„Neostigmin“ – Versionsunterschied

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== Anwendung ==
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Bei [[Myasthenia gravis pseudoparalytica|Myasthenie]] kann Neostigmin verwendet werden, um der Muskelschwäche entgegenzuwirken.
Bei [[Myasthenia gravis pseudoparalytica|Myasthenie]] kann Neostigmin verwendet werden, um der Muskelschwäche entgegenzuwirken.

Version vom 3. November 2010, 02:36 Uhr

Strukturformel
Strukturformel von Neostigmin
C12H19N2O2
Allgemeines
Freiname Neostigmin
Andere Namen

3-(Dimethylcarbamoyloxy)- N,N,N-trimethylbenzenaminium

Summenformel C12H19N2O2+
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff (Bromid) [1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 59-99-4
  • 114-80-7 (Bromid)
PubChem 5824
DrugBank DB01400
Wikidata Q410546
Arzneistoffangaben
ATC-Code

N07AA01, S01EB06

Wirkstoffklasse

Parasympathomimetikum

Wirkmechanismus

Acetylcholinesterase-Inhibitor

Eigenschaften
Molare Masse 223,29 g·mol−1
Schmelzpunkt

175–177 °C (Bromid) [1]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Neostigmin ist ein indirektes Parasympathomimetikum und hemmt das Enzym Acetylcholinesterase („Cholinergikum“). Dadurch steigt die Konzentration von Acetylcholin in den Synapsen an und der Parasympathikus wird stimuliert. Dies führt zu einer Tonuserhöhung der Skelettmuskeln. In ähnlicher Weise wirkt auch das Physostigmin.

Anwendung

Neostigmin wird bei Vergiftungen mit kompetitiven Acetylcholinrezeptor-Antagonisten (z. B. Curare, Procuron) angewendet. Es findet auch bei der Antagonisierung von nicht-depolarisierenden Muskelrelaxantien, beispielsweise bei der Ausleitung von Narkosen, Verwendung. Zur Vermeidung von nicht erwünschten (Neben-)Wirkungen, die durch muskarinische Acetylcholinrezeptoren vermittelt werden und die zu einer Steigerung des Parasympathikotonus (Bradykardie, Bronchokonstriktion, etc.) führen, wird zusätzlich Atropin verabreicht, das muskarinische Acetylcholinrezeptoren blockiert, jedoch die nikotinischen Acetylcholinrezeptoren (an der motorischen Endplatte) nicht besetzt.

Bei Myasthenie kann Neostigmin verwendet werden, um der Muskelschwäche entgegenzuwirken. Bei Vorliegen eines isoliert paralytischen Ileus kann mit Neostigmin versucht werden, die Motilität und Peristaltik des Darmes wieder anzuregen.

Verwendet werden das Bromid und das Mesilat.

Pharmakokinetik

Als quarternäre Ammoniumverbindung wird Neostigmin nur schlecht aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert.

Einzelnachweise

  1. a b c Neostigminbromid bei Sigma-Aldrich, 19. August 2008.
  2. Eintrag in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) (Seite nicht mehr abrufbar)

Handelsnamen

Monopräparate

Prostigmin (CH) sowie Generika (D)

Kombinationspräparate

Normastigmin (A)