„Fon (Volk)“ – Versionsunterschied

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Sie sollen aus der Gegend von [[Tado]], einer Stadt in [[Togo]], gekommen sein und gründeten [[Ardra]]. Fon eroberten im Norden unter anderem die Stadt [[Savalu]] der [[Mahi]]. Viele Mitglieder der dortigen Priesterkaste wurden versklavt und gelangten nach [[Amerika]] - sowie [[Kuba]] (siehe Arará Sabalú).
Sie sollen aus der Gegend von [[Tado]], einer Stadt in [[Togo]], gekommen sein und gründeten [[Ardra]]. Fon eroberten im Norden unter anderem die Stadt [[Savalu]] der [[Mahi]]. Viele Mitglieder der dortigen Priesterkaste wurden versklavt und gelangten nach [[Amerika]] - sowie [[Kuba]] (siehe Arará Sabalú).


Die Fon hatten eine sehr zentralistische und hierarchische Verwaltungsorganisation mit einem Hof, Würdenträgern und einer Armee, die praktisch das Monopol für den [[Sklavenhandel]] besaß (daher der Name Sklavenküste). Die Gesellschaft war in vier [[Stände]] oder [[Klassen]] aufgeteilt. An der Spitze standen die [[Adeligen]] und [[Priester]]. Ihre Aufgabe war das Fortbestehen des Reiches zu sichern. An zweiter Stelle standen die gemeinen Freien, vor allem [[Bauern]] und [[Handwerker]]. Sie bildeten den [[Mittelstand]]. Dann kamen die Nachfahren von [[Sklaven]]. Diese durften von ihren Herren nicht verkauft oder getötet werden, da sie im Herrscherland geboren waren. Die unterste [[Klasse]] bildeten die [[Sklaven]], die keinerlei Rechte besassen. Sie arbeiteten meist auf dem Feld, wurden aber manchmal auch [[Opfer]] königlicher [[Riten]]<ref>Herskovits, Melville J., Dahomey, an Ancient West African Kingdom 1938</ref>.
Die Fon hatten eine sehr zentralistische und hierarchische Verwaltungsorganisation mit einem Hof, Würdenträgern und einer Armee, die praktisch das Monopol für den [[Sklavenhandel]] besaß (daher der Name Sklavenküste). Die Gesellschaft war in vier [[Stände]] oder [[Klassen]] aufgeteilt. An der Spitze standen die [[Adeligen]] und [[Priester]]. Ihre Aufgabe war das Fortbestehen des Reiches zu sichern. An zweiter Stelle standen die gemeinen Freien, vor allem [[Bauern]] und [[Handwerker]]. Sie bildeten den [[Mittelstand]]. Dann kamen die Nachfahren von [[Sklaven]]. Diese durften von ihren Herren nicht verkauft oder getötet werden, da sie im Herrscherland geboren waren. Die unterste [[Klasse (Soziologie)|Klasse]] bildeten die [[Sklaven]], die keinerlei Rechte besassen. Sie arbeiteten meist auf dem Feld, wurden aber manchmal auch [[Opfer]] königlicher [[Riten]]<ref>Herskovits, Melville J., Dahomey, an Ancient West African Kingdom 1938</ref>.


== Geschichte ==
== Geschichte ==

Version vom 7. Februar 2009, 11:34 Uhr

Die Fon sind eine Ethnie in Benin, Togo, Gabun, Ghana und Nigeria. Viele Fon leben bereits als Flüchtlinge in Europa, vor allem in Frankreich. Im Benin leben schätzungsweise 1.706.000 Fon, in Togo 55.000, in Frankreich 18.000, in Gabon 14.000, in Ghana 11.000. Wenige Fon sollen auch in Nigeria leben.

Sie sollen aus der Gegend von Tado, einer Stadt in Togo, gekommen sein und gründeten Ardra. Fon eroberten im Norden unter anderem die Stadt Savalu der Mahi. Viele Mitglieder der dortigen Priesterkaste wurden versklavt und gelangten nach Amerika - sowie Kuba (siehe Arará Sabalú).

Die Fon hatten eine sehr zentralistische und hierarchische Verwaltungsorganisation mit einem Hof, Würdenträgern und einer Armee, die praktisch das Monopol für den Sklavenhandel besaß (daher der Name Sklavenküste). Die Gesellschaft war in vier Stände oder Klassen aufgeteilt. An der Spitze standen die Adeligen und Priester. Ihre Aufgabe war das Fortbestehen des Reiches zu sichern. An zweiter Stelle standen die gemeinen Freien, vor allem Bauern und Handwerker. Sie bildeten den Mittelstand. Dann kamen die Nachfahren von Sklaven. Diese durften von ihren Herren nicht verkauft oder getötet werden, da sie im Herrscherland geboren waren. Die unterste Klasse bildeten die Sklaven, die keinerlei Rechte besassen. Sie arbeiteten meist auf dem Feld, wurden aber manchmal auch Opfer königlicher Riten[1].

Geschichte

Um 1440 gründen die Fon Allada und stellen bis ca. 1610 den Regenten. Vor 1580 gründen die Fon Sahé mit Ajudá (Ouidah). Um 1615 gründen die Fon Dahomey mit Abomey und stellen bis ca. 1620 den Regenten. Bei allen diesen Reichen stellen später die Adja den Regenten. Streitigkeiten zwischen den Volksgruppen sind jedoch an sich nicht bekannt. Die Kriege waren die Kriege der Herrscher, nicht des Volkes. Gemeinsam blickt man stolz auf die Geschichte von Dahomey zurück.

Das Reich wurde 1894 von französischen Truppen von Senegal aus erobert und Teil von Französisch-Westafrika. Mit dem Tod des letzten König Behanzin von Dahomey wurde eine neue Gesellschaftsstruktur eingeführt. Übriggeblieben vom Fon-Erbe ist eine streng hierarchische Gesellschaftsstruktur sowie die hohe Bedeutung von Beerdigungszeremonien. Zu dieser Volksgruppe dürften sich etwa 2.000.000 Menschen zählen.

Quellen

  1. Herskovits, Melville J., Dahomey, an Ancient West African Kingdom 1938

Siehe auch