HMS Illustrious (R87)

Illustrious
Schiffsdaten
FlaggeVereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
SchiffstypFlugzeugträger
KlasseIllustrious-Klasse
BauwerftVickers, Barrow[1]
Baunummer732
Kiellegung27. April 1937
Stapellauf5. April 1939
Indienststellung25. Mai 1940
Verbleib1956 in Faslane abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge229,50 m (Lüa)
216,40 m (KWL)
205,13 m (Lpp)
Breite29,20 m
Tiefgang (max.)8,69 m
Verdrängung23.000 tn.l.
maximal: 28.661 tn.l.
 
Besatzung1.200 Mann
Maschinenanlage
Maschine6 × Admiralty Wasserrohrkessel
3 × Parsons-Turbine
Maschinen­leistung111.000 PS (81.640 kW)
Höchst­geschwindigkeit30,5 kn (56 km/h)
Propeller3
Bewaffnung
  • 36 bis 54 Flugzeuge
Panzerung
  • Gürtel: 114 mm
  • Panzerschotten: 114–64 mm
  • Flugdeck: 76 mm
Sensoren
  • 1 × Typ 79 Frühwarnradar [3]

Die vierte HMS Illustrious (R87) der Royal Navy war ein Flugzeugträger, der im Zweiten Weltkrieg mit den Battle Honours Taranto 1940, Mediterranean 1940–41, Malta-Konvois 1941, Diego Suarez 1942, Salerno 1943, Sabang 1944, Palembang 1945 und Okinawa 1945 ausgezeichnet wurde.

Dem Träger gelang mit dem Angriff auf Tarent im Herbst 1940 der erste erfolgreiche Angriff eines Trägers auf eine gegnerische Flotte. Trotz mehrerer Bombentreffer bei der Sicherung eines Konvois Anfang 1941 konnte das schwerbeschädigte Schiff nach einem Jahr wieder in den Flottendienst zurückkehren.

Illustrious war das erste von sechs Schiffen der Illustrious-Klasse, zu der außer ihr noch die Victorious, die Formidable und die abgewandelte Indomitable gehörten. Die Träger Implacable und Indefatigable kann man auch zur Illustrious-Klasse zählen, da sie auf dem gleichen Planungsentwurf beruhen – allerdings u. a. stärkere Maschinen eingebaut bekamen.[4] Die drei ersten Träger hatten eine Verdrängung von 23.000 Tonnen und eine, durch die starke Deckpanzerung reduzierte, Kapazität von nur 36 Flugzeugen.

Geschichte

Office of Naval Intelligence recognition drawing of the Illustrious-class carriers

Die Marinehaushalte der Jahre 1936 und 1937 sahen die Beschaffung von je zwei Flugzeugträgern vor. Admiral Sir Reginald Henderson, der für die Beschaffung zuständige Dritte Seelord, war entschlossen, nicht nur eine etwas modifizierte Variante der noch im Bau befindlichen Ark Royal zu beschaffen. Er war überzeugt, das Flugzeugträger sich nicht durch ihre Flugzeuge verteidigen konnten, solange nicht ein zuverlässiges Frühwarnsystem zur Verfügung stand. Ohne ein solches System würden sie Angriffen von Landflugzeugen ausgesetzt sein, insbesondere in den zu erwartenden Einsatzgebieten, wie der Nordsee und dem Mittelmeer. Dies bedeutete, das die neuen Träger auch nach Angriffen, die Schäden verursacht hatten, noch einsatzbereit sein mussten. Auch waren die empfindlichen Flugzeuge zu schützen. Diese Forderungen konnten nur durch eine Panzerung des Hangars erreicht werden. Diese führte zu höheren Toppgewichten und erlaubte nur den Einbau eines Hangardecks, um den Trägern hinreichende Stabilität zu lassen. Gegenüber den bisherigen Trägern halbierte sich so auch die Zahl der möglichen Flugzeuge an Bord der Schiffe der Illustrious-Klasse. So verringerte man das offensive Potential der Schiffe, um die Überlebensfähigkeit zu verbessern.

Der gepanzerte Hangar war Bestandteil des Rumpfs und nicht auf diesem aufgesetzt wie bei den vorhandenen Trägern. Das Deck hatte eine Stärke von 76 mm und erstreckte sich über die ganze Breite des Rumpfes und war mit dem 114-mm-Wasserlinienpanzer und dessen 64-mm-Querschotten verbunden. Die 114-mm-Seitenwände des Hangars wurden oben durch das mit einer 76 mm starken Panzerung versehene Flugdeck abgeschlossen. Nicht gepanzert werden konnten die beiden Lifts innerhalb des vorgesehenen Gewicht. Nur die Hangaröffnungen zu den Lifts, die vor und hinter der Flugzeughalle installiert wurden, erhielten gepanzerte Tore.

Da der Verteidigungsfähigkeit mit eigenen Flugzeugen nicht vertraut wurde, erhielten die neuen Träger eine starke Fla-Bewaffnung wie die Ark Royal mit Zwillings-4,5-inch-Türmen in einer neuen halbversenkten Ausführung an den Ecken eines Abwehr-Rechteckes je zwei auf einer auskragenden Plattform. Die Geschütze waren so hoch eingebaut, dass sie auch über das Flugdeck schießen konnten. Man ging davon aus, dass bei dieser Situation die Flugzeuge sich ohne Treibstoff im Hangar befanden. Zur Steuerung der acht Geschütztürme waren vier Feuerleitstände vorhanden.
Die leichte Flugabwehrbewaffnung bestand aus sechs Achtfach-Schnellfeuer-2-pounder („pom-pom“), von denen je zwei vor und hinter den Brückenaufbau (der Insel) aufgestellt wurden und die beiden anderen auf Plattformen neben das Flugdeck auf der anderen Rumpfbreite aufgestellt wurden.

Die Träger erhielten drei Sätze Parsons-Getriebeturbinen, die auf drei Wellen wirkten. Den notwendigen Dampf erzeugten sechs Admiralitätskessel. Die Maschinenanlage sollte 111.000 PS erzeugen, um eine Höchstgeschwindigkeit von 30 kn zu ermöglichen. Die Illustrious erreichte bei ihren Tests 113.700 PS. Klassische Höchstgeschwindigkeitsmessungen fanden nicht statt. Der Treibstoffvorrat der Illustrious und ihrer Schwesterschiff betrug maximal 4850 ts, was eine Reichweite von 10.400 Seemeilen (19.300 km/12.00 mi) bei 16 Knoten beziehungsweise 6.300 sm bei 25 kn.

Die Aufträge des Haushaltsjahrs 1936 gingen an Vickers-Armstrong und entstanden auf der Werft in Barrow-in-Furness bzw. zum High Walker Yard in Newcastle-on-Tyne. Die Kiellegung der Illustrious fand am 27. April 1937 in Barrow statt. Der Stapellauf und die Taufe des Neubaus mit der Baunummer 732 erfolgte am 5. April 1939 durch Lady Henderson, die Ehefrau des Dritten Seelords, der als ehemaligen Kommandant der Furious und Admiral der Flugzeugträger sich für die Entwicklung des neuen Typs sehr stark gemacht hatte. Illustrious wurde über alles 740 ft (225,6 m) lang bei einer Länge von 710 ft (216,4 m) in der Wasserlinie. die Rumpfbreite betrug bis zu 95 ft 9 in (29,2 m) in der Wasserlinie. Der ausgerüstete Tiefgang betrug 28 ft 10 in (8,8 m). Der Träger hatte eine Standardverdrängung von 23.000 ts bei Fertigstellung.[5]
Da umfasste ihre Besatzung 1299 Mann.[6] 1944 war diese auf 1997 Mann gestiegen. Als Versuchsträger in der Nachkriegsverwendung wurden nur noch 1090 Mann für ihren Einsatz benötigt.[7] Die Abnahme des Trägers verzögerte sich, da er mit einer neu entwickelten Radaranlage ausgestattet wurde, deren Installation den Einbau eines zusätzlichen Masts hinter der Insel erforderlich machte.[8] Die Abnahmetests erfolgten in der irischen See und am 25. Mai 1940 folgte die Übernahme des Trägern durch die Royal Navy. Statt vor Dakar ging der Träger zum work-up in die Karibik. Die Flugzeuggruppe umfasste die Staffeln 815 und 819 mit zusammen 21 Fairey-Swordfish-Torpedobombern, die auch für Aufklärungsaufgaben eingesetzt wurden und die Jagdstaffel 806 mit vorerst neun Jagdflugzeugen (vier Blackburn Skua und zwei Blackburn Roc sowie drei Fairey Fulmar).[9] Der Kriegseinsatz des Schiffes sollte im Mittelmeer erfolgen.

1940/1941: Einsatz im Mittelmeer

Die beschädigte Schiffsglocke der Illustrious im Kriegsmuseum auf Malta

Ende August bereitete sich die Illustrious auf die Verlegung zur Mediterranean Fleet in Alexandria vor. Am 20. August lief sie mit dem Schlachtschiff Valiant sowie den zu Flakkreuzern umgebauten älteren Kreuzern Coventry und Calcutta, die auch zur Mittelmeerflotte sollten, sowie dem für Force H bestimmten Kreuzer Sheffield und sieben Zerstörern der 8th Destroyer Flotilla nach Gibraltar aus.[10] Die als Operation Hats bezeichnete Überführung der Illustrious zusammen mit Valiant, Calcutta und Coventry von Gibraltar durch das Mittelmeer nach Alexandria wurde im West-Mittelmeer von der Force H unter Vizeadmiral Sommerville mit dem Schlachtkreuzer Renown, Träger Ark Royal, der Sheffield und zwölf Zerstörern gesichert. Nach mehreren Kurswechseln zur Täuschung der Italiener griffen am 1. September früh neun Fairey Swordfish der Ark Royal vor dem Abdrehen der Force H Port Elmas auf Sardinien an. Nach Passieren der Straße von Sizilien nahm die Mittelmeerflotte südlich von Sizilien mit den Schlachtschiffen Warspite und Malaya, dem Träger Eagle, den Kreuzern Kent, Gloucester, Liverpool, Orion und der australischen Sydney sowie dreizehn Zerstörern die neuen Einheiten auf. Unter Deckung der Mittelmeerflotte war gleichzeitig der Versorgungskonvoi MF.2 marschiert, der am 2. September Malta von Osten erreichte, während von Valiant, Calcutta und Coventry von Westen einliefen, die Gütern und Personal für den Inselstützpunkt an Bord hatten. Während der Sicherungsverband mit der Illustrious vor Malta auf die anderen Neuankömmlinge wartete, gelang es erstmals per Radar einen der Fulmar-Jäger des Trägers an eine Fühlung haltende italienische Maschine heranzuführen und diese abzuschießen. Auf dem Rückmarsch teilte Admiral Cunningham die Mittelmeerflotte. Illustrious lief mit dem Force I genannten Teil (Warspite, Valiant, Calcutta und 7 Zerstörern) nördlich von Kreta in den italienischen Dodekanes und bombardierte zwei Flugplätze auf Rhodos.[11]

Am 15. September 1940 liefen Teile der Mittelmeerflotte aus, um mit den Flugzeugen der Illustrious Bengasi anzugreifen. Der Angriff der Trägerflugzeuge erfolgte in der Nacht zum 17. mit Minen und Bomben. Der Zerstörer Borea und zwei Frachter sanken nach Bombentreffern, weitere Schiffe sanken später auf den Minen, u. a. die Aquilone.[12]

Im folgenden Monat folgte der Versorgungskonvoi MB.6 nach Malta mit vier Transportern, gesichert von den Flakkreuzern Calcutta, Coventry, den australischen Zerstörern Stuart, Voyager, Waterhen sowie der Wryneck ab Alexandria und der Mittelmeerflotte als Ferndeckung. In Gewitterstürmen erreichte der Konvoi Malta am 11. Oktober unbemerkt.[13] Auf dem Rückmarsch von MB.6 griffen neun Swordfish-Bomber der Illustrious und Eagle, die durch zwei Kreuzer und mehrere Zerstörer gesichert wurden, den Hafen von Lakki auf Leros an. Den Gegen-Angriff italienischer Torpedoboote und Zerstörer wehrte der Kreuzer Ajax ab, versenkte zwei Torpedoboote und beschädigte weitere Einheiten. Ein Sunderland-Flugboot entdeckte die schwerbeschädigte Artigliere im Schlepp des Schwesterschiffs Camicia Nera. Am 13. konnten noch drei Swordfish der Illustrious heranführt werden, die jedoch keine Treffer erzielten. Erst die Annäherung des Kreuzers York führte zur Aufgabe der Artigliere. Am Abend des 14. konnte der Angriff italienischer Torpedoflugzeuge auf den Verband nicht unterbunden werden, der zu einem schweren Treffer auf der Liverpool führte.[13]
In der Nacht zum 25. griffen vierzehn Flugzeuge der beiden Träger Tobruk mit Bomben an und verminten erneut die Hafeneinfahrt.[14] Ab dem 29. bis zum 2. November sicherte die Illustrious mit der Mediterranean Fleet die Landung britischer Heeres- und Luftwaffenstreitkräfte auf Kreta.[15]

Am 11. November 1940 ging die Illustrious als erster Träger, der einen Angriff auf eine feindliche Flotte durchführte, in die Seekriegsgeschichte ein. Als kurz nach Sonnenuntergang 21 Swordfish-Torpedobomber der 813., 815., 819., und 824. Squadron die italienische Flotte angriffen, verloren die völlig überraschten Italiener ein Schlachtschiff; zwei weitere und ein Schwerer Kreuzer wurden schwer beschädigt.
siehe → Angriff auf Tarent

Zwei Monate später, am 10. Januar 1941, als sie nahe Sizilien einen Konvoi eskortierte, wurde die Illustrious selbst Ziel eines deutsch-italienischen Luftangriffs durch Sturzkampfflugzeuge.

Die HMS Illustrious (R87) in der Werft von Norfolk im November 1941

Schwer beschädigt durch acht Bombentreffer lief sie zu Reparaturarbeiten nach Malta, wo sie wiederum durch Luftangriffe beschädigt wurde. Die Illustrious verließ Malta am 23. Januar und erreichte Alexandria am Mittag des 25. Januar, wo das Schiff notdürftig repariert werden sollte. Schließlich lief der Träger nach Virginia aus, wo die Schäden in einem sicheren Hafen, auf dem Norfolk Naval Shipyard, vollständig behoben werden sollten.

1942: Einsatz im Indischen Ozean

Illustrious nach Kollision mit Formidable auf dem Rückmarsch aus den USA

Erst im März 1942 war die Illustrious wieder einsatzbereit und wurde nun in den Indischen Ozean verlegt, da Japan inzwischen auf Seiten der Achsenmächte in den Krieg eingetreten war. Auf dem Marsch zum Indischen Ozean kam es vor dem Erreichen von Freetown zu einem Feuer an Bord, bei dem zehn Swordfish und eine Fulmar an Bord verbrannten und vier Seeleute starben. Einige Wochen später nahm sie zusammen mit der Indomitable an der Operation Ironclad, der Landung der Alliierten im von Vichy-Frankreich kontrollierten Madagaskar in Diego Suarez teil. Am 5. Mai versenkten Flugzeuge der beiden Träger das vichyfranzösische U-Boot Bévéziers.

1943: Erneuter Einsatz im Mittelmeer

Am 5. August 1943 verließ das Schiff die Home Fleet, um im Mittelmeer die beschädigte Indomitable zu ersetzen. Auf der Ausreise sicherte Illustrious die Queen Mary, die mit dem britischen Premierminister Winston Churchill auf dem Weg nach Quebec war, um an der Quadrant-Konferenz teilzunehmen. Als der Ozean-Liner außerhalb der Reichweite der deutschen Luftwaffe war, setzte der Träger seinen Marsch zur Force H in Gibraltar fort. Mit dem Schwesterschiff Formidable verlegte der Träger am 21. August nach Malta, um die geplante Landung der Alliierten in Salerno im September 1943 (Operation Avalanche) gegen ein Eingreifen der italienischen Flotte abzusichern. Auf dem Marsch zur Sicherungsposition wurde der britische Verband in der Nacht zum 9. September von 30 deutschen Torpedobombern angegriffen, deren Angriff im Flakfeuer der beiden Träger, der Schlachtschiffe Nelson und Rodney sowie des Sicherungsschirms scheiterte.[16] Die Flugzeuggruppe der Illustrious umfasste bei dem Einsatz zur Sicherung von Avalanche erstmals 50 Maschinen (Staffel 810 mit zwölf Fairey Barracuda II, Staffeln 878 und 890 mit 28 Martlet V sowie Staffel 894 mit zehn Supermarine Seafire L.IIc). Die Seafires mussten an Deck geparkt werden, da sie nicht über beiklappbare Flügel verfügten. Schon am 12. wurde die Illustrious von der Aufgabe abgezogen. In den drei Tagen Einsatz hatten ihre Jagdflugzeuge 214 Einsätze ohne einen Verlust oder Unfall geflogen. Sechs ihrer Seafires wurden an den Leichten Träger Unicorn abgegeben und waren dann auch von einem der ersten Landestreifen im Landungsbereich im Einsatz.[16] Ein weiterer Einsatz des Trägers beim geplanten Dodekanes-Feldzug wurde zeitweise erwogen. Ende September verlegte Illustrious mit Formidable wieder nach Großbritannien, wo Illustrious am 29. Oktober in Birkenhead in die Werft kam, um für einen künftigen Einsatz bei der Eastern Fleet hergerichtet zu werden. Sie wurde für den Einsatz von Chance-Vought F4U-1B Corsair II hergerichtet, der Katapult wurde für die Nutzung durch vollbeladene Barracudas verstärkt, das Flugdeck erneut etwas verlängert und ein zusätzliches Paar kraftgesteuerter Oerlikon-Zwillinge installiert.

1944: Einsatz im Pazifik/Indischen Ozean

1944 schloss sich der Träger der britischen Eastern Fleet an, wo er bei den Angriffen auf die indonesischen Inseln von Sabang am 22. Juli 1944 und Palembang am 24. Januar und 29. Januar 1945 teilnahm. Die drei letzten Angriffe erfolgten während des Verlegungsmarsches der British Pacific Fleet von Ceylon nach Australien. Zum Verband unter Vizeadmiral Bernard Rawlings gehörten das Schlachtschiff King George V. neben der Illustrious die Träger Indomitable, Indefatigable und Victorious, die Kreuzer Ceylon, Black Prince, Argonaut und Euryalus sowie die Zerstörer Grenville, Undine, Urchin. Ursa, Undaunted, Kempenfelt, Wakeful, Whirlwind, Wager, Wessex und Whelp. In Australien wurde zur Aufnahme von Versorgungsgütern erst Fremantle angelaufen.[17] Der britische Verband marschierte dann um Australien nach Sydney, seiner künftigen Basis. Am 4. März fuhr der Träger dann mit der britischen Pazifikflotte nach Manus, seiner Einsatzbasis, und schließlich am 19. März nach Ulithi, wo sich die BPF der 5. Flotte der US Navy anschloss.

Danach wurde die BPT als Task Force 57 Teil der amerikanischen Pazifikflotte. Die Flotte sicherte die Landungsoperationen bei Okinawa, wo das Schiff ihre letzte Battle Honour erwarb. Den britischen Streitkräften hatten die Amerikaner für diesen Angriff nur eine Nebenrolle zugedacht. Sie sollten die japanischen Flugplätze auf den Sakishima-Inseln zwischen Okinawa und Formosa neutralisieren, von denen Angriffe auf die alliierte Flotte erfolgen könnten und über die Verstärkungen der japanischen Luftstreitkräfte nach Okinawa einflogen werden konnten. Während der Einsätze im Pazifik wurde das Schiff zweimal von Kamikaze-Flugzeugen getroffen, erlitt jedoch aufgrund des gepanzerten Flugdecks, im Gegensatz zu den ebenfalls getroffenen amerikanischen Trägern, keine schwereren Schäden. Obwohl der Träger nach den Treffern noch an einem Trägerangriff gegen Formosa teilgenommen, stellte man in der vorgeschobenen Basis Leyte massiverer Schäden am Schiff fest. Der Täger war nicht mehr voll einsatzfähig. Die Schäden waren massiver als zunächst angenommen. Gesichert von den Zerstörern Whelp und Wager verlegte der Träger ab dem 24. Mai nach Sydney. Da dort die notwendigen Arbeiten nicht durchgeführt werden konnten, wurde der Träger dann ohne Begleitung in die Heimat entlassen, wo er am 27. Juni 1945 eintraf.[18]

Nach dem Krieg

Illustrious 1954

Nach dem Krieg diente die Illustrious als Trainings- und Übungsträger. Im Sommer 1946 war die Reparatur und erneute Ausrüstung des Trägers abgeschlossen. Sie löste die Triumph als Träger für Versuche ab und führte ab dem Spätsommer Tests mit Firefly FR.4, Firebrand TF.4, Sea Mosquitoes und Sea Vampires durch. Im September und Oktober 1947 fanden auf ihr die ersten Trägertests mit dem Prototyp der Supermarine Attacker statt. Vom 21. November bis zum 11. Dezember transportierte der Träger den Ersatz für 2000 zur Entlassung anstehende Wehrpflichtige nach Malta, die auf dem Träger in die Heimat zurückkehrten. Von Januar bis August 1948 wurde sie noch einmal überholt und führte anschließend Versuche mit Avengers, Fireflies, Meteors, Sea Hornets, Vampires und Seafires durch. Am 16. Juni 1950 landete mit dem Prototyp des U-Boot-Jägers Fairey Gannet erstmals eine Maschine mit Turboprop-Triebwerk auf einem Träger. Anfang November folgten mit Landungen und Starts des Supermarine-510-Versuchsflugzeugs die ersten Einsätze einer Düsenmaschine mit gepfeilten Flügeln von einem Träger und am 9. Juli 1951 die erste Trägerlandung einer de Havilland Sea Venom. Daneben wurde die Illustrious für die normale Schulung eingesetzt und gelegentlich auch an Übungen beteiligt. Ende 1951 transportierte der Träger in zwei Fahrten Truppen nach Zypern, als dort Unruhen ausgebrochen waren. Im Herbst 1952 nahm der Träger mit 20 Fireflies and 8 Sea Furies an einer NATO-Übung vor Norwegen teil, wobei die Maschinen von der Staffel 824 und zwei niederländischen Staffeln eingesetzt wurden.

Die Illustrious wurde im Februar 1955 außer Dienst gestellt und am 3. November 1956 zum Abbruch verkauft und auf der HMNB Clyde (Her Majesty Naval Base Clyde) in Faslane verschrottet.
Ihr Schwesterschiff Formidable war bereits im Januar 1953 außer Dienst gestellt und dann abgewrackt worden und die Halbschwester Indomitable hatte das gleiche Schicksal ab Herbst 1953 gehabt; nur die Victorious wurde aufwendig modernisiert und blieb bis 1969 in Dienst.

Einsatzstaffeln

Fulmar Mk I
Swordfish
Avenger
StaffelFlugzeugtypan Bord[19]Anmerkungen
806Blackburn Skua (bis Juli 1940), Fairey Fulmar11. Juni 1940 bis 11. Januar 1941zeitweise auch einige Gloster Sea Gladiator
815Fairey Swordfish11. Juni 1940 bis 10. Januar 1941
819Fairey Swordfish11. Juni 1941 bis 10. Januar 1941aufgelöst
829Fairey Swordfish2. bis 8. Dezember 1941, 7. März bis 21. September 19421941 in Karibik an Bord, für Rückmarsch UK auf Formidable
810Fairey Swordfish
   4.43: Fairey Barracuda II
2. bis 8. Dezember 1941, 10. März 1942 bis 2. November 19441941 wie vor, Illustrious transportierte 23 Martlet
 
881Grumman Martlet II, Fairey Fulmar15. März 1942 bis 18. Februar 1943
882Grumman Martlet I22. März bis 7. September 1942von Archer, später mit 881 verschmolzen
806AFairey Fulmar II29. Mai bis 19. Oktober 1942Aufklärer
878Grumman Martlet IV8. Juni bis 18. Oktober 1943
890Grumman Martlet IV14. Juni bis 18. Oktober 1943
894Supermarine Seafire II24. Juli bis 24. August, 20. September bis 18. Oktober 1943an Deck
847Fairey Barracuda II28. November 1943 bis 18. Juni 1944mit 810 verschmolzen
1830Vought Corsair9. Dezember 1943 bis 28. Juli 1945aufgelöst
1833Vought Corsair22. Dezember 1943 bis 28. Juli 1945aufgelöst
832Grumman Avenger I3. bis 25. Mai 1944später Geleitträger Begum
845Grumman Avenger I3. bis 25. Mai 1944später Geleitträger Ameer
1837Vought Corsair10. Juni 1944 bis 27. Juli 1944an Victorious abgegeben
854Grumman Avenger I1. Dezember 1944 bis 18. Mai 1945in Ceylon übernommen, Maschinen nach Nowra abgeben
802Hawker Sea Fury FB.11Juli / August 1951an Theseus abgegeben
815Grumman Avenger AS.517. September bis 14. Oktober 1954

Technik

Schiffsmaße

Die Illustrious hatte eine Gesamtlänge von 229,50 m, eine Länge zwischen den Pendeln von 205,13 und eine Kielwasserlinie von 216,40 m. Das Schiff hatte eine Breite von 29,20 m und einen Tiefgang von 8,69 m. Die Verdrängung lag zwischen 23.000 tn.l. und 28.661 tn.l. Der Schiffshangar war 147 m lang, 18 m breit und 4,87 m hoch.[2][1]

Antrieb

Die Illustrious war mit Parsons Turbinen ausgestattet,die jeweils eine Welle antrieben und insgesamt 111.000 Shp (81.640 kW) entwickelten, mit der sie eine Höchstgeschwindigkeit von 30,5 Knoten (56 km/h) erreichte. Der Dampf wurde von sechs Admiralty Wasserrohrkesseln geliefert. Das Schiff konnte maximal ca. 4850 tn.l. Heizöl mitführen, was ihm bei 14 Knoten (26 km/h) eine Reichweite von 11.000 Seemeilen (20.372 km) ermöglichte. Die Besatzung des Schiffes bestand aus 1200 Offizieren und Mannschaft.

Literatur

  • V.B. Blackman, ed., Jane's Fighting Ships 1950–51. Sampson Low, Marston, & Company, London 1951.
  • Roger Chesneau: Aircraft carriers of the world, 1914 to the present : an illustrated encyclopedia. Brockhampton Press, London 1998, ISBN 978-1-86019-875-5 (englisch).
  • Correlli Barnett, Engage the Enemy More Closely. W.W. Norton & Company, New York 1991, ISBN 0-393-02918-2.
  • Norman Friedman: British Carrier Aviation: The Evolution of the Ships and Their Aircraft. Naval Institute Press, Annapolis 1988, ISBN 0-87021-054-8 (englisch).
  • David Hobbs: British Aircraft Carriers: Design, Development & Service Histories. Pen & Sword Books, 2013, ISBN 978-1-84832-138-0 (englisch).
  • Nathan Miller: War at sea: a naval history of World War II. Scribner, New York 1995, ISBN 0-684-80380-1 (englisch).
  • Antony Preston: Conway’s All the World’s Fighting Ships 1906–1921. Hrsg.: Randal Gray. Naval Institute Press, Annapolis 1985, ISBN 0-85177-245-5 (englisch).
  • Kenneth Poolman, Illustrious. Kimber and co. Ltd 1955.
  • Jürgen Rohwer: Chronology of the war at sea, 1939-1945 : the naval history of World War II. Naval Institute Press, Annapolis 2005, ISBN 1-59114-119-2 (englisch).
  • Ray Sturtivant: The Squadrons of the Fleet Air Arm. Air-Britain (Historians), Tonbridge 1984, ISBN 0-85130-120-7 (englisch).
  • Warship Profile 10: HMS Illustrious, Aicraft Carrier 1939–1956, Technical History. by D.J.Lyon, Profile Publications, Windsor 1971.
  • Warship Profile 11: HMS Illustrious, Aicraft Carrier 1939–1956, Operational History. by David Brown, Profile Publications, Windsor 1971.
Commons: HMS Illustrious – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Campbell: Great Britain in Conway's All the world's fighting ships, 1922-1946 S. 19.
  2. a b Chesneau: Aircraft carriers of the world, 1914 to the present S. 103ff.
  3. Hobbs: British Aircraft Carriers S. 85.
  4. Kriegsschiffe von 1900 bis heute. Buch und Zeit Verlagsgesellschaft mbH, Köln 1979, S. 22–24.
  5. Friedman: British Carrier Aviation, S. 366
  6. Hobbs: British Aircraft Carriers, S. 89
  7. D.J. Lyon: HMS Illustrious, warship profile 10, S. 233
  8. D.J. Lyon: HMS Illustrious, warship profile 10, S. 227
  9. David Brown: HMS Illustrious, warship profile 11, S. 241.
  10. Rohwer: Seekrieg, 20.– 29.8.1940 Nordatlantik
  11. Rohwer: Seekrieg, 29.8.– 6.9.1940 Mittelmeer
  12. Rohwer: Seekrieg, 13.– 19.9.1940 Nordafrika
  13. a b Rohwer: Seekrieg, 8.– 14.10.1940 Mittelmeer
  14. Rohwer: Seekrieg, 24.– 25.10.1940, Mittelmeer
  15. Rohwer: Seekrieg, 29.10.– 2.11.1940 Mittelmeer, Landung brit. Heeres- und Luftwaffenstreitkräfte auf Kreta.
  16. a b David Brown: HMS Illustrious, warship profile 11, S. 254.
  17. Rohwer: Seekrieg, 16.1.– 4.2.1945, Südwestpazifik
  18. David Brown. HMS Illustrious, Operational History, Warship Profile 11, S. 261.
  19. Sturtivant: The Squadrons of the Fleet Air Arm. First Line Squadrons, S. 155 ff. mit Artikeln und Angaben zu jeder Staffel