„Landmannalaugar“ – Versionsunterschied

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'''Landmannalaugar''' ist ein Gebiet nahe dem Vulkan [[Hekla]] im Südwesten von [[Island]]. Es liegt in der Gemeinde [[Rangárþing ytra]], 180 km östlich von [[Reykjavík]].
'''Landmannalaugar''' ist ein Gebiet nahe dem Vulkan [[Hekla]] im Südwesten von [[Island]]. Es liegt in der Gemeinde [[Rangárþing ytra]], 180 km östlich von [[Reykjavík]]. Landmannalaugar bedeutet "Die warmen Quellen von Landsveit". Das Gebiet heißer Quellen liegt in Südisland inmitten einer rauen Wildnis mit schneebedeckten Bergen, Lavafeldern und Gletscherflusstälern. Die Landschaft wurde überwiegend durch den Hekla geformt, den zweitaktivsten Vulkan Islands. Hervorragende Campinganlagen bilden gute Ausgangspunkte für die Erkundung des schroffen Landesinneren. Busse fahren Landmannalaugar nur im Sommer von Reykjavík aus an. Der Lagavegur lädt zum Wandern ein.


== Name ==
== Name ==
Der Name, deutsch ''die warmen Quellen der Leute von Land(sveit)''<ref>vgl. z.&nbsp;B. H. U. Schmid: ''Wörterbuch Isländisch-Deutsch''. Hamburg (Buske) 2001, S. 139.</ref>, erklärt sich einerseits aus den heißen und kalten Quellen vor Ort, andererseits aus der Tatsache, dass es sich um die Hochweiden der Leute aus dem Bezirk Landssveit (nämlich ''Landmannaafréttur''<ref>vgl. Íslandshandbókin. 2. bindi. 1989, S. 945 f.</ref>) handelt.
Der Name, deutsch ''die warmen Quellen der Leute von Land(sveit)''<ref>vgl. z.&nbsp;B. H. U. Schmid: ''Wörterbuch Isländisch-Deutsch''. Hamburg (Buske) 2001, S. 139.</ref>, erklärt sich einerseits aus den heißen und kalten Quellen vor Ort, andererseits aus der Tatsache, dass es sich um die Hochweiden der Leute aus dem Bezirk Landssveit (nämlich ''Landmannaafréttur''<ref>vgl. Íslandshandbókin. 2. bindi. 1989, S. 945 f.</ref>) handelt.

== Unternehmungen<ref>Dorling Kindersley Top 10 Island, S. 24-25.</ref> ==
=== Heiße Quellen ===
Die heißen Quellen auf einer Wiese speist ein unterirdischer Lavafluss. Ihr Wasser mischt sich mit dem eines kühlen Bachs. In den heißen Quellen lässt es sich herrlich baden.

=== Berge ===
Eine einstündige Wanderung führt auf den 945 Meter hohen Hauptgipfel des Gebiets Bláhnúkur hinauf. Er bietet fantastische Sicht auf das Lavafeld und das Rhyolitgebirge mit den grau, rosa und orange changierenden Farben.

=== Ófærufoss ===
Der von Lava überspannte zweistufige Wasserfall scheint durch einen kleinen Vulkankrater zu fließen. Dem weichen Untergrund am Rand sollte man fernbleiben.

=== Campingplatz ===
Neben weiten Kiesflächen bietet der große Campingplatz grasbedecktes Gelände am Bachufer. Duschen, Toiletten und ein Kochbereich liegen in der Nähe. Kästen enthalten Steine, mit denen die Zelte zum Schutz vor den Böen in Landmannalaugar beschwert werden können.

=== Laugavegur ===
Der 60 Kilometer lange Wanderweg von Landmannalaugar nach Þórsmörk führt durch Vulkanebenen, an grünen Bergen, schneebedeckten Hochplateaus und eisigen Flüssen vorbei. Es gibt Campingplätze und Schlafbaracken.

=== Ljótipollur ===
Die isländische Bezeichnung "hässliche Pfütze" täuscht: Der blaue Kratersee in einer Senke des leuchtend roten Vulkangesteins ist wunderschön.

=== Flora ===
Nahe den Quellen wachsen winzige winterfeste Blumen: Grasnelken, Braunellen, Thymian, Fettkraut, stängelndes Leimkraut und Wollgras setzen vor den dunklen Lavahängen Farbakzente.

=== Hrafntinnusker ===
Das riesige Plateau südwestlich von Landmannalaugar besteht aus dem schwarzen vulkanischen Gesteinsglas Obsidian. Auf den Lavafeldern und dem Bláhnúkur sind vereinzelt Aufschlüsse, kleine Brocken im ganzen Umkreis zu sehen.

=== Hekla ===
Der 1488 Meter hohe Vulkan im Südwesten Islands bricht ungefähr alle zehn Jahre aus. Die Straße nach Landmannalaugar führt durch Asketinnen und Lavafelder, die auf den Ausbruch von 1970 zurückgehen.

=== Frostastaðavatn ===
Der etwa 5 Kilometer von Landmannalaugar entfernte, forellenreiche See ist bei Anglern beliebt. Er ist auf einer bis auf die Strecke über ein Lavafeld leichten dreistündigen Wanderung zu umrunden.


== Vulkanismus ==
== Vulkanismus ==

Version vom 20. Oktober 2014, 01:35 Uhr

Landmannalaugar ist ein Gebiet nahe dem Vulkan Hekla im Südwesten von Island. Es liegt in der Gemeinde Rangárþing ytra, 180 km östlich von Reykjavík. Landmannalaugar bedeutet "Die warmen Quellen von Landsveit". Das Gebiet heißer Quellen liegt in Südisland inmitten einer rauen Wildnis mit schneebedeckten Bergen, Lavafeldern und Gletscherflusstälern. Die Landschaft wurde überwiegend durch den Hekla geformt, den zweitaktivsten Vulkan Islands. Hervorragende Campinganlagen bilden gute Ausgangspunkte für die Erkundung des schroffen Landesinneren. Busse fahren Landmannalaugar nur im Sommer von Reykjavík aus an. Der Lagavegur lädt zum Wandern ein.

Name

Der Name, deutsch die warmen Quellen der Leute von Land(sveit)[1], erklärt sich einerseits aus den heißen und kalten Quellen vor Ort, andererseits aus der Tatsache, dass es sich um die Hochweiden der Leute aus dem Bezirk Landssveit (nämlich Landmannaafréttur[2]) handelt.

Unternehmungen[3]

Heiße Quellen

Die heißen Quellen auf einer Wiese speist ein unterirdischer Lavafluss. Ihr Wasser mischt sich mit dem eines kühlen Bachs. In den heißen Quellen lässt es sich herrlich baden.

Berge

Eine einstündige Wanderung führt auf den 945 Meter hohen Hauptgipfel des Gebiets Bláhnúkur hinauf. Er bietet fantastische Sicht auf das Lavafeld und das Rhyolitgebirge mit den grau, rosa und orange changierenden Farben.

Ófærufoss

Der von Lava überspannte zweistufige Wasserfall scheint durch einen kleinen Vulkankrater zu fließen. Dem weichen Untergrund am Rand sollte man fernbleiben.

Campingplatz

Neben weiten Kiesflächen bietet der große Campingplatz grasbedecktes Gelände am Bachufer. Duschen, Toiletten und ein Kochbereich liegen in der Nähe. Kästen enthalten Steine, mit denen die Zelte zum Schutz vor den Böen in Landmannalaugar beschwert werden können.

Laugavegur

Der 60 Kilometer lange Wanderweg von Landmannalaugar nach Þórsmörk führt durch Vulkanebenen, an grünen Bergen, schneebedeckten Hochplateaus und eisigen Flüssen vorbei. Es gibt Campingplätze und Schlafbaracken.

Ljótipollur

Die isländische Bezeichnung "hässliche Pfütze" täuscht: Der blaue Kratersee in einer Senke des leuchtend roten Vulkangesteins ist wunderschön.

Flora

Nahe den Quellen wachsen winzige winterfeste Blumen: Grasnelken, Braunellen, Thymian, Fettkraut, stängelndes Leimkraut und Wollgras setzen vor den dunklen Lavahängen Farbakzente.

Hrafntinnusker

Das riesige Plateau südwestlich von Landmannalaugar besteht aus dem schwarzen vulkanischen Gesteinsglas Obsidian. Auf den Lavafeldern und dem Bláhnúkur sind vereinzelt Aufschlüsse, kleine Brocken im ganzen Umkreis zu sehen.

Hekla

Der 1488 Meter hohe Vulkan im Südwesten Islands bricht ungefähr alle zehn Jahre aus. Die Straße nach Landmannalaugar führt durch Asketinnen und Lavafelder, die auf den Ausbruch von 1970 zurückgehen.

Frostastaðavatn

Der etwa 5 Kilometer von Landmannalaugar entfernte, forellenreiche See ist bei Anglern beliebt. Er ist auf einer bis auf die Strecke über ein Lavafeld leichten dreistündigen Wanderung zu umrunden.

Vulkanismus

Die unter Naturschutz stehende Gegend gilt als eine der schönsten der Insel, was sie den zahlreichen vulkanischen Erscheinungen und den sehr farbigen Bergen zu verdanken hat.

Diese sind Auswirkungen der Nähe eines aktiven Zentralvulkans, des Torfajökull. Aus graublauem Pechstein besteht der Vulkan Bláhnjúkur. Rötlich-braune Hänge (Rhyolithgestein oder Quarztrachyt CaF2) sind am Vulkan Brennisteinsalda zufinden, die auch streckenweise wegen Schwefel- und Kalkausfällungen graue, bläuliche und weiße Farbgebungen zeigen. Grüne Moose und weiße Schneereste, die selbst im Hochsommer vorhanden sind, setzen weitere Farbakzente. Ein schwarz glänzendes Obsidianlavafeld, das Laugahraun, reicht von den Solfataren an der Brennisteinsalda bis zum Fluss, an den eine Hütte des Isländischen Wandervereins steht und in einem dampfenden Bach gebadet werden kann.

Wandermöglichkeiten

In der Nähe von Landmannalaugar liegt der reizvolle See Frostastaðavatn, bis zu dem man auf markierten Wegen wandern kann. Weitere Wege führen von dort etwa nach Landmannahellir oder zum Krater Ljótipollur.

Berühmt ist der Trekkingweg Laugavegur, der von hier über Þórsmörk weiter bis nach Skógar an die Küste führt.

Weitere Wanderungen führen auf in Teilen steilen, markierten und ausgesetzten Pfaden auf den Aussichtsberg Bláhnjúkur.

Ein markierter, relativ leicht zu begehender Rundweg führt an seinem Fuße entlang durch die Schlucht Grænagil, auf das Lavafeld Laugahraun und an den Fumarolen und Schlammtöpfen beim Vulkan Brennisteinsalda vorbei über den Laugavegur wieder zurück nach Landmannalaugar.

Eine anspruchsvollere Rundwanderung führt von der Hütte in Landmannalaugar, über die Schlucht Litla Brandsgil, den Berg Skalli und an der Brennisteinsalda vorbei wieder nach Landmannalaugar zurück.[4]

Fotogalerie

Die Strasse nach Landmannalaugar
360°-Aufnahme auf dem Lavafeld Laugarhraun mit dem Suðurnámur in der Bildmitte

Siehe auch

Landmannalaugar im Sommer

Fotos und Videos

Commons: Landmannalaugar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Andere

Einzelnachweise

  1. vgl. z. B. H. U. Schmid: Wörterbuch Isländisch-Deutsch. Hamburg (Buske) 2001, S. 139.
  2. vgl. Íslandshandbókin. 2. bindi. 1989, S. 945 f.
  3. Dorling Kindersley Top 10 Island, S. 24-25.
  4. Chr. Handl, G. Schießl: Island. Rother Wanderführer. München, 1997, S. 36 f.

Koordinaten: 63° 59′ 19″ N, 19° 3′ 50″ W