Brendan Kronheim

Brendan Kronheim (* 28. August 1970 in Wien) ist ein österreichischer Maler. Zudem trat er als Interventionskünstler im öffentlichen Raum und als Videokünstler in Erscheinung.

Performance Tischbilder Kronheim performing an Tischbild object in public space.

Leben

Brendan Kronheims Mutter Auguste Kronheim ist Holzschneiderin. Sein Vater Werner Kofler († 8. Dezember 2011) war Schriftsteller. Kronheim studierte an der Wiener Universität für angewandte Kunst in der Meisterklasse Christian Ludwig Attersee Malerei und Experimentalfilm, welche er mit Auszeichnung abschloss.

Zudem studierte er an der Hogeschool voor de Kunsten, Arnhem (NL). 1998 gründete Kronheim die Künstlergruppe t.a.s.c..

2002 bekam er eine Tochter.

Interventionen im öffentlichen Raum

Neben seiner Tätigkeit als Maler agiert Kronheim bereits seit den frühen Neunzigerjahren auch als Performer im öffentlichen Raum. So hat Kronheim Großprojekte wie z.B. "Endlich auch in Wien ! GLOBI !" und "Intervention d´Aspern 09" realisiert.

Endlich auch in Wien ! GLOBI ! Globi Gewista Plakatkampagne ZIB 3.

"Endlich auch in Wien ! GLOBI !"

Bei der Medienskulptur "Endlich auch in Wien ! GLOBI !" rund um den von den Künstlern Andrea Figl, Hedwig Vormittag und Brendan Kronheim in den Neunzigerjahren erfundenen Konzern "Globi", handelte es sich um eine Medienskulptur, welche mit hohem finanziellen Aufwand im öffentlichen Raum installiert wurde.

Das Sujet war die Übernahme 15 renommierter Wiener Kaffeehäuser durch den Konzern Globi bei gleichzeitig angekündigter Umstrukturierung vom Wiener Traditionskaffeehaus zum Hypermarkt. Nach Abschluss der Installation sah sich insbesondere die Österreichische Tageszeitung "Der Standard" der Kritik mangelhafter Recherche ausgesetzt, nachdem mehrere Reporter des Standard Schlagzeilen und Kommentare veröffentlichten, unter anderem zum Ausverkauf und Verschwinden heimischer Tradition(-en).

Am Tage der Eröffnung und den weiteren "Angebotstagen" gab es jedoch statt des Verlustes heimischer Tradition Lesungen von Autoren wie Robert Schindel und Elfriede Jelinek. Abgeschlossen wurde die Installation mit der Präsentation "SORRY, WE DON’T CATER PEOPLE IN A HURRY!" in der Wiener Secession, bei der die Künstler zum Projektverlauf Stellung nahmen.

Intervention d´Aspern 09

Bei der "Intervention d´Aspern 09" begab sich Kronheim 2009, anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums der Schlachten von Aspern und Wagram um Wien, auf eine transnationale Spurensuche an den Korrelationspunkten österreichisch-französischer Geschichte.

Ausgangspunkte seiner Betrachtungen waren der "Asperner Löwe" am Siegesplatz in Aspern, errichtet in Wien zum Gedenken an den Sieg Erzherzog Karls über Napoleons Truppen, und die Metrostation Wagram in Paris, gelegen an der zum Place de Wagram führenden Avenue de Wagram in Paris, welche an den Schauplatz des 44 Tage später erfolgten Sieges Frankreichs über Österreich erinnert. Einen zentralen Bestandteil des Projektes stellte dabei der bereits 2002, gemeinsam mit Martina Höfler, gedrehte Minihistorienfilm "Aspern" (Wien, Aspern, 2002) dar. In dieser filmischen Montage kontrastierten die Künstler die Glorie um den Ort der ersten verlorenen Feldschlacht Napoleons mit den heutigen suburbanen Gegebenheiten rund um den Siegesplatz in Aspern.

Das an diese Betrachtungen anschließende, handschriftlich verfasste Exposé wurde schließlich in Form einer Wandzeitung alternierend zu dem Kurzfilm "Aspern" im Gedenkjahr 2009 in den Eingangsbereich der Volksschule Aspern projiziert.

"Die Schlachten von Aspern und Wagram sind postfaktum betrachtet die zwei Seiten einer Medaille, wobei man/frau sich aussuchen kann, welche Seite einem besser gefällt. Die Besiegbarkeit eines "Unbesiegbaren" oder die Besiegbarkeit eines verknöcherten Königshauses." (Brendan Kronheim)

Stipendien

  • 1996/97: ArtEZ, Hogeschool voor de Kunsten Arnhem, Nederland
  • 2001/02: Artist in Residence, BKA Projektstipendium Antwerpen / Rotterdam
  • 2009: Warschaustipendium der Stadt Wien, ACF Warschau und Zamek Warschau

Ausstellungen

  • 2009: INTERVENTION D´ ASPERN 09 – PER ASPERN AD ASTRA Temporäres "Kunst im öffentlichen Raum"-Projekt aus Anlass des 200-Jahr-Jubiläums der Schlachten von ASPERN und WAGRAM, Asperner Heldenplatz/Volksschule Aspern, Wien
  • 2007: GARE D’ATTACHE COLOGNE Galerie Haferkamp, Köln
  • 2006: GARE D’ATTACHE Museum of contextual art, Wien
  • 2006: KURATEL – EIN DISKURSIVER TRIPTYCHON Galerie Haferkamp, Köln
  • 2005: K2 RESET Galerie Kunst und Handel, Graz
  • 2005: TURN THE TABLES MAKniteprojekt, Museum f. angewandte Kunst, Wien
  • 2004: HET DAAGELIJKS BROOD IS EEN ANDERE KUNST pogmahon artclub Wien
  • 2003: COUCHPAINTINGS VERSUS LOUNGEPAINTINGS Galerie Rauminhalt, Wien
  • 2002: HOEK OF THE BRAVE I Projektpräsentation, N.I.C.C. Antwerpen
  • 2001: BOUTIQUE VIENNE C.A.T./"Mythos Großstadt", Kunstforum Wien
  • 2000: BASEMENT DESTINATIONS, Galerie Hohenlohe & Kalb, Wien
  • 1999: KOPFSTATIONEN, Galerie Kalb, Wien

Gruppenausstellungen und Filmscreenings

  • 2016 ARTISTS WITHOUT BORDERS;Forum Schloss Wolkersdorf
  • 2015 KEEP HEADS TALKING; SERGE WUKOUNIG, Well Well Well, Wien;
  • 2011 Art Austria, Galerie Gans, Museum Leopold, Wien
  • 2008: GRUPPENPHASE Internationales Kunstturnier anlässlich der EURO 08, Atelier Höfler & Kronheim in Kooperation mit dem FIFALabor für Desinformation Köln
  • 2007: DIE KURZE NACHT DER KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM Depot Wien, CITY SYSTEMS, PublicwienSpace, Wien GARE D’ATTACHE DISPARU, Institut für Zeitgeschichte, Wien
  • 2006: EXPERIMENTAL VIDEO ART 3 K.M.I.T.L. Bangkok/ Chiang Mai University/Burapha University, Thailand
  • 2005: HOBOKEN? New York Film and Videofestival, N.Y.C., FARANG, Projectspace Kunsthalle Wien
  • 2005: EXPERIMENTAL VIDEO ARTISTS Galerie Haferkamp, Köln
  • 2004: HOBOKEN? WHERE CAN I FIND PIETER VAN HOBOKEN? KunstRaum Graz
  • 2003: WHO IS WHO IN INTERNATIONAL ART Centre Culturel de Christiane Peugeuot, Paris
  • 2002: YOURSELF AUTORITRATO Sesto senso contemporary art, Bologna
  • 2002: ZEBRA POETRY FILMFESTIVAL Berlin
  • 2001: LES AUTRICHIEN D’SALON AUTOMNE Espace Auteuil, Paris
  • 2001: NEW EUROPEAN ARTISTS Sothebys Showroom, Amsterdam
  • 2000: KUNSTWIEN Vienna Contemporary Artfair, Galerie Hohenlohe & Kalb, MAK, Wien
  • 2000: ARTLINK @ SOTHEBYS INTERNATIONAL YOUNG ART
  • 2000: ARBEITEN AUF PAPIER Galerie Hohenlohe & Kalb, Wien
  • 1999: KUNSTWIEN Vienna Contemporary Artfair, Galerie Kalb, MAK, Wien
  • 1999: VIENNA CONTEMPORARY Christies Contemporary Wien
  • 1997: JAM Semperdepot Wien
  • 1995: ARTWORK NETWORK Galerie Hilger, Wien
  • 1993: IM MUSEUM Filmprojekt von Werner Kofler, Kunsthalle Wien
  • 1976: WIENFILM 1896 – 1976 Filmprojekt von Ernst Schmidt junior

Sammlungen

  • 2011: STIFTUNG GOERGENS kÖLN
  • 2009: MUSEUM AUF ABRUF - Sammlungen der Stadt Wien
  • 2007: VIENNA INSURANCE GROUP
  • 2005: ARTOTHEK – Sammlungen des Bundes
  • 2005: MUSEUM AUF ABRUF – Sammlungen der Stadt Wien ( t.a.s.c. wien)
  • 2004: MUSEUM AUF ABRUF – Sammlungen der Stadt Wien
  • 2003: Sammlung WIENENERGIE
  • 99/00: Sammlung Treichl
  • 1998: Sammlung Attersee
  • 1996: SIEMENS

Kuratel t.a.s.c. (2002–2006)

  • 2006: THE GLOBI AWARD Museum für angewandte Kunst, Wien
  • 2005: UPDATE Künstlerhaus, Wien
  • 2004: ARTJUDGEMENTSHOW Exit 04, Wien
  • 2004: JA DIE JURY! Depot Wien
  • 2003: ZUGLUFT – KUNST AUS WIEN KUNSTZÜRICH 03, Zürich
  • 2002: SUSPENSE Galerie Kunstbüro, Wien