Kottmar (Gemeinde)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 1′ N, 14° 39′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Görlitz | |
Fläche: | 47,16 km2 | |
Einwohner: | ||
Postleitzahlen: | 02739 (Eibau, Walddorf, Neueibau) 02708 (Ober- und Niedercunnersdorf, Ottenhain, Kottmarsdorf) | |
Vorwahlen: | 03586 (Eibau, Walddorf, Neueibau) 035875 (Ober- und Niedercunnersdorf, Kottmarsdorf) 03585 (Neucunnersdorf, Ottenhain) | |
Gemeindegliederung: | 7 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstraße 62 02739 Kottmar OT Eibau | |
Website: |
Die Gemeinde Kottmar ist eine Einheitsgemeinde im Süden des ostsächsischen Landkreises Görlitz zwischen Zittau und Bautzen, welche zum 1. Januar 2013 aus den umliegenden Gemeinden des Berges Kottmar (Eibau mit Walddorf, Neueibau und Kottmarhäuser, Obercunnersdorf mit Kottmarsdorf und Niedercunnersdorf mit Ottenhain) entstand. Da keine Eingemeindung zum Vorteil einer der Gemeinden stattfand, wurde die Bildung einer neuen Gemeinde unter diesem Namen notwendig. Die Gemeinde sitzt im Ortsteil Eibau und ist mit ca. 8000 Einwohnern die größte nichtstädtische Gemeinde des Landkreises.
Geographie
Geographische Lage
Die Gemeinde liegt im Süden der Oberlausitz und bildet teilweise einen Übergang vom Oberlausitzer Bergland zur Östlichen Oberlausitz. Der Ortsteil Obercunnersdorf erstreckt sich im Tal des Cunnersdorfer Wassers.
Auf dem Kottmar, dem Hausberg der Gemeinde, befindet sich eine der drei Spreequellen. Da es sich hierbei um die am höchsten gelegene handelt, wird sie auch als Hauptader bezeichnet.
Nachbargemeinden
An die Gemeinde Kottmar grenzen Dürrhennersdorf und Großschweidnitz im Nordwesten, Löbau im Norden, Herrnhut im Nordosten, Oderwitz im Südosten, Leutersdorf im Süden und Ebersbach-Neugersdorf im Westen.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den sieben Ortsteilen Eibau, Kottmarsdorf, Neueibau, Niedercunnersdorf, Obercunnersdorf, Ottenhain und Walddorf.
Geschichte
Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung des Ortsteils Eibau stammt aus dem Jahre 1352, Ober- und Niedercunnersdorf wurden 1221 zum ersten Mal erwähnt. Obercunnersdorf wurde wegen seines reichhaltigen denkmalgeschützten Umgebindehausbestands bekannt und erhielt von der UNESCO den Ehrennamen Denkmalort. Eibau erlangte seit 1810 mit der Landbrauerei, welche heute unter dem Namen Privatbrauerei Eibau i.Sa. GmbH (bis vor kurzem Münch-Bräu Eibau GmbH) firmiert, überregionale Bekanntheit.
Die Ortsteile sind geprägt von der früheren Leineweberei und den traditionellen Umgebindehäusern.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Eibau:
- Heimat- und Humboldtmuseum auf dem Eibauer Beckenberg (zwischen 1864 und 1945 entstanden; innerhalb der Sammeltätigkeit eines naturwissenschaftlich orientierten Heimatvereins, dem Humboldtverein von Alteibau; Ausstellung der Ortsgeschichte, einer Naturaliensammlung sowie Kuriositäten, Raritäten und zwei beweglichen Weihnachtskrippen)
Kottmarsdorf:
- Friseurmuseum Kottmarsdorf (am 11. November 2000 eröffnet; zeigt altes Interieur von Frisiersalons und die Werkzeuge der Friseure vergangener Zeiten.)
Obercunnersdorf:
- Museumsheimatstube im Bibliothekshaus „Pfarrer-Heinz-Leßmann-Stube“ (erhielt 2003 zur Erinnerung an das Obercunnersdorfer Original Heinz Leßmann (1903–1983), den Namen „Pfarrer-Heinz-Leßmann-Stube“)
Niedercunnersdorf:
- Feuerwehrmuseum
- Museum Alte Weberstube
- Technisches Museum
Ottenhain:
- Schulmuseum
- Landwirtschaftliche Sammlung
Bauwerke
- Beckenbergbaude mit Haubenturm (erbaut 1905)
- Aussichtsturm auf dem Kottmar
- Dorfkirche Eibau (barocke Kirche, von 1703 bis 1707 erbaut; gilt als zweitgrößte Dorfkirche der Oberlausitz; 1702 Zittauer Ratsbeschluss zum Neubau, Grundsteinlegung am 19. Juni 1703, am 27. September 1707 erster Gottesdienst, der Kirchturmbau begann 1709 und wurde am 23. Juli 1710 fertig gestellt, 1751 musste er nach einem Blitzeinschlag samt Geläut und Uhrwerk neu errichtet werden)
- Spreequelle am Kottmar
- Im Ortsteil Kottmarsdorf ist eine von ursprünglich drei Bockwindmühlen erhalten und zugänglich.
Regelmäßige Veranstaltungen
Seit 1993 findet alljährlich im Ortsteil Eibau Ende Juni der traditionelle Eibauer Bierzug statt. Der Festumzug entlang der Bundesstraße 96 erinnert an den historisch verbürgten Bierstreit zwischen Löbau, Zittau und Görlitz im 17. Jahrhundert.
Das im Ortsteil Niedercunnersdorf jährlich stattfindende „Cunnerschdurfer Schiss’n“ ist ein dem Jacobimarkt in Neugersdorf vergleichbares Volksfest, deren Tradition auf das Jahr 1839 zurückgeht. Es verzeichnet etwa 20.000 Besucher jährlich.
Söhne und Töchter der Gemeinde
Eibau:
- Christian August Pescheck (1760–1833), deutscher Arzt und Schriftsteller
- Julius Frühauf (1829–1898), Professor der Nationalökonomie und Reichstagsabgeordneter
- August Israel (1836–1906), Pädagoge
- Hermann Rudolph (1865–1946), deutscher Lehrer und Theosoph
- Martin Weise (1891–1952), Pädagoge
- Arthur Apelt (1907–1993), Dirigent
Obercunnersdorf:
- Karl Eiffler (1896–1974), Maler
- Gerhard Schnitter, christlicher Liedermacher und Musiker
- Wolfgang Schütze, örtlicher Landschaftsmaler
Niedercunnersdorf:
- Ernst Wilhelm Leberecht Tempel (1821–1889), Astronom
- Fritz Arlt (1912–2004), NS-Funktionär, beteiligt an „ethnischen Säuberungen“ im besetzten Polen
Einzelnachweise