„Badische Stahlwerke“ – Versionsunterschied

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Die '''Badische Stahlwerke GmbH''' ('''BSW''') ist ein [[Stahlindustrie|Stahlhersteller]] in [[Kehl]]. Mit Hilfe zweier [[Lichtbogenofen|Lichtbogenöfen]] produziert das einzige Stahlwerk Baden-Württembergs aus [[Schrott]] Stahl für die [[Bewehrungsstahl|Bewehrung]] in der Bauindustrie.
Die '''Badische Stahlwerke''' GmbH (BSW) ist ein [[Stahlindustrie|Stahlhersteller]] in [[Kehl]]. Mit Hilfe zweier [[Lichtbogenofen|Lichtbogenöfen]] produziert das einzige Stahlwerk Baden-Württembergs aus [[Schrott]] Stahl für die [[Bewehrungsstahl|Bewehrung]] in der Bauindustrie.


== Geografische Lage ==
== Geografische Lage ==
Das Werk befindet sich auf der Landzunge, die an der Mündung der [[Kinzig (Rhein)|Kinzig]] in den [[Rhein]] zwischen diesen beiden Flüssen liegt.
Das Werk befindet sich auf der Landzunge, die an der Mündung der [[Kinzig (Rhein)|Kinzig]] in den [[Rhein]] zwischen diesen beiden Flüssen liegt. Über die Gleise der [[Häfen Kehl|Hafenverwaltung Kehl]] ist es an den [[Bahnhof Kehl]] angebunden.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Das Unternehmen ist aus der 1955 durch [[Willy Korf]] gegründeten ''Süddeutschen Drahtverarbeitungs-GmbH'' hervorgegangen. 1966 nahm Korf ein [[Walzwerk]] in Betrieb, wobei er das Vormaterial, die [[Knüppel (Stahl)|Knüppel]], zunächst noch zukaufen musste. 1968 nahmen zwei Lichtbogenöfen, zwei [[Stranggießen|Stranggießanlagen]] und ein weiteres Walzwerk ihren Betrieb auf; gleichzeitig erhielt die Gesellschaft ihren heutigen Namen.
Das Unternehmen ist aus der 1955 durch [[Willy Korf]] gegründeten ''Süddeutschen Drahtverarbeitungs-GmbH'' hervorgegangen. 1966 nahm Korf ein [[Walzwerk]] in Betrieb, wobei er das Vormaterial, die [[Knüppel (Stahl)|Knüppel]], zunächst noch zukaufen musste. 1968 nahmen zwei Lichtbogenöfen, zwei [[Stranggießen|Stranggießanlagen]] und ein weiteres Walzwerk ihren Betrieb auf; gleichzeitig erhielt die Gesellschaft ihren heutigen Namen.


Im November 2009 wurde eine Produktionserhöhung von bisher 2,2 Millionen auf 2,8 Millionen Tonnen Stahl vom Regierungspräsidium Freiburg genehmigt. Dazu werden in den nächsten Jahren bis zu 300 Millionen Euro, unter Anderem in eine neue Stromversorgung, einen neuen Lichtbogenofen und neue [[Pfannenofen|Pfannenöfen]], investiert.<ref>baden-online.de: [http://www.bo.de/lokales/kehl/bsw-darf-mehr-stahl-schmelzen BSW darf mehr Stahl schmelzen]</ref> Bereits im Frühjahr 2008 wurden im Zuge des Investitionsprogramms eine neue Pforte, eine neue KFZ-Werkstatt und ein neuer Schichtstützpunkt für ca. 5 Millionen Euro eingeweiht.<ref>baden-online.de: [http://www.bo.de/wirtschaft/wirtschaft-regional/die-stunde-der-toechter Die Stunde der Töchter]</ref> Anfang 2009 folgte dann ein neues Wendekühlbett für eine der Stranggießanlagen für 5,5 Millionen Euro. Die Badischen Stahlwerke sind Mitglied im [[Verband der Saarhütten]] und im [[Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden]].<ref>[https://www.wvib.de/der-wvib/mitgliedsunternehmen Mitgliedsunternehmen des wvib]</ref>
Im November 2009 wurde eine Produktionserhöhung von bisher 2,2 Millionen auf 2,8 Millionen Tonnen Stahl vom Regierungspräsidium Freiburg genehmigt. Hierzu wurden in den Folgejahren Investitionen bis zu 300 Millionen Euro, unter anderem in eine neue Stromversorgung, einen neuen Lichtbogenofen und neue [[Pfannenofen|Pfannenöfen]], eingeplant.<ref>baden-online.de: [https://www.bo.de/lokales/kehl/bsw-darf-mehr-stahl-schmelzen ''BSW darf mehr Stahl schmelzen''], Baden online, 10. November 2009</ref> Bereits im Frühjahr 2008 wurden im Zuge des Investitionsprogramms eine neue Pforte, eine neue Kfz-Werkstatt und ein neuer Schichtstützpunkt für ca. 5 Millionen Euro eingeweiht.<ref>baden-online.de: [https://www.bo.de/wirtschaft/wirtschaft-regional/die-stunde-der-toechter Die Stunde der Töchter]</ref> Anfang 2009 folgte dann ein neues Wendekühlbett für eine der Stranggießanlagen für 5,5 Millionen Euro. Die Badischen Stahlwerke sind Mitglied im [[Verband der Saarhütten]] und im [[Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden]].<ref>{{Webarchiv|url=https://www.wvib.de/der-wvib/mitgliedsunternehmen |wayback=20200513200827 |text=Mitgliedsunternehmen des wvib |archiv-bot=2023-06-13 07:12:35 InternetArchiveBot }}</ref>

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Am 2. Juli 2024 wurde ein Kooperationsvertrag zwischen dem Stahlwerk (BSW), der [[Badischen Stahl-Engineering]] (BSE) und der [[RWTH Aachen]] unterschrieben. Das Forschungsprojekt zielt die flexible Nutzung von Wasserstoff mit Erdgas sowie Ammoniak mit Erdgas zur industriellen Pfannenvorwärmung ab. Gefördert wird dieses Vorhaben vom [[Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz]] mit insgesamt 2,36 Mio. € über 3 Jahre.<ref>[https://www.stadtanzeiger-ortenau.de/kehl-stadt/c-wirtschaft-regional/wasserstoff-in-elektrostahlwerken_a102525/ ''Wasserstoff in Elektrostahlwerken'']. In: Der Guller, 4. Juli 2024. Abgerufen am 8. Juli 2024</ref>


== Produktion ==
== Produktion ==
Die Jahresstahlproduktion lag 2014 bei circa 1,9 Millionen Tonnen<ref>stahl-online.de: [http://www.stahl-online.de/wp-content/uploads/2013/12/201505_Fakten_Stahlindustrie_Deutschland_2015.pdf Fakten Stahlindustrie Deutschland 2015]</ref>, was circa 5 % der deutschen Stahlproduktion entspricht. Gemessen am Verhältnis der Jahresproduktion zur Belegschaft von knapp 1429 Mitarbeitern zählen die BSW weltweit zu den Stahlwerken mit der höchsten Produktivität. 1968 hatte die Jahresproduktion nur circa 150.000 Tonnen betragen.
Die Jahresstahlproduktion lag 2014 bei circa 1,9 Millionen Tonnen<ref>stahl-online.de: {{Webarchiv|url=https://www.stahl-online.de/wp-content/uploads/2013/12/201505_Fakten_Stahlindustrie_Deutschland_2015.pdf |wayback=20160615144254 |text=Fakten Stahlindustrie Deutschland 2015 |archiv-bot=2022-10-07 14:40:33 InternetArchiveBot }}</ref>, was circa 5 % der deutschen Stahlproduktion entspricht. Gemessen am Verhältnis der Jahresproduktion zur Belegschaft von knapp 1429 Mitarbeitern zählen die BSW weltweit zu den Stahlwerken mit der höchsten Produktivität. 1968 hatte die Jahresproduktion nur circa 150.000 Tonnen betragen.


Die wichtigsten Produkte sind Stabstähle mit Durchmessern von 10 bis 40&nbsp;mm und Walzdraht von 5,5 bis 20&nbsp;mm gerippt für die Herstellung von [[Bewehrung]]sprodukten wie [[Betonstahlmatte]]n.
Die wichtigsten Produkte sind Stabstähle mit Durchmessern von 10 bis 40&nbsp;mm und Walzdraht von 5,5 bis 20&nbsp;mm gerippt für die Herstellung von [[Bewehrung]]sprodukten wie [[Betonstahlmatte]]n.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.bsw-kehl.de/ Offizielle Website]
* [https://www.bsw-kehl.de/ Offizielle Website]
* [http://www.tu-harburg.de/mb/exkursion/Pfingstexkursion-2006/Badische%20Stahlwerke%20Kehl.pdf tu-harburg.de/…] – Bericht einer Exkursion der TU Harburg nach Kehl (PDF-Datei. 565&nbsp;kB)
* [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13502878.html Gestorben Willy Korf]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Eisen- oder Stahlverarbeiter]]
[[Kategorie:Eisen- oder Stahlverarbeiter]]
[[Kategorie:Kehl]]
[[Kategorie:Organisation (Kehl)]]
[[Kategorie:Montanunternehmen (Deutschland)]]
[[Kategorie:Montanunternehmen (Deutschland)]]
[[Kategorie:Unternehmen (Ortenaukreis)]]
[[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Ortenaukreis)]]
[[Kategorie:Gegründet 1955]]
[[Kategorie:Gegründet 1955]]
[[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Baden-Württemberg)]]

Aktuelle Version vom 9. Juli 2024, 19:26 Uhr

Badische Stahlwerke GmbH

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1955
Sitz Kehl, Deutschland
Leitung
  • Markus Menges (Geschäftsführung)
  • Andreas Volkert (technischer Geschäftsführer)
  • Florian Glück (kaufmännischer Geschäftsführer)
Mitarbeiterzahl 867[1]
Umsatz 1.370 Mio. EUR[1]
Branche Stahl
Website www.bsw-kehl.de
Stand: 31. Dezember 2021

Die Badische Stahlwerke GmbH (BSW) ist ein Stahlhersteller in Kehl. Mit Hilfe zweier Lichtbogenöfen produziert das einzige Stahlwerk Baden-Württembergs aus Schrott Stahl für die Bewehrung in der Bauindustrie.

Geografische Lage

Das Werk befindet sich auf der Landzunge, die an der Mündung der Kinzig in den Rhein zwischen diesen beiden Flüssen liegt. Über die Gleise der Hafenverwaltung Kehl ist es an den Bahnhof Kehl angebunden.

Geschichte

Das Unternehmen ist aus der 1955 durch Willy Korf gegründeten Süddeutschen Drahtverarbeitungs-GmbH hervorgegangen. 1966 nahm Korf ein Walzwerk in Betrieb, wobei er das Vormaterial, die Knüppel, zunächst noch zukaufen musste. 1968 nahmen zwei Lichtbogenöfen, zwei Stranggießanlagen und ein weiteres Walzwerk ihren Betrieb auf; gleichzeitig erhielt die Gesellschaft ihren heutigen Namen.

Im November 2009 wurde eine Produktionserhöhung von bisher 2,2 Millionen auf 2,8 Millionen Tonnen Stahl vom Regierungspräsidium Freiburg genehmigt. Hierzu wurden in den Folgejahren Investitionen bis zu 300 Millionen Euro, unter anderem in eine neue Stromversorgung, einen neuen Lichtbogenofen und neue Pfannenöfen, eingeplant.[2] Bereits im Frühjahr 2008 wurden im Zuge des Investitionsprogramms eine neue Pforte, eine neue Kfz-Werkstatt und ein neuer Schichtstützpunkt für ca. 5 Millionen Euro eingeweiht.[3] Anfang 2009 folgte dann ein neues Wendekühlbett für eine der Stranggießanlagen für 5,5 Millionen Euro. Die Badischen Stahlwerke sind Mitglied im Verband der Saarhütten und im Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden.[4]

2019 wurden Pläne bekannt, einen Teil der Abwärme des Stahlwerks zu rekuperieren und energetisch zu nutzen. So soll die Abwärme sowohl zur Produktion von Holzpellets in Kehl als auch zur Speisung des Fernwärmenetzes von Straßburg verwendet werden. In einer ersten Ausbauphase sollen 35 GWh Wärme zur Pelletherstellung und 45 GWh für das Straßburger Fernwärmenetz genutzt und später weitere Kunden an das Netz angeschlossen werden. Hierfür schlossen die Stahlwerke sowie die Städte Kehl und Straßburg im Mai 2019 eine Absichtserklärung ab.[5]

Am 2. Juli 2024 wurde ein Kooperationsvertrag zwischen dem Stahlwerk (BSW), der Badischen Stahl-Engineering (BSE) und der RWTH Aachen unterschrieben. Das Forschungsprojekt zielt die flexible Nutzung von Wasserstoff mit Erdgas sowie Ammoniak mit Erdgas zur industriellen Pfannenvorwärmung ab. Gefördert wird dieses Vorhaben vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit insgesamt 2,36 Mio. € über 3 Jahre.[6]

Produktion

Die Jahresstahlproduktion lag 2014 bei circa 1,9 Millionen Tonnen[7], was circa 5 % der deutschen Stahlproduktion entspricht. Gemessen am Verhältnis der Jahresproduktion zur Belegschaft von knapp 1429 Mitarbeitern zählen die BSW weltweit zu den Stahlwerken mit der höchsten Produktivität. 1968 hatte die Jahresproduktion nur circa 150.000 Tonnen betragen.

Die wichtigsten Produkte sind Stabstähle mit Durchmessern von 10 bis 40 mm und Walzdraht von 5,5 bis 20 mm gerippt für die Herstellung von Bewehrungsprodukten wie Betonstahlmatten.

Einzelnachweise

  1. a b Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 im elektronischen Bundesanzeiger
  2. baden-online.de: BSW darf mehr Stahl schmelzen, Baden online, 10. November 2009
  3. baden-online.de: Die Stunde der Töchter
  4. Mitgliedsunternehmen des wvib (Memento des Originals vom 13. Mai 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wvib.de
  5. Abwärme der BSW soll Kehl und Straßburg heizen. In: Euwid Neue Energie, 16. Mai 2019. Abgerufen am 16. Mai 2019.
  6. Wasserstoff in Elektrostahlwerken. In: Der Guller, 4. Juli 2024. Abgerufen am 8. Juli 2024
  7. stahl-online.de: Fakten Stahlindustrie Deutschland 2015 (Memento des Originals vom 15. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stahl-online.de