„Bundesministerium der Verteidigung“ – Versionsunterschied
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Version vom 8. Juli 2010, 15:43 Uhr
Bundesministerium der Verteidigung | |
---|---|
![]() | |
Staatliche Ebene | Bund |
Stellung | Oberste Bundesbehörde |
Gründung | 7. Juni 1955 als „Bundesministerium für Verteidigung“ |
Hauptsitz | Bonn, Nordrhein-Westfalen |
Behördenleitung | Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), Bundesminister der Verteidigung |
Bedienstete | ca. 3.730 |
Haushaltsvolumen | 31,1 Milliarden € (2010) |
Netzauftritt | bmvg.de |
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/1c/Guttenberg-800.jpg/220px-Guttenberg-800.jpg)
Das Bundesministerium der Verteidigung (Bundesverteidigungsministerium, BMVg) ist das für die Landesverteidigung zuständige Bundesministerium der Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland.
Geschichte
- Siehe auch: Geschichte der Bundeswehr
Bereits 1950 übertrug Bundeskanzler Konrad Adenauer Theodor Blank die Leitung der Planungen für einen Verteidigungsbeitrag der Bundesrepublik Deutschland. Im Dezember 1950 begannen etwa 20 Mitarbeiter mit intensiven Vorarbeiten in Blanks Dienststelle mit der Bezeichnung „Der Beauftragte des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen“. Bis Juni 1955 wuchs dieses sogenannte Amt Blank auf über 1.300 Beschäftigte an. Es wurde am 7. Juni 1955 in Bundesministerium für Verteidigung umbenannt und die Bezeichnung auch so im kurz darauf geänderten Grundgesetz übernommen. Am 30. Dezember 1961 wurde die Bezeichnung (jedoch nicht im Grundgesetz) – als eines der „klassischen Ressorts“ wie Auswärtiges, Finanzen, Inneres und Justiz – in Bundesministerium der Verteidigung geändert. Mit der deutschen Wiedervereinigung wurde die Nationale Volksarmee eingegliedert. Nicht lange danach nahm die Bundeswehr am Kosovo-Krieg teil, dem ersten Kriegseinsatz überhaupt.
Der Sitz des Ministeriums befand sich bei der Gründung in der Bonner Ermekeilkaserne. Ab 1960 begann der Umzug in den Neubau auf der Hardthöhe. Seit 1993 besitzt der Minister einen zweiten Dienstsitz im Bendlerblock in Berlin.
Dienstsitze
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e8/Bundesministerium_der_Verteidigung.jpg/220px-Bundesministerium_der_Verteidigung.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/1b/Bundesministerium_der_Verteidigung_Berlin_Spree.jpg/220px-Bundesministerium_der_Verteidigung_Berlin_Spree.jpg)
Der Hauptdienstsitz des Ministeriums mit 3230 Dienstposten befindet sich auf der Hardthöhe in Bonn, ein zweiter Dienstsitz mit zunächst rund 500 Mitarbeitern im Bendlerblock in Berlin. Im Jahre 2008 wurde der Berliner Anteil auf etwa 750 Mitarbeiter erhöht, um dort einen Einsatzführungsstab aufzustellen.
Organisation
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a5/Organisationsbereiche-BMVg-4.svg/310px-Organisationsbereiche-BMVg-4.svg.png)
Das BMVg ist zugleich oberste Bundesbehörde und höchste Kommandobehörde der Streitkräfte. Das BMVg umfasst daher zivile und militärische Abteilungen, insbesondere
- den Führungsstab der Streitkräfte unter Leitung des Generalinspekteurs der Bundeswehr
- die Führungsstäbe der Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche unter Leitung von Inspekteuren (Heer, Marine, Luftwaffe, Sanitätsdienst)
- die Hauptabteilung Rüstung
- die Abteilung Wehrverwaltung, Infrastruktur und Umweltschutz
- die Abteilung Personal-, Sozial- und Zentralangelegenheiten
- die Rechtsabteilung
- die Haushaltsabteilung
- die Abteilung Modernisierung.
Operativ ist der Führungsstab der Streitkräfte („Fü S“) am bedeutendsten, er besteht aus sieben Stabsabteilungen mit insgesamt 42 Referaten.[1]
Direkt für die Leitung des Hauses, das heißt den Minister und die Staatssekretäre, arbeiten mehrere Sonderstäbe, darunter
Zum Geschäftsbereich des BMVg gehören:
- die Streitkräfte gegliedert in die Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe und Marine und die militärischen Organisationsbereiche Streitkräftebasis (mit dem MAD) und Zentraler Sanitätsdienst,
- die Wehrverwaltung
- Territoriale Wehrverwaltung mit dem Bundesamt für Wehrverwaltung, den Wehrbereichsverwaltungen, Bundeswehr-Dienstleistungszentren (früher Standortverwaltung und Truppenverwaltung), Kreiswehrersatzämtern, zentralen Lehrinstituten und dem Bundessprachenamt;
- Rüstungsbereich mit
- dem Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB)
- dem Bundesamt für Informationsmanagement und Informationstechnik der Bundeswehr (IT-AmtBw)
- und nachgeordneten Dienststellen
- andere Einrichtungen.
Streitkräfte und Wehrverwaltung bilden zusammen die Bundeswehr.
Bundesminister seit 1955
Siehe auch: Liste der deutschen Verteidigungsminister seit 1919
Wie in Artikel 65a GG festgeschrieben, ist der Bundesminister der Verteidigung in Friedenszeiten Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt (IBuK) über die Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland. Er steht an der Spitze des Ministeriums und führt gemäß Ressortprinzip (Art. 65 Satz 2 GG) seinen Geschäftsbereich selbstständig und in eigener Verantwortung und besitzt damit Weisungsbefugnis gegenüber allen Angehörigen der Bundeswehr und den zivilen Mitarbeitern.
Wird das Bundesgebiet mit Waffengewalt angegriffen oder steht ein solches Ereignis unmittelbar bevor, können Bundestag und Bundesrat den Verteidigungsfall gem. Art. 115b GG feststellen, wodurch die Befehls- und Kommandogewalt auf den Bundeskanzler übergeht.
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/timeline/a2b203qpwun2mzmd9ycstrc6fsjzf70.png)
Nr. | Name | Lebensdaten | Partei | Beginn der Amtszeit | Ende der Amtszeit |
---|---|---|---|---|---|
Bundesminister für Verteidigung | |||||
1 | Theodor Blank | 1905–1972 | CDU | 7. Juni 1955 | 16. Oktober 1956 |
2 | Franz Josef Strauß | 1915–1988 | CSU | 16. Oktober 1956 | 29. Dezember 1961 |
Bundesminister der Verteidigung | |||||
2 | Franz Josef Strauß | 1915–1988 | CSU | 30. Dezember 1961 | 9. Januar 1963 |
3 | Kai-Uwe von Hassel | 1913–1997 | CDU | 9. Januar 1963 | 30. November 1966 |
4 | Gerhard Schröder | 1910–1989 | CDU | 1. Dezember 1966 | 21. Oktober 1969 |
5 | Helmut Schmidt | * 1918 | SPD | 22. Oktober 1969 | 7. Juli 1972 |
6 | Georg Leber | * 1920 | SPD | 7. Juli 1972 | 16. Februar 1978 |
7 | Hans Apel | * 1932 | SPD | 17. Februar 1978 | 1. Oktober 1982 |
8 | Manfred Wörner | 1934–1994 | CDU | 4. Oktober 1982 | 18. Mai 1988 |
9 | Rupert Scholz | * 1937 | CDU | 18. Mai 1988 | 21. April 1989 |
10 | Gerhard Stoltenberg | 1928–2001 | CDU | 21. April 1989 | 31. März 1992 |
11 | Volker Rühe | * 1942 | CDU | 1. April 1992 | 26. Oktober 1998 |
12 | Rudolf Scharping | * 1947 | SPD | 28. Oktober 1998 | 19. Juli 2002 |
13 | Peter Struck | * 1943 | SPD | 19. Juli 2002 | 22. November 2005 |
14 | Franz Josef Jung | * 1949 | CDU | 22. November 2005 | 28. Oktober 2009 |
15 | Karl-Theodor zu Guttenberg | * 1971 | CSU | 28. Oktober 2009 | im Amt |
Parlamentarische Staatssekretäre
- 1967-1969: Eduard Adorno (CDU)
- 1969-1975: Karl Wilhelm Berkhan (SPD)
- 1975-1976: Hermann Schmidt (SPD)
- 1976-1980: Andreas von Bülow (SPD)
- 1980-1982: Willfried Penner (SPD)
- 1982-1983: Kurt Jung (FDP)
- 1982-1988: Peter Kurt Würzbach (CDU)
- 1987-1990: Agnes Hürland-Büning (CDU)
- 1988-1992: Willy Wimmer (CDU)
- 1990-1992: Ottfried Hennig (CDU)
- 1992-1993: Ingrid Roitzsch (CDU)
- 1992-1998: Bernd Wilz (CDU)
- 1993-1998: Michaela Geiger (CSU)
- 1998-2002: Brigitte Schulte (SPD)
- 1998-2005: Walter Kolbow (SPD)
- 2002-2005: Hans Georg Wagner (SPD)
- 2005-2006: Friedbert Pflüger (CDU)
- seit 2005: Christian Schmidt (CSU)
- seit 2006: Thomas Kossendey (CDU)
Beamtete Staatssekretäre
- 1955-1959: Josef Rust (CDU)
- 1959-1964: Volkmar Hopf
- 1964-1966: Karl Gumbel
- 1966-1967: Karl Carstens (CDU)
- 1968-1969: Karl-Günther von Hase
- 1969-1971: Johannes Birckholtz
- 1970-1972: Ernst Wolf Mommsen
- 1971-1972: Günter Wetzel (SPD)
- 1972-1976: Siegfried Mann
- 1972-1978: Helmut Fingerhut
- 1977-1980: Karl Schnell
- 1978-1984: Joachim Hiehle
- 1981-1982: Klaus Dieter Leister (SPD)
- 1982-1989: Lothar Rühl
- 1984-1987: Günter Ermisch
- 1984-1989: Manfred Timmermann
- 1987-1992: Ludwig-Holger Pfahls
- 1989-1991: Karl-Heinz Carl
- 1991-2000: Peter Wichert
- 1992-1996: Jörg Schönbohm (ab 1994 CDU)
- 1996-1998: Gunnar Simon
- 1998-2002: Walther Stützle
- 2000-2005: Klaus-Günther Biederbick
- 2002-2007: Peter Eickenboom (SPD)
- 2005-2009: Peter Wichert
- seit 2008: Rüdiger Wolf
- seit 2010: Walther Otremba
Belege
Weblinks
Koordinaten: 50° 41′ 57″ N, 7° 2′ 25″ O