„Naturschutz im Nationalsozialismus“ – Versionsunterschied

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K hat „Naturschutz in der NS-Zeit“ nach „Naturschutz im Deutschen Reich (1933-1945)“ verschoben: Lemma wie bei "Agrarwirtschaft und Agrarpolitik im Deutschen Reich (1933–1945)"
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Version vom 28. März 2010, 00:49 Uhr

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Begründung:

Überschneidet sich thematisch mir Reichsnaturschutzgesetz. Das Lemma suggeriert die Darstellung des Naturschutzes in der NS-Zeit. Der Artikel hat jedoch eher das Verhältnis von Naturschutz und der Ideologie des Nationalsozialismus zum Inhalt. Eine Geschichte der Naturschutzpolitik und eine Nachzeichnung der Diskussion zum Thema Naturschutz fehlt. Im wesentlichen ist es ein Interpretation des Autors, ein Essay, in dem der Autor seine Meinung über die Stellung der Nazis zum Naturschutz kundtut. -- Reinhard Wenig 21:31, 25. Mär. 2010 (CET)


Naturschutz wurde während des NS-Regimes ideologisch mit einem rassistischen Heimat-Begriff sowie der Blut-und-Boden-Ideologie verknüpft. Die Nationalsozialisten nutzten das Thema propagandistisch, um sich als Naturschützer zu profilieren. Umgekehrt fügten sich die Naturschützer reibungslos in die NS-Herrschaftsarchitektur ein, teils, um ihre Ziele zu verwirklichen, teils aus echter Überzeugung. Von den Nationalsozialisten hingegen wurde der Naturschutz, obwohl ideologisch propagiert, den militärischen Zielen untergeordnet. Zudem betrieb das NS-Regime eine umfassende Naturzerstörung durch den Autobahnbau, die Intensivierung von Ackerbau und Waldnutzung sowie den Bau von militärischen Anlagen. Als sich die Hoffnung auf breite ideologische Akzeptanz nicht erfüllte, rückten Themen des Natur- und Umweltschutzes in den Hintergrund.[1].

Gesetzgebung

In den ersten Jahren ihrer Herrschaft ließ die Reichsregierung mehrere umwelt- und naturschutzbezogene Gesetze in Kraft treten, auch in der Hoffnung, hier bei der Bevölkerung auf Zustimmung zur eigenen Politik stoßen. 1934 wurde das von Kurt Mantel kommentierte Reichswaldverwüstungsgesetz als erste reichsweite Norm der Forstgesetzgebung verabschiedet, 1934 folgte das Reichsjagdgesetz einschließlich eines Hegegebots. Das 1935 beschlossene Reichsnaturschutzgesetz, von Hans Klose unter Verwendung von Vorlagen des Naturschützers, Höhlenforschers und früheren jüdischen Kollegen Benno Wolf formuliert, war die normative Weiterführung der Naturdenkmalpflege. In seiner Präambel wird benannt, dass erst die „Umgestaltung des deutschen Menschen“ die Vorbedingungen für wirksamen Naturschutz geschaffen hätten. Einbezogen in dieses Gesetz ist die Landschaftspflege als Teilbereich des Naturschutzes.

Datei:German Autobahn 1936 1939.jpg
Vierstreifige Autobahnkurve in Waldlandschaft, Bild von 1939

Die Gesetzgebung griff in den Bereichen Natur-, Umwelt- und Tierschutz auf ältere Gesetze zurück, vereinheitlichte und ergänzte sie.[2]. Alle Gesetze überdauerten das Ende des NS-Regimes.

Ideologie

Geistesgeschichtliche Wurzeln

Nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg wurde der rassebiologische Antisemitismus für den Naturschutz zu einem anschlussfähigen Deutungsmuster. Mit einer xenophobischen Grundhaltung im Naturschutz flossen antisemitische Vorstellungen ein, es entstand ein ideologisches Konglomerat aus darwinistischen Ideen, Neuromantik und Antimodernismus. [3]

Zwischen der Heimat- und Naturschutzbewegung und der Völkischen Bewegung gab es ideelle, personelle und organisatorische Überschneidungen. Natur- und Heimatschutz wurden als Grundlage einer „unverwechselbare[n] völkische[n] Eigenart und Überlebensfähigkeit“ interpretiert, womit oft die Betonung völkischer Überlegenheit verbunden war.[4]

Bereits vor 1933 haben Natur- und Heimatschützer wie Paul Schultze-Naumburg, Walther Schoenichen und Hans Schwenkel antisemitische Deutungen des Naturschutzes entwickelt, die nach dem Machtübergang an die Nationalsozialisten zur offenen politischen Geltung gelangten. Darstellungen des Juden, „der sich alles nimmt und der alles hat, der aber Heimat nicht lieben kann, weil er Heimat eben nicht hat“ gipfeln in der Utopie einer 'reinen' Umwelt und ihrer „Entsprechung in der Vorstellung einer judenreinen Welt“. [5] Paul Schultze-Naumburg fiel 1935 nach einem Streit mit Hitler in Ungnade.

Nationalsozialismus und Naturschutz

Natur- und Heimatschutz wurden von der NSDAP aufgegriffen und ideologisch in ihren Dienst gestellt. Im NS-Regime gelangten Topoi wie Natur, Heimat und Deutscher Wald zu Elementen der nationalsozialistischen Ideologie. Die Landschaftspflege wurde in den Naturschutz einbezogen und mit Begriffen wie artgemäße germanisch-deutsche Kulturlandschaft mit „Blut und Boden“-Gedankengut verknüpft. Der Symbolpolitik folgte die organisatorische und personelle Verflechtung, Naturschutz und Landschaftspflege wurden dem Reichsforstministerium unter Hermann Göring, somit „Oberster Beauftragter für den Naturschutz“, unterstellt, der dortige Unterabteilungsleiter Heinrich Wiepking-Jürgensmann war zugleich unter SS-Oberführer und Agrarwissenschaftler Konrad Meyer Sonderbeauftragter für Landschaftsgestaltung und Landschaftspflege in Heinrich Himmlers Reichskommissariat für die Festigung des deutschen Volkstums. [6]

Deutliche Ausprägung erfährt das Konglumerat aus Natur- und Heimatschutz, Landschaftspflege einschließlich der Pflege der deutschen Kulturlandschaft, Blut- und Boden-Ideologie und Rassismus wie Antisemitismus in der im Dezember 1942 vom Reichsführer SS Himmler erlassenen „Allgemeinen Anordnung Nr. 20/VI/42“ – Über die Gestaltung der Landschaft in den eingegliederten Ostgebieten. In der Einführung führt der Verwaltungsjurist und Landschaftsplaner Erhard Mäding aus:

„Die Landschaft in den eingegliederten Ostgebieten ist auf weite Flächen durch das kulturelle Unvermögen fremden Volkstums vernachlässigt, verödet und durch Raubbau verwüstet. (...) Dem germanisch-deutschen Menschen aber ist der Umgang mit der Natur ein tiefes Lebensbedürfnis. (...) Sollen daher die neuen Lebensräume den Siedlern Heimat werden, so ist die planvolle und naturnahe Gestaltung der Landschaft eine entscheidende Voraussetzung. Sie ist eine der Grundlagen für die Festigung deutschen Volkstums. Es genügt also nicht, unser Volkstum in diesen Gebieten anzusiedeln und fremdes Volkstum auszuschalten. Die Räume müssen vielmehr ein unserer Wesensart entsprechendes Gepräge erhalten, damit der germanisch-deutsche Mensch sich heimisch fühlt.“ [7]

Naturschutz

Naturschutz im weiteren Sinne

Landespflege

Der Begriff Landespflege wurde unter anderem von Erhard Mäding 1942 geprägt. Mäding, seit 1933 Mitglied der SS, arbeitete ab 1942 als Referent für Landschaftsplanung beim Reichskommissar für die Festigung des Deutschen Volkstums. Er war an der Aufstellung des Generalplans Ost und einer Anordnung für die nationalsozialistische Landschaftsplanung in den Ostgebieten beteiligt.

Die Landespflege wurde im Nationalsozialismus zum Begriff, der Landschaftspflege, Naturschutz, Grünlandplanung und Gartenarchitektur zusammenfasst für eine Idee, nach der die Deutschen „als erstes abendländisches Volk in der Landschaft auch ihre seelische Umwelt gestalten“, als „Volksgemeinschaft“ nehmen sie die „Kulturaufgaben der Gegenwart“ wahr. Dies ist die ideologische Verbrämung der Enteignung der ansässigen, zunächst der jüdischen, Bevölkerung in den sogenannten eingegliederten Ostgebieten sowie des Ausbaus der landwirtschaftlichen Produktion unter dem Begriff Reichsnährstand. Zudem zeigt die Verordnung den hohen Stellenwert der deutschen Kulturlandschaft als „unlösbare Verbindung zwischen einer expansiven Raumpolitik und einer aggressiven Rassenpolitik“ [8]

Landschaftsarchitektur

3650 Kilometer Reichsautobahn wurden von Januar 1934 bis Ende 1941 gebaut und bedeuteten mit ihrem enormen Flächenverbrauch gewaltige Eingriffe in die Landschaft. Alsr Stellvertreter einer naturverbundenen Landschaftsarchitektur setze sich Alwin Seifert, „Reichslandschaftsanwalt des Generalinspekteurs für das deutsche Straßenwesen“ beim Bau der Reichsautobahnen für eine landschaftsbezogenen Platzierung von Brücken und Kreuzungsbauwerken und eine generelle „Erfahrbarkeit“ der deutschen Landschaften ein.[9] Die Vorgaben zur Einbindung dieses zentralen Infrastruktur- und Propagandaprojekts in die Topographie und die gestalterische Umsetzung lehnten sich unter anderem an das amerikanische Vorbild der United States Highways an.[10] Bei der Bepflanzung der Autobahnen trat Seifert für Bepflanzungen mit „einheimischen“ Arten ein, wobei er sich dabei der Rhetorik des Nationalsozialismus bediente.

Naturschutzverbände

Der Bund für Vogelschutz begrüßte 1933 die Machtannahme der Nationalsozialisten mit den Worten: „Heimatliebe und Naturliebe sind eine der stärksten Wurzeln, aus denen Deutschland Kraft schöpfen kann. (...) Freudig stellen wir uns hinter den Führer, geloben, unsere ganze Kraft einzusetzen für sein hohes Ziel.“ [11] Auf Anordnung des Reichsforstamts erfolgte 1934 die Umbenennung in Reichsbund für Vogelschutz (RfV) zugleich mit einer Satzungsänderung, nach der nur noch „deutsche Staatsangehörige deutschen oder artverwandten Blutes“ Mitglied werden können. 1935 wurde der Bund dem Reichsforstamt untergegliedert. Durch einen Erlass des Reichsforstmeisters Hermann Göring vom 24. September 1938 waren neben diesem Einheitsverband keine anderen Vogelschutz-Vereine mehr zulässig.

Die Gründerin des Vogelschutzbundes Lina Hähnle, unterwarf sich mit ihrer apolitischen Grundhaltung den nationalsozialistischen Rahmenbedingungen. Sie suchte den ideologischen Schutz für das Anliegen des Naturschutzes einzusetzen und übersah die Instrumentalisierung ihrer Tätigkeit. [12] 1938 gab sie den Vorsitz an Reinhard Wendehorst ab.

Naturschutz in der Agrar- und Forstwirtschaft

Forstwirtschaft

Die „deutsche Natur“ und der „deutsche Wald“ wurden zu Chiffren für eine Vielzahl modernitätskritischer, nationalistischer, rassistischer und biologistischer Denkmuster. Dazu gehörten „Ganzheitlichkeit des Waldes“ als Gegenbild zu Fortschritt und Großstadt, der Wald als Heimat, als germanisches Heiligtum und „rassischer Kraftquell“. Die Deutschen sah man in der Nachfolge der Germanen als ursprüngliches „Waldvolk“, während die Stigmatisierung der Juden als „Wüstenvolk“ deren Diskriminierung und Verfolgung rechtfertigen sollte. Auch wurde Waldvernichtung mit Volksvernichtung gleichgesetzt.[13] Das von Heinrich Himmlers SS-Ahnenerbe initiierte Forschungswerk Wald und Baum in der arisch-germanischen Geistes- und Kulturgeschichte wollte, ausgehend vom vermuteten „Waldursprung“ der germanischen Kultur, die Existenz einer frühzeitlichen „Baum- und Waldreligion“ nachweisen, um auf dieser Grundlage eine „arteigene“ nationalsozialistische Glaubensanschauung zu etablieren.[14]

Reichsminister und Reichsjägermeister Hermann Göring verherrlichte den Wald:

„Wenn wir [sc. Deutschen] durch den Wald gehen, […], erfüllt uns der Wald mit […] einer ungeheuren Freude an Gottes herrlicher Natur. Das unterscheidet uns von jenem Volke, das sich auserwählt dünkt und das, wenn es durch den Wald schreitet, nur den Festmeter berechnen kann.“

Herman Göring[15]

Mit der Übernahme des Vierjahresplans sowie der Agrar- und Forstpolitik 1936 durch Göring stagnierte der Naturschutz. So wurden der Holzeinschlag und damit die Belastung der Wälder deutlich erhöht.[16] Bereits ab 1935 hatte sich die Forstwirtschaft den Autarkiebestrebungen der Nationalsozialisten unterzuordnen. Ab Oktober 1935 wurde für den Staatswald ein Holzeinschlag angeordnet, der um 50% über den jährlichen Holzzuwachs hinausging. Ab 1937 galt dies auch für Gemeinde- und Privatwald über 50 ha.[17]

Landwirtschaft

Ein wichtiges Motiv fer Agrarpolitik zwischen 1933 und 1945 waren die nationalsozialistischen Autarkiebestrebungen. Darüber hinaus wurde die Landwirtschaft ideologisch stark verklärt. [18] Walther Darré, dem Ernährungs- und Landwirtschaftsminister von 1933 bis 1942, betonte die „Blut- und Boden-Ideologie“ und kämpfte für den Erhalt des Bauerntums. Mit seinen Ausführungen zur Überlegenheit des nordischen Blutes und der Notwendigkeit der Reinerhaltung, zur Sicherung der Zukunft der germanischen Rasse durch die zentrale Rolle eines gesunden deutschen Bauernstandes übte er großen Einfluss auf Heinrich Himmler aus. [19] Seine Schriften dienten der ideologischen Legitimierung der Eroberungs- und Vernichtungspolitik im Osten.

In von Darré ausgerufenen sogenannten Erzeugungsschlachten wurde Produktivitätssteigerungen in der Landwirtschaft angestrebt. Die sogenannten 10. Gebote der Erzeugungsschlacht bedeuteten starke Beeinträchtigungen für den Naturschutz infolge der Intesivierung der Landwirtschaft beispielsweise durch erhöhte Düngung, Melioration, Umwandlung von sogenanntem Ödland in Nutzland, Moorkolonisierungen und Flurbereinigungen. Die Autarkiebestrebungen der Nationalsozialisten sorgten letztlich dafür, dass der Naturschutz in der Landwirtschaft keine Erfolgsaussichten hatte.

Nachwirkungen nach 1945

Trotz der hohen ideologischen Bedeutung war der reale Einfluss von Naturschützern, so sehr sie sich auch dem NS-Regime andienten, gering. In der Nachkriegszeit führten Umwelt- und Naturschutzverbände ihre Arbeit weitgehend nach Vorgaben fort, die während des Nationalsozialismus entwickelt worden waren. [20]

Oftmals wird seitens der Wissenschaft keine Erblast für den Naturschutz aus der Zeit des Nationalsozialismus gesehen. Selbst das Vorhandensein einer Erblast wird verneint oder dahingehend eingeschätzt, dass sich für die heutige Theorie und Praxis des Naturschutzes keine Konsequenzen zu ziehen seien. [21]

Das Reichsnaturschutzgesetz von 1935 hatte als Grundlage der Ländergesetzgebung der BRD, die nach der neuen Ordnung für den Naturschutz zuständig waren, bis Anfang der 1970er Jahre Bestand. Es trug weiterhin deutliche Züge des autoritären Regimes, in dem es entstanden war.[22]

Als „Naturschutz im engeren Sinne“, nach einer Unterscheidung von Walther Schoenichen, einem der einflussreichsten Naturschützer der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und bekennendem Nationalsozialisten, der bis 1938 Direktor der „Reichsstelle für Naturschutz“ war, knüpfte der Naturschutz an seine während der NS-Zeit angeblich ideologisch unbedenkliche, ökologische Neuausrichtung an. Man widmete sich zunächst vor allem der Bestandsaufnahme sowie dem Schutz der Natur vor dem Menschen. Bis in die 1960er Jahre wurde der während der NS-Zeit vollzogene Autobahnbau als Synonym für Naturschutz aufgefasst, da die Naturschützer mit der „standortgerechten Bepflanzung“ zufrieden waren. Der Flächen- und Ressourcenfraß durch das Bauwerk wurde nicht kritisiert. [23] Alwin Seifert führte seine Arbeit nach 1945 als Vorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern 1958 bis 1963 fort. Er betonte die naturschützerischen Leistungen, die während des Dritten Reiches erzielt worden seien. Gleichzeitig stellten sich Naturschützer als Opfer der NS-Politik dar.

Rezeption

Der Kulturwissenschaftler Jost Hermand prägte den Begriff vom „grünen Flügel der NSDAP“ und zählte neben anderen dazu Walther Darré, Paul Schultze-Naumburg, Rudolf Hess, Fritz Todt und Alwin Seifert. Er verweist auf die Geschichte des Bundes für Heimatschutz, die Anfang der dreißiger Jahre durch den Vorsitzenden Schultze-Naumburg über den Kampfbund für deutsche Kultur in die Nazi-Ideologie mündete. Als weiteres Beispiel gilt die Entwicklung der Artamanen von der Wandervögel-Bewegung über die völkisch geprägte Gesinnung zur frühzeitigen Mitgliedschaft in der NSDAP und der SS. Bei den Artamanen organisiert waren der NS-Landwirtschaftsminister Darré, der SS-Führer Himmler und der Auschwitz-Kommandant Rudolf Höß. [24] Anna Bramwell sah in der NSDAP eine grüne Partei[25]. David Blackbourne hingegen widerspricht der Darstellung eines „grünen Flügels“, stattdessen stelle die Naturschutzpolitik der Nationalsozialisten ein Abbild des „polykratischen Chaos“ der NS-Herrschaft dar.[26]

Literatur

  • Anna Bramwell: Blood an Soil. Walther Darré and Hitler’s Green Party, Abbotsbrook 1985.
  • Franz-Josef Brüggemeier / Mark Cioc / Thomas Zeller (Hg.): How Green Were the Nazis? Nature, Environment, and Nation in the Third Reich, Athens, Ohio 2006 (= Series in Ecology and History), ISBN 978-0-8214-1647-1.
  • Franz-Josef Brüggemeier, Jens Ivo Engels (Hg.): Natur- und Umweltschutz nach 1945. Konzepte, Konflikte, Kompetenzen. Frankfurt 2005, ISBN 3-593-37731-4, teilweise einsehbar als google-book
  • Jost Hermand: Grüne Utopien in Deutschland. Zur Geschichte des ökologischen Bewusstseins, Frankfurt/Main 1991.
  • Joachim Radkau, Frank Uekötter (Hg.): Naturschutz und Nationalsozialismus, Frankfurt/New York (Campus Verlag) 2003, ISBN 3-593-37354-8, teilweise einsehbar als google-book
  • Johannes Zechner: „Ewiger Wald und ewiges Volk“: Die Ideologisierung des deutschen Waldes im Nationalsozialismus. Freising 2006, ISBN 3-931472-14-0 (Beiträge zur Kulturgeschichte der Natur, 15).
  • Johannes Zechner: ‚Die grünen Wurzeln unseres Volkes‘: Zur ideologischen Karriere des ‚deutschen Waldes‘. In: Uwe Puschner und G. Ulrich Großmann (Hrsg.): Völkisch und national. Zur Aktualität alter Denkmuster im 21. Jahrhundert. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2009. ISBN 978-3-534-20040-5 (Wissenschaftliche Beibände zum Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums, 29), S. 179-194

Einzelnachweise

  1. Edeltraud Klueting: Die gesetzlichen Regelungen der nationalsozialistischen Reichsregierung für den Tierschutz, den Naturzschutz und den Umweltschutz. In: Joachim Radkau, Frank Uekötter (Hg.): Naturschutz und Nationalsozialismus, Frankfurt/New York (Campus Verlag) 2003, S. 104f.
  2. Edeltraud Klueting: Die gesetzlichen Regelungen der nationalsozialistischen Reichsregierung für den Tierschutz, den Naturzschutz und den Umweltschutz. In: Joachim Radkau, Frank Uekötter (Hg.): Naturschutz und Nationalsozialismus, Frankfurt/New York (Campus Verlag) 2003, S. 104f.
  3. Friedemann Schmoll: Die Verteidigung organischer Ordnungen: Naturschutz und Antisemitismus zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus. In: Joachim Radkau, Frank Uekötter (Hg.): Naturschutz und Nationalsozialismus, Frankfurt/New York (Campus Verlag) 2003, S. 181
  4. Ulrich Linse: „Fundamentalistischer“ Heimatschutz. Die „Naturphilosophie“ Reinhard Falters. In: Uwe Puschner und G. Ulrich Großmann (Hg.): Völkisch und national. Zur Aktualität alter Denkmuster im 21. Jahrhundert. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2009. ISBN 978-3-534-20040-5, S. 156-159.
  5. Friedemann Schmoll: Die Verteidigung organischer Ordnungen: Naturschutz und Antisemitismus zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus. In: Joachim Radkau, Frank Uekötter (Hg.): Naturschutz und Nationalsozialismus, Frankfurt/New York (Campus Verlag) 2003, S. 175
  6. Jürgen Trittin: Naturschutz und Nationalsozialismus. Erblast für den Naturschutz im demokratischen Rechtsstaat? Rede auf dem Kongress Naturschutz und Nationalsozialismus am 4. Juli 2002, auch als pdf-Datei des BMU abgerufen am 27. März 2010
  7. Erhard Mäding: Regeln für die Gestaltung der Landschaft, Einführung in die Allgemeine Anordnung Nr. 20/VI/42, Berlin 1943, S. 51; siehe auch Dokumentation der Allgemeinen Anordnung Nr. 20/VI/42, abgerufen am 27. März 2010
  8. Klaus Fehn: 'Lebensgemeinschaft von Volk und Raum'. Zur nationalsozialistischen Raum- und Landschaftsplanung in den eroberten Ostgebieten. In: Joachim Radkau, Frank Uekötter (Hg.): Naturschutz und Nationalsozialismus, Frankfurt/New York (Campus Verlag) 2003, S. 213; siehe dazu auch: Mechthild Rössler, Sabine Schleiermacher (Hg.): Der „Generalplan Ost“. Hauptlinien der nationalsozialistischen Planungs- und Vernichtungspolitik. Akademie-Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-05002445-5
  9. Wolfgang Schivelbusch: Entfernte Verwandtschaft Faschismus, Nationalsozialismus, New Deal 1933-1939, Carl Hanser Verlag, München 2005, ISBN 3-446-20597-7, Überblick und Rezensionen bei perlentaucher.de
  10. Joachim Radkau, Frank Uekötter: Naturschutz und Nationalsozialismus, Herausgeber: Joachim Radkau, Frank Uekötter, Campus Verlag, 2003, ISBN 3-593-37354-8, ISBN 9783593373546, S. 71
  11. Homepage NABU Mitgegangen, mitgehangen, mitgefangen. Der Vogelschutzbund im Nationalsozialismus, abgerufen am 27. März 2010
  12. Anna Katharina Wöbse: Lina Hähnle und der Reichsbund für Vogelschutz: Soziale Bewegung im Gleichschritt. In: Joachim Radkau, Frank Uekötter (Hg.): Naturschutz und Nationalsozialismus, Frankfurt/New York (Campus Verlag) 2003, S. 324ff..
  13. Vgl. Johannes Zechner: „Ewiger Wald und ewiges Volk“: Die Ideologisierung des deutschen Waldes im Nationalsozialismus. Freising 2006, ISBN 3-931472-14-0 (Beiträge zur Kulturgeschichte der Natur, 15), sowie Joachim Radkau, Frank Uekötter: Naturschutz und Nationalsozialismus, Herausgeber: Joachim Radkau, Frank Uekötter, Campus Verlag, 2003, ISBN 3-593-37354-8, ISBN 9783593373546, S. 47
  14. Vgl. Bernd-A. Rusinek: 'Wald und Baum in der arisch-germanischen Geistes- und Kulturgeschichte'. Ein Forschungsprojekt des 'Ahnenerbe' der SS 1937-1945, in: Albrecht Lehmann / Klaus Schriewer (Hg.): Der Wald – Ein deutscher Mythos? Perspektiven eines Kulturthemas, Berlin und Hamburg 2000 (= Lebensformen, Bd. 16) S. 267-363.
  15. zitiert nach Johannes Zechner: Die grünen Wurzeln unseres Volkes. Zur ideologischen Karriere des ‚deutschen Waldes‘. In: Uwe Puschner und G. Ulrich Großmann (Hrsg.): Völkisch und national. Zur Aktualität alter Denkmuster im 21. Jahrhundert. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2009. ISBN 978-3-534-20040-5. S. 182
  16. Autoren Joachim Radkau, Frank Uekötter: Naturschutz und Nationalsozialismus, Herausgeber: Joachim Radkau, Frank Uekötter, Campus Verlag, 2003, ISBN 3-593-37354-8, ISBN 9783593373546, S. 125
  17. Walter Grottian, 1948: Die Krise Der Deutschen und Europaischen Holversorgung
  18. Richard J. Evans: Das Dritte Reich. Diktatur. Band 2/II, München 2005, ISBN 3-421-05653-6, Seite 511 f.; vgl. auch die Artamanen und Autarkiebestrebungen bezüglich der Landwirtschaft, ideologisch ausformuliert von Richard Walther Darré in seinen Schriften, beispielsweise Das Bauerntum als Lebensquell der nordischen Rasse (1929), Neuadel aus Blut und Boden (1930) oder Blut und Boden, ein Grundgedanke des Nationalsozialismus (1933).
  19. Richard J. Evans: Das Dritte Reich. Aufstieg, Frankfurt a.M. 2003, ISBN 3-423-34191-2, S. 321
  20. Franz-Josef Brüggemeier und Jens Ivo Engels stellen an vielen Beispielen die Kontinuitäten über 1945 hinaus zwischen Naturschutz und Heimatschutz in Deutschland dar. Sie schreiben zum Heimatschutz nach 1945: „Solche (....) existenziellen Sinnzuschreibungen verwiesen nach 1945 einmal mehr auf das ‚zeitlose’ Wesen des stammes- und kulturräumlich differenzierten ‚Volkswesens’.“ Franz-Josef Brüggemeier , Jens Ivo Engels (Hg.): Natur- und Umweltschutz nach 1945. Konzepte, Konflikte, Kompetenzen. Campus, Frankfurt 2005, ISBN 3-593-37731-4, S. 34; siehe dazu auch: Joachim Radkau, Frank Uekötter (Hg.): Naturschutz und Nationalsozialismus
  21. S. Hennecke, B. Schütze, A. Voigt, A. Zutz, 2004: Naturschutz und Nationalsozialismus. Rezension zum gleichnamigen Buch von Joachim Radkau und Frank Uekötter. (online)
  22. Jens Ivo Engels: ‚Hohe Zeit‘ und ‚dicker Strich‘: Vergangenheitsdeutung und –bewahrung im westdeutschen Naturschutz nach dem Zweiten Weltkrieg. In: Joachim Radkau, Frank Uekötter (Hg.): Naturschutz und Nationalsozialismus, Frankfurt/New York (Campus Verlag) 2003, S. 388f.
  23. Alexander Klose: Naturschutz und Nationalsozialismus, Bericht zur Fachtagung (PDF)
  24. Jost Hermand: Grüne Utopien in Deutschland. Zur Geschichte des ökologischen Bewußtseins; Frankfurt am Main 1991, S. 112 ff.
  25. Anna Bramwell: Blood an Soil. Walther Darré and Hitler’s Green Party, Abbotsbrook 1985
  26. David Blackbourne: „Die Natur als historisch zu etablieren“: Natur, Heimat und Landschaft in der modernen deutschen Geschichte. In: Joachim Radkau, Frank Uekötter (Hg.): Naturschutz und Nationalsozialismus, Frankfurt/New York (Campus Verlag) 2003, S. 68