„Epanastatikos Agonas“ – Versionsunterschied

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'''Epanastatikos Agonas''' ({{ELSneu|Επαναστατικός Αγώνας}} ''Revolutionärer Kampf'') ist eine [[Linksextremismus|linksextreme]] [[Griechenland|griechische]] [[Untergrundorganisation]], die durch Angriffe gegen griechische Regierungseinrichtungen und das Gebäude der [[Außenpolitik der Vereinigten Staaten#Botschaften|amerikanischen Botschaft]] in [[Athen]] bekannt geworden ist. Die Gruppe wird von der griechischen Regierung und den Medien<ref><nowiki>http://www.athensnews.gr/athweb/nathens.print_unique?e=C&f=13162&m=A08&aa=1&eidos=A Athens News 23. Dezember 2005</nowiki> (Link nicht mehr abrufbar)</ref><ref> [http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9900E1DA1330F930A25752C0A9619C8B63&scp=2&sq=Revolutionary%20Struggle%20Athens&st=cse New York Times vom 13. Januar 2007]</ref> als [[Terrorismus|terroristische Gruppe]] eingestuft.
'''Epanastatikos Agonas''' ({{elS|Επαναστατικός Αγώνας|de=Revolutionärer Kampf}}) ist eine [[Linksextremismus|linksextreme]] [[Griechenland|griechische]] [[Terrorismus|Terrororganisation]], die seit 2003 durch Morde und Anschläge gegen griechische Regierungseinrichtungen und das Gebäude der [[Außenpolitik der Vereinigten Staaten#Diplomatische Vertretungen|amerikanischen Botschaft]] in [[Athen]] bekannt geworden ist.

== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Gruppe trat erstmals im Jahr 2003 mit einem Sprengstoffanschlag auf ein Gerichtsgebäude in Athen in Erscheinung, dann im Jahr 2004 mit Angriffen auf das griechische Arbeitsministerium und Polizeibusse.
Die Gruppe trat erstmals im Jahr 2003 mit einem Sprengstoffanschlag auf ein Gerichtsgebäude in Athen in Erscheinung, dann im Jahr 2004 mit Angriffen auf das griechische Arbeitsministerium und Polizeibusse.


Im Januar 2007 übernahm ein anonymer Anrufer aus der Gruppe die Verantwortung für die Raketenangriffe auf die US-Botschaft in Athen. Nach dem Raketen-Angriff vom 12. Januar 2007 bezeichneten die griechischen Behörden die Gruppe als Abspaltung der [[17. November (Untergrundgruppe)|Untergrundgruppe 17. November]].
Im Januar 2007 übernahm ein anonymer Anrufer aus der Gruppe die Verantwortung für die Raketenangriffe auf die US-Botschaft in Athen. Nach dem Raketen-Angriff vom 12. Januar 2007 ordneten die griechischen Behörden die Gruppe als Abspaltung der [[17. November (Terrororganisation)|Terrororganisation 17. November]] ein.


== Öffentliche Erklärungen ==
== Öffentliche Erklärungen ==
Am 22. Dezember 2005 veröffentlichte die Gruppe in der griechischen satirischen Zeitschrift ''Pontiki'' ein Manifest, in dem sie revolutionäre, [[Globalisierungskritik|Anti-Globalisierungs]]- und [[Antiamerikanismus|anti-amerikanische]] ideologische Ziele verkündete.
Am 22. Dezember 2005 veröffentlichte die Gruppe in der griechischen satirischen Zeitschrift ''Pontiki'' ein Manifest, in dem sie revolutionäre, [[Globalisierungskritik|Anti-Globalisierungs]]- und [[Antiamerikanismus|anti-amerikanische]] ideologische Ziele verkündete.


In einer in ''Pontiki'' am 25. Januar 2007 veröffentlichten Erklärung räumte der ''Revolutionäre Kampf'' ein, dass er den Anschlag auf die US-Botschaft ausgeführt hatte, und erklärte, der Anschlag war „unsere Antwort auf die kriminellen Kriege gegen den ‚Terrorismus‘, die die USA über den gesamten Planeten mit Hilfe sympathisierender Staaten entfesselt hat“<ref>[http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=au&dig=2009%2F01%2F19%2Fa0103&cHash=441f95db9d taz vom 19. Januar 2009]</ref>.
In einer in ''Pontiki'' am 25. Januar 2007 veröffentlichten Erklärung räumte der ''Revolutionäre Kampf'' ein, dass er den Anschlag auf die US-Botschaft ausgeführt hatte, und erklärte, der Anschlag war „unsere Antwort auf die kriminellen Kriege gegen den ‚Terrorismus‘, die die USA über den gesamten Planeten mit Hilfe sympathisierender Staaten entfesselt hat“.<ref>[http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=au&dig=2009%2F01%2F19%2Fa0103&cHash=441f95db9d taz, 19. Januar 2009]</ref>


Die Gruppe übernahm in einem im Januar 2009 veröffentlichten Manifest die Verantwortung für den Anschlag vom 5. Januar, bei dem ein Polizist schwer verletzt wurde, aber auch für die Schüsse auf einen Polizeibus am 29. Dezember 2008<ref><nowiki>http://www.topontiki.gr/Pontiki/index.php?option=com_content&task=view&id=3684&Itemid=1 Artikel in ''Pontiki'' (griechisch)</nowiki> (Link nicht mehr abrufbar)</ref><ref>[http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=au&dig=2009%2F01%2F19%2Fa0103&cHash=441f95db9d taz vom 19. Januar 2009]</ref>
Die Gruppe übernahm in einem im Januar 2009 veröffentlichten Manifest die Verantwortung für den Anschlag vom 5. Januar, bei dem ein Polizist schwer verletzt wurde, aber auch für die Schüsse auf einen Polizeibus am 29. Dezember 2008<ref><nowiki> {{Webarchiv|text=Archivlink |url=http://www.topontiki.gr/Pontiki/index.php?option=com_content&task=view&id=3684&Itemid=1 |wayback=20090227060048 |archiv-bot=2018-04-08 12:49:17 InternetArchiveBot }} Artikel in ''Pontiki'' (griechisch)</nowiki> (Link nicht mehr abrufbar)</ref><ref>[http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=au&dig=2009%2F01%2F19%2Fa0103&cHash=441f95db9d taz, 19. Januar 2009]</ref>


Ballistische Untersuchungen ergaben, dass eine vom Epanastatikos Agonas am 30. April 2007 bei einem Anschlag auf eine Polizeiwache in [[Nea Ionia (Attika)|Nea Ionia]] verwendete Waffe bei dem Angriff auf einen Polizisten am 5. Januar 2009 wieder benutzt wurde. Eine zweite am 5. Januar benutzte Waffe wurde von der Polizei mit dem Anschlag am 23. Dezember 2008 auf einen Polizeibus in Verbindung gebracht. Dieser Anschlag wurde von einer Vereinigung, die sich ‚Volksaktion‘ ({{ELSneu|''Laiki Drasi'' Λαϊκή Δράση}}) nennt, als Reaktion auf die [[Ausschreitungen in Griechenland 2008]] bezeichnet.<ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7811792.stm BBC News. 9. Januar 2009 (englisch)]</ref>
Ballistische Untersuchungen ergaben, dass eine vom Epanastatikos Agonas am 30. April 2007 bei einem Anschlag auf eine Polizeiwache in [[Nea Ionia (Attika)|Nea Ionia]] verwendete Waffe bei dem Angriff auf einen Polizisten am 5. Januar 2009 wieder benutzt wurde. Eine zweite am 5. Januar benutzte Waffe wurde von der Polizei mit dem Anschlag am 23. Dezember 2008 auf einen Polizeibus in Verbindung gebracht. Dieser Anschlag wurde von einer Vereinigung, die sich ‚Volksaktion‘ ({{elS|Λαϊκή Δράση|Laiki Drasi}}) nennt, als Reaktion auf die [[Ausschreitungen in Griechenland 2008]] bezeichnet.<ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7811792.stm BBC News. 9. Januar 2009] (englisch)</ref>


In einem Schreiben an ''Pontiki'', in dem die Organisation die Verantwortung für einen Anschlag auf die Athener Börse übernahm, drohte sie der Polizei, den im Finanzwesen tätigen "golden boys" und den "Kapitalisten" mit weiteren Angriffen.<ref>[http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_politics_100008_10/09/2009_110577 Kathimerini vom 10.September 2009]</ref>
In einem Schreiben an ''Pontiki'', in dem die Organisation die Verantwortung für einen Anschlag auf die Athener Börse übernahm, drohte sie der Polizei, den im Finanzwesen tätigen „golden boys“ und den „Kapitalisten“ mit weiteren Angriffen.<ref>[http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_politics_100008_10/09/2009_110577 ''Kathimerini'', 10. September 2009]</ref>


== Einstufung als terroristische Vereinigung ==
== Einstufung als Terrororganisation ==
Der [[EU-Ministerrat]] hat den Epanastatikos Agonas am 29. Juni 2007 auf ihre [[Terroristische Vereinigung|Liste von Personen, Vereinigungen und Körperschaften, zur Bekämpfung des Terrorismus]] gesetzt.<ref>[http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2009:023:0037:0042:DE:PDF EU-Liste terroristischer Organisationen]</ref> Das US-Außenministerium hat die Gruppe am 18. Mai 2009 zur ausländischen terroristischen Vereinigung erklärt.<ref>[http://www.state.gov/r/pa/prs/ps/2009/05/123590.htm Presseerklärung des U.S. Department of State vom 18. Mai 2009]</ref>


Die Gruppe wird von der griechischen Regierung und den Medien<ref><nowiki>http://www.athensnews.gr/athweb/nathens.print_unique?e=C&f=13162&m=A08&aa=1&eidos=A Athens News 23. Dezember 2005</nowiki> (Link nicht mehr abrufbar)</ref><ref>[http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9900E1DA1330F930A25752C0A9619C8B63&scp=2&sq=Revolutionary%20Struggle%20Athens&st=cse New York Times, 13. Januar 2007]</ref> als [[Terrorismus|terroristische Gruppe]] eingestuft. Der [[EU-Ministerrat]] hat den Epanastatikos Agonas am 29. Juni 2007 auf ihre [[Terroristische Vereinigung|Liste von Personen, Vereinigungen und Körperschaften, zur Bekämpfung des Terrorismus]] gesetzt.<ref>{{CELEX|32009E0067|EU-Liste terroristischer Organisationen}}</ref> Das US-Außenministerium hat die Gruppe am 18. Mai 2009 zur ausländischen terroristischen Vereinigung erklärt.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.state.gov/r/pa/prs/ps/2009/05/123590.htm |wayback=20090530032710 |text=Presseerklärung des U.S. Department of State vom 18. Mai 2009 |archiv-bot=2019-04-09 00:54:20 InternetArchiveBot }}</ref>
== Anschläge des Epanastatikos Agonas ==

== Terroranschläge des Epanastatikos Agonas ==
* 5. September 2003: Sprengstoffanschlag auf ein Gerichtsgebäude in [[Athen]].
* 5. September 2003: Sprengstoffanschlag auf ein Gerichtsgebäude in [[Athen]].
* 5. Mai 2004: Sprengstoffanschlag auf eine Polizeiwache in Athen.
* 5. Mai 2004: Sprengstoffanschlag auf eine Polizeiwache in Athen.
* 29. Oktober 2004: Sprengstoffanschlag auf griechische Polizeibusse.
* 29. Oktober 2004: Sprengstoffanschlag auf griechische Polizeibusse.
* 2. Juni 2005: Sprengstoffanschlag auf ein Gebäude des Arbeitsministeriums in Athen.
* 2. Juni 2005: Sprengstoffanschlag auf ein Gebäude des Arbeitsministeriums in Athen.
* 12. Dezember 2005: Sprengstoffanschlag auf das Finanzministerium am [[Syntagma-Platz]] in Athen.<ref>[http://www.foxnews.com/story/0,2933,243201,00.html Fox news vom 2. Januar 2007]</ref>
* 12. Dezember 2005: Sprengstoffanschlag auf das Finanzministerium am [[Syntagma-Platz]] in Athen.<ref>[http://www.foxnews.com/story/0,2933,243201,00.html Fox news, 2. Januar 2007]</ref>
* 30. Mai 2006: Attentat auf Kulturminister [[Giorgos Voulgarakis]], ehemaliger Minister für öffentliche Ordnung<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,418710,00.html Spiegel-online vom 30. Mai 2006]</ref>
* 30. Mai 2006: Attentat auf Kulturminister [[Giorgos Voulgarakis]], ehemaliger Minister für öffentliche Ordnung<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/griechenland-bombenanschlag-auf-kulturminister-a-418710.html Spiegel online, 30. Mai 2006]</ref>
* 12. Januar 2007: Angriff auf die US-Botschaft in Athen mit einer Panzerfaust.<ref>[http://www.griechenland.net/news_details.php?siteid=2336 Griechenlandzeitung online vom 25. Januar 2007]
* 12. Januar 2007: Angriff auf die US-Botschaft in Athen mit einer Panzerfaust.<ref>[http://www.griechenland.net/news_details.php?siteid=2336 Griechenlandzeitung online, 25. Januar 2007]{{Toter Link|date=2018-04 |archivebot=2018-04-08 12:49:17 InternetArchiveBot |url=http://www.griechenland.net/news_details.php?siteid=2336 }}<br />[https://content.time.com/time/world/article/0,8599,1577262,00.html Time, 12. Januar 2007]</ref>
* 3. Februar 2009: bewaffneter Anschlag auf eine Polizeistation im Athener Stadtteil [[Korydallos]]. Die Täter feuerten etwa ein Dutzend Schüsse aus mindestens zwei Handfeuerwaffen ab und warfen eine Handgranate gegen das Gebäude, die aber nicht detonierte.<ref>[http://www.griechenland.net/news_details.php?siteid=6101 Griechenlandzeitung online, 3. Februar 2009]{{Toter Link|date=2018-04 |archivebot=2018-04-08 12:49:17 InternetArchiveBot |url=http://www.griechenland.net/news_details.php?siteid=6101 }}</ref>
<br />[http://www.time.com/time/world/article/0,8599,1577262,00.html Time vom 12. Januar 2007]</ref>
* 18. Februar 2009: Vereitelter Autobombenanschlag auf die Büros der [[Citibank]] in [[Kifisia]] bei Athen. Die Polizei erklärte später, die Bombe sei stark genug gewesen, um das vierstöckige Gebäude zu zerstören.<ref>[http://www.greektown.eu/gt/german/club/tiles/news_details.asp?id=2&newsnr=7019 ''Terroranschlag vereitelt''.]{{Toter Link|url=http://www.greektown.eu/gt/german/club/tiles/news_details.asp?id=2&newsnr=7019 |date=2023-12 |archivebot=2023-12-18 15:26:31 InternetArchiveBot }} Greektown.eu</ref>
* 3. Februar 2009: bewaffneter Anschlag auf eine Polizeistation im Athener Stadtteil [[Korydallos]]. Die Täter feuerten etwa ein Dutzend Schüsse aus mindestens zwei Handfeuerwaffen ab und warfen eine Handgranate gegen das Gebäude, die aber nicht detonierte.<ref>[http://www.griechenland.net/news_details.php?siteid=6101 Griechenlandzeitung online vom 3. Februar 2009]</ref>
* 9. März 2009: Bombenanschlag auf Filiale der Citibank in dem Athener Vorort [[Filothei (Attika)|Filothei]].<ref>[http://news.ert.gr/en/20017-prokiryksi-me-kynismo-kai-apeiles.htm ERT, 12. März 2009]{{Toter Link|date=2018-04 |archivebot=2018-04-08 12:49:17 InternetArchiveBot |url=http://news.ert.gr/en/20017-prokiryksi-me-kynismo-kai-apeiles.htm }}</ref>
* 18. Februar 2009: Vereitelter Autobombenanschlag auf die Büros der [[Citibank]] in [[Kifisia]] bei Athen. Die Polizei erklärte später, die Bombe sei stark genug gewesen, um das vierstöckige Gebäude zu zerstören.<ref>[http://www.greektown.eu/gt/german/club/tiles/news_details.asp?id=2&newsnr=7019 Greektown.eu: „Terroranschlag vereitelt“]</ref>
* 20. März 2009: Sprengstoffanschlag vor dem Gebäude der Staatlichen Liegenschaftsverwaltung (KED) in der Athener Alexandras Avenue wird dem Epanastatikos Agonas zugeschrieben.<ref>[http://www.griechenland.net/news_details.php?siteid=6416 Griechenlandzeitung online, 21. März 2009]{{Toter Link|date=2018-04 |archivebot=2018-04-08 12:49:17 InternetArchiveBot |url=http://www.griechenland.net/news_details.php?siteid=6416 }}</ref>
* 9. März 2009: Bombenanschlag auf Filiale der Citibank in dem Athener Vorort [[Filothei (Attika)|Filothei]].<ref>[http://news.ert.gr/en/20017-prokiryksi-me-kynismo-kai-apeiles.htm ERT vom 12. März 2009]</ref>
* 20. März 2009: Sprengstoffanschlag vor dem Gebäude der Staatlichen Liegenschaftsverwaltung (KED) in der Athener Alexandras Avenue wird dem Epanastatikos Agonas zugeschrieben.<ref>[http://www.griechenland.net/news_details.php?siteid=6416 Griechenlandzeitung online vom 21. März 2009]</ref>
* 2. September 2009: Bombenanschlag an der [[Athener Börse]] verursacht erheblichen Sachschaden, eine Person wird verletzt. Der Epanastatikos Agonas übernimmt in einem Schreiben an ''Pontiki'' die Verantwortung.<ref>[http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_politics_100008_10/09/2009_110577 ''Kathimerini'', 10. September 2009]</ref>
* 2. September 2009: Bombenanschlag an der [[Athener Börse]] verursacht erheblichen Sachschaden, eine Person wird verletzt. Der Epanastatikos Agonas übernimmt in einem Schreiben an ''Pontiki'' die Verantwortung.<ref>[http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_politics_100008_10/09/2009_110577 Kathimerini vom 10.September 2009]</ref>


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Am 10. April 2010 gelang der Anti-Terror-Einheit der griechischen Polizei ein Schlag gegen die Organisation, als sechs vermutliche Mitglieder festgenommen<ref><nowiki>http://www.google.com/hostednews/ap/article/ALeqM5hCXS-Y4Ld3o_vfpNLO8MS4bSVeswD9F1G4F00 AP, 12. April 2010</nowiki> (Link nicht mehr abrufbar)</ref> und Sprengstoff sowie weiteres Beweismaterial gefunden wurde<ref>{{Webarchiv|text=Griechenlandzeitung, 13. April 2010 |url=http://www.griechenland.net/news_details.php?siteid=8989 |wayback=20130725174802 |archiv-bot=2018-04-08 12:49:17 InternetArchiveBot }}</ref>.

* eine an den Minister [[Michalis Chrysochoidis]] adressierte [[Briefbombe]] tötete am 23./24. Juni 2010 [[Giorgos Vassilakis]], einen seiner engsten Mitarbeiter.<ref>[http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/greece/7853057/Bomb-hits-Greek-law-enforcement-ministry-1-dead.html ''Bomb hits Greek law enforcement ministry, 1 dead''.] The Telegraph, 24. Juni 2010</ref>
Chrysochoidis sagte dazu in einem ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]]''-Interview im Februar 2012:<br /> „Sie wollen mich töten, weil mein Name mit dem Erfolg Griechenlands im Kampf gegen den Terrorismus verbunden ist, mit der Zerschlagung des ‚[[17. November (Untergrundgruppe)|17.&nbsp;November]]‘ und des ‚Epanastatikos Agonas‘. Das haben einige mir nicht verziehen.“<ref name="faz">[http://www.faz.net/aktuell/politik/europaeische-union/griechischer-wirtschaftsminister-die-gesellschaft-ist-reifer-als-ihr-system-11642768.html faz.net] Februar 2012</ref> Wer die Bombe sendete, konnte (Stand Februar 2012) nicht ermittelt werden.
* 10. April 2014: Bombenanschlag in der Nähe einer Bank in Athen.<ref>[http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_wsite1_1_25/04/2014_539219 ekathimerini.com]</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.taz.de/1/politik/europa/artikel/1/linke-gruppe-greift-zur-waffen/ TAZ vom 18. Januar 2009: „Linke Gruppe greift zur Waffe“]
* [http://www.taz.de/1/politik/europa/artikel/1/linke-gruppe-greift-zur-waffen/ ''Linke Gruppe greift zur Waffe''.] [[die tageszeitung|taz]]. 18. Januar 2009


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Aktuelle Version vom 2. Mai 2024, 16:38 Uhr

Epanastatikos Agonas (griechisch Επαναστατικός Αγώνας ‚Revolutionärer Kampf‘) ist eine linksextreme griechische Terrororganisation, die seit 2003 durch Morde und Anschläge gegen griechische Regierungseinrichtungen und das Gebäude der amerikanischen Botschaft in Athen bekannt geworden ist.

Geschichte

Die Gruppe trat erstmals im Jahr 2003 mit einem Sprengstoffanschlag auf ein Gerichtsgebäude in Athen in Erscheinung, dann im Jahr 2004 mit Angriffen auf das griechische Arbeitsministerium und Polizeibusse.

Im Januar 2007 übernahm ein anonymer Anrufer aus der Gruppe die Verantwortung für die Raketenangriffe auf die US-Botschaft in Athen. Nach dem Raketen-Angriff vom 12. Januar 2007 ordneten die griechischen Behörden die Gruppe als Abspaltung der Terrororganisation 17. November ein.

Öffentliche Erklärungen

Am 22. Dezember 2005 veröffentlichte die Gruppe in der griechischen satirischen Zeitschrift Pontiki ein Manifest, in dem sie revolutionäre, Anti-Globalisierungs- und anti-amerikanische ideologische Ziele verkündete.

In einer in Pontiki am 25. Januar 2007 veröffentlichten Erklärung räumte der Revolutionäre Kampf ein, dass er den Anschlag auf die US-Botschaft ausgeführt hatte, und erklärte, der Anschlag war „unsere Antwort auf die kriminellen Kriege gegen den ‚Terrorismus‘, die die USA über den gesamten Planeten mit Hilfe sympathisierender Staaten entfesselt hat“.[1]

Die Gruppe übernahm in einem im Januar 2009 veröffentlichten Manifest die Verantwortung für den Anschlag vom 5. Januar, bei dem ein Polizist schwer verletzt wurde, aber auch für die Schüsse auf einen Polizeibus am 29. Dezember 2008[2][3]

Ballistische Untersuchungen ergaben, dass eine vom Epanastatikos Agonas am 30. April 2007 bei einem Anschlag auf eine Polizeiwache in Nea Ionia verwendete Waffe bei dem Angriff auf einen Polizisten am 5. Januar 2009 wieder benutzt wurde. Eine zweite am 5. Januar benutzte Waffe wurde von der Polizei mit dem Anschlag am 23. Dezember 2008 auf einen Polizeibus in Verbindung gebracht. Dieser Anschlag wurde von einer Vereinigung, die sich ‚Volksaktion‘ (griechisch Λαϊκή Δράση Laiki Drasi) nennt, als Reaktion auf die Ausschreitungen in Griechenland 2008 bezeichnet.[4]

In einem Schreiben an Pontiki, in dem die Organisation die Verantwortung für einen Anschlag auf die Athener Börse übernahm, drohte sie der Polizei, den im Finanzwesen tätigen „golden boys“ und den „Kapitalisten“ mit weiteren Angriffen.[5]

Einstufung als Terrororganisation

Die Gruppe wird von der griechischen Regierung und den Medien[6][7] als terroristische Gruppe eingestuft. Der EU-Ministerrat hat den Epanastatikos Agonas am 29. Juni 2007 auf ihre Liste von Personen, Vereinigungen und Körperschaften, zur Bekämpfung des Terrorismus gesetzt.[8] Das US-Außenministerium hat die Gruppe am 18. Mai 2009 zur ausländischen terroristischen Vereinigung erklärt.[9]

Terroranschläge des Epanastatikos Agonas

  • 5. September 2003: Sprengstoffanschlag auf ein Gerichtsgebäude in Athen.
  • 5. Mai 2004: Sprengstoffanschlag auf eine Polizeiwache in Athen.
  • 29. Oktober 2004: Sprengstoffanschlag auf griechische Polizeibusse.
  • 2. Juni 2005: Sprengstoffanschlag auf ein Gebäude des Arbeitsministeriums in Athen.
  • 12. Dezember 2005: Sprengstoffanschlag auf das Finanzministerium am Syntagma-Platz in Athen.[10]
  • 30. Mai 2006: Attentat auf Kulturminister Giorgos Voulgarakis, ehemaliger Minister für öffentliche Ordnung[11]
  • 12. Januar 2007: Angriff auf die US-Botschaft in Athen mit einer Panzerfaust.[12]
  • 3. Februar 2009: bewaffneter Anschlag auf eine Polizeistation im Athener Stadtteil Korydallos. Die Täter feuerten etwa ein Dutzend Schüsse aus mindestens zwei Handfeuerwaffen ab und warfen eine Handgranate gegen das Gebäude, die aber nicht detonierte.[13]
  • 18. Februar 2009: Vereitelter Autobombenanschlag auf die Büros der Citibank in Kifisia bei Athen. Die Polizei erklärte später, die Bombe sei stark genug gewesen, um das vierstöckige Gebäude zu zerstören.[14]
  • 9. März 2009: Bombenanschlag auf Filiale der Citibank in dem Athener Vorort Filothei.[15]
  • 20. März 2009: Sprengstoffanschlag vor dem Gebäude der Staatlichen Liegenschaftsverwaltung (KED) in der Athener Alexandras Avenue wird dem Epanastatikos Agonas zugeschrieben.[16]
  • 2. September 2009: Bombenanschlag an der Athener Börse verursacht erheblichen Sachschaden, eine Person wird verletzt. Der Epanastatikos Agonas übernimmt in einem Schreiben an Pontiki die Verantwortung.[17]

Am 10. April 2010 gelang der Anti-Terror-Einheit der griechischen Polizei ein Schlag gegen die Organisation, als sechs vermutliche Mitglieder festgenommen[18] und Sprengstoff sowie weiteres Beweismaterial gefunden wurde[19].

Chrysochoidis sagte dazu in einem FAZ-Interview im Februar 2012:
„Sie wollen mich töten, weil mein Name mit dem Erfolg Griechenlands im Kampf gegen den Terrorismus verbunden ist, mit der Zerschlagung des ‚17. November‘ und des ‚Epanastatikos Agonas‘. Das haben einige mir nicht verziehen.“[21] Wer die Bombe sendete, konnte (Stand Februar 2012) nicht ermittelt werden.

  • 10. April 2014: Bombenanschlag in der Nähe einer Bank in Athen.[22]

Einzelnachweise

  1. taz, 19. Januar 2009
  2. {{Webarchiv|text=Archivlink |url=http://www.topontiki.gr/Pontiki/index.php?option=com_content&task=view&id=3684&Itemid=1 |wayback=20090227060048 |archiv-bot=2018-04-08 12:49:17 InternetArchiveBot }} Artikel in ''Pontiki'' (griechisch) (Link nicht mehr abrufbar)
  3. taz, 19. Januar 2009
  4. BBC News. 9. Januar 2009 (englisch)
  5. Kathimerini, 10. September 2009
  6. http://www.athensnews.gr/athweb/nathens.print_unique?e=C&f=13162&m=A08&aa=1&eidos=A Athens News 23. Dezember 2005 (Link nicht mehr abrufbar)
  7. New York Times, 13. Januar 2007
  8. EU-Liste terroristischer Organisationen
  9. Presseerklärung des U.S. Department of State vom 18. Mai 2009 (Memento des Originals vom 30. Mai 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.state.gov
  10. Fox news, 2. Januar 2007
  11. Spiegel online, 30. Mai 2006
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  13. Griechenlandzeitung online, 3. Februar 2009@1@2Vorlage:Toter Link/www.griechenland.net (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  14. Terroranschlag vereitelt.@1@2Vorlage:Toter Link/www.greektown.eu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Greektown.eu
  15. ERT, 12. März 2009@1@2Vorlage:Toter Link/news.ert.gr (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  16. Griechenlandzeitung online, 21. März 2009@1@2Vorlage:Toter Link/www.griechenland.net (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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