Baunach

WappenDeutschlandkarte
Baunach
Deutschlandkarte, Position der Stadt Baunach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:49° 59′ N, 10° 51′ OKoordinaten: 49° 59′ N, 10° 51′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk:Oberfranken
Landkreis:Bamberg
Verwaltungs­gemeinschaft:Baunach
Höhe:238 m ü. NHN
Fläche:32,14 km2
Einwohner:4065 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:126 Einwohner je km2
Postleitzahl:96148
Vorwahl:09544
Kfz-Kennzeichen:BA
Gemeindeschlüssel:09 4 71 115
Adresse der
Stadtverwaltung:
Postfach 44
96148 Baunach
Website:www.vg-baunach.bnv-bamberg.de/1b-index.html
Bürgermeister:Ekkehard Hojer (CBB)
Lage der Stadt Baunach im Landkreis Bamberg
KarteLandkreis HaßbergeLandkreis SchweinfurtLandkreis KitzingenLandkreis Neustadt an der Aisch-Bad WindsheimPommersfeldenLandkreis Erlangen-HöchstadtLandkreis CoburgLandkreis KulmbachLandkreis BayreuthLandkreis LichtenfelsBambergLandkreis ForchheimZückshuter ForstWinkelhofer ForstSteinachsrangenSembergLindach (gemeindefreies Gebiet)Koppenwinder ForstHauptsmoorwaldGeisberger ForstEichwald (gemeindefreies Gebiet)Ebracher ForstEbracher ForstWalsdorf (Oberfranken)RattelsdorfBaunachReckendorfLauter (Oberfranken)Gerach (Oberfranken)Gundelsheim (Oberfranken)HallstadtSchlüsselfeldZapfendorfWattendorfViereth-TrunstadtStrullendorfStegaurachStadelhofenSchönbrunn im SteigerwaldScheßlitzPriesendorfPommersfeldenPommersfeldenPettstadtOberhaid (Oberfranken)LitzendorfLisbergKönigsfeld (Oberfranken)KemmernHirschaidFrensdorfEbrachButtenheimBurgwindheimBurgebrachBreitengüßbachBischbergAltendorf (Landkreis Bamberg)MemmelsdorfHeiligenstadt in Oberfranken
Karte

Baunach ist eine Stadt im oberfränkischen Landkreis Bamberg und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Baunach. Baunach hat etwa 3900 Einwohner. Bis zur Gebietsreform 1972 gehörte Baunach zum unterfränkischen Landkreis Ebern.

Baunach nennt sich selbst die Fränkische Drei-Flüsse-Stadt, weil es an Baunach, Lauter und Main liegt. Diese drei Flüsse liegen auch dem Wappen zugrunde, in dem ein goldener Hecht über drei Flüssen liegt. Die Stadt feierte 2002 ihr 1200-jähriges Jubiläum.

Der Name Baunach stammt von dem indogermanischen Wort für Fluss: bunahu (deutsch:schwellen) und kann übersetzt werden mit schwellendes Wasser.

Geographie

Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Reckendorf, Rattelsdorf, Breitengüßbach, Kemmern, Oberhaid, Lauter und Ebelsbach (Landkreis Haßberge, Unterfranken)

Ortsteile mit Einwohnerzahlen

  • Baunach 3069
  • Daschendorf 88
  • Dorgendorf 342
  • Godelhof 13
  • Godeldorf 56
  • Leucherhof 2
  • Priegendorf 345
  • Reckenneusig 227

Es existieren folgende Gemarkungen: Appendorf, Baunach, Daschendorf, Dorgendorf, Priegendorf, Reckenneusig, Stiefenberg, Daschendorfer Forst, Lußberger Forst. Der Fluss Baunach durchfließt den Ort.

Geschichte

Kaiser Ludwig der Bayer verlieh Baunach 1328 das Stadtrecht. Die Stadt war vor der Säkularisation Obervogtamt und gehörte zum Hochstift Bamberg Im Jahr 1727 wurde die letzte Hinrichtung in Baunach vollzogen. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort zu Bayern.

Zur Geschichte des Überkum

Viktor Überkom (oder auch Überkum) gilt als Patron der Stadt Baunach und ziert als Statue auch den Marktplatz. Um das Jahr 1400 lebte im damaligen Marktflecken Baunach ein Mann namens "Überkom". Dieser fromme Christ zeichnete sich durch viele Wallfahrten nach Santiago de Compostela aus. Im Jahre 1440 starb Überkum und über seinem Grab au feinem Hügel nahe des Ortes (inzwischen befindet sich dieser im geschlossenen Siedlungsgebiet) wurde die Magdalenenkapelle (siehe unten) errichtet. Diese wurde aufgrund verschiedener Wunder bald zum Wallfahrtsort. Überkum wurde sodann 1508 seelig gesprochen.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2914, 1987 3174 und im Jahr 2000 3807 Einwohner gezählt. Am 1. Juli 2009 waren es inzwischen 4191 Einwohner.

Politik

Bürgermeister ist Ekkehard Hojer (CBB), der 2002 mit 59 % der Stimmen gegen Reinhold Schweda (CSU) und 2008 mit 85,31 % gegen Jürgen Gleußner (CSU) gewann. Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Georg Wild (CSU).

Stadtrat

2008CSUSPDChristliche BürgerschaftChristliche WählerunionGesamt
Sitze546116
2002CSUSPDChristliche BürgerschaftChristliche WählerunionGesamt
Sitze645116
1996CSUSPDChristliche BürgerschaftChristliche WählerunionGesamt
Sitze753116
1990CSUSPDChristliche BürgerschaftChristliche WählerunionGesamt
Sitze762116

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.791.000 Euro, davon waren umgerechnet 414.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto).

Wappen

Am 15. Juli 1447 verlieh der Bamberger Bischof Anton von Rotenhan dem Markt Baunach „ein sigill und panir“. Er legt die Inhalte (nicht die Farben, die kamen erst später dazu) des Stadt-Wappens fest: „sullen steen drey wasserfluss. Und durch dieselben drey wasserfluss soll ein gantzer hecht mit dem haupt von der einen obern ecke des schilts.... geen.

Die drei Flüsse sind Baunach, Lauter und Main. Der Hecht symbolisiert den Fischreichtum der Stadt. Fürstbischof Johann Philipp von Gebsattel (1599–1609) fertigte ein farbiges Wappen, mit den folgenden Farben: Rot als Hintergrund, silber für die Flüsse und gold für den Hecht.

Öffentliche Einrichtungen

Freizeit-Sportanlagen und Vereine

  • Fußballplatz 1.FC Baunach 1911 e.V.
  • Tennisplatz 1.FC Baunach 1911 e.V., TC Baunach
  • Hallenbad Wasserwacht Baunach
  • Turnhalle 1.FC Baunach 1911 e.V. Abt.Basketball u. Tischtennis, Gymnastikgruppe
  • Skaterbahn
  • Badesee Brückenhaussee Wasserwacht Baunach, Anglerverein Baunach
  • Kegelbahn SKK Baunach
  • Angelteiche Anglerverein Baunach
  • Musikvereine Stadtkapelle Baunach, Corso-Band, Just for Ouzo, The Elements, Gesangsvereine
  • Freiwillige Feuerwehren
  • Naturvereine Obst- u. Gartenbauverein, Wanderclub
  • Ein-/Ausstiegsstelle für das Kanuerlebnis Obermain (geplant)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Heimatmuseum Baunach im Alten Rathaus Schloss Schadeck mit Zeugnissen aus der Vor- und Frühgeschichte, der Stadt- und Kirchengeschichte und dem Baunacher Vereinsleben, sowie Geräten aus der Landwirtschaft, den historischen Handwerksberufen und aus dem bürgerlichen und bäuerlichen Haushalt. Im ehemaligen Sitzungssaal des Rathauses befindet sich eine umfangreiche Sammlung des Malers und Grafikers Max Schnös.

Bauwerke

  • Der historische Marktplatz mit Fachwerkhäusern, u. a. dem Obleyhof, der 1385 erstmals urkundlich erwähnt wurde und im Besitz des Bamberger Domkapitels war. Jeweils ein Domkapitular erhielt den Hof als Obley (Zugabe); Brunnen mit Statue des seligen Überkum
  • Die Pfarrkirche, dem heiligen Oswald geweiht, mit Turm aus dem Jahre 1244 und dem Chor um 1460. Neben der Kirche befindet sich ein ehemaliges zweigeschossiges Beinhaus. Der spätgotische Bau war laut einer Holztafel am Gebäude von 1543 bis 1803 die Friedhofskapelle. Der Friedhof musste dem Pfarrhaus weichen. Der neue Friedhof befindet sich bei der Magdalenenkapelle, welche früher einen bekannten Wallfahrtsort darstellte. Eine weitere Besonderheit ist die Kirchenorgel in der Stadtpfarrkirche, die ein Schwellwerk und Tremulant besitzt. Die kleine Orgel in der Magdalenenkapelle ist eine historische Rarität und besitzt neben dem Tremulant auch das sehr seltene Register Rossignol.
  • Die spätgotische Magdalenenkapelle (erbaut ca. 1430, 1473 mit der Stiftung des seligen Überkum erweitert) am Friedhof; im Inneren befindet sich ein Hochaltar aus dem Jahre 1693 und das Grab des seligen Überkum
  • Die Zehntscheune; dort lagerte der Zehnt, die Naturalsteuer für das Fuldaer Tochterkloster Holzkirchen
  • Der Schächer, eine kleine Kapelle mit Holzkreuz aus dem Jahre 1520 liegt auf dem Weg zur ehemaligen Richtstätte
  • Altes Rathaus, genannt Schloss Schadeck, erbaut 1742 bis 1746 von Baumeister Justus Dientzenhofer; es beherbergt heute das Heimatmuseum
  • Reste der alten Stadtmauer mit Marienmarter um 1720
  • Das Fürstbischöfliche Amtsschloss, auch Jagdschloss genannt, ein spätbarockes Gebäude, erbaut durch den Fürstbischof von Bamberg Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg, wurde es unter seinen Nachfolger Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn vollendet. Das Gebäude wurde restauriert und zu einem Seniorenzentrum ausgebaut. Flussseitig wurde ein Neubau hinzugefügt. Vor und nach dem Krieg war die Textilfabrik Striwa dort untergebracht. Nachdem die amerikanische Armee den Ort eingenommen hatte, wurde dort ein Hauptquartier der Streitkräfte eingerichtet. Die Textilfabrik war während dieser Zeit geschlossen und nahm nach dem Abzug der Amerikaner die Arbeit wieder auf.
  • Die Hölzernen Männer, ein Eichenholztor mit zwei Männern. Es stand ursprünglich vor dem gegenüberliegendem Gebäude, dem alten Kastenhof, der von 1710 bis 1803 das Gericht beherbergte
  • Jugendheim, damals Kinderbewahranstalt, erbaut 1911 als Stiftung des Tierarztes Dr. Max Schmitt (laut Gedenktafel geboren in München am 10. Januar 1864, gestorben in Baunach am 30. November 1902). Es war bis 1976 Kindergarten und wird seit der Renovierung im Jahr 1986 wieder als Jugendheim genutzt.

Brauereien

Auf dem Stadtgebiet besteht die Brauerei Sippel mit einem Ausstoß von etwa 350 Hektolitern pro Jahr, womit sie zu einer der kleinsten Brauereien der Welt zählt. Bis 1987 gab es noch die Brauerei zum Löwen, bis 1989 das Baunacher Brauhaus.

Freiwillige Feuerwehren

In Baunach, Daschendorf, Dorgendorf, Priegendorf und Reckenneusig gibt es Freiwillige Feuerwehren. Die Freiwillige Feuerwehr Baunach ist die Stützpunktwehr des Inspektionsbereiches 2/3 des Landkreises Bamberg und verfügt zur Zeit über drei moderne Einsatzfahrzeuge, darunter zwei Löschgruppenfahrzeuge und ein Mehrzweckfahrzeug (MZF).

Regelmäßige Veranstaltungen

Kirchweih, Altstadtfest, Magdalenenmarkt, OKR-Oktoberfest und Weihnachtsmarkt.

Literatur

  • Aloys Schenk: Chronik von Baunach. 1924 (Nachdruck Baunach, 2001 = Chronik Stadt Baunach. ISBN 3-88778-255-0)
  • Karl Krimm: Stadt und Amt Baunach - ein Beitrag zur Heimatkunde. Hallstadt, 1974 (Nachdruck Baunach, 2001 = Chronik Stadt Baunach. ISBN 3-88778-264-X)
  • Baunach. Festschrift der Stadt Baunach zur 1175-Jahrfeier und zur 650. Wiederkehr der Verleihung des Stadtrechtes, 803 - 1328 - 1978 (Historische und statistische Informationen über die Stadt). Baunach, 1978
  • Baunach und seine Stadtteile in Bildern aus vergangenen Tagen. Horb am Neckar, 1989. ISBN 3-89264-408-X
  • Erich Walter: 1200-jähriges Baunach - Stadt und Landschaft (Heimatbeilage zum Oberfränkischen Schulanzeiger, 297). Bayreuth, 2002
  • Chronik Stadt Baunach, 3. Baunach, 2002. ISBN 3-88778-257-7 (Weitere Bände siehe Schenk und Grimm)

Einzelnachweise

  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
Commons: Baunach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


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