Feldkirchen in Kärnten

Wappen Karte
Österreichkarte, Feldkirchen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Kärnten
Bezirk: Feldkirchen (FE)
Fläche: 77,49 km²
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 554 Vorlage:Müa
Einwohner: 14.030 (Volkszählung 2001)
Postleitzahl: 9560
Vorwahl: 04276
Gemeindekennzahl: 2 10 02
Gemeindeamt: Hauptplatz 5
9560 Feldkirchen
Offizielle Website: www.feldkirchen.at
Politik
Bürgermeister: Robert Strießnig (SPÖ)
Gemeinderat (2003)
31 Mitglieder
13 SPÖ, 9 FPÖ, 8 ÖVP, 1 Grüne

Feldkirchen i.K. (slowenisch: Trg) ist eine Stadt in Kärnten und Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks.

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt Feldkirchen liegt am nördlichen Rand des Klagenfurter Beckens. Das Gemeindegebiet liegt zwischen 510 m (tiefster Punkt an der Gemeindegrenze am Tiebel) und 1.069 m (höchster Punkt, Taubenbühel), Feldkirchen selbst in etwa 550 m Seehöhe. Durch Feldkirchen fließen der Tiebel sowie der Glan.

Stadtgliederung

Die insgesamt 85 Ortschaften der Stadtgemeinde sind in folgende zwölf Katastralgemeinden gegliedert:

Fasching
Feldkirchen
Glanhofen
Gradisch

Hoefling
Klein St. Veit
Pernegg
Rabensdorf

St. Ulrich
Sittich
Tschwarzen
Waiern

Nachbargemeinden

Himmelberg Steuerberg Sankt Urban
Steindorf Glanegg
Ossiach   Velden Techelsberg Moosburg

Geschichte

Für das römische Feldkirchen ist anzunehmen, dass es sich um die Straßenstation Beliandro handelt. Die von Aquileia nach Norden über den Plöckenpass ins Drautal führende Via Iulia Augusta verlief über Irschen (castrum Ursen) - Spittal (Teurnia) - Krastal - Treffen und Feldkirchen (Beliandro) nach Virunum. Wie von Teurnia zweigte von Feldkirchen eine Straße nach Salzburg (Iuvavum) ab und führte wahrscheinlich über Sirnitz (?) - Flattnitz (Tarnasicis) - Stadl/Mur (Graviacis) nach Moosham (In Imurio) und weiter nach Salzburg.

Feldkirchen wurde um 1065 als Ueldchiricha erstmals urkundlich erwähnt, früheste Erwähnungen von Spital und Michaelskirche lassen sich auf 1371 bzw. 1387 datieren. Das Stadtwappen wurde 1449 von Friedrich III. gestiftet. Die Spitalskirche wird 1465 errichtet und das Spital drei Jahre später erweitert.

1849 wurde die Großgemeinde Feldkirchen gebildet und erhielt ein Bezirksgericht, 1930 folgte die Erhebung zur Stadt.

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hat Feldkirchen 14.030 Einwohner. Davon bekennen sich 77,1 % zur römisch-katholischen, 12,0 % zur evangelischen und 0,8 % zur orthodoxen Kirche, 2,0 % sind islamischen Glaubens, 5,1 % konfessionslos.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bamberger Amthof

Bamberger Amthof

Die Geschichte des Amthofes in Feldkirchen lässt sich bis weit in das Mittelalter zurückverfolgen. Er wird als "Turm" von Feldkirchen erwähnt und diente den Bambergischen Amtmännern als Verwaltungssitz, deshalb auch die Bezeichnung Bamberger Amthof. Als gegen Ende des 15. Jahrhunderts die Türken ins Land einfielen, konnte sich die Bevölkerung in diesem Gebäude verschanzen.

In der heutigen Ansicht dürfte der Baukörper etwa 300 Jahre alt sein. Das mittelalterliche Flair versuchte man bei der 1993 stattgefundenen Revitalisierung des Gebäudes möglichst zu erhalten (verliesartiges "Gwölb", Innenhof mit Arkadengängen, Brunnenschacht).

Bamberger Amthof Innenhof

Heute ist der Amthof ein Kulturzentrum und Veranstaltungszentrum, in dem die Musikschule, Probenräume für Vereine sowie Seminarräume für verschiedene Veranstaltungen und Kreativkurse untergebracht sind. Der Festsaal, der auch als Trauungssaal Verwendung findet, wird gerne für festliche Anlässe gemietet. Im überdachten Innenhof finden Konzerte, Theateraufführungen, Vernissagen und andere kulturelle Ereignisse statt. In den Galerieräumen und im verliesartiges "Gwölb" werden Ausstellungen heimischer und international bekannter Künstler gezeigt. Das Kultur Forum Amthof nutzt die Räumlichkeiten des Amthofes für kulturelle Veranstaltungen, welche im Auftrag der Stadtgemeinde Feldkirchen von den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Kultur Forums geplant, koordiniert und organisiert werden.

Außerdem beherbergt der Amthof ein kleines Stadtmuseum zur Geschichte der Stadt und der Umgebung mit interessanten Exponaten, wie der gotischen Zinnkanne.

Sakralbauten

  • Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt („Maria im Dorn“) in Feldkirchen: Der Vorgängerbau der heutigen Stadtpfarrkirche war eine Eigenkirche des Adelsgeschlechts der Eppensteiner und wurde 1065/66 erstmals urkundlich erwähnt. Die Basilika wurde nach 1166 gebaut, als Pfarre wurde Feldkirchen erstmals 1285 genannt.
  • Die Filialkirche Hl. Philipp und Hl. Jakob in Sittich wurde in gotischem Stil erbaut und 1438 erstmals erähnt. Markantestes Merkmal der Kirche ist ihr weíthin sichtbarer Turm.
  • Die Filialkirche Hl. Martin in St. Martin ist ebenfalls ein gotischer, im Kern aber romanischer Kirchenbau, der als Kirche 1136, als Pfarrkirche 1519 estmals erwähnt wurde.
  • Die dem Hl. Nikolaus geweihte Pfarrkirche in St. Nikolai ist eine kleine, von einer Wehrmauer umgebene Kirche. Die älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1353. 1894 wurde der Kirchenbau nach Westen verlängert.
  • Die Pfarrkirche in St. Ulrich ist eine romanische Chorturmkirche und wurde 1144 erstmals erwähnt.
  • In Waiern befindet sich die evangelische Trinitatiskirche, die 1853 eingeweiht wurde.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Ansässige Unternehmen

  • Schuhfabrik Ara
  • Embatex Tintenpatronen
  • Stahlbau Haslinger
  • Sange Metallfabrik
  • Cerne Beton
  • Frico Haus
  • Moser Transporte
  • Wigo Haus
  • Feuerwehr- und Sonderaufbauten Nusser
  • Sparkasse Feldkirchen/Kärnten
  • Volksbank Feldkirchen/Kärnten

Bildung

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 31 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2003 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:

  • 13 SPÖ – stellt den Bürgermeister
  • 9 FPÖ
  • 8 ÖVP
  • 1 Grüne

Stadtrat

Der Stadtrat besteht aus 7 Mitgliedern und setzt sich aus folgenden Stadträten zusammen:

  • Bürgermeister Robert Strießnig, SPÖ
  • 1.Vizebürgermeister Herwig Seiser, SPÖ
  • 2.Vizebürgermeister Wolf Zojer, FPÖ
  • Stadtrat Karl Lang, SPÖ
  • Stadtrat Mag. Erhard Blaßnig, FPÖ
  • Stadtrat Martin Treffner, ÖVP
  • Stadtrat Ing. Jürgen Mainhard, ÖVP


Städtepartnerschaften

  • Bamberg, Deutschland, seit 1. Oktober 1993
  • Ahrensburg, Deutschland, seit 13. Februar 1998

Persönlichkeiten

  • Otto Maria Polley (1910-1984), Schriftsteller
  • Sven Klimbacher, Eishockeyspieler
  • Sigie Grabner, Snowboardweltmeister und Olympiadrittter

Literatur

  • Feldkirchen in Kärnten. Eigenverlag der Stadtgemeinde Feldkirchen i. K., 1980 (Nachdruck 2004), herausgegeben von einem Mitarbeiterkreis unter der Leitung von Wolfgang Putzinger.
  • DEHIO Kärnten - Topographisches Denkmälerinventar, S. 127-135. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X
  • Österreichische Kunst-Topographie. I. Band: Herzogthum Karnten, Wien 1889, S. 38-39; in Commission bei Kubasta & Voigt, aus der K. K. Hof- und Staatsdruckerei.