„Kaiserpanorama“ – Versionsunterschied

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* August Fuhrmann (Hrsg.): ''Goldenes Buch der Zentrale für Kaiser-Panoramen.'' Selbstverlag, Berlin 1909
* August Fuhrmann (Hrsg.): ''Goldenes Buch der Zentrale für Kaiser-Panoramen.'' Selbstverlag, Berlin 1909
* Marga Burkhardt: ''Freiburger Kinolandschaft bis 1919 - Camera obscura und Kaiser-Panorama'', in: [http://www.freiburg-postkolonial.de/Seiten/Burkhardt-Kinogeschichte.htm Freiburg-Postkolonial]
* Marga Burkhardt: ''Freiburger Kinolandschaft bis 1919 - Camera obscura und Kaiser-Panorama'', in: [http://www.freiburg-postkolonial.de/Seiten/Burkhardt-Kinogeschichte.htm Freiburg-Postkolonial]
* Dieter Lorenz: Das Kaiserpanorama. Ein Unternehmen des August Fuhrmann, München 2010, ISBN 978-3-934609-09-9


== Weblinks ==
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Version vom 10. Dezember 2010, 08:28 Uhr

Ein Stereoskop im Praterkino „Kaiserpanorama“ um 1900
Praterkino „Kaiserpanorama“ um 1880

Als Kaiserpanorama (auch Kaiser-Panorama) bezeichnet man ein um die Wende zum 20. Jahrhundert populäres Massenmedium, das es bis zu 25 Personen gleichzeitig ermöglichte, stereoskopische Bilderserien zu betrachten. Gezeigt wurden hauptsächlich exotische und für den Normalbürger unerschwingliche Reiseziele und Landschaften. Ein Umlauf der hinter einer zylindrischen Holzvertäfelung automatisch im Kreis transportierten Bildserien dauerte eine halbe Stunde.

Diese massenhafte kommerzielle Nutzung der Stereoskopie zu Bildungs- und Unterhaltungszwecken wurde ab 1880 vom deutschen Physiker und Unternehmer August Fuhrmann (1844–1925) in verschiedenen Großstädten Mitteleuropas vorangetrieben. Um 1910 gab es entsprechende Filialen in etwa 250 Städten; über 100.000 stereoskopische Bilder zirkulierten in Ringleihe. Original erhaltene Kaiserpanoramen finden sich heute in den Stadtmuseen von München und Wels, ein Förderverein bemüht sich um ihre Propagierung, es zirkulieren auch Nachbauten. In Wien existierte ein originales Kaiserpanorama am Schubertring bis 1955. In Warschau ist ein Kaiserpanorama-Gerät, genannt "Fotoplastikon", seit 1905 an der gleichen Stelle tätig (Aleje Jerozolimskie 51).

Das Kaiserpanorama fand auch mehrfach ein literarisches Echo, unter anderem bei Hermann Broch (in: Die Schlafwandler) und bei Walter Benjamin (in: Berliner Kindheit um 1900 und Einbahnstraße)

Literatur

  • Michael Bienert, Erhard Senf: Berlin wird Metropole. Bilder aus dem Kaiser-Panorama. be.bra, Berlin 2000, ISBN 3-930863-64-2.
  • Berliner Festspiele (Hrsg.): Berlin um 1900. Das Kaiserpanorama. Bilder aus Berlin der Jahrhundertwende. Berlin 1984.
  • August Fuhrmann (Hrsg.): Goldenes Buch der Zentrale für Kaiser-Panoramen. Selbstverlag, Berlin 1909
  • Marga Burkhardt: Freiburger Kinolandschaft bis 1919 - Camera obscura und Kaiser-Panorama, in: Freiburg-Postkolonial
  • Dieter Lorenz: Das Kaiserpanorama. Ein Unternehmen des August Fuhrmann, München 2010, ISBN 978-3-934609-09-9