„Mammutblatt“ – Versionsunterschied

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Das '''Mammutblatt''' (''[[Gunnera]] manicata'') ist eine bis zu drei [[Meter]] große [[Mehrjährige Pflanze|mehrjährige]], [[krautige Pflanze]]. Sie wird auch '''Riesen-Rhabarber''' genannt, da die [[Pflanzenwuchsform|Wuchsform]] Ähnlichkeit mit dem [[Gemeiner Rhabarber|Rhabarber]] (''Rheum rhabarbarum'') aufweist, sie ist jedoch nicht verwandt mit diesem. Bei den in [[Chile]] vorkommenden Arten wird allerdings der Stiel geschält und wie Rhabarber gegessen.
Das '''Mammutblatt''' (''Gunnera manicata'') ist eine eine Pflanzenart aus der Gattung ''[[Gunnera]]'' innerhalb der Familie der [[Gunneraceae]]. Sie wird auch '''Riesen-Rhabarber''' genannt, da die [[Pflanzenwuchsform|Wuchsform]] Ähnlichkeit mit dem [[Gemeiner Rhabarber|Rhabarber]] (''Rheum rhabarbarum'') aufweist, sie ist jedoch nicht verwandt mit diesem. Bei den in [[Chile]] vorkommenden Arten wird allerdings der Stiel geschält und wie Rhabarber gegessen.


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
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Die Pflanze bildet große [[Blatt (Pflanze)|Blätter]] mit dornigen Stielen, deren oberirdische Teile zum [[Herbst]] hin absterben und im [[Frühjahr]] neu austreiben. Die Blätter sind [[Phyllotaxis#Grundständig|grundständig]] angeordnet, das bedeutet, sie werden alle direkt über dem Boden gebildet. Die Art bevorzugt feuchte Standorte.
=== Vegetative Merkmale ===
Die Blütezeit ist von Juli bis August. Die kleinen und unscheinbaren Blüten sitzen zu tausenden in dem bis zu einem Meter hohen [[Blütenstand]]. Durch den hohen Anteil an [[Gerbsäure]] werden die kriechenden [[Wurzel (Pflanze)#Wurzelsysteme|Wurzelstöcke]] in den Heimatländern zum [[Gerben]] genutzt. Die Pflanzen bilden eine Lebensgemeinschaft ([[Symbiose]]) mit [[Cyanobakterien|Blaualgen]]. Die Blaualgen besiedeln Zellen im Bereich der Basis des Blattstiels. Hier bilden sie [[Stickstoff]] für die Pflanze und erhalten im Austausch [[Kohlenstoff]].
''Gunnera manicata'' wächst als sommergrüne, [[Ausdauernde Pflanze|ausdauernde]] [[krautige Pflanze]], die Wuchshöhen von bis zu drei [[Meter]] erreicht. Die oberirdische Teile sterben zum [[Herbst]] hin ab und treiben im [[Frühjahr]] neu aus.

Die [[Phyllotaxis#Grundständig|grundständig]] angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. mit dornigen Stielen, deren Die Blätter sind angeordnet, das bedeutet, sie werden alle direkt über dem Boden gebildet.

=== Generative Merkmale ===
Die Blütezeit reicht von Juli bis August. Die kleinen und unscheinbaren Blüten sitzen zu tausenden in dem bis zu 1 Meter hohen [[Blütenstand]].

== Ökologie und Nutzung ==
''Gunnera manicata'' bevorzugt feuchte Standorte. Man findet das Mammutblatt in großen Parkanlagen oft als [[Zierpflanze]]. Zum Überwintern im Freien muss sie in [[Mitteleuropa]] mit Blättern, Reisig oder Ähnlichem vor [[Kahlfrost]] geschützt werden.
Durch den hohen Anteil an [[Gerbsäure]] werden die kriechenden [[Wurzel (Pflanze)#Wurzelsysteme|Wurzelstöcke]] in den Heimatländern zum [[Gerben]] genutzt. ''Gunnera manicata'' bilden eine Lebensgemeinschaft ([[Symbiose]]) mit [[Cyanobakterien|Blaualgen]]. Die Blaualgen besiedeln Zellen im Bereich der Basis des Blattstiels. Hier bilden sie [[Stickstoff]] für die Pflanze und erhalten im Austausch [[Kohlenstoff]].


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Münster Schloss Botanischer Garten Mammutblatt 01.JPG|Junger Trieb
Münster Schloss Botanischer Garten Mammutblatt 01.JPG|Junger Trieb
Gunnera manicata A.jpg|Blatt
Gunnera manicata A.jpg|Blatt
Blatt des Mammutblatt.jpg|Das Blatt im Detail
Blatt des Mammutblatt.jpg|Blattspreite im Detail
Gunnera manicata (1).jpg|Blütenstand
Gunnera manicata (1).jpg|Blütenstand
Gunnera manicata2.jpg|Knospe
Gunnera manicata2.jpg|Knospe
Bois des Moutiers 2017 13.jpg|Stiel
Bois des Moutiers 2017 13.jpg|Blattstiel
Bois des Moutiers 2017 12.jpg|Größenvergleich
Bois des Moutiers 2017 12.jpg|Größenvergleich
Gunnera manicata.jpg|Habitus
Gunnera manicata.jpg|Habitus
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== Vorkommen ==
== Vorkommen ==
Das Mammutblatt stammt aus den Gebirgssümpfen und subtropischen [[Nebelwald|Nebelwäldern]] der [[Serra do Mar]] im südlichen [[Brasilien]]. Die Gattung [[Gunnera]] ist auf der [[Südhalbkugel]] mit etwa 40 Arten vertreten. In den Hochgebirgslagen kommen auch kleinere Arten dieser Gattung vor wie zum Beispiel die ''[[Gunnera magellanica]]'', die nur eine Wuchshöhe von 30&nbsp;cm erreicht und ausgedehnte Teppiche bildet.
''Gunnera manicata'' stammt aus den Gebirgssümpfen und subtropischen [[Nebelwald|Nebelwäldern]] der [[Serra do Mar]] im südlichen [[Brasilien]]. Die Gattung ''[[Gunnera]]'' ist auf der [[Südhalbkugel]] mit etwa 40 Arten vertreten.

Man findet das Mammutblatt in großen Parkanlagen oft als [[Zierpflanze]]. Zum Überwintern im Freien muss sie in [[Mitteleuropa]] mit Blättern, Reisig oder Ähnlichem vor [[Kahlfrost]] geschützt werden.


== Literatur ==
== Literatur ==
* W. Berckholtz: ''Beiträge zur Kenntnis der Morphologie und Anatomie von Gunnera manicata Linden''. Theodor Fischer Verlag, Kassel 1891
* W. Berckholtz: ''Beiträge zur Kenntnis der Morphologie und Anatomie von Gunnera manicata Linden''. Theodor Fischer Verlag, Kassel 1891.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 11. Juli 2019, 20:19 Uhr

Mammutblatt

Mammutblatt (Gunnera manicata), Habitus

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Gunnerales
Familie: Gunneraceae
Gattung: Gunnera
Art: Mammutblatt
Wissenschaftlicher Name
Gunnera manicata
Linden ex André

Das Mammutblatt (Gunnera manicata) ist eine eine Pflanzenart aus der Gattung Gunnera innerhalb der Familie der Gunneraceae. Sie wird auch Riesen-Rhabarber genannt, da die Wuchsform Ähnlichkeit mit dem Rhabarber (Rheum rhabarbarum) aufweist, sie ist jedoch nicht verwandt mit diesem. Bei den in Chile vorkommenden Arten wird allerdings der Stiel geschält und wie Rhabarber gegessen.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Gunnera manicata wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu drei Meter erreicht. Die oberirdische Teile sterben zum Herbst hin ab und treiben im Frühjahr neu aus.

Die grundständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. mit dornigen Stielen, deren Die Blätter sind angeordnet, das bedeutet, sie werden alle direkt über dem Boden gebildet.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Juli bis August. Die kleinen und unscheinbaren Blüten sitzen zu tausenden in dem bis zu 1 Meter hohen Blütenstand.

Ökologie und Nutzung

Gunnera manicata bevorzugt feuchte Standorte. Man findet das Mammutblatt in großen Parkanlagen oft als Zierpflanze. Zum Überwintern im Freien muss sie in Mitteleuropa mit Blättern, Reisig oder Ähnlichem vor Kahlfrost geschützt werden. Durch den hohen Anteil an Gerbsäure werden die kriechenden Wurzelstöcke in den Heimatländern zum Gerben genutzt. Gunnera manicata bilden eine Lebensgemeinschaft (Symbiose) mit Blaualgen. Die Blaualgen besiedeln Zellen im Bereich der Basis des Blattstiels. Hier bilden sie Stickstoff für die Pflanze und erhalten im Austausch Kohlenstoff.

Vorkommen

Gunnera manicata stammt aus den Gebirgssümpfen und subtropischen Nebelwäldern der Serra do Mar im südlichen Brasilien. Die Gattung Gunnera ist auf der Südhalbkugel mit etwa 40 Arten vertreten.

Literatur

  • W. Berckholtz: Beiträge zur Kenntnis der Morphologie und Anatomie von Gunnera manicata Linden. Theodor Fischer Verlag, Kassel 1891.
Commons: Mammutblatt (Gunnera manicata) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien