeworfen.[4]

Intendant

Fackelzug zur Machtergreifung Hitlers
SPD-Politiker und Rundfunkmitarbeiter als Häftlinge im KZ Oranienburg. Von rechts: Kurt Magnus, Hans Flesch, Heinrich Giesecke, Alfred Braun, Friedrich Ebert junior und Ernst Heilmann (August 1933)

Kolb organisierte am 30. Januar 1933 kurzfristig eine Rundfunkreportage von den Fackelzügen zur „Machtergreifung“.

Ab Februar 1933 agierte Kolb als Intendant in Berlin und wechselte am 19. April 1933 als Intendant zur Bayerischen Rundfunk G.m.b.H. nach München.

Auf seinem politischen Höhepunkt war Kolb, als Joseph Goebbels ihn am 23. April 1933 im Münchener Funkhaus einführte:[5]

„Ich habe mich in den damaligen Wochen sehr oft stundenlang mit ihrem neuen Intendanten, der jetzt in München seines Amtes waltet, über die Aufgaben des Rundfunks unterhalten. Ich verdanke ihm viele Anregungen, verdanke ihm eine Fülle von Gedanken, die später, als wir den Rundfunk in unsere eigene Hand nahmen, in die Tat umgesetzt worden sind.“

Kolb selbst:

„Wenn die nationale Bewegung in den letzten Wochen so rasch anwuchs und ungeheure Fortschritte machte, daß sich die Zahl der 17 Millionen wohl sicher schon mehr als verdoppelt hat, so hat der Rundfunk einen großen Teil verdient daran. Denn das Miterleben einer Rede des Führers wuchs über die Tausende jeweils im Saale Anwesenden hinaus auf die ungezählte Masse der Hörer […] Heute ist der Rundfunk keine Erscheinung für sich, losgelöst vom Schicksal des deutschen Volkes, sondern ein Instrument desselben, und der Geist, der dieses Instrument bedient, ist der Geist der Klassenversöhnung und Volksgemeinschaft. Jeder, der im Rundfunk mitbauen und mithelfen darf, ist heute nicht mehr ein Angestellter nur einer Sendegesellschaft, sondern ein Diener des neuen Staates und des Volkes, ein Diener des größten Massenbeeinflussungsinstrumentes, das nicht nur ein Spiegel seiner Zeit, sondern die aktivistische Staatsidee und die lebendige und schöpferische öffentliche Meinung ist.“[6]

Universität Jena

Angeblich auf Betreiben von Eugen Hadamovsky schied er in München bereits zum 1. Oktober 1933 wieder aus, sein Nachfolger in München beim Reichssender München wurde zum 1. Januar 1934 Hellmuth Habersbrunner.[7] Wegen seiner Zugehörigkeit zum Strasser-Flügel in der Partei hatte er nach dessen Absturz Anfang 1933 in der Partei keinen genügenden Rückhalt mehr. Auch waren seine rundfunkpolitischen Ansichten, die gegen „das Weimarer System“ auf Brechung des Staatsmonopols gerichtet waren und den Gebührenanteil der Rundfunkanstalten auf Kosten der Deutschen Reichspost vergrößern sollten, nun im Zuge der Gleichschaltung schon nicht mehr opportun. Während Kolbs Rundfunkkarriere beendet war, nahm der Rundfunk unter Goebbels und Hadamovsky den von Kolb vorausgesehenen Aufschwung.

Zwischen 1934 und 1937 ist über Kolbs Tätigkeit nichts bekannt. In der NS-Hierarchie der Alten Kämpfer stand er weiterhin ganz oben und marschierte jeweils am 9. November zu Gedenkfeierlichkeiten für den Hitlerputsch in einer Linie mit Friedrich Weber, Hermann Göring, Adolf Hitler, Ulrich Graf und Hermann Kriebel vom Bürgerbräukeller zur Feldherrnhalle.

Kolb erhielt, obwohl ihm ein Hochschulabschluss fehlte, 1937 auf Betreiben des Stabs des Stellvertreters des Führers zunächst einen Lehrauftrag und 1938 eine a.o. Professur für Wehrgeschichte und Wehrphilosophie an der Universität Jena. In Jena denunzierte er, der inzwischen auch SS-Hauptsturmführer (Ehrenführer) war, mit Zitaten aus einem privaten Gespräch[8] Ricarda Huch und deren Schwiegersohn Franz Böhm. Kolbs Brief vom 11. Mai 1937 löste ein Verfahren nach dem Heimtückegesetz aus, und Böhm wurde 1938 der Lehrauftrag an der Universität Jena entzogen. Huch, und damit auch Böhm, standen allerdings unter der Protektion des nationalsozialistischen Reichsjustizministers Franz Gürtner.[9][10][11]

Nach Kriegsausbruch meldete sich Kolb wieder als Offizier zur Wehrmacht, wurde als Hauptmann der Reserve aufgenommen und Mitte November 1941 als Kommandeur der Leichten Flak-Abteilung 91 (mot.) im Dienstgrad eines Majors der Reserve mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Oberstleutnant der Reserve Kolb nahm sich, kriegsversehrt, 1945 im Lazarett Bad Reichenhall das Leben.

Medientheorie

In Westdeutschland wurden nach 1945 Kolbs hörspieltheoretische Überlegungen in der Medienpraxis weiter verwendet, und auch die Medientheorie zitierte ihn, ohne den „Alten Kämpfer“ und Denunzianten wahrzunehmen, als Experten des „Hörspiels der Innerlichkeit“.[12]

Schriften

  • Die Entwicklung des künstlerischen Hörspiels aus dem Wesen des Funks, in: Rufer und Hörer. Berlin, Deutscher Kunstverlag, Jahrgang 1, Heft 5, 1931
  • Das Horoskop des Hörspiels, Berlin: Max Hesse Verlag, 1932
  • Schicksalsstunde des Rundfunks, Berlin: Brunnen-Verlag Willi Bischoff, 1932
  • mit Heinrich Siekmeier: Rundfunk und Film im Dienste nationaler Kultur, Düsseldorf: Floeder, 1933

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/22160414
  2. kommissarischer Intendant der Funk-Stunde könnte auch Erich Scholz gewesen sein.
  3. Die Wochenschrift des Reichsverbandes Deutscher Rundfunkteilnehmer E.V. „Der Deutsche Sender“ lobt Kolb in ihrer Ausgabe 9/1933 vom 26. Februar 1933: „Der sozialdemokratische Volksfunk beschimpft in hämischer Weise Kolb. Das beweist, daß Kolb auf dem rechten Wege ist, den Rundfunk zu seinen richtungweisenden Aufgaben im nationalen Deutschland emporzuführen.“
  4. Kolb, Schicksalsstunde des Rundfunks, S. 4
  5. Reinhard Döhl, Hanns Joachim Tannewitz „Öl“. Zur Dramaturgie des Hörspiels im Dritten Reich. Bei: doehl.netzliteratur
  6. zitiert bei Reinhard Döhl, ebd.
  7. Radiogeschichte, Bayerischer Sendebezirk (Memento vom 1. Juni 2012 im Internet Archive) (PDF; 194 kB), Organigramme bei BR. Abgerufen am 1. April 2024.
  8. Die private Einladung kam von Walter Weddigen (1895–1978), Professor für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, und Frau, Luise, geb. Göbel (28. Dezember 1901 in Alexandria). Kolb war mit seiner Frau eingeladen. Siehe Joachim Hendel [Bearb.]: Wege der Wissenschaft im Nationalsozialismus: Dokumente zur Universität Jena, 1933–1945. Stuttgart: Steiner 2007. ISBN 978-3-515-09006-3, S. 183f
  9. Ines Geipel: Zensiert, verschwiegen, vergessen. Autorinnen in Ostdeutschland 1945–1989. Düsseldorf: Artemis & Winkler 2009 Leseprobe
  10. Schreiben abgedruckt bei Joachim Hendel: Wege der Wissenschaft im Nationalsozialismus, S. 181–183
  11. Alexander Hollerbach: Streiflichter zu Leben und Werk Franz Böhms (1895–1977) PDF
  12. siehe hoerspiel.com
  13. Akten der Parteikanzlei Eintrag zu Richard Kolb unter # 12600