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=== Privates ===
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Lindner ist seit 13. August 2011 mit der [[Die Zeit|Zeit]]-Journalistin Dagmar Rosenfeld verheiratet, mit der er seit 2009 liiert ist.<ref>{{cite web|url=http://www.focus.de/panorama/vermischtes/christian-lindner-fdp-generalsekretaer-heiratet-dagmar-rosenfeld_aid_655556.html |title="Christian Lindner: FDP-Generalsekretär heiratet Dagmar Rosenfeld"|publisher=Focus Online|date=15. August 2011|accessdate=14. Mai 2012}}</ref> 2009 erwarb er eine [[Rennlizenz|Rennfahrerlizenz]].<ref name="BamS" /> Auf der Internetseite des Deutschen Bundestages wird er als Mitglied der Katholischen Kirche geführt.<ref>{{cite web|url=http://www.bundestag.de/bundestag/abgeordnete17/biografien/L/lindner_christian.html|title=Christian Lindner, FDP|publisher=Deutscher Bundestag|accessdate=3. Mai 2012}}</ref> Er selbst sagte zur gleichen Zeit, dass er weder einer Kirche angehöre noch einer Religionsgemeinschaft nahestehe.<ref name="Rahmen">{{cite web|url=http://www.zeit.de/2011/08/Christian-Lindner/seite-4|title="Liberalismus ist ein Rahmen ohne Bild"|publisher=Zeit Online|date=21. Februar 2011|accessdate=3. Mai 2012}}</ref>
Lindner ist seit 13. August 2011 mit der [[Die Zeit|Zeit]]-Journalistin Dagmar Rosenfeld verheiratet, mit der er seit 2009 liiert ist.<ref>{{cite web|url=http://www.focus.de/panorama/vermischtes/christian-lindner-fdp-generalsekretaer-heiratet-dagmar-rosenfeld_aid_655556.html |title="Christian Lindner: FDP-Generalsekretär heiratet Dagmar Rosenfeld"|publisher=Focus Online|date=15. August 2011|accessdate=14. Mai 2012}}</ref> 2009 erwarb er eine [[Rennlizenz|Rennfahrerlizenz]].<ref name="BamS" /> Lindner gehört weder einer Kirche an noch steht er einer Religionsgemeinschaft nahe.<ref name="Rahmen">{{cite web|url=http://www.zeit.de/2011/08/Christian-Lindner/seite-4|title="Liberalismus ist ein Rahmen ohne Bild"|publisher=Zeit Online|date=21. Februar 2011|accessdate=3. Mai 2012}}</ref>


=== Sonstige Mitgliedschaften ===
=== Sonstige Mitgliedschaften ===

Version vom 23. Juli 2012, 11:24 Uhr

Christian Lindner (2012)

Christian Wolfgang Lindner (* 7. Januar 1979 in Wuppertal) ist ein deutscher Politiker (FDP). Seit Mai 2012 ist er Mitglied des Landtages in Nordrhein-Westfalen sowie Vorsitzender des Landesverbandes und der Landtagsfraktion der FDP NRW. Von Oktober 2009 bis Juli 2012 war Lindner Mitglied des Deutschen Bundestages, von Dezember 2009 bis Dezember 2011 auch Generalsekretär der Bundes-FDP.[1]

Werdegang

Herkunft und Studium

Lindner stammt aus Wermelskirchen. Nach der Trennung der Eltern wuchs Lindner bei der Mutter auf.[2]

Nach dem Abitur 1998 studierte Lindner von 1999 bis 2006 Politikwissenschaft als Hauptfach, die Studienfächer Öffentliches Recht und Philosophie als Nebenfächer an der Universität Bonn.[3] Er erlangte den akademischen Grad Magister Artium.

Lindner hatte zunächst Zivildienst geleistet, sich später jedoch für die Laufbahn als Reserveoffizier entschieden, als der er einmal jährlich eine zweiwöchige Reserveübung absolviert.[4][5] Verteidigungsminister Thomas de Maizière beförderte Lindner im September 2011 zum Luftwaffen-Hauptmann der Reserve.[6]

Berufliche Tätigkeit

Von 1997 bis 1999 und 2002 bis 2004 war Lindner als freiberuflicher Unternehmensberater tätig.[7] Diese Tätigkeit ließ er im Zuge seiner Wahl zum nordrhein-westfälischen FDP-Generalsekretär auslaufen. Die Lektüre von Science-Fiction-Literatur brachte Lindner auf die Geschäftsidee, Internet-Avatare auf den Markt zu bringen.[8] Am 29. Mai 2000, zur Hochphase der New Economy, gründeten er zusammen mit drei weiteren Partnern (darunter einem Risikokapital-Geber) die Internet-Firma Moomax GmbH.[9] Das Unternehmen wurde mit 30.000 Euro Stammkapital gegründet und erhielt einen KfW-Förderkredit in Höhe von 1,4 Millionen Euro. Lindner, der von 2000 bis 2001 als Geschäftsführer tätig war,[10] verließ das Unternehmen nach einem Jahr. Im Oktober 2001 meldete die Moomax GmbH Insolvenz an. Der KfW - und damit dem Steuerzahler - gingen 1,4 Millionen Euro verloren, da der Kreditnehmer aufgrund der Insolvenz von der Haftung freigestellt wurde.[11][12][13][14] Von 1999 bis 2002 war er geschäftsführender Gesellschafter der von ihm mitgegründeten Unternehmensberatung knüppel lindner communications GmbH, deren Ersteintragung im Handelsregister unter die Königsmacher GmbH erfolgte.[15] Das Unternehmen entfaltete keine größere Geschäftstätigkeit und wurde 2003 aufgelöst.[11]

Politische Karriere

Parteilaufbahn

Christian Lindner im Mai 2009 bei einer FDP-Wahlkampfrede zur Europawahl 2009

1995, mit 16 Jahren, trat Lindner der FDP bei. Von 1996 bis 1998 war er Landesvorsitzender der Liberalen Schüler NRW und Vorstandsmitglied der Jungen Liberalen NRW. Seit 1998 ist er Mitglied des NRW-Landesvorstandes der FDP. Seit 2002 ist Lindner Vorsitzender des FDP-Kreisverbandes Rheinisch-Bergischer Kreis. Von 2004 bis 2012 war er auch stellvertretender Vorsitzender des FDP-Bezirksverbandes Köln. Von November 2004 bis Februar 2010 war Lindner Generalsekretär des FDP-Landesverbands NRW. Dem Bundesvorstand gehörte er von 2007 bis Dezember 2011 an.

Bei der Bildung der schwarz-gelben Regierungskoalition nach der Bundestagswahl 2009 wirkte Lindner auf der Seite der FDP als Unterhändler in der Arbeitsgruppe „Familie, Integration, Kultur und Neue Medien“ mit.

Im Dezember 2009 wurde Lindner vom Bundesvorstand der FDP auf Vorschlag des damaligen Parteivorsitzenden Guido Westerwelle einstimmig zum Generalsekretär gewählt. Der Bundesparteitag bestätigte ihn am 24. April 2010 mit 95,6 Prozent der Stimmen im Amt. Beim Bundesparteitag 2011 wurde Lindner am 13. Mai 2011 mit 86,95 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Am 14. Dezember 2011 trat er von seinem Amt zurück. Lindner selbst erklärte, er trete zurück, „um eine neue Dynamik zu ermöglichen.“ Er wolle es dem FDP-Bundesvorsitzenden Philipp Rösler ermöglichen, „die wichtige Bundestagswahl 2013 mit einem neuen Generalsekretär vorzubereiten und damit auch mit neuen Impulsen zu einem Erfolg für die FDP zu machen.“[16] Als Lindners Nachfolger wurde noch am selben Tag Patrick Döring präsentiert.[17]

Auf Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr nominierte der FDP-Landesvorstand Lindner am 15. März 2012 zum Spitzenkandidaten für die NRW-Landtagswahl, die Delegierten wählten ihn am 1. April 2012 auf der Landeswahlversammlung mit 394 von 395 gültigen Stimmen (99,7 %).[18] Auf dem Landesparteitag am 6. Mai wurde er mit 97,9 % der Stimmen zum Landesvorsitzenden der NRW-FDP gewählt.[19] Bei der Landtagswahl erhielt die FDP 8,6 % (+1,9 %, +9 Sitze) der Stimmen und damit das zweitbeste Ergebnis sei 1958.[20] Dies galt auch deshalb als großer Erfolg, da die FDP zu Beginn des Wahlkampfes in Umfragen noch bei 2 % lag und die Bundes-FDP mit Umfragen unter 5 % zu kämpfen hatte. Dieser Sieg wurde hauptsächlich der Person Lindner zugeschrieben.[21][22] Lindner war bei der Landtagswahl Direktkandidat für den Landtagswahlkreis Rheinisch-Bergischer Kreis II, wo er 11,6 % der Erststimmen erhielt.[23]

Abgeordnetentätigkeit

Christian Lindner im April 2012 bei einer Veranstaltung zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2012

Lindner wurde 2000 mit 21 Jahren als jüngster Abgeordneter in der Geschichte des Landtags von Nordrhein-Westfalen ins Landesparlament gewählt, dem er vom 2. Juni 2000 bis zum 18. November 2009 angehörte. Dort war er Sprecher für Generationen, Familie und Integration, seit 2005 bis zu seinem Ausscheiden nach der Wahl in den Bundestag überdies stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion und Sprecher für die Bereiche Innovation, Wissenschaft und Technologie.

Seit der Bundestagswahl vom 27. September 2009 ist Lindner Mitglied des Deutschen Bundestages. Sein Wahlkreis ist der Rheinisch-Bergische Kreis, wo er 2009 8,6 Prozent der Erststimmen erzielte. Er war auf der Landesliste mit Platz 9 abgesichert. Lindner wurde 2012 zum Vorsitzenden der FDP in Nordrhein-Westfalen und nach dem Einzug in den 16. Landtag auch zum Fraktionsvorsitzenden gewahlt. Mit Wirkung zum 10. Juli 2012 gab Lindner sein Bundestagsmandat ab.

Privates

Lindner ist seit 13. August 2011 mit der Zeit-Journalistin Dagmar Rosenfeld verheiratet, mit der er seit 2009 liiert ist.[24] 2009 erwarb er eine Rennfahrerlizenz.[2] Lindner gehört weder einer Kirche an noch steht er einer Religionsgemeinschaft nahe.[25]

Sonstige Mitgliedschaften

Seit 2007 engagiert sich Lindner für das Kinderhospiz Regenbogenland in Düsseldorf. Er ist Mitglied des Fördervereins und seit September 2009 auch offizieller „Botschafter“ der Einrichtung. Der Kontakt kam über seine frühere Tätigkeit als familienpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion zu Stande.[26] Lindner ist zudem Mitglied im Rotary-Club Remscheid-Lennep, der Atlantik-Brücke und im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr. In der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit sowie im Institut für Deutsches und Internationales Parteienrecht ist er Mitglied im Kuratorium.[1]

Politische Positionen und Kritik

Grundsatzprogramm der FDP

Als Mitglied des Bundesvorstands der FDP hat Lindner seit 2007 ein neues Grundsatzprogramm für die Liberalen gefordert. Die Wiesbadener Grundsätze unterlägen einer „argumentativen Materialermüdung“,[27] weshalb ihre Weiterentwicklung notwendig sei. Auf Beschluss des FDP-Bundesvorstands übernahm Lindner im Juni 2010 die Führung einer Kommission zur Erarbeitung eines neuen Grundsatzprogramms.[28]

Den Auftakt zur Grundsatzdebatte bildete ein Kongress am 2. Oktober 2010 [29] , an dem neben Bürgern, Parteimitgliedern und Experten unter anderem der Philosoph Richard David Precht, der Politiker Wolfgang Clement, der Ökonom Carl Christian von Weizsäcker und der Unternehmensberater Roland Berger teilnahmen.[30]

Im September 2011 trat die Grundsatzdebatte in die nächste Phase ein ref>{{cite web|url=http://www.liberale.de/Fahrplan-zum-neuen-Grundsatzprogramm-der-FDP/5510c9837i1p22/index.html</ref>. Im Rahmen von sechs regionalen Grundsatzwerkstätten stellte die Programmkommission den Parteimitgliedern und Bürgern vor Ort einen ersten Textentwurf in Form von 20 Thesen vor.[31]

Von der Partei-Basis kam gemischtes Feedback. ref>?</ref> Statt über die neuen Grundsätze der Partei für die kommenden Jahrzehnte wollten viele Mitglieder Medienberichten zufolge lieber über den aktuellen Zustand der FDP in der schwarz-gelben Bundesregierung sprechen.ref>?</ref>

Ursprünglich war geplant, den modifizierten Textentwurf auf dem a. o. Bundesparteitag am 12. und 13. November 2011 in Frankfurt vorzulegen. Angesichts des Mitgliederentscheids innerhalb der FDP wurde dieses Vorhaben jedoch bis Anfang 2012 zurückgestellt.ref>?</ref>

Nach Lindners Rücktritt als Generalsekretär im Dezember 2011 wurde das Grundsatzprogramm von Patrick Döring weiterentwickelt und fertiggestellt. Es wurde im Mai 2012 von einem Bundesparteitag verabschiedet.

Lindner hat in mehreren Gastbeiträgen ref>?</ref>, Interviews ref>?</ref> und Reden ref></ref> sein Grundverständnis der Koordinaten liberaler Politik beschrieben: Marktwirtschaftliche Ordnung, Rechtsstaatlichkeit und der Einsatz für eine offene Gesellschaft. Diese Programmatik wurde zunächst von Lindner selbst ref>?</ref>, später vor allem von den Medien als „mitfühlender Liberalismus“ bezeichnet. ref>?</ref>

Im Rahmen des nordrhein-westfälischen Landtagswahlkampfs 2012 erklärte Lindner, die FDP müsse wieder stärker an die Tradition von Lambsdorff, Genscher und Baum anknüpfen, um erfolgreich zu sein. ref>?</ref> Hans Dietrich Genscher sagte im Rahmen des Landtagswahlkampfes, Lindner sei es "gegeben, in die Fußstapfen von Karl-Hermann Flach zu treten".[32] Er erhielt in diesem Zusammenhang auch Unterstützung von dem Sozialliberalen Gerhart Baum.Gerhart Baum.[33]

In einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine[34] bewarb Lindner eine „republikanische Identität“, denn die Welt sei geordnet durch weltliche Gesetze, nicht aber durch religiöse Gebote. Gleichwohl sei die FDP „nicht mehr antiklerikal und antireligiös wie in früheren Zeiten“: Ein moderner Liberalismus sei „postsäkular“, ohne religiösen Geboten den Anspruch auf Wahrheit abzusprechen.[25]

Bildungspolitik

In der Koalition mit der CDU unter Jürgen Rüttgers gehörte die FDP mit Lindner als Generalsekretär zu den Initiatoren des Kinderbildungsgesetzes (2008) in Nordrhein-Westfalen. Außerdem schlug er einen Rechtsanspruch in NRW ab 2010/2011 auf einen Kindergartenplatz ab dem zweiten Lebensjahr vor.[35] Er war als Generalsekretär maßgeblich an Ausarbeitung der bildungspolitischen Grundsätze der FDP beteiligt. Unter dem Titel „Für die lernende Gesellschaft - 13 Thesen liberaler Bildungspolitik“ fordern diese unter anderem eine akademische Qualifikation für die Leitungen von Kindertagesstätten, die Präzisierung des Bildungsauftrages solcher Einrichtungen (Sprachförderung, Schulfähigkeit, Gesundheitsprävention) sowie verbindliche Sprachtests.[36]

Lindner befürwortet das dreigliedrige Schulsystem. Er spricht sich für eine Deutschpflicht auf dem Pausenhof in Schulen aus.[37] Das Gymnasium sieht er in NRW bedroht und wirft den Grünen vor, sie arbeiteten weiter auf die Gesamtschule hin.[38] Linder sieht die Gymnasien gegenüber anderen Schulformen benachteiligt und verweist auf geringere Möglichkeiten, z. B. das Ganztagsangebot auszubauen.[39] Gesamtschulen lehnt er ab, da sie seiner Auffassung nach auf gesellschaftspolitischen Vorstellungen beruhe, welche die Gleichheit zum obersten Wert erklärten. Linder befürchtet in diesem Zusammenhang eine Abwanderung auf Privatschulen, da im Gegensatz zu Hamburg keine Möglichkeit eines Volksentscheides gegeben sei.[40]

Er forderte außerdem ein Punktesystem für die Fortbildung von Lehrern als Grundlage von Beförderungen und Gehalt und ein Gütesiegel bzw. Rankings für Schulen. Die Schulen sollten vor Ort mehr Freiraum bekommen. Der Lehrplan solle sich mehr auf Sprachen und Naturwissenschaften konzentrieren.[36]

Lindner hat sich als Hochschulpolitiker stets für Studiengebühren ausgesprochen. Dies sei gerecht „da auch jeder Handwerksmeister für seine Ausbildung komplett selbst aufkommen müsse“.[41] Er unterstützte inhaltlich das von der schwarz-gelben Regierung 2006 umgesetzte Hochschulfreiheitsgesetz in Nordrhein-Westfalen. Lindner ist außerdem Befürworter einer „steuerlichen Forschungsförderung“.[42]

Lindner will eine Reform des Bildungsföderalismus.[43] Er forderte unter anderem die Aufhebung des Kooperationsverbotes zwischen Bund und Ländern. Ein Antrag hierfür scheiterte jedoch auf dem FDP-Bundesprateitag 2011 mit 261 zu 217 Stimmen.[44]

Wirtschafts- und Energiepolitik

Lindner bezeichnete den Abbau der Staatsverschuldung als neue Priorität. Er sah dies als eine „Selbstkorrektur der FDP“.[45] Nur dadurch könne sich der Staat aus der Abhängigkeit von den Finanzmärkten befreien.[40] Er behauptete, SPD und Grüne in NRW seien „die letzten Griechen Europas“[46] und gefährdeten somit die Glaubwürdigkeit Deutschlands in Europa.[40] Er lehnt Forderungen seitens der SPD nach Steuererhöhungen ab. Er behauptete „der Staat könne nicht genug Geld haben, als dass Sozialdemokraten damit auskommen“.[47] „Trotz wachsender Steuereinnahmen und trotz erhöhter Landessteuern“ habe „Nordrhein-Westfalen zusätzlich Rekordschulden aufgenommen“. Für den Abbau der Staatsverschuldung müsste nicht nur Bürokratie abgebaut, sondern auch „Wachstumskräfte aktiviert werden“.[48]

Lindner verteidigte die Ablehnung der FDP einer Bürgschaft für eine Transfergesellschaft, die für die Beschäftigten von Schlecker gebildet werden sollte. Er distanzierte sich jedoch von Röslers Formulierung, die Schlecker-Mitarbeiterinnen "sollten sich selbst um eine Anschlussverwendung bemühen".[49] Lindner sagte, der Staat sei "nicht der bessere Unternehmer". Er meinte, eine Transfergesellschaft wäre unsozial gewesen, da sie den Mitarbeiterinnen von Schlecker ihre Abfindungsansprüche gegenüber dem Konzern genommen und sie außerdem in "Pseudoqualifikationen" gesteckt hätte.[40] Außerdem fragte er, ob es "sozial sei, Insolvenzmasse zu schützen".[50]

Zwei Wochen nach einem schweren Erdbeben in Japan, das einen Tsunami und die Nuklearkatastrophe von Fukushima nach sich zog, forderte Lindner, die im Rahmen eines dreimonatigen Moratoriums abgeschalteten sieben deutschen Kernkraftwerke nach dem Ende desselben nicht wieder in Betrieb zu nehmen.[51] In der Diskussion um einen Atomausstieg sprach er sich gegen einen raschen Ausstieg aus, der seiner Ansicht nach unmöglich sei.[52]

Er forderte, dass das Kohlekraftwerk in Datteln in Betrieb genommen wird.[50]

Sozialpolitik

Lindner verlangt, eine Schuldenbremse für das Sozialsystem einzuführen. Neue Gesetze und Sozialleistungen sollen nur dann beschlossen werden, wenn die Folgelasten für die künftigen Generationen tragbar sind.[53]

Im August 2011 schlug Lindner vor, die Bezugsdauer für das Arbeitslosengeld I für ältere Arbeitnehmer aufgrund der guten Arbeitsmarktlage wieder auf eine Höchstdauer von 18 Monaten zu verkürzen, da "Quasi-Frühverrentungsformen" nicht erforderlich seien. Dieser Vorschlag stieß quer durch alle Parteien auf Ablehnung. Matthias Zimmer (CDU) warf der FDP vor, sie betreibe "eine mentale Aufrüstung zum Generationenkonflikt", er beachte nicht, dass es für ältere Arbeitnehmer schwieriger und langwieriger sei wieder in Arbeit zu kommen. Hubertus Heil (SPD) erklärte, der FDP fehle jedes Gespür für die Lebenswirklichkeit der Arbeitnehmer. Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) wies den Vorschlag ebenfalls zurück und bezeichnete ihn als ungerecht und leistungsfeindlich, da ältere Arbeitnehmer bereits lange in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hätten. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag unterstützte hingegen den Vorschlag.[54]

Auszeichnungen

  • 2008 „PolitikAward“ der Fachzeitschrift Politik & Kommunikation als „Nachwuchspolitiker des Jahres“.
  • 2011 „Redner- und Dialogpreis“ des Instituts für Zukunftspolitik re:publik (Nachfolger von Berlinpolis) als „Bester Redner“.[55]

Veröffentlichungen

Commons: Christian Lindner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Christian Lindner – in den Nachrichten

Einzelnachweise

  1. FDP-Generalsekretär Lindner tritt zurück. Spiegel Online, 14. Dezember 2011, abgerufen am 16. Juni 2012.
  2. a b Ist Westerwelle in einem Jahr noch Ihr Chef? Bild am Sonntag, 10. Oktober 2010, abgerufen am 23. April 2012.
  3. Der Rückkehrer. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. März 2012, abgerufen am 23. April 2012.
  4. Der liberale Durchstarter. taz, 7. Dezember 2009, abgerufen am 3. Mai 2012.
  5. Lindner fuhr mit dem Porsche zum Zivildienst. Welt Online, 14. April 2011, abgerufen am 3. Mai 2012.
  6. De Maizière befördert Lindner zum Hauptmann. Handelsblatt, 16. September 2011, abgerufen am 3. Mai 2012.
  7. Jörg Tremmel, Handbuch Generationengerechtigkeit, ökom Verlag, 2. Auflage, 2003, ISBN 3-936581-09-6, siehe unter: Zur Person Christian Lindner, Seite 404
  8. Der General mit Hang zur Revolte. karriere.de, 26. April 2010, abgerufen am 27. April 2012.
  9. moomax GmbH. Genios Firmenverzeichnis, abgerufen am 27. April 2012.
  10. Jörg Tremmel, Handbuch Generationengerechtigkeit, ökom Verlag, 2. Auflage, 2003, ISBN 3-936581-09-6, siehe unter: Zur Person Christian Lindner, Seite 404
  11. a b Youngster in der Politik. Der Spiegel, 13. Dezember 2004, abgerufen am 27. April 2012.
  12. Christian Lindner: Antwort zu Moomax auf Abgeordnetenwatch vom 20. September 2011
  13. Der bessere Guido. Der Spiegel, 3. Mai 2010, abgerufen am 27. April 2012.
  14. Christian Lindner:Avatar. FAZ, 5. Mai 2012, abgerufen am 12. Mai 2012.
  15. knüppel lindner communications gmbh. Genios Firmenverzeichnis, abgerufen am 27. April 2012.
  16. Lindner erklärt Rücktritt. fdp.de, abgerufen am 22. Februar 2012.
  17. Döring wird Lindner-Nachfolger. tagesschau.de, 14. Dezember 2011, abgerufen am 14. Dezember 2011.
  18. Fast 100 Prozent Zustimmung für Lindner. Focus Online, 1. April 2012, abgerufen am 8. Mai 2012.
  19. Lindner ist neuer FDP-Chef in Nordrhein-Westfalen. Focus Online, 6. Mai 2012, abgerufen am 8. Mai 2012.
  20. Zahlen und Umfragen zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. tagesschau.de, abgerufen am 15. Mai 2012.
  21. Lindner siegt – und gewinnt an Einfluss in Berlin. Welt Online, 13. Mai 2012, abgerufen am 15. Mai 2012.
  22. Der neue Held der Liberalen. Handelsblatt, 14. Mai 2012, abgerufen am 15. Mai 2012.
  23. Vorläufiges Ergebnis für den Wahlkreis 22 Rheinisch-Bergischer Kreis II. Die Landeswahlleiterin des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 15. Mai 2012.
  24. "Christian Lindner: FDP-Generalsekretär heiratet Dagmar Rosenfeld". Focus Online, 15. August 2011, abgerufen am 14. Mai 2012.
  25. a b "Liberalismus ist ein Rahmen ohne Bild". Zeit Online, 21. Februar 2011, abgerufen am 3. Mai 2012.
  26. Politiker hilft Kinderhospiz. Rheinische Post, 3. Oktober 2009, abgerufen am 8. Mai 2012.
  27. Das Elend der FDP. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. Dezember 2008, abgerufen am 8. Mai 2012.
  28. Beschluss: Erarbeitung eines neuen Grundsatzprogramms für die FDP. Bundesvorstand der Freien Demokratischen Partei, 28. Juni 2010, abgerufen am 8. Mai 2012.
  29. ?
  30. FDP sucht Heil bei Volksphilosophen. Spiegel Online, 2. September 2010, abgerufen am 11. Mai 2012.
  31. ?
  32. Genscher fordert radikaleren FDP-Umbau. Spiegel Online, 6. April 2011, abgerufen am 8. Mai 2012.
  33. Liberale wollen sich klar von Union abgrenzen. Deutschlandradio, 28. März 2012, abgerufen am 8. Mai 2012.
  34. Eine republikanische Offensive. Christian Lindner, 18. Oktober 2010, abgerufen am 11. Mai 2012.
  35. "Liberaler ist sozialer". Westdeutscher Rundfunk, 20. April 2007, archiviert vom Original am 23. April 2007; abgerufen am 11. Mai 2012.
  36. a b Für die lernende Gesellschaft - 13 Thesen liberaler Bildungspolitik. Bundesvorstand der FDP, 13. Mai 2011, abgerufen am 11. Mai 2012.
  37. Man spricht deutsch auf dem Pausenhof. Süddeutsche Zeitung, 13. Oktober 2010, abgerufen am 11. Mai 2012.
  38. Einer soll's richten. Spiegel Online, 1. April 2012, abgerufen am 11. Mai 2012.
  39. Christian Lindner will "Gerechtigkeit für Gymnasien". Münstersche Zeitung, 4. Mai 2012, abgerufen am 23. Mai 2012.
  40. a b c d Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Rede.
  41. Lindner will Studenten in NRW zur Kasse bitten. Welt Online, 31. März 2012, abgerufen am 11. Mai 2012.
  42. Christian Lindner und Heinz Riesenhuber: Wirtschaftspolitik Steuerliche Forschungsförderung beginnen. faz.net, 5. März 2012, abgerufen am 2. April 2012.
  43. Christian Lindner: Was bleibt von den Freiburger Thesen? tagesspiegel.de, 30. Oktober 2010, abgerufen am 2. April 2012.
  44. FDP-Führung scheitert mit Bildungsantrag. spiegel.de, 13. November 2011, abgerufen am 2. April 2012.
  45. Christian Lindner:Haushaltssanierung vor Steuersenkungen. Focus Online, 2. April 2012, abgerufen am 23. Mai 2012.
  46. „Die FDP ist wieder da“. Focus Online, 16. März 2012, abgerufen am 23. Mai 2012.
  47. FDP wählt Lindner mit fast 100 Prozent zum Spitzenkandidaten. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. April 2012, abgerufen am 23. Mai 2012.
  48. Schuldenabbau hat Vorrang. Handelsblatt, 4. April 2012, abgerufen am 23. Mai 2012.
  49. NRW-Spitzenkandidat Lindner setzt sich von Rösler ab. Spiegel Online, 3. April 2012, abgerufen am 23. Mai 2012.
  50. a b Einer soll's richten. Spiegel Online, 1. April 2012, abgerufen am 23. Mai 2012.
  51. FDP will abgeschaltete AKW für immer stilllegen. Zeit Online, 29. März 2011, abgerufen am 23. Mai 2012.
  52. Die Halbwertszeit der politischen Demut. Süddeutsche Zeitung, 11. April 2011, abgerufen am 23. Mai 2012.
  53. FDP will Sozialausgaben begrenzen. Süddeutsche Zeitung, 31. August 2011, abgerufen am 23. Mai 2012.
  54. Lindner-Vorschlag zum ALG I findet keine Freunde. tagesschau.de, 10. August 2011, abgerufen am 23. Mai 2012.
  55. Christian Lindner erhält den "Rednerpreis 2010". DeutscheHandwerksZeitung, 14. April 2011, abgerufen am 23. Mai 2012.