„Gerhard Schmidt-Gaden“ – Versionsunterschied
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'''Gerhard Schmidt-Gaden''' (* [[19. Juni]] [[1937]] in [[Karlsbad]], [[Tschechoslowakei]]) ist ein deutscher [[Dirigent]], Chorleiter und Stimmpädagoge. |
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Schmidt-Gaden studierte Dirigieren bei [[Kurt Eichhorn]] in München, Chorleitung bei [[Kurt Thomas (Komponist)|Kurt Thomas]] in Leipzig, sowie Gesang bei [[Helge Rosvaenge]], Otto Iro und Mario Tonelli. |
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Im Jahr 1956 gründete er den [[Tölzer Knabenchor]], den er innerhalb weniger Jahre zu einem international gefragten Knabenchor formte und bis 2016 leitete. [[Carl Orff]], [[Hans Werner Henze]], [[Herbert von Karajan]], [[August Everding]] und [[Claudio Abbado]] zählten zu Schmidt-Gadens wichtigen Förderern. Prägend für seine musikalische Entwicklung war insbesondere die langjährige Zusammenarbeit mit [[Nikolaus Harnoncourt]]. |
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1978 gründete Schmidt-Gaden das „Florilegium Musicum“, ein [[Kammerorchester]] für [[Alte Musik]] mit Originalinstrumenten. |
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Von 1980 bis 1988 hatte er eine Professur für Chorleitung am Mozarteum in Salzburg inne |
Von 1980 bis 1988 hatte er eine Professur für Chorleitung am [[Mozarteum]] in [[Salzburg]] inne. Von 1984 bis 1989 wirkte er zudem als Chordirektor an der [[Mailänder Scala]] und betreute den dortigen Kinderchor. |
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Der Schriftsteller [[Christopher Kloeble]], der von 1988 bis 1994 im Tölzer Knabenchor sang, berichtete im Jahr 2017 rückblickend von seelischen Misshandlungen durch Schmidt-Gaden bis hin zum Absingen eines mehrstrophigen Spottliedes auf den damals übergewichtigen Kloeble während einer Busfahrt des Chores, wobei Schmidt-Gaden sogar noch die anderen Chorknaben zum Mitsingen anhielt. Ein anderer Chorknabe bestätigte die Atmosphäre von Angst, Demütigung und emotionaler Gewalt bis hin zu einer Ohrfeige. Schmidt-Gaden nahm zu den Vorwürfen nicht Stellung.<ref>Ulrich Trebbin: [https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/toelzer-knabenchor-kloeble-christopher-erfahrung-demuetigung-100.html ''Erinnerungen an den Tölzer Knabenchor: „Man versuchte, nicht zu weinen“''] BR-Klassik, 15. September 2017</ref><ref>[https://www.sueddeutsche.de/muenchen/wolfratshausen/gesangsensemble-emotionaler-terror-beim-toelzer-knabenchor-1.3644423 ''Tölzer Knabenchor: Ex-Mitglied spricht von „emotionalem Terror“''.] [[Süddeutsche Zeitung]], 29. August 2017</ref> |
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Sein Buch "Wege der Stimmbildung" erschien 1992 beim Verlag Max Hieber. |
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* 1983: [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Verdienstkreuz am Bande]] der Bundesrepublik Deutschland |
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* 1991: [[Oberbayerischer Kulturpreis]] |
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* 1994: [[Bayerischer Verdienstorden]] |
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* 1999: [[Professur#Titularprofessoren|Professor auf Lebenszeit]] |
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* 2003: „[[Echo (Musikpreis)|Echo]] Klassik“ für die Einspielung von Orlando di Lassos „Bußpsalmen“ |
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* 2008: „Kulturehrenbrief“ |
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* 2009: [[Bayerische Verfassungsmedaille]] in Silber |
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== Literatur == |
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* Gerhard Schmidt-Gaden: ''Wege der Stimmbildung.'' [[Max Hieber Musikverlag|Max Hieber]], München 1992, ISBN 3-920456-11-4 |
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Aktuelle Version vom 17. Mai 2024, 19:52 Uhr
![Gerhard Schmidt-Gaden nach der Aufführung der Matthäus-Passion von JS Bach durch den Tölzer Knabenchor. Chapelle Royale des Schlosses von Versailles. Ostern 2018](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e3/GSG_Versailles_2018.jpg/265px-GSG_Versailles_2018.jpg)
Gerhard Schmidt-Gaden (* 19. Juni 1937 in Karlsbad, Tschechoslowakei) ist ein deutscher Dirigent, Chorleiter und Stimmpädagoge.
Leben
Schmidt-Gaden studierte Dirigieren bei Kurt Eichhorn in München, Chorleitung bei Kurt Thomas in Leipzig, sowie Gesang bei Helge Rosvaenge, Otto Iro und Mario Tonelli.
Im Jahr 1956 gründete er den Tölzer Knabenchor, den er innerhalb weniger Jahre zu einem international gefragten Knabenchor formte und bis 2016 leitete. Carl Orff, Hans Werner Henze, Herbert von Karajan, August Everding und Claudio Abbado zählten zu Schmidt-Gadens wichtigen Förderern. Prägend für seine musikalische Entwicklung war insbesondere die langjährige Zusammenarbeit mit Nikolaus Harnoncourt.
1978 gründete Schmidt-Gaden das „Florilegium Musicum“, ein Kammerorchester für Alte Musik mit Originalinstrumenten.
Von 1980 bis 1988 hatte er eine Professur für Chorleitung am Mozarteum in Salzburg inne. Von 1984 bis 1989 wirkte er zudem als Chordirektor an der Mailänder Scala und betreute den dortigen Kinderchor.
Der Schriftsteller Christopher Kloeble, der von 1988 bis 1994 im Tölzer Knabenchor sang, berichtete im Jahr 2017 rückblickend von seelischen Misshandlungen durch Schmidt-Gaden bis hin zum Absingen eines mehrstrophigen Spottliedes auf den damals übergewichtigen Kloeble während einer Busfahrt des Chores, wobei Schmidt-Gaden sogar noch die anderen Chorknaben zum Mitsingen anhielt. Ein anderer Chorknabe bestätigte die Atmosphäre von Angst, Demütigung und emotionaler Gewalt bis hin zu einer Ohrfeige. Schmidt-Gaden nahm zu den Vorwürfen nicht Stellung.[1][2]
Schmidt-Gadens Wirken mit dem Tölzer Knabenchor, unter anderem Bachs Weihnachtsoratorium mit dem Collegium Aureum, Kleine Geistliche Konzerte von Heinrich Schütz sowie geistliche Chormusik von Orlando di Lasso, ist in zahlreichen Platteneinspielungen dokumentiert.
Seine Tochter ist die Opernsängerin Barbara Schmidt-Gaden.
Auszeichnungen
- 1983: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland
- 1984: Bayerischer Poetentaler
- 1991: Oberbayerischer Kulturpreis
- 1994: Bayerischer Verdienstorden
- 1999: Professor auf Lebenszeit
- 2003: „Echo Klassik“ für die Einspielung von Orlando di Lassos „Bußpsalmen“
- 2008: „Kulturehrenbrief“
- 2009: Bayerische Verfassungsmedaille in Silber
Literatur
- Gerhard Schmidt-Gaden: Wege der Stimmbildung. Max Hieber, München 1992, ISBN 3-920456-11-4
Weblinks
- Tonträger von Gerhard Schmidt-Gaden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gerhard Schmidt-Gaden Bach Cantatas (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Ulrich Trebbin: Erinnerungen an den Tölzer Knabenchor: „Man versuchte, nicht zu weinen“ BR-Klassik, 15. September 2017
- ↑ Tölzer Knabenchor: Ex-Mitglied spricht von „emotionalem Terror“. Süddeutsche Zeitung, 29. August 2017
Personendaten | |
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NAME | Schmidt-Gaden, Gerhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dirigent, Chorleiter und Stimmpädagoge |
GEBURTSDATUM | 19. Juni 1937 |
GEBURTSORT | Karlsbad, Tschechoslowakei |