„Küstenfluss“ – Versionsunterschied
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Ein '''Küstenfluss''' ist ein eher kurzer [[Fluss]], der ins Meer mündet<ref>{{Literatur |Titel=Diercke Wörterbuch Allgemeine Geographie |Herausgeber=[[Hartmut Leser]] |Reihe=dtv |Band=3422 |Auflage=13. |Ort=München |Jahr=2005 |Verlag=Deutscher Taschenbuch-Verlag |ISBN=3-423-03422-X |Seiten=469 }}</ref> und nicht zu einem größeren [[Flusssystem]] gehört. Küstenflüsse sind deutlich kleiner als [[Strom (Gewässer)|Ströme]] und nehmen in der Regel keine größeren Nebenflüsse auf. Auf [[Insel]]n oder [[Halbinsel]]n finden sich naturgemäß viele Küstenflüsse. |
Ein '''Küstenfluss''' ist ein eher kurzer [[Fluss]], der ins Meer mündet<ref>{{Literatur |Titel=Diercke Wörterbuch Allgemeine Geographie |Herausgeber=[[Hartmut Leser]] |Reihe=dtv |Band=3422 |Auflage=13. |Ort=München |Jahr=2005 |Verlag=Deutscher Taschenbuch-Verlag |ISBN=3-423-03422-X |Seiten=469 }}</ref> und nicht zu einem größeren [[Flusssystem]] gehört. Küstenflüsse sind deutlich kleiner als [[Strom (Gewässer)|Ströme]] und nehmen in der Regel keine größeren Nebenflüsse auf. Auf [[Insel]]n oder [[Halbinsel]]n finden sich naturgemäß viele Küstenflüsse. |
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Der Begriff ''Küstenfluss'' ist kaum definiert; eine klare Abgrenzung zwischen [[Bach|Bächen]], Flüssen und Strömen wird vermieden. Einzig für Ströme finden sich Definitionen, die klare Angaben zu Länge, Größe oder |
Der Begriff ''Küstenfluss'' ist kaum definiert; eine klare Abgrenzung zwischen [[Bach|Bächen]], Flüssen und Strömen wird vermieden. Einzig für Ströme finden sich Definitionen, die klare Angaben zu Länge, Größe oder Abflussmenge machen – aber auch hier gibt es unterschiedliche Ansätze. |
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Als mögliches Abgrenzungskriterium wird von einzelnen Autoren genannt, dass Küstenflüsse keine Gebirge durchbrechen.<ref name="streck" /> |
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{{Zitat|Als Ströme werden alle größeren Wasserläufe bezeichnet, die unmittelbar ins Meer münden, während kleine derartige Wasserläufe Küstenflüsse genannt werden.|Armin Schoklitsch|Quelle=Der Flußlauf|ref=<ref>{{Literatur |Autor=Armin Schoklitsch |Titel=Der Flußlauf |Sammelwerk=Der Wasserbau|Herausgeber=Armin Schoklitsch |Verlag=Springer |Ort=Wien |Jahr=1930 |Seiten=142}}</ref>}} |
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{{Zitat|Die kleineren Flüsse an der Küste, die ebenfalls unmittelbar in das Meer münden, werden, besonders wenn auf dem Wege vom Ursprung zur Küste kein Gebirgsdurchbruch erfolgt, als Küstenflüsse bezeichnet.|Otto Streck|Quelle=Grundlagen der Wasserwirtschaft und Gewässerkunde |ref=<ref name="streck">{{Literatur |Autor=Otto Streck |Titel=Grundlagen der Wasserwirtschaft und Gewässerkunde |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Jahr=1953 |Seiten=169}}</ref> }} |
{{Zitat|Die kleineren Flüsse an der Küste, die ebenfalls unmittelbar in das Meer münden, werden, besonders wenn auf dem Wege vom Ursprung zur Küste kein Gebirgsdurchbruch erfolgt, als Küstenflüsse bezeichnet.|Otto Streck|Quelle=Grundlagen der Wasserwirtschaft und Gewässerkunde |ref=<ref name="streck">{{Literatur |Autor=Otto Streck |Titel=Grundlagen der Wasserwirtschaft und Gewässerkunde |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Jahr=1953 |Seiten=169}}</ref> }} |
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[[Datei:River Deveron, near Huntly - geograph.org.uk - 96332.jpg|mini|hochkant=1.35|[[Deveron]] (Schottland)]] |
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*Albanien: [[Bistrica (Ionisches Meer)|Bistrica]], [[Erzen]], [[Ishëm]] |
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*Belgien: [[Yser]] (Flandern) |
*Belgien: [[Yser]] (Flandern) |
Version vom 28. Dezember 2014, 19:57 Uhr
Ein Küstenfluss ist ein eher kurzer Fluss, der ins Meer mündet[1] und nicht zu einem größeren Flusssystem gehört. Küstenflüsse sind deutlich kleiner als Ströme und nehmen in der Regel keine größeren Nebenflüsse auf. Auf Inseln oder Halbinseln finden sich naturgemäß viele Küstenflüsse.
Abgrenzung
Der Begriff Küstenfluss ist kaum definiert; eine klare Abgrenzung zwischen Bächen, Flüssen und Strömen wird vermieden. Einzig für Ströme finden sich Definitionen, die klare Angaben zu Länge, Größe oder Abflussmenge machen – aber auch hier gibt es unterschiedliche Ansätze.
Zwei ältere deutschsprachige, aber unscharfe Definitionen des Begriffs ‚Küstenfluss‘ lauten beispielsweise:
„Als Ströme werden alle größeren Wasserläufe bezeichnet, die unmittelbar ins Meer münden, während kleine derartige Wasserläufe Küstenflüsse genannt werden.“
„Die kleineren Flüsse an der Küste, die ebenfalls unmittelbar in das Meer münden, werden, besonders wenn auf dem Wege vom Ursprung zur Küste kein Gebirgsdurchbruch erfolgt, als Küstenflüsse bezeichnet.“
Bedeutung
Küstenflüsse sind nicht oder nur in kurzen Teilstücken schiffbar – deshalb gibt es an ihren Ufern üblicherweise keine Industrieansiedlungen und somit auch keinen industriellen Schadstoffeintrag. Sie dienen allerdings oft zur Bewässerung der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Ufernähe; dabei werden Düngemittel ausgespült und über die jeweiligen Flüsse abgeführt. Da Küstenflüsse in der Regel auch nicht gestaut sind, bilden sie für viele Fisch- und Vogelarten eine Art ‚Kinderstube‘ und ein halbwegs naturbelassenes und deshalb ökologisches Brut- und Rückzugsgebiet. Die auf den ersten Blick eher regionale Bedeutung von Küstenflüssen wandelt sich unter diesem Blickwinkel zu einer überregionalen.
Beispiele
Beispiele von Flüssen mit einer Länge von maximal 200 Kilometern und einem Entwässerungsgebiet von maximal 10.000 Quadratkilometern.
Europa
- Albanien: Bistrica, Erzen, Ishëm
- Belgien: Yser (Flandern)
- Dänemark: Aarhus Å, Gudenå, Kongeå, Odense Å, Ribe Å, Suså, Vidå
- Deutschland:
- England:
- Ärmelkanal: Adur, Arun, Avon, River Axe, River Corfe, Cuckmere, River Dart, Exe, River Fowey, River Frome, Lavant, Otter, Ouse (Sussex), River Piddle, River Plym, Rother, Sherford River, River Stour, Wey
- Nordsee: Aln, Coquet, Deben, Esk, Humber, Nene, Orwell, Tees, Tweed, Tyne, Wear, Welland, Witham, Yare
- Irische See: Eden, Dee, River Keer, River Lune, Mersey, Ribble, Wyre
- Atlantik: River Taw
- Frankreich:
- Griechenland: Charadros
- Irland: Blackwater, Bandon, Boyne, Corrib, Erne, Garavogue, Inagh, Liffey, Moy, Lee, Suir
- Italien:
- Ligurisches Meer: Argentina, Bisagno, Centa, Entella, Magra, Nervia, Polcevera, Serchio, Roya,
- Tyrrhenisches Meer: Albegna, Alento, Amato, Arno, Bruna, Bussento, Cecina, Cornia, Fiora, Garigliano, Lambro, Marta, Mingardo, Noce, Ombrone, Pecora, Sarno, Sele, Tusciano, Volturno,
- Ionisches Meer: Agri, Basento, Corace, Crati, Neto, Stilaro,
- Adria: Bevano, Biferno, Brenta, Esino, Foglia, Isonzo, Lamone, Livenza, Marecchia, Metauro, Pescara, Piave, Reno, Rubikon, Sangro, Sile, Tagliamento, Tesino, Tordino, Tronto, Vomano
- Sardinien: Coghinas, Flumendosa, Tirso
- Sizilien: Alcantara, Anapo, Belice, Cassibile, Ciane, Imera Meridionale, Oreto, Platani, Simeto, Tellaro, Torto
- Norwegen: Altaelv, Audna, Beiarelva, Børselva, Drammenselva, Driva, Eira, Elvegårdselva, Gaula, Haldenvassdraget, Jakobselva, Komagelva, Kvina, Lærdalselva, Lakselva, Lygna, Målselva, Mandalselva, Näätämöjoki, Namsen, Orkla, Otra, Ranelva, Rauma, Reisaelva, Repparfjordelva, Røssåga, Saltelva, Sira, Skibotnelva, Stabburselva, Stjørdalselva, Suldalslågen, Tanaelva, Tovdalselva, Uutuanjoki, Vefsna, Verdalselva, Vosso
- Polen: Stolpe, Persante, Leba, Lupow, Wipper
- Schottland:
- Spanien:
- Atlantik: Navia (Galizien/Asturien), Eo (Galizien/Asturien)
- Mittelmeer: Algar (Region Valencia), Guadalmina (Andalusien)
- Ukraine: Beresan
- Wales: Afon Cadnant, Afon Glaslyn, Conwy, Dee, Gwendraeth, Mawddach, River Cleddau, River Taff, Tawe, Teifi, Afon Tywi, River Usk, River Wye, Ystwyth
Asien
- Israel: Nachal Alexander, Kischon, Nachal Sorek, Taninim, Yarkon
- Libanon: Litani, Nahr al-Kalb
- Türkei: Aksu, Altındere, Bakırçay, Batlama, Kleiner Mäander, Köprüçay, Manavgat, Skamandros, Xanthos
Afrika
- Algerien: Sebuse, Budschima, Mafrag, Rhumel, Sawah, Isser, Harrach, Mazafran, Makta, Tafna
- Kamerun: Ndonga
- Marokko:
Amerika
- Belize: Monkey River, New River
- Costa Rica: Sixaola, Río Tempisque, Río Térraba,
- El Salvador: Cara Sucia, Río Grande de San Miguel
- Guatemala: Río Paz, Río Suchiate
- Nicaragua: Río San Juan
- Panama: Chiriquí
- Vereinigte Staaten von Amerika: D River
Australien & Ozeanien
- Australien:
- New South Wales: Bega River, Brunswick River, Clyde River, Georges River, Hastings River, Hawkesbury River, Parramatta River
- Northern Territory: Adelaide River, Fergusson River, Liverpool River, Wildman River
- Queensland: Boyne River, Calliope River, Endeavour River, Jardine River
- South Australia: River Torrens
- Tasmanien: Arthur River, Cam River, Davey River, Derwent River, Emu River, Forth River, Gell River, Gordon River, Henty River, Huon River, Inglis River, King River, River Leven, Mersey River, Old River, Pieman River, Prosser River, Tamar River
- Western Australia: Collie River, Kalgan River, Moore River, Swan River, Pentecost River, Gairdner River, Roe River, Serpentine River, Warren River
- Victoria: Barwon River, Bemm River, Tambo River
- Neuseeland
- Nordinsel: Awanui River, Hawai River, Hutt River, Kaituna River, Manawatu River, Mohaka River, Mokau River, Motu River, Piako River, Rangitaiki River, Rangitikei River, Raukokore River, Ruamahanga River, Tarawera River, Tukituki River, Uawa River, Waiapu River, Waihou River, Waioeka River, Waipaoa River, Wairoa River (Bay of Plenty), Wairoa River (Hawke’s Bay), Wairoa River (Northland), Waitangi River, Waitara River, Whakatane River, Whangaehu River
- Südinsel: Aorere River, Aparima River, Awatere River, Buller River, Catlins River, Clarence River, Grey River, Haast River, Heaphy River, Karamea River, Mataura River, Motueka River, Oreti River, Patea River, Pelorus River, Rakaia River, Rangitata River, Selwyn River, Shag River, Taieri River, Takaka River, Taramakau River, Tokomairiro River, Waiau River, Waiau River (Southland), Waimakariri River, Waimangaroa River, Wairau River, Waitaki River
Einzelnachweise
- ↑ Hartmut Leser (Hrsg.): Diercke Wörterbuch Allgemeine Geographie (= dtv. Band 3422). 13. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 2005, ISBN 3-423-03422-X, S. 469.
- ↑ Armin Schoklitsch: Der Flußlauf. In: Armin Schoklitsch (Hrsg.): Der Wasserbau. Springer, Wien 1930, S. 142.
- ↑ Otto Streck: Grundlagen der Wasserwirtschaft und Gewässerkunde. Springer, Berlin 1953, S. 169.