„Militärflugplatz Dübendorf“ – Versionsunterschied

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|Fläche in Hektar=167<ref>167&nbsp;Hektar umzäunte Fläche gemäss {{Internetquelle | url=http://www.forum-flugplatz.ch/flugplatz/inhalt/Factsheet.pdf | titel=Der Flugplatz Dübendorf – Factsheet | werk=Forum Flugplatz Dübendorf | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2015-11-24 | format=PDF | offline= }}; <br />gemäss Bundesrat [[Ueli Maurer]] sind es sogar 230&nbsp;Hektar, vgl. {{Internetquelle | url=http://www.nzz.ch/zuerich/flugplatz-duebendorf-zuerich-bund-1.18371212 | titel=Streit um Landreserve: In Dübendorf wird weiter geflogen | autor=Johanna Wedl | hrsg=[[Neue Zürcher Zeitung]] | werk=nzz.ch | datum=2014-09-03 |zitat=«Es geht um 230 Hektaren an bester Lage, und die ganze Welt will sie gratis benützen können», sagte Bundesrat Ueli Maurer (svp.) am Mittwoch an einer Medienkonferenz in Bern. | zugriff=2014-09-06}}</ref>
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Der '''Militärflugplatz Dübendorf''' ([[ICAO]]-Code '''LSMD''') befindet sich auf dem Gebiet der gleichnamigen [[Schweiz]]er Stadt [[Dübendorf]] sowie der Gemeinden [[Volketswil]] und [[Wangen-Brüttisellen]] nordöstlich der Stadt [[Zürich]]. Er wird von Helikoptern, Flächen- und Spezialflugzeugen der [[Schweizer Luftwaffe]], aber nicht mehr von [[Kampfflugzeug|Kampfjets]] genutzt und beherbergt die operative Führung der Luftwaffe.
Der '''Militärflugplatz Dübendorf''' ([[ICAO]]-Code '''LSMD''') befindet sich auf dem Gebiet der gleichnamigen [[Schweiz]]er Stadt [[Dübendorf]] sowie der Gemeinden [[Volketswil]] und [[Wangen-Brüttisellen]] nordöstlich der Stadt [[Zürich]]. Er beherbergt die operative Führung der [[Schweizer Luftwaffe]].

Der 1914 eröffnete Flugplatz soll künftig gemischt zivil und militärisch genutzt werden. Der [[Bundesrat (Schweiz)|Bundesrat]] hat am 3. September 2014 entschieden, mit der ''Flugplatz Dübendorf AG'' die Vertragsverhandlungen über den Betrieb eines künftigen Flugfeldes mit Bundesbasis aufzunehmen.<ref name="fpd-au">{{Internetquelle | url=http://www.duebendorf-flugplatz.ch/index.php/de/ct-menu-item-3 | titel=Flugplatz Dübendorf AG – Über uns | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2015-11-23 | zitat=Am 3. September 2014 hat der Bundesrat entschieden den Flugplatz Dübendorf zu erhalten und ihn als ziviles Flugfeld mit militärischer Mitbenutzung weiter zu betreiben. Diese Aufgabe hat der Bundesrat der Flugplatz Dübendorf AG übertragen. | offline= }}</ref> Diesen zivilaviatischen Plänen des Bundes wird aus der Region und dem Kanton Zürich jedoch vehementer Widerstand geleistet. Auf einer Fläche von 71&nbsp;Hektar ist die Einrichtung eines «nationalen Innovationsparks» geplant.<ref name="fpd-fpd">{{Internetquelle | url=http://www.duebendorf-flugplatz.ch/index.php/de/ct-menu-item-7 | titel=Flugplatz Dübendorf | werk=Flugplatz Dübendorf AG | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2015-11-23 | offline= }}</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Flugplatz Dübendorf.jpg|mini|Flugplatz Dübendorf 1937, Ankunft von Reisenden]]
=== Frühe Jahre mit gemischter Nutzung ===
Im Jahre 1909 fand der französische Aviatiker Reynold Jaboulin auf der Suche nach einem geeigneten Startplatz für seine Demonstrationsflüge mit einer «Flugmaschine» die Ebene zwischen Wangen und [[Dübendorf]], damals noch urtümliches Riedland mit schilfbestandenen Tümpeln. Im August 1910 begannen die [[Melioration]]sarbeiten unter seiner Leitung. Bereits am 22. Oktober 1910 konnte in Dübendorf ein grosses Flugfest gefeiert werden. Dies nach anfänglichen Wirren um den definitiven Standort des Flugplatzes, denn zwischenzeitlich war der ''Schweizerischen Flugplatz-Gesellschaft'' (SFG) trockenes, sofort betriebsbereites Terrain auf dem Gebiet der [[Kanton Aargau|Aargauer]] Gemeinde [[Spreitenbach]] zu viel billigeren Bedingungen offeriert worden.
Im Jahre 1909 fand der französische Aviatiker Reynold Jaboulin auf der Suche nach einem geeigneten Startplatz für seine Demonstrationsflüge mit einer «Flugmaschine» die Ebene zwischen Wangen und [[Dübendorf]], damals noch urtümliches Riedland mit schilfbestandenen Tümpeln.
Am 1. August 1910 begannen die [[Melioration]]sarbeiten unter der Leitung von Reynold Jaboulin, und bereits am 22. Oktober 1910 konnte in Dübendorf ein grosses Flugfest gefeiert werden. Dies nach anfänglichen Wirren um den definitiven Standort des Flugplatzes, denn zwischenzeitlich war der Schweizerischen Flugplatz-Gesellschaft (SFG) trockenes, sofort betriebsbereites Terrain auf dem Gebiet der [[Kanton Aargau|Aargauer]] Gemeinde [[Spreitenbach]] von einer Interessengruppe zu viel billigeren Bedingungen offeriert worden.

1912 war das Geld ausgegangen und aus Hangars wurden Scheunen. 1914 wählte der Bund Dübendorf als Standort für einen Militärflugplatz. Das Gelände wurde vorerst gepachtet. Am 27. November 1918 kaufte der Bund das ganze Areal für 380'000 [[Schweizer Franken|Franken]].


Nach dem ersten Weltkrieg begann der Luftverkehr ab Zürich Schwamendingen und ab der Wasserflugzeugstation in Zürich Tiefenbrunnen, bevor Dübendorf zur Hauptbasis erklärt wurde. <ref>[[Tages Anzeiger]]: Der nie gebaute Zentralflughafen 21. Oktober 2015</ref> Die Namen von Flugpionieren wie [[Oskar Bider]] (welcher hier tödlich verunglückte), [[Alfred Comte]], [[Walter Mittelholzer]], einer der Mitbegründer der Swissair, und anderer mehr sind untrennbar mit dem Begriff «Flugplatz Dübendorf» verbunden.n.
[[Datei:Flugzeuggeschwader in Linie aufgestellt auf dem Flugplatz Dübendorf - CH-BAR - 3240070.tif|mini|Flugzeuggeschwader im Ersten Weltkrieg]]
1912 war das Geld ausgegangen und aus Hangars wurden Scheunen. 1914 wählte der Bund Dübendorf als Standort für einen Militärflugplatz. Das Gelände wurde vorerst gepachtet. Am 27. November 1918 kaufte der Bund das ganze Areal für 380'000&nbsp;[[Schweizer Franken|Franken]].


Dübendorf wurde zur Wiege der Schweizer Luftfahrt, sowohl in zivilaviatischer, als auch in militärischer Hinsicht. Während Teile der Schweizerischen Fliegertruppe (heute «Luftwaffe») seit 1914 bis heute auf diesem Platz aktiv sind, war die [[Swissair]] von 1932 bis 1948 und ihre Vorgängerin [[Ad Astra Aero]] ab 1919 in Dübendorf beheimatet. Folgende Flugzeugtypen wurden von der Swissair ab Dübendorf eingesetzt:
Nach dem ersten Weltkrieg wurden ab Zürich-[[Schwamendingen]] und ab der [[Wasserflugzeug]]station am [[Zürichhorn]] lokaler Luftverkehr aufgenommen. Später wurde Dübendorf zum Hauptflugplatz erklärt, von wo aus auch internationale Personenflüge aufgenommen wurden.<ref name="ta20151021">{{Internetquelle | url=http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/geschichte/wie-der-nationalflughafen-in-kloten-landete/story/17052030 | titel=Wie der Nationalflughafen in Kloten landete | autor=Walter Jäggi | werk=[[Tages-Anzeiger]] | datum=2015-10-21 | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2015-11-23 | offline= }}</ref>


Dübendorf wurde zur Wiege der Schweizer Luftfahrt, sowohl in zivilaviatischer als auch in militärischer Hinsicht. Teile der ''Schweizerischen Fliegertruppe'' (heute ''Luftwaffe'') sind seit 1914 bis heute hier aktiv. Flugpioniere wie [[Oskar Bider]], welcher hier tödlich verunglückte, [[Alfred Comte]], [[Walter Mittelholzer]], einer der Mitbegründer der [[Swissair]] haben den Flugplatz für ihre fliegerischen Aktivitäten genutzt. Die [[Swissair]] war von 1932 bis 1948 und ihre Vorgängerin [[Ad Astra Aero]] ab 1919 in Dübendorf beheimatet. Folgende Flugzeugtypen wurden von der Swissair ab Dübendorf eingesetzt:
* [[Fokker F.VII]]
* [[Fokker F.VII]]
* [[Messerschmitt M18]]
* [[Messerschmitt M18]]
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* [[Douglas DC-4]] (von der Swissair auch auf der Nordatlantikstrecke eingesetzt)
* [[Douglas DC-4]] (von der Swissair auch auf der Nordatlantikstrecke eingesetzt)


Nach der 1939 erfolgten vorsorglichen Aufkündigung der gemeinsamen Nutzung des Flugplatzes durch den Bund entschied der Kanton Zürich 1943 einen rein zivilen Flugplatz in Kloten zu bauen. Der Umzug der Swissair von ihrem damaligen Heimatflughafen Dübendorf-Wangen auf den neu erstellten interkontinentalen [[Flughafen Zürich|Flughafen Zürich-Kloten]] begann im Juni 1948 mit Inbetriebnahme der Westpiste und wurde mit Inbetriebnahme der Blindlandepiste im November 1948 vollzogen. Als die verbliebenen technischen Abteilungen der Swissair Ende April 1949 ebenfalls nach Kloten verlegt wurden, wurde der bisher gemischtaviatisch genutzte Flugplatz zum reinen [[Militärflugplatz]].
[[Datei:Dübendorf (Wangen Brüttisellen) - Flugplatz - Ehemaliges Aufnahmegebäude Zivilflugplatz, Dübendorfstrasse 2011-09-01 14-48-44.jpg|mini|Gebäude des Überwachungsgeschwaders (ehemaliges ''Swissair-Terminal'') im Jahr 2011]]
Nach der 1939 erfolgten vorsorglichen Aufkündigung der gemeinsamen Nutzung des Flugplatzes durch den Bund entschied der Kanton Zürich 1943, einen rein zivilen Flugplatz in [[Kloten]] zu bauen. Der Umzug der Swissair von ihrem damaligen Heimatflughafen Dübendorf-Wangen auf den neu erstellten interkontinentalen [[Flughafen Zürich|Flughafen Zürich-Kloten]] begann im Juni 1948 mit Inbetriebnahme der Westpiste und wurde mit Inbetriebnahme der Blindlandepiste im November 1948 vollzogen. Nachdem die verbliebenen technischen Abteilungen der Swissair Ende April 1949 ebenfalls nach Kloten verlegt worden waren, wurde der bisher gemischtaviatisch genutzte Flugplatz zum reinen [[Militärflugplatz]].


Seit [[Hauptmann (Offizier)#Schweiz|Hauptmann]] [[Theodor Real]] 1914 mit seiner «Fliegertruppe», deren Piloten zum Teil ihre privaten «Flugmaschinen» mitbrachten, auf dem Flugplatz Einzug hielt, hat sich viel verändert. Zwei grausame Weltkriege, von welchen die Schweiz zum Glück weitgehend verschont blieb, haben dazu beigetragen, dass Rüstungsgüter, zu welchen mittlerweile auch Flugzeuge gehörten, stetig und konsequent weiterentwickelt wurden. Aus den zerbrechlichen «Kisten» der Anfänge wurden schnittige, hochmotorisierte und wendige Jagdflugzeuge. Den «Häfelis», «Dewoitines» und «Fokkers» folgten die «Moranes», «Messerschmitts» und «Mustangs». Mit den «Vampires» und etwas später den «Venoms» folgten die ersten Jagdflugzeuge mit Düsenantrieb (Jets).
=== Militärflugplatz der Schweizer Luftwaffe ===
Seit [[Hauptmann (Offizier)#Schweiz|Hauptmann]] [[Theodor Real]] 1914 mit seiner ''Fliegertruppe'', deren Piloten zum Teil ihre privaten ''Flugmaschinen'' mitbrachten, auf dem Flugplatz Einzug hielt, hat sich viel verändert. Besonders die Flugzeuge wurden stetig weiterentwickelt: Aus den zerbrechlichen «Kisten» der Anfänge wurden hochmotorisierte und wendige Jagdflugzeuge. Den [[August Haefeli|«Häfelis»]], [[Dewoitine D.27|«Dewoitines»]] und [[Fokker|«Fokkers»]] folgten die [[Morane-Saulnier MS.406|«Moranes»]], [[Messerschmitt Bf 109|«Messerschmitts»]] und [[North American P-51|«Mustangs»]]. Mit den [[de Havilland Vampire|«Vampires»]] und etwas später den [[de Havilland Venom|«Venoms»]] folgten die ersten Jagdflugzeuge mit Düsenantrieb (Jets). Nachfolger waren die [[Hawker Hunter]], die beim Publikum durch ihren Einsatz bei der [[Patrouille Suisse]] hohe Publizität genossen. Die Anschaffung der [[Dassault Mirage III|''Mirage III S'']] und ''Mirage III RS'' war mit der [[Mirage-Affäre]] verbunden.


Die [[Hawker Hunter]], welche beim Publikum durch ihren Einsatz bei der [[Patrouille Suisse]] hohe Publizität genossen, bestachen durch ihre Eleganz. Die Anschaffung der [[Mirage III|Mirage III S]] und Mirage III RS war mit dem [[Mirage-Skandal]] verbunden. Später bestätigte sich dann aber, dass die Schweiz für den von manchen als zu teuer erachteten Preis ein hervorragendes Flugzeug gekauft hatte.
Parallel dazu wurde auch die Infrastruktur des Flugplatzes immer weiterentwickelt und ausgebaut. Das Pistensystem wurde zeitgemässen Ansprüchen angepasst und ein hochwertiges [[Instrumentenlandesystem]] (ILS) wurde installiert, welches Landungen auch bei schlechter Sicht erlaubt.

Parallel dazu wurde natürlich auch die Infrastruktur des Flugplatzes immer weiterentwickelt und ausgebaut. Im Laufe der Zeit wurde das Pistensystem zeitgemässen Ansprüchen angepasst und ein hochwertiges [[Instrumentenlandesystem]] (ILS) installiert, welches erlaubt, den Flugplatz auch bei schlechter Sicht anzufliegen.

[[Datei:Dübendorf (Wangen Brüttisellen) - Flugplatz - Ehemaliges Aufnahmegebäude Zivilflugplatz, Dübendorfstrasse 2011-09-01 15-04-28.jpg|mini|hochkant|links|Gebäude des Überwachungsgeschwaders]]
Seit seiner Gründung im Jahre 1941 war das [[Überwachungsgeschwader]] (UeG) bis zu seiner Auflösung am 31. Dezember 2005 in Dübendorf im ehemaligen Swissair-Terminal stationiert. Das Personal des UeGs wurde in das neu gebildete [[Berufsfliegerkorps]] übergeführt.


[[Datei:FA18 Hornet.JPG|mini|Eine F/A-18 «Hornet» im Sommer 2003 auf dem Flugplatz]]
[[Datei:FA18 Hornet.JPG|mini|Eine F/A-18 «Hornet» im Sommer 2003 auf dem Flugplatz]]
Das [[Überwachungsgeschwader]] (UeG) war von seiner Gründung im Jahre 1941 bis zu seiner Auflösung am 31. Dezember 2005 in Dübendorf im ehemaligen ''Swissair-Terminal'' stationiert. Das Personal des UeGs wurde in das neu gebildete [[Berufsfliegerkorps]] übergeführt. Der Flugplatz wurde am Schluss der Jetfliegerei insbesondere von der ''Fliegerstaffel 11'' mit [[Kampfflugzeug]]en vom Typ [[McDonnell Douglas F/A-18]] bis 16. Dezember 2005 genutzt. Die an beiden Pistenenden vorhandene, 2005 entfernte [[Fangseil]]anlage für F/A-18 und F-5 war bündig in der Piste versenkbar, damit sie kein Hindernis für Kleinflugzeuge darstellte.
Der Flugplatz wurde unter anderem von der Fliegerstaffel 11 der [[Schweizer Luftwaffe]] mit [[Kampfflugzeug]]en vom Typ [[McDonnell Douglas F/A-18]] bis 16. Dezember 2005 genutzt. Die an beiden Pistenenden vorhandene, 2005 entfernte [[Fangseil]]anlage für F/A-18 und F-5 war bündig in der Piste versenkbar, damit sie kein Hindernis für Kleinflugzeuge darstellt.


Seit 1995 findet jeweils am ersten Mai-Sonntag auf dem Gelände der [[Love Ride|Love Ride Switzerland]] statt. Der Flugplatz wird dann von bis zu 8000 Motorradfahrern in Beschlag genommen. Diese Benefiz-Veranstaltung wird zugunsten von muskelkranken Kindern durchgeführt.
Im Rahmen eines neuen Stationierungskonzeptes der [[Schweizer Armee]] aus dem Jahr 2005 sollte der Flugplatz Ende 2010 (mit Option 2014) geschlossen werden. Der Jetflugbetrieb mit dem Typ F/A-18 wurde aus personellen Gründen Mitte August 2005 beendet. Am 16. Dezember 2005 wurde in Dübendorf der Jetflugbetrieb auch offiziell eingestellt.


Am 5. August 2006 fand auf dem Gelände des Flugplatzes ein Konzert der [[The Rolling Stones|Rolling Stones]] vor 65'000 Zuschauern statt, und am 30. August 2008 trat [[Madonna (Künstlerin)|Madonna]] vor 73'000 Zuschauern auf.
=== Suche nach neuer Nutzung ===
Der Schliessungsentscheid des [[Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport|VBS]] führte zu jahrelangen Diskussionen um die künftige Nutzung des weitläufigen Areals an zentraler Lage in der Zürcher Agglomeration. Im März 2008 teilte der Regierungsrat des Kantons Zürich dem VBS mit, dass er erwarte, dass von der bestehenden Option Gebrauch gemacht würde und der Flugplatz nicht vor 2014 geschlossen werde. Schon vorher hatten Parlamentarier eine Motion eingereicht und verlangt, dass das Stationierungskonzept der Luftwaffe überprüft werden soll. Am 9. Mai 2008 erklärte das VBS, dass das Standortkonzept der Luftwaffe überprüft werde, und am 13. Oktober 2008 kommunizierte es per Medienmitteilung, dass einzig der Flugplatz Dübendorf in der weiteren Überprüfung verbleibe.


Das grösste Flugzeug, das jemals auf dem Flugplatz Dübendorf landete, war ein [[B-747]] Frachter der [[Cargolux]], der am 5. August 2013 das Experimentalflugzeug [[Solarimpulse]] aus den USA zurück in die Schweiz gebracht hat.<ref>http://www.20min.ch/schweiz/zuerich/story/Riesenvogel-bringt-Solar-Impulse-nach-Duebendorf-18797840</ref>
Im Februar 2013 erklärte der Bundesrat, dass der Betrieb der Piste aus finanziellen Gründen nach 2014 rein militärisch nicht weiter aufrechterhalten werde. Das VBS suche einen Partner, welcher den Flugplatz für 20 Jahre bei ziviler Mitbenutzung betreiben könnte.<ref>{{Internetquelle | url=https://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=de&msg-id=47954 | titel=Bundesrat prüft Dübendorf zivilaviatisch weiter zu nutzen | titelerg=Medienmitteilung | hrsg=Schweizerische Bundeskanzlei | werk=news.admin.ch | datum=2013-02-28 | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2015-11-24 | offline= }}</ref> Das VBS will den Flugplatz nur noch als Helikopterbasis nutzen.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.vbs.admin.ch/internet/vbs/de/home/documentation/news/news_detail.51109.nsb.html | titel=Neues Stationierungskonzept der Armee | titelerg=Medienmitteilung | werk=VBS | datum=2013-11-26 | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2015-11-24 | offline= }}</ref>


== Heutige Nutzung ==
Im September 2014 entschied der Bundesrat, den Militärflugplatz künftig als {{"|ziviles Flugfeld mit Bundesbasis|vor=«|nach=»}} nutzen zu wollen, wodurch die {{"|die grösste strategische Landreserve des Bundes|vor=«|nach=»}} erhalten bliebe, und auf dem Areal den Bau eines ''Innovationsparks'' durch den [[Kanton Zürich]]&#160;zu ermöglichen. Die Luftwaffe werde den Flugplatz während einer mehrjährigen Übergangsphase weiterhin als Standort nutzen. Für den zivilen Flugplatz ist eine Betriebsdauer von 30 Jahren geplant. Das VBS wird den Betrieb bis zur Übergabe eines noch zu bestimmenden Betreibers sicherstellen.{{Zukunft}} Es ist eine Verkürzung der Piste vorgesehen.<ref name="br201409">{{Internetquelle | url=https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-54312.html | titel=Dübendorf: Innovationspark und ziviles Flugfeld mit Bundesbasis | titelerg=Medienmitteilung | hrsg=Bundesrat | datum=2014-09-03 | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2015-11-24 | offline= }}</ref><ref name="nzz1409" />


Der Flugplatz Dübendorf spielt nach wie vor eine grosse Rolle für die Luftwaffe und ihre subsidiären Partner sowie für zivile Zwecke. Er ist die Lufttransportbasis der Ostschweiz und beherbergt das ''Lufttransportgeschwader 3'' mit den Helikopterstaffeln 3 und 4. Des Weiteren befindet sich die operative Führung der Luftwaffe mit der Operationszentrale (AOC, Air Operations Center) auf dem Gelände sowie die meisten Kompetenzzentren und Spartenchefs, wie Sparte Lufttransport, Aufklärung, [[Forward Looking Infrared|FLIR (Forward Looking Infra Red)]], LUV (Luftverteidigung), [[SPHAIR]] Flight Operations (Pilotennachwuchs), EKF Lufttransport ([[Elektronische Kriegführung]]), Chef Simulator Helikopter, Chef Einsatz Lufttransport.
Seit 1995 findet jeweils am ersten Mai-Sonntag auf dem Gelände der [[Love Ride|Love Ride Switzerland]] statt. Der Flugplatz wird dann von bis zu 8000 Motorradfahrern in Beschlag genommen. Diese Benefiz-Veranstaltung wird zugunsten von muskelkranken Kindern durchgeführt. Am 5. August 2006 fand auf dem Gelände des Flugplatzes ein Konzert der [[The Rolling Stones|Rolling Stones]] vor 65'000 Zuschauern statt, und am 30. August 2008 trat [[Madonna (Künstlerin)|Madonna]] vor 73'000 Zuschauern auf.


Neben dem Flugbetrieb mit ''Super Puma'' und [[Eurocopter EC 635]] sind in Dübendorf diverse Lufttransportflugzeuge unter anderem des [[Lufttransportdienst des Bundes|Lufttransportdienstes des Bundes (LTDB)]] sowie die Spezialflugzeuge für Vermessungsflüge des [[Bundesamt für Landestopographie|Bundesamtes für Landestopographie]] stationiert. Zudem kommen ab Dübendorf die Propellermaschinen [[Pilatus PC-6|Pilatus PC-6 Porter]] für Fallschirmaufklärer, [[Pilatus PC-7|PC-7]] für Schulungen und Verbindung sowie [[Pilatus PC-9|PC-9]] (Zieldarstellung Flab und Flieger) zum Einsatz.
Das grösste Flugzeug, das jemals auf dem Flugplatz Dübendorf landete, war ein [[Boeing 747|B-747]] Frachter der [[Cargolux]], der am 5. August 2013 das Experimentalflugzeug [[Solar Impulse]] aus den USA zurück in die Schweiz gebracht hat.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.20min.ch/schweiz/zuerich/story/Riesenvogel-bringt-Solar-Impulse-nach-Duebendorf-18797840 | titel=Solar Impulse im Bauch: Hier hebt der Riesenvogel in Dübendorf ab | werk=[[20 Minuten]] | datum=2013-08-05 | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2015-11-24 | offline= }}</ref> Im September 2015 startete zum erstenmal von Schweizer Boden aus ein Grossflugzeug für Zero-G [[Parabelflug|Parabelflüge]]. Diese erfolgten im Auftrag der [[ETH Zürich]] für wissenschaftliche Experimente.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.nzz.ch/zuerich/von-duebendorf-in-die-schwerelosigkeit-1.18617556 | titel=Erster Zero-G-Flug von der Schweiz aus: Von Dübendorf in die Schwerelosigkeit | autor=Alois Feusi | werk=[[Neue Zürcher Zeitung]] | datum=2015-09-22 | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2015-11-24 | offline= }}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.zol.ch/bezirk-uster/duebendorf/schwerelos-ueber-duebendorf/story/26479258 | titel=Schwerelos über Dübendorf | werk=[[Zürcher Oberländer]] | datum=2015-09-21 | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2015-11-24 | offline= }}</ref>


Daneben finden sich Unterhaltsbetriebe, welche für die Wartung von Flächenflugzeugen und Helikoptern der Lufttransporteinheiten zuständig sind. Seit 2003 beherbergt der Flugplatz die Zürcher Helikopter-Basis «Rega 1» der [[Schweizerische Rettungsflugwacht|Schweizerischen Rettungsflugwacht]]. Seit 2005 befindet sich auf dem Flugplatz-Gelände das «[[skyguide]] air navigation center zurich». Dort wurden die zivilen und militärischen Flugsicherungsdienste unter einem Dach zusammengeführt.
== Heutige Nutzung ==
Der Bund als Eigentümer sieht drei Nutzungen für das Flugplatzgelände vor:<ref name="br201409" />
* Ein ziviles Flugfeld für Geschäftsfliegerei, Leichtaviatik und Werkflüge, das bis auf weiteres von der Armee mitgenutzt wird. Regelmässiger Verkehr von grossen Passagierflugzeugen ist nicht vorgesehen. Seit 2003 beherbergt der Flugplatz die Helikopter-Basis ''Rega 1'' der [[Schweizerische Rettungsflugwacht|Schweizerischen Rettungsflugwacht]].
* Eine Helikopterbasis der Luftwaffe.
* Ein noch zu erstellender ''Innovationspark''.


[[Datei:Fliegermuseum Dübendorf Eingang.jpg|miniatur|[[Flieger-Flab-Museum]]]]
[[Datei:Fliegermuseum Dübendorf Eingang.jpg|miniatur|[[Flieger-Flab-Museum]]]]
Eine Attraktion ist das «Air Force Center», das [[Flieger-Flab-Museum]], welches sich ebenfalls auf dem Gelände befindet. Seit 1983 führt die im «Air Force Center» angesiedelte [[Ju-Air]] mit ihren Oldtimer-Flugzeugen [[Junkers Ju 52/3m|Junkers Ju-52]] Rund- und Charterflüge ab Dübendorf durch. Dort wird zur Zeit auch ein [[Junkers F 13#Nachbauten der F 13|Nachbau der Junkers F&nbsp;13]] montiert; 2016 soll der [[Erstflug]] stattfinden.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.aerotelegraph.com/das-neue-junkers-f13-replikjunkers-f13-neubau-erstflug-rimowa-duebendorf | titel=Rimowa: Legendäre Junkers F13 fliegt bald wieder | autor=Julian Fricker | werk=aero Telegraph | datum=2015-11-23 | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2015-11-24 | offline= }}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.flugrevue.de/zivilluftfahrt/flugzeuge/die-rueckkehr-der-junkers-f-13/645888 | titel=Die Rückkehr der Junkers F 13 | autor=Sebastian Steinke | werk=Flug Revue | datum=2015-09-14 | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2015-11-24 | offline= }}</ref>
Eine Attraktion ist das «Air Force Center», das [[Flieger-Flab-Museum]], welches sich ebenfalls auf dem Gelände befindet. Seit 1983 führt die im «Air Force Center» angesiedelte [[Ju-Air]] mit ihren legendären [[Junkers Ju 52/3m|Junkers Ju-52]] Oldtimer-Flugzeugen Rund- und Charterflüge ab Dübendorf durch.


Der Flugplatz sollte Ende 2010 (mit Option 2014{{Zukunft|2014}}) im Rahmen des neuen Stationierungskonzeptes der [[Schweizer Armee]] geschlossen werden. Der Jetflugbetrieb mit dem Typ F/A-18 wurde aus personellen Gründen Mitte August 2005 beendet. Am 16. Dezember 2005 wurde in Dübendorf der Jetflugbetrieb auch offiziell eingestellt.
Seit 2005 befindet sich auf dem Flugplatzgelände das «[[skyguide]] air navigation center zurich». Dort wurden die zivilen und militärischen [[Flugsicherung]]sdienste unter einem Dach zusammengeführt.


Im März 2008 hat der Regierungsrat des Kantons Zürich dem [[Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport|VBS]] mitgeteilt, dass er erwarte, dass von der bestehenden Option Gebrauch gemacht würde und der Flugplatz nicht vor 2014 geschlossen werde. Schon vorher haben Parlamentarier eine Motion eingereicht und verlangt, dass das Stationierungskonzept der Luftwaffe überprüft werden soll. Am 9. Mai 2008 hat das VBS mitgeteilt, dass das Standortkonzept der Luftwaffe überprüft werde und am 13. Oktober 2008 erfolgte eine weitere Medienmitteilung des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport welche besagt, dass einzig der Flugplatz Dübendorf in der weiteren Überprüfung verbleibe.
Für die Luftwaffe und ihre subsidiären Partner hat der Flugplatz Dübendorf nach wie vor eine grosse Rolle. Seit 2008 ist der Militärflugplatz dem [[Militärflugplatz Alpnach|Flugplatzkommando Alpnach]] unterstellt.<ref name="lw-mfpd">{{Internetquelle | url=http://www.lw.admin.ch/internet/luftwaffe/de/home/verbaende/einsatz_lw/flpl_kdo_alp/milflplduebendorf.html | titel=Militärflugplatz Dübendorf | werk=Schweizerische Luftwaffe | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2015-11-24 | offline= }}</ref><!-- nicht verifiziertbar, meines Erachtens aufgelöst: "Er ist die Lufttransportbasis der Ostschweiz und beherbergt das ''Lufttransportgeschwader 3'' mit den Helikopterstaffeln 3 und 4." --> In Dübendorf befindet sich die operative Führung der Luftwaffe mit der Operationszentrale (''AOC'', ''Air Operations Center'').<ref name="lw-mfpd" /><!-- nicht verifiziertbar: "sowie die meisten Kompetenzzentren und Spartenchefs, wie Sparte Lufttransport, Aufklärung, [[Forward Looking Infrared|FLIR (Forward Looking Infra Red)]], LUV (Luftverteidigung), [[SPHAIR]] Flight Operations (Pilotennachwuchs), EKF Lufttransport ([[Elektronische Kampfführung|Elektronische Kriegführung]]), Chef Simulator Helikopter, Chef Einsatz Lufttransport.


Neben dem Flugbetrieb mit ''Super Puma'' und [[Eurocopter EC 635]] sind in Dübendorf diverse Lufttransportflugzeuge unter anderem des [[Lufttransportdienst des Bundes|Lufttransportdienstes des Bundes (LTDB)]] sowie die Spezialflugzeuge für Vermessungsflüge des [[Bundesamt für Landestopografie|Bundesamts für Landestopografie]] stationiert. Zudem kommen ab Dübendorf die Propellermaschinen [[Pilatus PC-6|Pilatus PC-6 Porter]] für Fallschirmaufklärer, [[Pilatus PC-7|PC-7]] für Schulungen und Verbindung sowie [[Pilatus PC-9|PC-9]] (Zieldarstellung Flab und Flieger) zum Einsatz." --> Noch immer werden von der Luftwaffe mit Ausnahme der Kampfjets alle anderen Luftfahrzeuge regelmässig von diesem Platz aus eingesetzt, und er ist wichtig für den Lufttransport und SAR-Einsätze in der gesamten Ostschweiz. Daneben finden sich Unterhaltsbetriebe, welche für die Wartung von Flächenflugzeugen und Helikoptern der Lufttransporteinheiten zuständig sind.
Auf der anderen Seite werden von der Luftwaffe mit Ausnahme der Kampfjets alle anderen Luftfahrzeuge regelmässig von diesem Platz aus eingesetzt, und er ist wichtig für den Lufttransport und SAR Einsätze in der gesamten Ostschweiz.

Im September 2015 startete zum erstenmal von Schweizer Boden aus ein Grossflugzeug für Zero-G Parabelflüge. Diese erfolgten im Auftrag der [[ETH Zürich]] für wissenschaftliche Experimente.<ref>http://www.nzz.ch/zuerich/von-duebendorf-in-die-schwerelosigkeit-1.18617556</ref><ref>http://www.zol.ch/bezirk-uster/duebendorf/schwerelos-ueber-duebendorf/story/26479258</ref>


== Zukunft des Flugplatzes ==
== Zukunft des Flugplatzes ==
Die Details der zukünftigen Nutzung waren Ende 2015 noch immer in Ausarbeitung. In Diskussion ist beispielsweise eine Verlagerung der [[Geschäftsreiseflugzeug|Geschäftsflieger]] von Kloten nach Dübendorf, wobei sich der Regierungsrat des Kantons Zürich generell gegen eine zivile Nutzung des Flugplatzes ausspricht.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/zuercher-regierung-schwaechelt-1.18645330?reduced=true | titel=Strittige Nutzung des Flugplatzes Dübendorf: Zürcher Regierung schwächelt | autor=Andreas Schürer | werk=[[Neue Zürcher Zeitung]] | datum=2015-11-12 | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2015-11-24 | zitat= | offline= }}</ref><ref name="nzz1409">{{Internetquelle | url=http://www.nzz.ch/zuerich/flugplatz-duebendorf-zuerich-bund-1.18371212 | titel=Streit um Landreserve: In Dübendorf wird weiter geflogen | autor=Johanna Wedl | hrsg=[[Neue Zürcher Zeitung]] | werk=nzz.ch | datum=2014-09-03 | zugriff=2014-09-06}}</ref> Auch die Rolle des «[[Hubschrauberlandeplatz|Heliport]]s», der neben Luftwaffe und Rega auch der [[Kantonspolizei Zürich]] dienen soll,<ref name="nzz1409" /> ist noch strittig.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.nzz.ch/zuerich/aktuell/duebendorf-heliport-wangen-bruettisellen-1.18599002?reduced=true | titel=Querelen um den Flugplatz Dübendorf: Heliport beschäftigt das Bundesgericht | autor=Stefan Hotz | werk=[[Neue Zürcher Zeitung]] | datum=2015-08-20 | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2015-11-24 | offline= }}</ref>


Der Betrieb der Piste wird aus finanziellen Gründen 2014 rein militärisch nicht weiter aufrechterhalten. Aus diesem Grund sucht das VBS einen Partner, welcher den Flugplatz für 20 Jahre betreiben könnte.<ref>[http://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=de&msg-id=47954 Der Bundesrat will 2013 den Platz als Reserve offen lassen]</ref> Das Ziel wäre es demnach, den Flugplatz zivil und militärisch gemischt weiter zu betreiben, sei es für Wartung von Businessflugzeugen oder durch Geschäfts- und Leichtfliegerei.
In welcher Form der ''Innovationspark'', in dem sich verschiedenste Firmen einmieten können und der bis zu 5000 zusätzliche Arbeitsplätze generieren soll, gebaut wird, muss noch bestimmt werden.

Auf der anderen Seite besteht der Wunsch, den Flugplatz aufzuheben und einen sogenannten Innovationspark zu bauen, in dem sich verschiedenste Firmen einmieten könnten um so zusätzlich bis zu 5000 Arbeitsplätze verfügbar zu machen.

Inzwischen ist eine dreiteilige Nutzung vorgesehen. Neben dem militärischen und zivilen Flugbetrieb sind 70 Hektar des Geländes für den Aufbau des Innovationsparks reserviert. Zudem soll im nördlichen Teil des Platzes ein [[Hubschrauberlandeplatz]] ausgewiesen werden, wo neben [[Hubschrauber]]n der Luftwaffe auch Maschinen der [[Schweizerische Rettungsflugwacht|Schweizerischen Rettungsflugwacht]] und der [[Kantonspolizei Zürich]] stationiert werden sollen.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.nzz.ch/zuerich/flugplatz-duebendorf-zuerich-bund-1.18371212 | titel=Streit um Landreserve: In Dübendorf wird weiter geflogen | autor=Johanna Wedl | hrsg=[[Neue Zürcher Zeitung]] | werk=nzz.ch | datum=2014-09-03 | zugriff=2014-09-06}}</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==

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*[http://www.zivilflugplatz-duebendorf-nein.ch IG Zivilflugplatz Dübendorf NEIN]
*[http://www.duebendorf-flugplatz.ch Flugplatz Dübendorf AG]
*[http://www.duebendorf-flugplatz.ch Flugplatz Dübendorf AG]
*[http://www.airport-duebendorf.ch Luftfahrttechnologisches Kompetenzzentrum in Dübendorf]
*[http://www.airforcecenter.ch Air Force Center (Ju-Air und Flieger-Flab-Museum)]
*[http://www.lw.admin.ch/internet/luftwaffe/de/home/verbaende/einsatz_lw/flpl_kdo_alp/milflplduebendorf.html Luftwaffe: Militärflugplatz Dübendorf]
*[http://www.vd.zh.ch/internet/volkswirtschaftsdirektion/de/themen/innovationspark.html Innovationspark]
*[http://www.forum-flugplatz.ch Forum Flugplatz Dübendorf]
*[http://www.forum-flugplatz.ch Forum Flugplatz Dübendorf]
*[http://www.taskforce-flugplatz-duebendorf.ch Taskforce Flugplatz Dübendorf]
*[http://www.taskforce-flugplatz-duebendorf.ch Taskforce Flugplatz Dübendorf]
*[http://www.airforcecenter.ch Air Force Center (Ju-Air und Flieger-Flab-Museum)]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 18. Dezember 2015, 17:15 Uhr

Militärflugplatz Dübendorf
Kenndaten
ICAO-Code LSMD
Koordinaten

Koordinaten fehlen! Hilf mit.

Höhe über MSL 448 m  (1.470 ft)
Basisdaten
Eröffnung 1910
Fläche 256 ha
Start- und Landebahnen
11/29 2355 m × 40 m Asphalt
11R/29L 650 m × 30 m Gras

Der Militärflugplatz Dübendorf (ICAO-Code LSMD) befindet sich auf dem Gebiet der gleichnamigen Schweizer Stadt Dübendorf sowie der Gemeinden Volketswil und Wangen-Brüttisellen nordöstlich der Stadt Zürich. Er beherbergt die operative Führung der Schweizer Luftwaffe.

Geschichte

Flugplatz Dübendorf 1937, Ankunft von Reisenden

Im Jahre 1909 fand der französische Aviatiker Reynold Jaboulin auf der Suche nach einem geeigneten Startplatz für seine Demonstrationsflüge mit einer «Flugmaschine» die Ebene zwischen Wangen und Dübendorf, damals noch urtümliches Riedland mit schilfbestandenen Tümpeln.

Am 1. August 1910 begannen die Meliorationsarbeiten unter der Leitung von Reynold Jaboulin, und bereits am 22. Oktober 1910 konnte in Dübendorf ein grosses Flugfest gefeiert werden. Dies nach anfänglichen Wirren um den definitiven Standort des Flugplatzes, denn zwischenzeitlich war der Schweizerischen Flugplatz-Gesellschaft (SFG) trockenes, sofort betriebsbereites Terrain auf dem Gebiet der Aargauer Gemeinde Spreitenbach von einer Interessengruppe zu viel billigeren Bedingungen offeriert worden.

1912 war das Geld ausgegangen und aus Hangars wurden Scheunen. 1914 wählte der Bund Dübendorf als Standort für einen Militärflugplatz. Das Gelände wurde vorerst gepachtet. Am 27. November 1918 kaufte der Bund das ganze Areal für 380'000 Franken.

Nach dem ersten Weltkrieg begann der Luftverkehr ab Zürich Schwamendingen und ab der Wasserflugzeugstation in Zürich Tiefenbrunnen, bevor Dübendorf zur Hauptbasis erklärt wurde. [1] Die Namen von Flugpionieren wie Oskar Bider (welcher hier tödlich verunglückte), Alfred Comte, Walter Mittelholzer, einer der Mitbegründer der Swissair, und anderer mehr sind untrennbar mit dem Begriff «Flugplatz Dübendorf» verbunden.n.

Dübendorf wurde zur Wiege der Schweizer Luftfahrt, sowohl in zivilaviatischer, als auch in militärischer Hinsicht. Während Teile der Schweizerischen Fliegertruppe (heute «Luftwaffe») seit 1914 bis heute auf diesem Platz aktiv sind, war die Swissair von 1932 bis 1948 und ihre Vorgängerin Ad Astra Aero ab 1919 in Dübendorf beheimatet. Folgende Flugzeugtypen wurden von der Swissair ab Dübendorf eingesetzt:

Nach der 1939 erfolgten vorsorglichen Aufkündigung der gemeinsamen Nutzung des Flugplatzes durch den Bund entschied der Kanton Zürich 1943 einen rein zivilen Flugplatz in Kloten zu bauen. Der Umzug der Swissair von ihrem damaligen Heimatflughafen Dübendorf-Wangen auf den neu erstellten interkontinentalen Flughafen Zürich-Kloten begann im Juni 1948 mit Inbetriebnahme der Westpiste und wurde mit Inbetriebnahme der Blindlandepiste im November 1948 vollzogen. Als die verbliebenen technischen Abteilungen der Swissair Ende April 1949 ebenfalls nach Kloten verlegt wurden, wurde der bisher gemischtaviatisch genutzte Flugplatz zum reinen Militärflugplatz.

Seit Hauptmann Theodor Real 1914 mit seiner «Fliegertruppe», deren Piloten zum Teil ihre privaten «Flugmaschinen» mitbrachten, auf dem Flugplatz Einzug hielt, hat sich viel verändert. Zwei grausame Weltkriege, von welchen die Schweiz zum Glück weitgehend verschont blieb, haben dazu beigetragen, dass Rüstungsgüter, zu welchen mittlerweile auch Flugzeuge gehörten, stetig und konsequent weiterentwickelt wurden. Aus den zerbrechlichen «Kisten» der Anfänge wurden schnittige, hochmotorisierte und wendige Jagdflugzeuge. Den «Häfelis», «Dewoitines» und «Fokkers» folgten die «Moranes», «Messerschmitts» und «Mustangs». Mit den «Vampires» und etwas später den «Venoms» folgten die ersten Jagdflugzeuge mit Düsenantrieb (Jets).

Die Hawker Hunter, welche beim Publikum durch ihren Einsatz bei der Patrouille Suisse hohe Publizität genossen, bestachen durch ihre Eleganz. Die Anschaffung der Mirage III S und Mirage III RS war mit dem Mirage-Skandal verbunden. Später bestätigte sich dann aber, dass die Schweiz für den von manchen als zu teuer erachteten Preis ein hervorragendes Flugzeug gekauft hatte.

Parallel dazu wurde natürlich auch die Infrastruktur des Flugplatzes immer weiterentwickelt und ausgebaut. Im Laufe der Zeit wurde das Pistensystem zeitgemässen Ansprüchen angepasst und ein hochwertiges Instrumentenlandesystem (ILS) installiert, welches erlaubt, den Flugplatz auch bei schlechter Sicht anzufliegen.

Gebäude des Überwachungsgeschwaders

Seit seiner Gründung im Jahre 1941 war das Überwachungsgeschwader (UeG) bis zu seiner Auflösung am 31. Dezember 2005 in Dübendorf im ehemaligen Swissair-Terminal stationiert. Das Personal des UeGs wurde in das neu gebildete Berufsfliegerkorps übergeführt.

Eine F/A-18 «Hornet» im Sommer 2003 auf dem Flugplatz

Der Flugplatz wurde unter anderem von der Fliegerstaffel 11 der Schweizer Luftwaffe mit Kampfflugzeugen vom Typ McDonnell Douglas F/A-18 bis 16. Dezember 2005 genutzt. Die an beiden Pistenenden vorhandene, 2005 entfernte Fangseilanlage für F/A-18 und F-5 war bündig in der Piste versenkbar, damit sie kein Hindernis für Kleinflugzeuge darstellt.

Seit 1995 findet jeweils am ersten Mai-Sonntag auf dem Gelände der Love Ride Switzerland statt. Der Flugplatz wird dann von bis zu 8000 Motorradfahrern in Beschlag genommen. Diese Benefiz-Veranstaltung wird zugunsten von muskelkranken Kindern durchgeführt.

Am 5. August 2006 fand auf dem Gelände des Flugplatzes ein Konzert der Rolling Stones vor 65'000 Zuschauern statt, und am 30. August 2008 trat Madonna vor 73'000 Zuschauern auf.

Das grösste Flugzeug, das jemals auf dem Flugplatz Dübendorf landete, war ein B-747 Frachter der Cargolux, der am 5. August 2013 das Experimentalflugzeug Solarimpulse aus den USA zurück in die Schweiz gebracht hat.[2]

Heutige Nutzung

Der Flugplatz Dübendorf spielt nach wie vor eine grosse Rolle für die Luftwaffe und ihre subsidiären Partner sowie für zivile Zwecke. Er ist die Lufttransportbasis der Ostschweiz und beherbergt das Lufttransportgeschwader 3 mit den Helikopterstaffeln 3 und 4. Des Weiteren befindet sich die operative Führung der Luftwaffe mit der Operationszentrale (AOC, Air Operations Center) auf dem Gelände sowie die meisten Kompetenzzentren und Spartenchefs, wie Sparte Lufttransport, Aufklärung, FLIR (Forward Looking Infra Red), LUV (Luftverteidigung), SPHAIR Flight Operations (Pilotennachwuchs), EKF Lufttransport (Elektronische Kriegführung), Chef Simulator Helikopter, Chef Einsatz Lufttransport.

Neben dem Flugbetrieb mit Super Puma und Eurocopter EC 635 sind in Dübendorf diverse Lufttransportflugzeuge unter anderem des Lufttransportdienstes des Bundes (LTDB) sowie die Spezialflugzeuge für Vermessungsflüge des Bundesamtes für Landestopographie stationiert. Zudem kommen ab Dübendorf die Propellermaschinen Pilatus PC-6 Porter für Fallschirmaufklärer, PC-7 für Schulungen und Verbindung sowie PC-9 (Zieldarstellung Flab und Flieger) zum Einsatz.

Daneben finden sich Unterhaltsbetriebe, welche für die Wartung von Flächenflugzeugen und Helikoptern der Lufttransporteinheiten zuständig sind. Seit 2003 beherbergt der Flugplatz die Zürcher Helikopter-Basis «Rega 1» der Schweizerischen Rettungsflugwacht. Seit 2005 befindet sich auf dem Flugplatz-Gelände das «skyguide air navigation center zurich». Dort wurden die zivilen und militärischen Flugsicherungsdienste unter einem Dach zusammengeführt.

Flieger-Flab-Museum

Eine Attraktion ist das «Air Force Center», das Flieger-Flab-Museum, welches sich ebenfalls auf dem Gelände befindet. Seit 1983 führt die im «Air Force Center» angesiedelte Ju-Air mit ihren legendären Junkers Ju-52 Oldtimer-Flugzeugen Rund- und Charterflüge ab Dübendorf durch.

Der Flugplatz sollte Ende 2010 (mit Option 2014[veraltet]) im Rahmen des neuen Stationierungskonzeptes der Schweizer Armee geschlossen werden. Der Jetflugbetrieb mit dem Typ F/A-18 wurde aus personellen Gründen Mitte August 2005 beendet. Am 16. Dezember 2005 wurde in Dübendorf der Jetflugbetrieb auch offiziell eingestellt.

Im März 2008 hat der Regierungsrat des Kantons Zürich dem VBS mitgeteilt, dass er erwarte, dass von der bestehenden Option Gebrauch gemacht würde und der Flugplatz nicht vor 2014 geschlossen werde. Schon vorher haben Parlamentarier eine Motion eingereicht und verlangt, dass das Stationierungskonzept der Luftwaffe überprüft werden soll. Am 9. Mai 2008 hat das VBS mitgeteilt, dass das Standortkonzept der Luftwaffe überprüft werde und am 13. Oktober 2008 erfolgte eine weitere Medienmitteilung des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport welche besagt, dass einzig der Flugplatz Dübendorf in der weiteren Überprüfung verbleibe.

Auf der anderen Seite werden von der Luftwaffe mit Ausnahme der Kampfjets alle anderen Luftfahrzeuge regelmässig von diesem Platz aus eingesetzt, und er ist wichtig für den Lufttransport und SAR Einsätze in der gesamten Ostschweiz.

Im September 2015 startete zum erstenmal von Schweizer Boden aus ein Grossflugzeug für Zero-G Parabelflüge. Diese erfolgten im Auftrag der ETH Zürich für wissenschaftliche Experimente.[3][4]

Zukunft des Flugplatzes

Der Betrieb der Piste wird aus finanziellen Gründen 2014 rein militärisch nicht weiter aufrechterhalten. Aus diesem Grund sucht das VBS einen Partner, welcher den Flugplatz für 20 Jahre betreiben könnte.[5] Das Ziel wäre es demnach, den Flugplatz zivil und militärisch gemischt weiter zu betreiben, sei es für Wartung von Businessflugzeugen oder durch Geschäfts- und Leichtfliegerei.

Auf der anderen Seite besteht der Wunsch, den Flugplatz aufzuheben und einen sogenannten Innovationspark zu bauen, in dem sich verschiedenste Firmen einmieten könnten um so zusätzlich bis zu 5000 Arbeitsplätze verfügbar zu machen.

Inzwischen ist eine dreiteilige Nutzung vorgesehen. Neben dem militärischen und zivilen Flugbetrieb sind 70 Hektar des Geländes für den Aufbau des Innovationsparks reserviert. Zudem soll im nördlichen Teil des Platzes ein Hubschrauberlandeplatz ausgewiesen werden, wo neben Hubschraubern der Luftwaffe auch Maschinen der Schweizerischen Rettungsflugwacht und der Kantonspolizei Zürich stationiert werden sollen.[6]

Literatur

  • David Külling, Manfred Hildebrand, Maurice Lovisa: Militärische Denkmäler im Bereich der Luftwaffe. VBS 2008 (PDF)
  • Menschen, Maschinen Missionen. Geschichten vom Militärflugplatz Dübendorf, 1914–2014. Eigenverlag, Dübendorf 2014.
  • Sandro Fehr: Die Erschliessung der dritten Dimension. Entstehung und Entwicklung der zivilen Luftfahrtinfrastruktur in der Schweiz, 1919–1990. Chronos Verlag, Zürich 2014, ISBN 978-3-0340-1228-7.
  • Ernst Frei: Erlebter Aktivdienst, 1939–1945. Auszüge aus dem Tagebuch eines Angehörigen der Fliegertruppe. 4. Auflage, Novalis, [Schaffhausen] 2010, ISBN 978-3-907160-54-1.
  • Fliegermuseum Dübendorf. VFMF, Dübendorf 1989 (ohne ISBN).
  • Max Hügli: Fliegermuseum - Verzeichnis der Dokumentation, BAMF, Dübendorf 1981 (ohne ISBN).
Commons: Flugplatz Dübendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tages Anzeiger: Der nie gebaute Zentralflughafen 21. Oktober 2015
  2. http://www.20min.ch/schweiz/zuerich/story/Riesenvogel-bringt-Solar-Impulse-nach-Duebendorf-18797840
  3. http://www.nzz.ch/zuerich/von-duebendorf-in-die-schwerelosigkeit-1.18617556
  4. http://www.zol.ch/bezirk-uster/duebendorf/schwerelos-ueber-duebendorf/story/26479258
  5. Der Bundesrat will 2013 den Platz als Reserve offen lassen
  6. Johanna Wedl: Streit um Landreserve: In Dübendorf wird weiter geflogen. In: nzz.ch. Neue Zürcher Zeitung, 3. September 2014, abgerufen am 6. September 2014.