Kathedrale von Montauban

Kathedrale von Montauban
Kirchenschiff
Glasfenster (vitrail) mit Ludwig dem Heiligen (19. Jh.)

Die der Himmelfahrt Mariens (Notre Dame de l’Assomtion) geweihte Kathedrale von Montauban ist die römisch-katholische Kathedralkirche des Bistums Montauban im Süden Frankreichs. Das Bauwerk ist seit dem Jahr 1906 als Monument historique anerkannt.[1]

Lage

Die nach Südosten ausgerichtete Kathedrale steht auf dem höchsten Punkt (102 m) der Altstadt von Montauban; sie befindet sich ca. 500 m östlich des Flusses Tarn.

Geschichte

Die Diözese Montauban wurde im Jahr 1317 durch den in Avignon residierenden Papst Johannes XXII. geschaffen. Durch das Konkordat von 1801 zwischen Napoleon und dem Heiligen Stuhl wurde sie abgeschafft, doch im Jahr 1822 entstand sie neu. Vor und während der Hugenottenkriege (1562–1598) war Montauban weitgehend protestantisch; im Jahr 1629 wurde die Stadt wieder katholisch. Das von Heinrich IV. erlassene Edikt von Nantes (1598) wurde im Jahr 1685 durch Ludwig XIV. im Edikt von Fontainebleau widerrufen; der König gab auch den Auftrag zum Bau der neuen Kathedrale. Der Grundstein für das neue Gotteshaus wurde im Jahr 1692 wurde gelegt, doch bereits 15 Jahre später brachen sechs Pfeiler des Langhauses in sich zusammen. So konnte die Weihe des Gotteshauses erst am 1. Novenmber 1739 stattfinden. Der ursprüngliche Architekt war François d’Orbay († 1697); ihm folgten Jules Hardouin-Mansart († 1708) und Robert de Cotte († 1735).

Architektur

Die zwar aus Ziegelsteinen gemauerte, aber nach außen komplett natursteinsichtige Kathedrale ist untypisch für eine Gegend, in der seit Jahrhunderten Ziegelsteine dominierten.

Markantester Bauteil ist die klassizistisch geprägte Zweiturmfassade, die ein mittleres Giebelfeld einschließt, vor dem lebensgroße Statuen der vier Evangelisten stehen. Die von vier Säulen gerahmte Portalzone tritt leicht aus der Bauflucht hervor und bildet so eine Art Portikus. Das Innere der Kirche ist nur einschiffig mit Seitenkapellen, einem Querhaus und einer unbelichteten Vierungskuppel. Langhaus und Chor sind – vielleicht als bewusster Rückgriff auf die Architektur der Vorreformationszeit – kreuzgratgewölbt.

Ausstattung

In den Seitenkapellen befinden sich zahlreiche Gemälde und Skulpturen; das bedeutendste Gemälde ist das des Schwurs Ludwigs XIII. des in Montauban geborenen Malers Jean Auguste Dominique Ingres (1780–1867), in welchem der König Maria (eine Kopie der Sixtinischen Madonna von Raffael) um einen Thronerben bat. Eine Liste der denkmalgeschützten Ausstattungsgegenstände findet sich in Anm. 1.

Siehe auch

Literatur

  • Abbé Chalumeau: La cathédrale de Montauban. In: Bulletin archéologique historique et artistique de la Société archéologique de Tarn-et-Garonne 1943, S. 21–39
Commons: Kathedrale von Montauban – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kathedrale von Montauban

Koordinaten: 44° 0′ 55″ N, 1° 21′ 19″ O