„China Cables“ – Versionsunterschied

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Die Dokumente umfassen beispielsweise Gerichtsurteile gegen Uiguren und Handreichungen zum Betrieb von Internierungslagern.
Die Dokumente umfassen beispielsweise Gerichtsurteile gegen Uiguren und Handreichungen zum Betrieb von [[Internierungslager]]n.


Die Dokumente sind von historischer Bedeutung und politischer Brisanz, da sie in den Worten der [[Kommunistische Partei Chinas|Kommunistischen Partei Chinas]] bezeugen, dass Menschen eingesperrt werden und die Lager nicht verlassen dürfen. Die Argumentation der chinesischen Regierung lautete bislang, bei derartigen Lagern handele um „Berufsbildungszentren“, der Aufenthalt dort sei freiwillig. Tatsächlich aber würden die Lagerinsassen dort für mindestens ein Jahr inhaftiert.
Die Dokumente sind von historischer Bedeutung und politischer Brisanz, da sie in den Worten der [[Kommunistische Partei Chinas|Kommunistischen Partei Chinas]] bezeugen, dass Menschen eingesperrt werden und die Lager nicht verlassen dürfen. Die Argumentation der chinesischen Regierung lautete bislang, bei derartigen Lagern handele um „Berufsbildungszentren“, der Aufenthalt dort sei freiwillig. Tatsächlich aber würden die Lagerinsassen dort für mindestens ein Jahr inhaftiert.

Version vom 26. November 2019, 15:17 Uhr

Als China Cables oder Xinjiang Papers wird ein Leak von geheimen Dokumenten der chinesischen Regierung bezeichnet. Diese stammen aus den Jahren 2017 und 2018 und wurden an das Internationale Netzwerk investigativer Journalisten (ICIJ) gegeben. Sie sollen die systematische Verfolgung und Unterdrückung der Uiguren in der autonomen Region Xinjiang belegen. Die China Cables erfuhren internationale Aufmerksamkeit.[1]

Veröffentlichung

Die New York Times veröffentlichte Mitte November 2019 etwa 400 Seiten des Leaks, nachdem diese von rund 75 Journalisten sowie Medienpartnern und Beratern analysiert worden waren.[2]

Inhalt & Analyse

Die Dokumente umfassen beispielsweise Gerichtsurteile gegen Uiguren und Handreichungen zum Betrieb von Internierungslagern.

Die Dokumente sind von historischer Bedeutung und politischer Brisanz, da sie in den Worten der Kommunistischen Partei Chinas bezeugen, dass Menschen eingesperrt werden und die Lager nicht verlassen dürfen. Die Argumentation der chinesischen Regierung lautete bislang, bei derartigen Lagern handele um „Berufsbildungszentren“, der Aufenthalt dort sei freiwillig. Tatsächlich aber würden die Lagerinsassen dort für mindestens ein Jahr inhaftiert.

Zudem legen die Unterlagen nahe, dass China seine Auslandsvertretungen nutzt, um Uiguren im Ausland zu überwachen.[3]

Reaktionen

Der Sinologe Adrian Zenz sprach in einem Interview mit tagesschau.de von einem Ethnozid („kulturelle[r] Genozid“). Er sagte ferner, dass die systematische Internierung einer ganzen ethno-religiösen Minderheit vom Ausmaß her „vermutlich die größte seit dem Holocaust“ sei. Jedoch ginge es China nicht darum ethnische Minderheiten zu eliminieren, sondern sie langfristig und „auf eine ganz intensive Art und Weise in den chinesischen Staat zu integrieren. Kulturell, religiös, sprachlich, in jeder Hinsicht.“[4]

Die deutsche Bundesregierung fordert den Zugang internationaler Experten zu den umstrittenen Lagern, sprach sich aber gegen Sanktionen aus. Man sei „besorgt“, müsse aber im Dialog bleiben. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums sagte, es handele sich um interne Angelegenheiten. Der Guardian zitierte einen Mitarbeiter der chinesischen Botschaft Londons mit der Aussage, die veröffentlichten Dokumente seien „pure Erfindung und fake news".[5]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Geheimpapiere zeigen systematische Verfolgung von Uiguren, Die Zeit-Website, 25. November 2019. Abgerufen am 26. November 2019.
  2. ‘Absolutely No Mercy’: Leaked Files Expose How China Organized Mass Detentions of Muslims, The New York Times-Website, 16. November 2019. Abgerufen am 26. November.
  3. Die wichtigsten Fakten zu den China Cables; süddeutsche.de vom 24. November 2019; abgerufen am 25. November 2019
  4. "Es handelt sich um kulturellen Genozid"; tagesschau.de vom 24. November 2019; abgerufen am 25. November 2019
  5. "Besorgt, aber weiter im Dialog"; tagesschau.de vom 25. November 2019; abgerufen am 26. November 2019