„Bandera ist unser Vater“ – Versionsunterschied
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Das Lied wird auch gern bei ukrainischen faschistischen Aufmärschen im Ausland gesungen, zum Beispiel am 1. Jänner 2023 in [[Wien]] zur Feier des [[Geburtstag]]s des [[Faschismus|Faschistenführers]] und [[NS-Staat|NS]]-[[Kollaboration|Kollaborateurs]] Stepan Bandera.<ref>zeitungderarbeit.at: [https://zeitungderarbeit.at/politik/ukrainische-faschisten-marschieren-durch-wien/ Ukrainische Faschisten marschieren durch Wien]</ref> |
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Im November 2022 vor dem Hintergrund der russischen Invasion in der Ukraine stufte ein Gericht in [[Belarus]] (das Zentralbezirksgericht der belarussischen Stadt [[Homel]]) das ukrainische Lied als „extremistisch“ ein.<ref>currenttime.tv: [https://www.currenttime.tv/a/belarus-pesnya-ukraina/32137136.html Суд в Беларуси признал "экстремистской" украинскую песню "Батько наш – Бандера, Україна – мати" / Ein Gericht in Weißrussland stufte das ukrainische Lied „Vater unser – Bandera, Ukraine – Mutter“ als „extremistisch“ ein]</ref> |
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== In der russischen Propaganda == |
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Version vom 17. Mai 2024, 07:26 Uhr
Bandera ist unser Vater, die Ukraine ist unsere Mutter (ukrainisch Батько наш Бандера! Україна – мати!) bzw. kurz Batko nasch — Bandera (ukrainisch Батько наш — Бандера, wiss. Transliteration Batʹko naš — Bandera; „Unser Vater – Bandera“) ist ein ukrainisches nationalistisch-patriotisches Rebellenlied. In dem patriotischen Militärlied geht um einen tödlich verwundeten UPA-Kämpfer, der von seiner Mutter betrauert und begraben wird.[1]
Zum Lied
Die Melodie stammt von einem alten ukrainischen Volkslied ab. Es ist im Stil eines Kosakenmarsches bzw -liedes geschrieben, und das Andenken an Stepan Bandera wird darin hochgehalten, der in der Ostukraine, aber auch in Polen, Russland und Israel überwiegend als Verbrecher und NS-Kollaborateur gilt. Es ist die inoffizielle Hymne der „Banderisten“ (ukrainisch бандерівців) (OUN-B).
Die Worte des Titels des Liedes sind auch seine Anfangsworte:
- Батько наш — Бандера, Україна — мати,
- Ми за Україну пiдем воювати!
- Batko nasch — Bandera, Ukrajina — maty,
- My sa Ukrajinu pidem wojuwaty!
- Bandera ist unser Vater, die Ukraine ist unsere Mutter,
- Wir werden für die Ukraine in den Krieg ziehen!
Es endet mit:
- Слава Україні! Всім героям слава!
- Slawa Ukrajini! Wsim herojam slawa!
- Ruhm der Ukraine! Ruhm für alle Helden!
Es wurde im Jahr 2019 zum ersten Mal von Priestern der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OCU) unter der Leitung von Erzpriester Anatolij Sinkewytsch[2] (1953-2019) gesungen.[3]
Das Lied wird in der Ukraine gern von orthodoxen geistlichen Kreisen auf die Bühne gebracht und ist offenbar auch im orthodoxen Judentum beliebt.[4]
Der ukrainische Sänger Mélovin sang im Juni 2023 auf einer Straßenfestbühne des Christopher Street Day in München,[5] ohne Absprache mit dem Veranstalter, die Hymne „Bandera ist unser Vater, die Ukraine ist unsere Mutter“, eine Verherrlichung des ukrainischen Faschisten.[6] Zuvor hatte er das Grab des Faschisten in der bayerischen Landeshauptstadt besucht und dazu ein Video auf Instagram gepostet. Der CSD München hat sich in einer offiziellen Stellungnahme von dieser Aufführung distanziert: „Zweifelsfrei steht Stepan Bandera als historische Person, zentrale Führungsfigur einer radikalnationalistischen Organisation und aufgrund seiner Verantwortung für Massenmorde – insbesondere an Jüdinnen*Juden und Pol*innen – den Werten, für die der CSD München steht, maximal entgegen.“ (CSD München).[7]
Das Lied wird auch gern bei ukrainischen faschistischen Aufmärschen im Ausland gesungen, zum Beispiel am 1. Jänner 2023 in Wien zur Feier des Geburtstags des Faschistenführers und NS-Kollaborateurs Stepan Bandera.[8]
Im November 2022 vor dem Hintergrund der russischen Invasion in der Ukraine stufte ein Gericht in Belarus (das Zentralbezirksgericht der belarussischen Stadt Homel) das ukrainische Lied als „extremistisch“ ein.[9]
In der russischen Propaganda
In dem russischen Propagandavideo „Bis zum letzten Ukrainer“ (russisch До последнего украинца / Do poslednego ukrainza, wiss. Transliteration Do poslednego ukrainca) wird das Lied an einer dramatischen Stelle zur Untergrabung der ukrainischen Moral eingesetzt,[10] zunächst pathetisch von einem Männerchor gesungen, zum Schluss ganz ohne Gesang nur von einer durchschnittlichen Blaskapelle (Militärkapelle) fast wie ein Trauermarsch gespielt.
Literatur
- Giovanni Cimbalo: The omitted role of the Churches in the Russian-Ukrainian conflict. Rivista telematica (https://www.statoechiese.it), fascicolo n. 7 del 2022 ISSN 1971- 8543 (online abrufbar am 16. Mai 2024)
Weblinks
Klangbeispiele:
- Повстанська пісня у виконанні отця Анатолія Зінкевича / vorgetragen von Pater Anatolij Sinkewytsch u.a.
- weitere: 1, 2 3 (Auswahl)
Einzelnachweise und Fußnoten
- ↑ vgl. radiosvoboda.org: «Батько наш – Бандера» – звучить від Львова до Донеччини. Школярки зі Львова не очікували такої реакції
- ↑ ukrainisch Анатолій Семенович Зінкевич, wiss. Transliteration Anatolij Semenovyč Zinkevyč
- ↑ tsn.ua: "Батько наш Бандера": хто є автором популярної пісні, яка стала хітом в Тіk-Тоk / „Unser Vater Bandera“: Wer ist der Autor des beliebten Liedes, das auf TikTok ein Hit wurde? - vgl. Повстанська пісня у виконанні отця Анатолія Зінкевича
- ↑ Siehe Klangbeispiele bei youtube.com: (2024), (2021).
- ↑ youtube.com: LGBTQ - Melovin singt "unser Vater Bandera"
- ↑ CSD München distanziert sich von Faschisten-Hymne beim Straßenfest. In: queer.de. 2. Juli 2023, abgerufen am 16. Mai 2024: „Eine Woche nach dem CSD in München distanzieren sich die Veranstalter*innen von dem Lied "Bandera ist unser Vater", das der queere ukrainische Sänger Mélovin ohne Absprache auf der Bühne sang.“
- ↑ CSD München distanziert sich von Songwahl Mélovins. In: CSD München. 2. Juli 2023, abgerufen am 16. Mai 2024: „Zweifelsfrei steht Stepan Bandera als historische Person, zentrale Führungsfigur einer radikalnationalistischen Organisation und aufgrund seiner Verantwortung für Massenmorde – insbesondere an Jüdinnen*Juden und Pol*innen – den Werten, für die der CSD München steht, maximal entgegen.“
- ↑ zeitungderarbeit.at: Ukrainische Faschisten marschieren durch Wien
- ↑ currenttime.tv: Суд в Беларуси признал "экстремистской" украинскую песню "Батько наш – Бандера, Україна – мати" / Ein Gericht in Weißrussland stufte das ukrainische Lied „Vater unser – Bandera, Ukraine – Mutter“ als „extremistisch“ ein
- ↑ youtube.com: До последнего украинца / Bis zum letzten Ukrainer (ab ca. 00:35)