„Kleinburgwedel“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
| Alternativname = Littjen Borwee <span style="font-size: 70%; font-weight: normal;">({{ndsS}})</span>
| Ortsteil = Kleinburgwedel
| Gemeindeart = Stadt
| Gemeindeart = Stadt
| Gemeindename = Burgwedel
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| Ortswappen = Wappen Kleinburgwedel.png
| Ortswappen = Wappen Kleinburgwedel.png
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| Bundesland = Niedersachsen
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| Einwohner = 2492
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| Eingemeindungsdatum = 1974-03-01
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| Bild-Beschreibung = Haus der Kirche in Kleinburgwedel
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}}


'''Kleinburgwedel''' ([[niederdeutsch]] ''{{Lang|nds|Littjen Borwee}}'') ist ein Dorf und nordöstlich liegender [[Stadtteil]] der Stadt [[Burgwedel]] in der [[Region Hannover]] in [[Niedersachsen]].
'''Kleinburgwedel''' ({{ndsS|Littjen Borwee}}) ist ein Dorf und eine nordöstlich liegende [[Ortschaft]] der Stadt [[Burgwedel]] in der [[Niedersachsen|niedersächsischen]] [[Region Hannover]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Im Mittelalter bildete Kleinburgwedel zusammen mit [[Großburgwedel]], [[Oldhorst]], [[Neuwarmbüchen]] und [[Fuhrberg]] das Kirchspiel Burgwedel. Ungeachtet der vielen Kriegskosten fand Herzog Wilhelm Mittel, um Güter anzukaufen. Am 6. Januar 1361 erwarben er und Herzog Ludwig von Aschwin von Alten viele Höfe und Koten zu Kleinburgwedel, [[Thönse]], [[Wettmar]], [[Engensen]], [[Schillerslage]], [[Burgdorf (Region Hannover)|Burgdorf]], [[Sorgensen]], [[Weferlingsen]] und [[Aligse]] mit allem Zubehör, ausgenommen diejenigen Stücke, welche Aschwin von Alten verlehnt hatte und sich beim Verkaufe vorbehielt. Nur die Güter zu Kleinburgwedel hatte Aschwin von dem Herzoge Wilhelm zu Lehn besessen; von den übrigen gelobte er ihm und dem Herzoge Ludwig das Lehn zugutezuhalten.<ref>Sudendorf, Hans: Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg, Band 3, Hannover 1862, S. LXXXII.</ref>
Im Mittelalter bildete Kleinburgwedel zusammen mit [[Großburgwedel]], [[Oldhorst]], [[Neuwarmbüchen]] und [[Fuhrberg]] das Kirchspiel Burgwedel. Ungeachtet der vielen Kriegskosten fand Herzog Wilhelm Mittel, um Güter anzukaufen. Am 6.&nbsp;Januar 1361 erwarben er und Herzog Ludwig von Aschwin von Alten viele Höfe und Koten zu Kleinburgwedel, [[Thönse]], [[Wettmar]], [[Engensen]], [[Schillerslage]], [[Burgdorf (Region Hannover)|Burgdorf]], [[Sorgensen]], [[Weferlingsen]] und [[Aligse]] mit allem Zubehör, ausgenommen diejenigen Stücke, welche Aschwin von Alten verlehnt hatte und sich beim Verkaufe vorbehielt. Nur die Güter zu Kleinburgwedel hatte Aschwin von dem Herzoge Wilhelm zu Lehn besessen; von den übrigen gelobte er ihm und dem Herzoge Ludwig das Lehn zugutezuhalten.<ref name="Sudendorf" />


Die Kirchenbücher sind ab 1661 erhalten. Sie lassen ein durchschnittliches Bevölkerungswachstum von 1,5 % erkennen, das erst um 1830 leicht zurückging.
Die Kirchenbücher sind ab 1661 erhalten. Sie lassen ein durchschnittliches Bevölkerungswachstum von 1,5 % erkennen, das erst um 1830 leicht zurückging.


Durch seine Lage am Südrand der [[Lüneburger Heide]] werden in Kleinburgwedel bis heute Bienen gehalten. Zwischen 1589 und 1900 wurden regelmäßig zwischen 70 und etwa 150 Standvölker in Strohkörben aufgestellt. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Zahl der Bienenvölker starken Schwankungen unterworfen.
Durch seine Lage am Südrand der [[Lüneburger Heide]] werden in Kleinburgwedel bis heute Bienen gehalten. Zwischen 1589 und 1900 wurden regelmäßig zwischen 70 und etwa 150 Standvölker in Strohkörben aufgestellt. Seit Mitte des 20.&nbsp;Jahrhunderts ist die Zahl der Bienenvölker starken Schwankungen unterworfen.


Am 28. August 1808 ereignete sich in Kleinburgwedel eine große Brandkatastrophe. In einer einzigen Nacht brannten 11 Wohnhäuser und 16 Nebengebäude ab.<ref>Ausführlich: Matthias Blazek: ''Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900.'' Adelheidsdorf 2006, S. 177, ISBN 978-3-00-019837-3.</ref>
Am 28.&nbsp;August 1808 ereignete sich in Kleinburgwedel eine große Brandkatastrophe. In einer einzigen Nacht brannten elf Wohnhäuser und 16 Nebengebäude ab.<ref name="Löschwesen" />


Der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] zog Kleinburgwedel zunächst nicht in Mitleidenschaft. In Bahnhofsnähe wurde bei Kriegsbeginn eine Flakscheinwerferstellung eingerichtet. In unmittelbarer Nähe befand sich ein kleines Barackenlager für sowjetische [[Kriegsgefangener|Kriegsgefangene]]. Das eigentliche Kriegsgeschehen erreichte das Dorf, als englische Bomberverbände im Oktober 1943 Großangriffe auf Hannover flogen. Am 9. Oktober stürzte eine britische [[Handley Page Halifax|Halifax]] nach Flaktreffern westlich von Kleinburgwedel in die Wiesen. Am 18. Oktober warf ein größerer Bomberverband wegen schlechter Sicht Brandbomben auf das Dorf, die eigentlich für Hannover bestimmt waren. Dabei brannten 40 Gebäude ab; eine große Zahl weiterer wurde erheblich beschädigt.
Der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] zog Kleinburgwedel zunächst nicht in Mitleidenschaft. In Bahnhofsnähe wurde bei Kriegsbeginn eine Flakscheinwerferstellung eingerichtet. In unmittelbarer Nähe befand sich ein kleines Barackenlager für sowjetische [[Kriegsgefangener|Kriegsgefangene]]. Das eigentliche Kriegsgeschehen erreichte das Dorf, als englische Bomberverbände im Oktober 1943 Großangriffe auf Hannover flogen. Am 9.&nbsp;Oktober stürzte eine britische [[Handley Page Halifax|Halifax]] nach Flaktreffern westlich von Kleinburgwedel in die Wiesen. Am 18.&nbsp;Oktober warf ein größerer Bomberverband wegen schlechter Sicht Brandbomben auf das Dorf, die eigentlich für Hannover bestimmt waren. Dabei brannten 40 Gebäude ab; eine große Zahl weiterer wurde erheblich beschädigt.


=== Eingemeindungen ===
Am 1. März 1974 wurde Kleinburgwedel in die neue Gemeinde Burgwedel eingegliedert.<ref>{{Literatur | Herausgeber = Statistisches Bundesamt | Titel = Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982 | Jahr = 1983 | Verlag = W. Kohlhammer GmbH | Ort = Stuttgart/Mainz | ISBN = 3-17-003263-1 | Seiten = 221}}</ref>
Im Zuge der [[Gebietsreform in Niedersachsen]], die am 1.&nbsp;März 1974 stattfand, verlor die Gemeinde Kleinburgwedel ihre politische Selbständigkeit und wurde eine Ortschaft der Gemeinde Burgwedel.<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982" />

=== Einwohnerentwicklung ===
{| class="wikitable" style="text-align:center;"
! Jahr || 1885 || 1910 || 1925 || 1933 || 1939 || 1950 || 1956 || 1961 || 1970 || 1973 || 2007 || 2020
|-
| [[Einwohner]] || 415 || 468 || 464 || 517 || 608 || 1252 || 1162 || 1361 || 1627 || 1749 || 2594 || 2414
|-
| Quelle || <ref name="Rademacher" /> || <ref name="Gemeindeverzeichnis1910" /> || colspan="3"| <ref name="Rademacher" /> || colspan="2"| <ref name="Gemeindeverzeichnis1956" /> || colspan="2"| <ref name="Gemeindeverzeichnis1971" /> || <ref name="destatis1973" /> || colspan="2"| <ref name="Daten" />
|}

{| style="border:solid 1px #AAAAAA;" cellpadding="0" cellspacing="0"
|-
| <timeline>
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bar:2020 from:start till:2414
</timeline>
|}


== Politik ==
== Politik ==
=== Ortsrat ===
Ortsbürgermeister ist Jürgen Schodder ([[CDU]]). Seit der Ortsratswahl vom 11. September 2011 setzt sich dieser zusammen aus drei CDU-Abgeordneten sowie je einem Vertreter von [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]n und [[SPD]].
Der [[Ortsrat]] von Kleinburgwedel setzt sich aus fünf [[Ratsmitglied]]ern (zwei Ratsfrauen und drei Ratsherren) folgender Parteien zusammen:<ref name="Rat" />
* [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]: 3 Sitze
* [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]: 1 Sitz
* [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]: 1 Sitz
(Stand: [[Kommunalwahlen in Niedersachsen 2016|Kommunalwahl 11. September 2016]])


== Wappen ==
=== Ortsbürgermeister ===
Der [[Ortsbürgermeister]] ist Lars Wöhler (CDU). Seine [[Stellvertreter]]in ist Bianca Fitzthum (Grüne).<ref name="Rat" />
Das Wappen zeigt in perspektivischer Ansicht eine rote, Zinnen bewehrte Mauer, die den Bezug zur Burg in der Muttersiedlung Großburgwedel herstellt. Eine silberne Eiche und fünf gleichfarbige Steine symbolisieren den Allee gesäumten Steinwall, der wohl als Rest des mittelalterlichen [[Vorwerk (Befestigung)|Vorwerks]] Ende des 19. Jahrhunderts abgetragen wurde. Auf dem grünen [[Schildfuß]] stellt eine silberne [[Wolfsangel]] den Bezug zum Kreis Burgdorf her, dem Kleinburgwedel bis 1974 angehörte.

=== Wappen ===
Der Entwurf des [[Kommunalwappen]]s von Kleinburgwedel stammt von dem [[Heraldiker]] und Wappenmaler [[Gustav Völker]], der zahlreiche Wappen in der Region Hannover erschaffen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde durch den Regierungspräsidenten in Lüneburg am 9.&nbsp;Dezember 1959 erteilt.<ref name="Wappen" />
{{Wappenbeschreibung
|Blasonierung = In [[Silber#Heraldik|Silber]] vor einer hohen, [[Zinne (Heraldik)|fünfzinnigen]], [[Rot#Heraldik|roten]] [[Mauer (Heraldik)|Wand]] eine [[Stilisierung|stilisierte]], silberne [[Eiche (Heraldik)|Eiche]], [[Wachsend und halb (Heraldik)|wachsend]] aus dem mittleren von fünf [[Stein (Heraldik)|Steinen]]. Im [[Grün#Heraldik, Phaleristik und Vexillologie|grünen]] [[Schildfuß]] eine liegende, silberne [[Wolfsangel]].
|Quelle = {{Literatur |Hrsg=[[Landkreis Hannover]] |Titel=Wappenbuch des Landkreises Hannover: 100&nbsp;Jahre Landkreis Hannover |Verlag=Selbstverlag |Ort=Hannover |Datum=1985 |Umfang=543 |Seiten=114–115 |OCLC=256065728 |Online={{Google Buch |BuchID=Oc7btgAACAAJ}} |Abruf=2022-02-27}}
|ref = "Wappen"
|Begründung = Die rote Mauer erinnert daran, dass in Kleinburgwedel früher eine Burg vorhanden war, die 1521 in der [[Hildesheimer Stiftsfehde]] zerstört wurde. Die Reste des Burgwalles mit dreizehn großen [[Findling]]en und starken Eichen sind bis 1870 erhalten geblieben. Deshalb wurden die Steine und der Eichbaum in das Wappen aufgenommen. Die Wolfsangel symbolisiert die Zugehörigkeit zum [[Landkreis Burgdorf]], der ebenfalls dieses Zeichen in seinem Wappen führt.
}}


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Haus der Kirche Kleinburgwedel rIMG 4024.jpg|mini|Haus der Kirche in Kleinburgwedel]]
[[Datei:Naturdenkmal Blutbuche (ND-H 150).jpg|mini|Die 120-jährige Blutbuche]]
=== Baudenkmale ===
{{Hauptartikel|Liste der Baudenkmale in Burgwedel#Kleinburgwedel|titel1=Liste der Baudenkmale in Burgwedel – Kleinburgwedel}}

=== Naturdenkmale ===
{{Siehe auch|Liste der Naturdenkmale in Burgwedel}}
* Eine Blutbuche (120-jährig)

=== Grünflächen und Naherholung ===
[[Datei:Würmsee in Kleinburgwedel (Burgwedel) IMG 8284.jpg|mini|Würmsee 2007]]
[[Datei:Würmsee in Kleinburgwedel (Burgwedel) IMG 8284.jpg|mini|Würmsee 2007]]
* In der Gemarkung liegt der fortschreitend verlandende und 2014 weitgehend trockengefallene Würmsee.<ref>{{Internetquelle|url = http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Region/Burgwedel/Nachrichten/Am-Wuermsee-geht-es-nicht-voran|titel = Wo ist das Wasser im Würmsee?|autor = |hrsg = |werk = HAZ|datum = 8./11. Dezember 2014|sprache = |zugriff = 9. Mai 2014}}</ref> Er ist vermutlich im 19. Jahrhundert aus einem [[Torfstich]] entstanden und erreichte eine Fläche in der Größenordnung 10 Hektar. Schon im Kaiserreich nutzten ihn die Hannoveraner als Ausflugsziel. An seinem Ufer errichteten Städter einige Wochenendhütten, die nach 1945 für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt und zu einer größeren Siedlung erweitert wurden. Der Bootsverleih wurde vor einigen Jahren eingestellt.
* In der Gemarkung liegt der fortschreitend verlandende und 2014 weitgehend trockengefallene Würmsee.<ref name="Würmsee" /> Eine größere Fläche war Anfang 2016 wieder mit Wasser bedeckt.<ref name="Rettung" /> Er ist vermutlich im 19.&nbsp;Jahrhundert aus einem [[Torfstich]] entstanden und erreichte eine Fläche in der Größenordnung von 10&nbsp;[[Hektar|ha]]. Schon im Kaiserreich nutzten ihn die Hannoveraner als Ausflugsziel. An seinem Ufer errichteten Städter einige Wochenendhütten, die nach 1945 für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt und zu einer größeren Siedlung erweitert wurden. Der Bootsverleih wurde vor einigen Jahren eingestellt.
* Zu den botanischen Besonderheiten des 171 [[Hektar|ha]] großen Naturschutzgebiets [[Trunnenmoor]] zählen [[Gagelstrauch|Gagel]], [[Lungenenzian]] und Torfmoos-[[Knabenkräuter|Knabenkraut]], das aber in letzter Zeit verschwunden ist. Zahlreiche flache Teiche sind aus bäuerlichen [[Torf]]stichen entstanden. In der lokalen Fauna sind 26 [[Libellen]]arten bekannt, von denen mehrere auf der [[Rote Liste gefährdeter Arten|Roten Liste]] Niedersachsens stehen.
* Zu den botanischen Besonderheiten des 171&nbsp;ha großen Naturschutzgebiets [[Trunnenmoor]] zählen [[Gagelstrauch|Gagel]], [[Lungenenzian]] und Torfmoos-[[Knabenkräuter|Knabenkraut]], das aber in letzter Zeit verschwunden ist. Zahlreiche flache Teiche sind aus bäuerlichen [[Torf]]stichen entstanden. In der lokalen Fauna sind 26 [[Libellen]]arten bekannt, von denen mehrere auf der [[Rote Liste gefährdeter Arten|Roten Liste]] Niedersachsens stehen.


== Baudenkmale ==
=== Vereine ===
[[Datei:SV KBW Vorderlader.jpg|mini|Vorderlader]]
{{Hauptartikel|Liste der Baudenkmale in Burgwedel#Kleinburgwedel|titel1=Liste der Baudenkmale in Kleinburgwedel}}
[[Datei:Spielmannszug KBW.jpg|mini|Spielmannszug]]
Der Schützenverein Kleinburgwedel<ref>[https://www.sv-kbw.de/ Schützenverein Kleinburgwedel]</ref> mit seiner mehr als hundertjährigen Geschichte gehört zu den aktivsten Vereinen in Kleinburgwedel. Mit seinem vielfältigen Angebot, dem Gemeinschaftssinn und der Leidenschaft für den Schießsport, dem [[Spielmannszug]] und der [[Vorderlader]]-Abteilung, ist er ein bedeutender Teil des kulturellen Lebens und des Sports. Der Spielmannszug sorgt nicht nur bei den Veranstaltungen des Schützenvereins für eine mitreißende Atmosphäre, sondern tritt auch bei Festumzügen und anderen öffentlichen Auftritten auf. Die Mitglieder des Spielmannszugs sind stolz darauf, die Tradition der Marschmusik aufrechtzuerhalten und das Vereinsleben um eine kulturelle Komponente zu bereichern. Dank der Vorderlader-Abteilung können die Mitglieder die Kunst des historischen Schießens erleben und sich in dieser besonderen Disziplin beweisen. Dieser Teil des Vereinsprogramms bietet eine willkommene Abwechslung zum modernen Schießsport und begeistert insbesondere Liebhaber historischer Waffen. Neben dem sportlichen Engagement nimmt der Schützenverein auch an verschiedenen Festen und Veranstaltungen in der Gemeinde teil. So etwa beim Schützenfest, das jährlich an Pfingsten stattfindet.


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
== Öffentliche Einrichtungen ==
=== Öffentliche Einrichtungen ===
In Kleinburgwedel befinden sich eine Kindertagesstätte und eine Grundschule, in der auch eine Kinderbücherei integriert ist. Ihr gegenüber steht das Haus der Kirche der St.-Petri-Gemeinde in einem landschaftsüblichen [[Fachhallenhaus]] („Niedersachsenhaus“) mit prägnant beigestelltem Glockenturm aus Holz.
In Kleinburgwedel befinden sich eine Kindertagesstätte und eine Grundschule, in der auch eine Kinderbücherei integriert ist. Ihr gegenüber steht das Haus der Kirche der St.-Petri-Gemeinde in einem landschaftsüblichen [[Fachhallenhaus]] („Niedersachsenhaus“) mit prägnant beigestelltem Glockenturm aus Holz.


Die [[Freiwillige Feuerwehr]] Kleinburgwedel sorgt für den [[Brandschutz]] und die allgemeine Hilfe insbesondere auf örtlicher Ebene.
Die [[Freiwillige Feuerwehr]] Kleinburgwedel sorgt für den [[Brandschutz]] und die allgemeine Hilfe insbesondere auf örtlicher Ebene.


== Verkehr ==
=== Verkehr ===
Kleinburgwedel wird durch Buslinien der [[RegioBus Hannover]] innerhalb des [[Nahverkehr in Hannover|Nahverkehrs der Region Hannover]] erschlossen. Der Ort befindet sich innerhalb des Tarifgebietes des [[Großraum-Verkehr Hannover|Großraum-Verkehrs Hannover]] GVH. In Kleinburgwedel haltende Regionalbusse fahren bis [[Großburgwedel]], [[Engensen]] und [[Fuhrberg]]. (Stand: Dezember 2015) Der Haltepunkt Groß[[Burgwedel#Verkehr|burgwedel]] an der durch Kleinburgwedel führenden [[Bahnstrecke Hannover–Celle]] ist etwa ein bis zwei Kilometer entfernt, die Anschlussstelle Großburgwedel der [[Bundesautobahn 7]] etwa fünf bis sechs Kilometer.


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
<!-- === Söhne und Töchter des Ortes === -->
* [[Uwe Kemmling]] (* 1960), ehemaliger deutscher [[Fußballschiedsrichter]]
<!-- d.h. Personen, die hier geboren sind. Alle Personen sind nach dem Geburtsjahr geordnet. -->
<!-- * [[Uwe Kemmling]] (* 1960), ehemaliger [[Fußballschiedsrichter]] // kein Beleg, dass er in Kleinburgwedel geboren wurde! -->

'''Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen'''
<!-- d.h. Personen, die hier gelebt und vor Ort oder von diesem Ort aus bedeutendes geleistet haben, ohne dort geboren zu sein. Alle Personen sind nach dem Geburtsjahr geordnet. -->
* [[Albrecht Daniel Thaer]] (1752–1828), Polywissenschaftler, er gilt als Begründer der Agrarwissenschaften, nach ihm wurde eine Straße in Kleinburgwedel benannt
* [[Kurt Griemsmann]] (* im 20.&nbsp;Jahrhundert), Heimatforscher, Autor sowie Gründer und Leiter der Volkshochschule in Großburgwedel, er verfasste umfangreiche Chroniken mit zahlreichen Illustrationen vor allem mit historischem Bildmaterial u.&nbsp;a. zu dem Ort Kleinburgwedel
* [[Berthold Schneider (Biometriker)|Berthold Schneider]] (* 1932), Biometriker und emeritierter Hochschullehrer, er gilt als einer der Pioniere der Biometrie, von Juni bis August 2000 unternahm er eine Pilgerreise von Kleinburgwedel nach Santiago de Compostela, über die er ein Tagebuch veröffentlichte
* [[Dieter Schatzschneider]] (* 1958), ehemaliger Fußballspieler und -trainer, der Stürmer absolvierte für Hannover&nbsp;96 und den SC Fortuna Köln 201 Spiele in der 2.&nbsp;Bundesliga und ist mit 154 Toren ihr Rekordtorschütze, wohnt in Kleinburgwedel


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur
* Kurt Griemsmann: ''Bildchronik Alt-Burgwedel: Großburgwedel, Kleinburgwedel, Thönse, Wettmar, Engensen, Fuhrberg, Oldhorst in Wort und Bild''. Burgwedel 1975
|Autor=[[Kurt Griemsmann]]
* Christian Heppner: ''Burgwedel – Die Geschichte der sieben Dörfer Engensen, Fuhrberg, Großburgwedel, Kleinburgwedel, Oldhorst, Thönse, Wettmar''. Hannover 1999 (Herausgeber: Gemeinde Burgwedel)
|Titel=Bildchronik Alt-Burgwedel: Großburgwedel, Kleinburgwedel, Thönse, Wettmar, Engensen, Fuhrberg, Oldhorst in Wort und Bild
* ''Kleinburgwedel 1310–2010: 700 Jahre bewegte Geschichte''. Kleinburgwedel 2010
|Verlag=Eigenverlag
|Ort=Burgwedel
|Datum=1975
|Umfang=87}}
* {{Literatur
|Autor=Christian Heppner
|Titel=Burgwedel – Die Geschichte der sieben Dörfer Engensen, Fuhrberg, Großburgwedel, Kleinburgwedel, Oldhorst, Thönse, Wettmar
|Hrsg=Gemeinde Burgwedel
|Verlag=Eigenverlag
|Ort=Burgwedel
|Datum=1999
|Umfang=472
|Online={{Google Buch |BuchID=2ndiHQAACAAJ}}
|Abruf=2021-03-27}}
* {{Literatur
|Autor=Norbert Bentlewski
|Titel=Kleinburgwedel 1310–2010: 700&nbsp;Jahre bewegte Geschichte
|TitelErg=(die Festschrift zum 700-jährigen Dorf-Jubiläum)
|Hrsg=Festkomitee 700&nbsp;Jahre Kleinburgwedel
|Verlag=Eigenverlag
|Ort=Kleinburgwedel
|Datum=2010
|Umfang=128
|Online={{Google Buch |BuchID=xnwXMwEACAAJ}}
|Abruf=2021-03-27}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Kleinburgwedel}}
{{Commonscat|audio=0|video=0}}
* [http://www.700jahre-kleinburgwedel.de/ Informationsseite Kleinburgwedel]
* [http://web.archive.org/web/20180314014226/http://www.700jahre-kleinburgwedel.de/ Informationsseite Kleinburgwedel]
* [http://www.burgwedel.de/ Seite der Stadt Burgwedel]
* [https://www.burgwedel.de/ Seite der Stadt Burgwedel]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references>
<ref name="Daten">
{{Internetquelle
|url=https://www.burgwedel.de/portal/seiten/zahlen-daten-fakten-6000004-20520.html
|titel=Zahlen, Daten, Fakten
|werk=Webseite Stadt Burgwedel
|datum=2020-07-01
|abruf=2021-03-27}}
</ref>
<ref name="destatis1973">
{{Literatur
|Hrsg=Niedersächsisches Landesverwaltungsamt
|Titel=Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen
|TitelErg=Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete
|Verlag=Eigenverlag
|Ort=Hannover
|Datum=1973-01-01
|Seiten=35
|Fundstelle=Landkreis Burgdorf
|Online=[https://www.destatis.de/GPStatistik/servlets/MCRFileNodeServlet/NIHeft_derivate_00003964/NS_pop1973_pdfa.pdf#page=35 Digitalisat]
|Format=PDF
|KBytes=21300
|Abruf=2021-03-27}}
</ref>
<ref name="Gemeindeverzeichnis1910">
{{Internetquelle
|autor=Ulrich Schubert
|url=https://gemeindeverzeichnis.de/gem1900/gem1900.htm?hannover/burgdorf.htm
|titel=Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Burgdorf
|titelerg=Angaben vom 1.&nbsp;Dezember 1910
|werk=gemeindeverzeichnis.de
|datum=2020-01-05
|abruf=2021-03-27}}
</ref>
<ref name="Gemeindeverzeichnis1956">
{{Gemeindeverzeichnis Deutschland 1956
|Seite=173}}
</ref>
<ref name="Gemeindeverzeichnis1971">
{{Literatur
|Hrsg=[[Statistisches Bundesamt]] Wiesbaden
|Titel=Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27.&nbsp;Mai 1970, Gebietsstand 1.&nbsp;Januar 1971)
|Verlag=W. Kohlhammer
|Ort=Stuttgart/Mainz
|Datum=1971
|Seiten=82
|Online=[https://digi.bib.uni-mannheim.de/gemeindeverzeichnisse/suchergebnis/seitenansicht/?id=74&tx_dlf%5Bid%5D=3141&tx_dlf%5Bpage%5D=90 Digitalisat]}}
</ref>
<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982">
{{BibISBN
|3170032631
|Seite=221}}
</ref>
<ref name="Löschwesen">
{{Literatur
|Autor=Matthias Blazek
|Titel=Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900
|Ort=Adelheidsdorf
|Datum=2006
|ISBN=978-3-00-019837-3
|Seiten=177}}
</ref>
<ref name="Rademacher">
{{Verwaltungsgeschichte.de
|pfad=burgdorf.html
|name=Landkreis Burgdorf
|kommentar=Siehe unter: Nr.&nbsp;40}}
</ref>
<ref name="Rat">
{{Internetquelle
|url=https://www.burgwedel.de/allris/au020.asp?AULFDNR=14&altoption=Ausschuss
|titel=Ortsrat Kleinburgwedel
|werk=Webseite Stadt Burgwedel
|abruf=2021-03-27}}
</ref>
<ref name="Rettung">
{{Internetquelle
|autor=Birgit Schröder
|url=https://www.marktspiegel-verlag.de/burgwedel/lokales/2016-ein-neuer-anlauf-fuer-die-rettung-des-wuermsees-d55921.html
|titel=2016: Ein neuer Anlauf für die Rettung des Würmsees?
|werk=marktspiegel-verlag.de
|datum=2016-01-16
|abruf=2021-03-27}}
</ref>
<ref name="Sudendorf">
{{Literatur
|Autor=[[Hans Friedrich Georg Julius Sudendorf|Hans Sudendorf]]
|Titel=Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande
|TitelErg=Vom Jahre 1357 bis zum Jahre 1369
|Ort=Hannover
|Datum=1862
|Reihe=Urkundenbücher zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande
|BandReihe=3
|Seiten=82 (LXXXII)
|Online=[http://opac.regesta-imperii.de/id/130854 Digitalisat] auf Regesta Imperii
|Abruf=2021-03-27}}
</ref>
<ref name="Würmsee">
{{Internetquelle
|autor=Martin Lauber
|url=https://www.haz.de/Umland/Burgwedel/Nachrichten/Am-Wuermsee-geht-es-nicht-voran
|titel=Wo ist das Wasser im Würmsee?
|werk=Webseite [[Hannoversche Allgemeine Zeitung]]
|datum=2014-12-08
|abruf=2021-03-27}}
</ref>
</references>


{{Navigationsleiste Stadtteile der Stadt Burgwedel}}
{{Navigationsleiste Stadtteile der Stadt Burgwedel}}

{{Normdaten|TYP=g|GND=7710661-1|VIAF=237517208}}


[[Kategorie:Ort in der Region Hannover]]
[[Kategorie:Ort in der Region Hannover]]
[[Kategorie:Burgwedel]]
[[Kategorie:Geographie (Burgwedel)]]
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Region Hannover)]]
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Region Hannover)]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 1361]]
[[Kategorie:Gemeindeauflösung 1974]]

Aktuelle Version vom 2. April 2024, 19:04 Uhr

Stadt Burgwedel
Wappen von Kleinburgwedel
Koordinaten: 52° 31′ N, 9° 53′ OKoordinaten: 52° 30′ 32″ N, 9° 52′ 48″ O
Höhe: 54 m ü. NHN
Fläche: 17,91 km²[1]
Einwohner: 2414 (1. Jul. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 135 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 30938
Vorwahl: 05139
Kleinburgwedel (Niedersachsen)
Kleinburgwedel (Niedersachsen)

Lage von Kleinburgwedel in Niedersachsen

Haus der Kirche in Kleinburgwedel
Haus der Kirche in Kleinburgwedel

Kleinburgwedel (niederdeutsch Littjen Borwee) ist ein Dorf und eine nordöstlich liegende Ortschaft der Stadt Burgwedel in der niedersächsischen Region Hannover.

Geschichte

Im Mittelalter bildete Kleinburgwedel zusammen mit Großburgwedel, Oldhorst, Neuwarmbüchen und Fuhrberg das Kirchspiel Burgwedel. Ungeachtet der vielen Kriegskosten fand Herzog Wilhelm Mittel, um Güter anzukaufen. Am 6. Januar 1361 erwarben er und Herzog Ludwig von Aschwin von Alten viele Höfe und Koten zu Kleinburgwedel, Thönse, Wettmar, Engensen, Schillerslage, Burgdorf, Sorgensen, Weferlingsen und Aligse mit allem Zubehör, ausgenommen diejenigen Stücke, welche Aschwin von Alten verlehnt hatte und sich beim Verkaufe vorbehielt. Nur die Güter zu Kleinburgwedel hatte Aschwin von dem Herzoge Wilhelm zu Lehn besessen; von den übrigen gelobte er ihm und dem Herzoge Ludwig das Lehn zugutezuhalten.[2]

Die Kirchenbücher sind ab 1661 erhalten. Sie lassen ein durchschnittliches Bevölkerungswachstum von 1,5 % erkennen, das erst um 1830 leicht zurückging.

Durch seine Lage am Südrand der Lüneburger Heide werden in Kleinburgwedel bis heute Bienen gehalten. Zwischen 1589 und 1900 wurden regelmäßig zwischen 70 und etwa 150 Standvölker in Strohkörben aufgestellt. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Zahl der Bienenvölker starken Schwankungen unterworfen.

Am 28. August 1808 ereignete sich in Kleinburgwedel eine große Brandkatastrophe. In einer einzigen Nacht brannten elf Wohnhäuser und 16 Nebengebäude ab.[3]

Der Zweite Weltkrieg zog Kleinburgwedel zunächst nicht in Mitleidenschaft. In Bahnhofsnähe wurde bei Kriegsbeginn eine Flakscheinwerferstellung eingerichtet. In unmittelbarer Nähe befand sich ein kleines Barackenlager für sowjetische Kriegsgefangene. Das eigentliche Kriegsgeschehen erreichte das Dorf, als englische Bomberverbände im Oktober 1943 Großangriffe auf Hannover flogen. Am 9. Oktober stürzte eine britische Halifax nach Flaktreffern westlich von Kleinburgwedel in die Wiesen. Am 18. Oktober warf ein größerer Bomberverband wegen schlechter Sicht Brandbomben auf das Dorf, die eigentlich für Hannover bestimmt waren. Dabei brannten 40 Gebäude ab; eine große Zahl weiterer wurde erheblich beschädigt.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, verlor die Gemeinde Kleinburgwedel ihre politische Selbständigkeit und wurde eine Ortschaft der Gemeinde Burgwedel.[4]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1885 1910 1925 1933 1939 1950 1956 1961 1970 1973 2007 2020
Einwohner 415 468 464 517 608 1252 1162 1361 1627 1749 2594 2414
Quelle [5] [6] [5] [7] [8] [9] [1]

Politik

Ortsrat

Der Ortsrat von Kleinburgwedel setzt sich aus fünf Ratsmitgliedern (zwei Ratsfrauen und drei Ratsherren) folgender Parteien zusammen:[10]

(Stand: Kommunalwahl 11. September 2016)

Ortsbürgermeister

Der Ortsbürgermeister ist Lars Wöhler (CDU). Seine Stellvertreterin ist Bianca Fitzthum (Grüne).[10]

Wappen

Der Entwurf des Kommunalwappens von Kleinburgwedel stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der zahlreiche Wappen in der Region Hannover erschaffen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde durch den Regierungspräsidenten in Lüneburg am 9. Dezember 1959 erteilt.[11]

Wappen von Kleinburgwedel
Wappen von Kleinburgwedel
Blasonierung: „In Silber vor einer hohen, fünfzinnigen, roten Wand eine stilisierte, silberne Eiche, wachsend aus dem mittleren von fünf Steinen. Im grünen Schildfuß eine liegende, silberne Wolfsangel.“[11]
Wappenbegründung: Die rote Mauer erinnert daran, dass in Kleinburgwedel früher eine Burg vorhanden war, die 1521 in der Hildesheimer Stiftsfehde zerstört wurde. Die Reste des Burgwalles mit dreizehn großen Findlingen und starken Eichen sind bis 1870 erhalten geblieben. Deshalb wurden die Steine und der Eichbaum in das Wappen aufgenommen. Die Wolfsangel symbolisiert die Zugehörigkeit zum Landkreis Burgdorf, der ebenfalls dieses Zeichen in seinem Wappen führt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die 120-jährige Blutbuche

Baudenkmale

Naturdenkmale

  • Eine Blutbuche (120-jährig)

Grünflächen und Naherholung

Würmsee 2007
  • In der Gemarkung liegt der fortschreitend verlandende und 2014 weitgehend trockengefallene Würmsee.[12] Eine größere Fläche war Anfang 2016 wieder mit Wasser bedeckt.[13] Er ist vermutlich im 19. Jahrhundert aus einem Torfstich entstanden und erreichte eine Fläche in der Größenordnung von 10 ha. Schon im Kaiserreich nutzten ihn die Hannoveraner als Ausflugsziel. An seinem Ufer errichteten Städter einige Wochenendhütten, die nach 1945 für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt und zu einer größeren Siedlung erweitert wurden. Der Bootsverleih wurde vor einigen Jahren eingestellt.
  • Zu den botanischen Besonderheiten des 171 ha großen Naturschutzgebiets Trunnenmoor zählen Gagel, Lungenenzian und Torfmoos-Knabenkraut, das aber in letzter Zeit verschwunden ist. Zahlreiche flache Teiche sind aus bäuerlichen Torfstichen entstanden. In der lokalen Fauna sind 26 Libellenarten bekannt, von denen mehrere auf der Roten Liste Niedersachsens stehen.

Vereine

Vorderlader
Spielmannszug

Der Schützenverein Kleinburgwedel[14] mit seiner mehr als hundertjährigen Geschichte gehört zu den aktivsten Vereinen in Kleinburgwedel. Mit seinem vielfältigen Angebot, dem Gemeinschaftssinn und der Leidenschaft für den Schießsport, dem Spielmannszug und der Vorderlader-Abteilung, ist er ein bedeutender Teil des kulturellen Lebens und des Sports. Der Spielmannszug sorgt nicht nur bei den Veranstaltungen des Schützenvereins für eine mitreißende Atmosphäre, sondern tritt auch bei Festumzügen und anderen öffentlichen Auftritten auf. Die Mitglieder des Spielmannszugs sind stolz darauf, die Tradition der Marschmusik aufrechtzuerhalten und das Vereinsleben um eine kulturelle Komponente zu bereichern. Dank der Vorderlader-Abteilung können die Mitglieder die Kunst des historischen Schießens erleben und sich in dieser besonderen Disziplin beweisen. Dieser Teil des Vereinsprogramms bietet eine willkommene Abwechslung zum modernen Schießsport und begeistert insbesondere Liebhaber historischer Waffen. Neben dem sportlichen Engagement nimmt der Schützenverein auch an verschiedenen Festen und Veranstaltungen in der Gemeinde teil. So etwa beim Schützenfest, das jährlich an Pfingsten stattfindet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

In Kleinburgwedel befinden sich eine Kindertagesstätte und eine Grundschule, in der auch eine Kinderbücherei integriert ist. Ihr gegenüber steht das Haus der Kirche der St.-Petri-Gemeinde in einem landschaftsüblichen Fachhallenhaus („Niedersachsenhaus“) mit prägnant beigestelltem Glockenturm aus Holz.

Die Freiwillige Feuerwehr Kleinburgwedel sorgt für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe insbesondere auf örtlicher Ebene.

Verkehr

Kleinburgwedel wird durch Buslinien der RegioBus Hannover innerhalb des Nahverkehrs der Region Hannover erschlossen. Der Ort befindet sich innerhalb des Tarifgebietes des Großraum-Verkehrs Hannover GVH. In Kleinburgwedel haltende Regionalbusse fahren bis Großburgwedel, Engensen und Fuhrberg. (Stand: Dezember 2015) Der Haltepunkt Großburgwedel an der durch Kleinburgwedel führenden Bahnstrecke Hannover–Celle ist etwa ein bis zwei Kilometer entfernt, die Anschlussstelle Großburgwedel der Bundesautobahn 7 etwa fünf bis sechs Kilometer.

Persönlichkeiten

Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen

  • Albrecht Daniel Thaer (1752–1828), Polywissenschaftler, er gilt als Begründer der Agrarwissenschaften, nach ihm wurde eine Straße in Kleinburgwedel benannt
  • Kurt Griemsmann (* im 20. Jahrhundert), Heimatforscher, Autor sowie Gründer und Leiter der Volkshochschule in Großburgwedel, er verfasste umfangreiche Chroniken mit zahlreichen Illustrationen vor allem mit historischem Bildmaterial u. a. zu dem Ort Kleinburgwedel
  • Berthold Schneider (* 1932), Biometriker und emeritierter Hochschullehrer, er gilt als einer der Pioniere der Biometrie, von Juni bis August 2000 unternahm er eine Pilgerreise von Kleinburgwedel nach Santiago de Compostela, über die er ein Tagebuch veröffentlichte
  • Dieter Schatzschneider (* 1958), ehemaliger Fußballspieler und -trainer, der Stürmer absolvierte für Hannover 96 und den SC Fortuna Köln 201 Spiele in der 2. Bundesliga und ist mit 154 Toren ihr Rekordtorschütze, wohnt in Kleinburgwedel

Literatur

  • Kurt Griemsmann: Bildchronik Alt-Burgwedel: Großburgwedel, Kleinburgwedel, Thönse, Wettmar, Engensen, Fuhrberg, Oldhorst in Wort und Bild. Eigenverlag, Burgwedel 1975 (87 S.).
  • Christian Heppner: Burgwedel – Die Geschichte der sieben Dörfer Engensen, Fuhrberg, Großburgwedel, Kleinburgwedel, Oldhorst, Thönse, Wettmar. Hrsg.: Gemeinde Burgwedel. Eigenverlag, Burgwedel 1999 (472 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 27. März 2021]).
  • Norbert Bentlewski: Kleinburgwedel 1310–2010: 700 Jahre bewegte Geschichte. (die Festschrift zum 700-jährigen Dorf-Jubiläum). Hrsg.: Festkomitee 700 Jahre Kleinburgwedel. Eigenverlag, Kleinburgwedel 2010 (128 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 27. März 2021]).
Commons: Kleinburgwedel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c Zahlen, Daten, Fakten. In: Webseite Stadt Burgwedel. 1. Juli 2020, abgerufen am 27. März 2021.
  2. Hans Sudendorf: Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande. Vom Jahre 1357 bis zum Jahre 1369 (= Urkundenbücher zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande. Band 3). Hannover 1862, S. 82 (LXXXII) (Digitalisat auf Regesta Imperii [abgerufen am 27. März 2021]).
  3. Matthias Blazek: Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900. Adelheidsdorf 2006, ISBN 978-3-00-019837-3, S. 177.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 221.
  5. a b Michael Rademacher: Landkreis Burgdorf. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 40).
  6. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Burgdorf. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 27. März 2021.
  7. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 173 (Digitalisat).
  8. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S. 82 (Digitalisat).
  9. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 35, Landkreis Burgdorf (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 27. März 2021]).
  10. a b Ortsrat Kleinburgwedel. In: Webseite Stadt Burgwedel. Abgerufen am 27. März 2021.
  11. a b Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch des Landkreises Hannover: 100 Jahre Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, OCLC 256065728, S. 114–115 (543 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 27. Februar 2022]).
  12. Martin Lauber: Wo ist das Wasser im Würmsee? In: Webseite Hannoversche Allgemeine Zeitung. 8. Dezember 2014, abgerufen am 27. März 2021.
  13. Birgit Schröder: 2016: Ein neuer Anlauf für die Rettung des Würmsees? In: marktspiegel-verlag.de. 16. Januar 2016, abgerufen am 27. März 2021.
  14. Schützenverein Kleinburgwedel