„Albert Jahn“ – Versionsunterschied

[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
tippo
Bot: Vorlage:Worldcat id entfernt (toter Link), siehe WP:BOT/A und Löschdiskussion
 
(21 dazwischenliegende Versionen von 17 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
<!--schweizbezogen-->
'''Heinrich Albert Jahn''' (* [[9. Oktober]] [[1811]] in [[Twann]]; † [[23. August]] [[1900]] in [[Bern]]) war ein Schweizer Geschichtsschreiber und Altertumsforscher.
'''Heinrich Albert Jahn''' (* [[9. Oktober]] [[1811]] in [[Twann]]; † [[23. August]] [[1900]] in [[Bern]]) war ein [[Schweiz]]er Geschichtsschreiber und Altertumsforscher.


== Leben ==
Jahn war 1840-47 Unterbibliothekar der Stadtbibliothek daselbst, trat 1853 in den eidgenössischen Staatsdienst und bekleidete 1869-79 die Stelle eines Sekretärs im Departement des Innern. Er schrieb unter anderem:
Jahn war ein Sohn des aus [[Oelsnitz/Vogtl.|Oelsnitz]] in Sachsen stammenden Altphilologen von [[Karl Jahn (Altphilologe)|Carl Christian Jahn]] (25. Februar 1777, 1. August 1854)<ref>{{Literatur |Autor=Friedrich August Eckstein |Titel=Jahn, Karl Christian |Sammelwerk=Nomenclator philologorum |Verlag=B. G. Teubner |Ort=Leipzig |Datum=1871 |Seiten=269 |Online={{archive.org |nomenclatorphil03ecksgoog |Blatt=269}}}}</ref> und dessen Frau Wilhelmine (geborene Tourbier). Er besuchte die staatliche Elementar- und Literarschule sowie das Gymnasium in Bern. Von 1831 bis 1834 studierte er [[Philologie]] und [[Theologie]] an der dortigen Akademie. Hier legte er 1834 seine theologische Prüfung ab und wurde in den bernischen Kirchendienst aufgenommen. Noch im selben Jahr wurde er als Privatdozent für Philologie an die neugegründete Hochschule berufen. In den Jahren 1835 und 1836 konnte er, unterstützt durch ein Staatsstipendium, seine philologischen Studien in Heidelberg und München fortsetzen und sich zudem der [[Archäologie]] widmen. Von 1836 bis 1838 war er als Lehrer am Progymnasium in Biel tätig und war anschließend bis 1846 Lehrer für deutsche Sprache an der „Industrieschule“ in Bern. Im Jahr führte er Grabungen am sogenannten Unghürhubel bei Allenlüften durch, einem bedeutenden Grabhügel aus der [[Hallstattzeit]], der sich auf dem Gemeindegebiet von [[Mühleberg]]<ref>{{HLS |398 |Mühleberg |Autor=Anne-Marie Dubler, Felix Müller |Datum=2009-09-08 |Abruf=2022-11-28}}</ref> befindet. Jahn war zudem von 1840 bis 1847 Unterbibliothekar der Stadtbibliothek und danach bis 1852 Lehrer für Latein und Geschichte an der städtischen Realschule in Bern. Er nahm 1851 an einer Ausgrabung bei [[Grächwil]] teil, wo sich ebenfalls Grabhügel aus der Hallstattzeit befinden.<ref>{{HLS |8324 |Grächwil |Autor=Felix Müller |Datum=2007-04-05 |Abruf=2022-11-28}}</ref> Er trat 1853 als Gehilfe in den eidgenössischen Staatsdienst ein und arbeitete bis 1862 am eidgenössischen Archiv. Er bekleidete von 1862 bis 1900 die Stelle eines [[Stadtschreiber (Kanzleivorsteher)|Kanzleischreibers]] und Sekretärs im [[Eidgenössisches Departement des Innern|Departement des Innern]].<ref>''1837. Herr Albert Jahn, stud. phil., ohne Prüfung.'' In: Schweizerische Numismatische Gesellschaft (Hrsg.): ''Schweizerische numismatische Rundschau = Revue suisse de numismatique'' Bern 1891, S. 58–59 ({{archive.org |schweizerischenu1213schwuoft |Blatt=n59}}).</ref>


== Familie ==
* ''Die keltischen Altertümer der Schweiz'' (Bern 1860);
Jahn war viermal verheiratet:<ref>''Albert Jahn.'' In: ''Historisches Familienlexikon der Schweiz – Personen.'' ([http://www.hfls.ch/humo-gen/family.php?id=F59737&main_person=I58326 hfls.ch]).</ref>
* ''Die [[Pfahlbau]]-Alterthümer von [[Moosseedorf]], im Kanton Bern: Ein Beitrag zur ältesten Kultur- und Völkergeschichte Mittel-Europa's'' (mit [[Johann Uhlmann]]), Bern: Huber, 1857
* 1840 mit Louise Fischer
* ''Emmenthaler Alterthümer und Sagen'', Bern: Huber, 1865
** Karl Alexander Albert Jahn (16. Juni 1841–11. Juni 1886), Architekt und Aquarellist<ref>{{Literatur |Autor=H. Türler |Hrsg=Carl Brun |Titel=Jahn, Karl Alexander Albert |Sammelwerk=Schweizerisches Künstler-Lexikon : Dictionnaire des Artistes Suisses |Band=Band 2: ''H–R'' |Verlag=Huber & Co. |Ort=Frauenfeld |Datum=1908 |Seiten=114 |Online={{archive.org |SchweizerKuenstlerLexikonBd2 |Blatt=n125}}}}</ref>
* ''[[Bonaparte]], [[Talleyrand]] et Stapfer'', Zürich: Orell, Füssli, 1869
** Rudolf Friedrich Jahn (16. Januar 1844–1883), Schweizer Maler und Restaurator<ref>''Rudolf Friedrich Jahn 1844–1883.'' In: Historischer Verein des Kantons Bern (Hrsg.): ''Sammlung bernischer Biographien.'' Band 1, Verlag der J. Dalp’schen Buchhandlung, Bern 1884, S. 233 ([https://www.e-rara.ch/bes_1/bernensia/content/pageview/10363442 e-rara.ch])</ref>
* ''Die Geschichte der Burgundionen und Burgundiens bis zum Ende der I. Dynastie'', Halle: Buchhandl. d. Waisenhauses, 1874
* 1849 mit Elisabeth Sophia Niehans (31. August 1810–1852), Lehrerin an der bürgerlichen Mädchenschule, Tochter von Emanuel Friedrich Niehans und Charlotte Sterchi
* 1852 Julia Wurstemberger (28. Juli 1807–1875), Lehrerin an der bürgerlichen Mädchenschule, Tochter von David Friedrich Wurstemberger und Rosina Margaretha Julia Hartmann&rlm;.
* 1876 mit Amanda Odemann


== Mitgliedschaften und Ehrungen ==
==Weblinks==
* [[Verein von Altertumsfreunden im Rheinlande]]
* {{PND|117064211}}
* [[Antiquarische Gesellschaft in Zürich]] und [[Historische und Antiquarische Gesellschaft zu Basel]]
* {{HLS|27075}}
* Stadtbernische archäologische Kommission
* [http://pollux.bsz-bw.de/DB=2.1/SET=2/TTL=1/REL?PPN=161564100&INDEXSET=1 Literatur von Albert Jahn] im Katalog des [[Bibliotheksverbund#Südwestdeutscher Bibliotheksverbund (SWB)|SWB, Südwestdeutscher Bibliotheksverbund]]
* Ehrendoktor (1866) und Ehrenprofessor (1897) der [[Universität Bern#Geschichte|Hochschule Bern]], für seine Verdienste um die [[Altertumsforschung]] im Kanton Bern
* Mitglied und Ehrenmitglied des [[Historischer Verein des Kantons Bern|historischen Vereins des Kantons Bern]]
* [[Société d’histoire de la Suisse romande]]
* [[Société jurassienne d’émulation]] in [[Pruntrut|Porrentruy]]
* Institut National Genevois
* [[Schweizerische Gesellschaft für Geschichte|Allgemeine schweizerische geschichtsforschende Gesellschaft]]
* Historisch-Theologische Gesellschaft zu [[Leipzig]]
* Philosophisch-philologische Klasse der [[Bayerische Akademie der Wissenschaften|Königlich-bayrische Akademie der Wissenschaften]] (1859)<ref>''Auswärtige und correspondirende Mitglieder. – Philosopliisch-philologrische Classe.'' In: ''Almanach der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften für das Jahr 1867'' München 1843, S. 80 ({{archive.org |almanachderkoen00wissgoog |Blatt=n86}}).</ref>
* Gelehrtenausschuss des germanischen Museums


== Werke (Auswahl) ==
{{Meyers}}
Jahns Interesse galt insbesondere der Archäologie und Bodenforschung.
* ''Die in der bieler Brunnquell-Grotte, im Jahre 1846, gefundenen römischen Kaisermünzen, antiquarisch-historisch beleuchtet, ein Beitrag.'' C. A. Jenni Vater, Bern 1847.
* mit [[Johann Uhlmann]]: ''Die Pfahlbau-Alterthümer von Moosseedorf, im Kanton Bern: Ein Beitrag zur ältesten Kultur- und Völkergeschichte Mittel-Europa’s.'' Huber, Bern 1857.
* ''Die keltischen Altertümer der Schweiz.'' K. J. Wyss, Bern 1860.
* ''Emmenthaler Alterthümer und Sagen.'' Huber, Bern 1865.
* ''Bonaparte, Talleyrand et Stapfer.'' Orell, Füssli, Zürich 1869.
* ''Die Geschichte der Burgundionen und Burgundiens bis zum Ende der I. Dynastie.'' Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1874.
* ''Biographie von Carl Jahn, Professor der Philologie in Bern, 1805–34 an der Akademie, 1834–54 an der Hochschule : ein Lebensbild aus der bernischen Kulturgeschichte in der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts.'' K. J. Wyss, Bern 1898.


== Literatur ==
{{DEFAULTSORT:Jahn, Albert}}
* {{Meyers Online|9|134|spezialkapitel=Jahn|retrobID=108713|kapiteltext=Jahn, 2. Heinrich Albert, Geschichts- und Altertumsforscher}}
[[Kategorie:Autor]]
* [[Johannes Dräseke]]: ''Albert Jahn †.'' In: ''Byzantinische Zeitschrift.'' Band 10, 1901, S.&nbsp;380–382 ({{archive.org |bz-bib-1-23/bz-1901--10-1-III |Blatt=380}}).
* {{HLS|27075|Jahn, Albert|Autor=[[Anne-Marie Dubler]]}}

== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|117064211}}
* [http://www.bernergeschlechter.ch/pictures/Jahn%20Albert%201811-1900%20QF.JPG Foto von Albert Jahn]

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Normdaten|TYP=p|GND=117064211|LCCN=no2008021829|VIAF=107534719}}

{{SORTIERUNG:Jahn, Albert}}
[[Kategorie:Historiker]]
[[Kategorie:Historiker]]
[[Kategorie:Schweizer]]
[[Kategorie:Schweizer]]
[[Kategorie:Geboren 1811]]
[[Kategorie:Geboren 1811]]
[[Kategorie:Gestorben 1900]]
[[Kategorie:Gestorben 1900]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
{{Personendaten
|NAME=Jahn, Albert
|NAME=Jahn, Albert
|ALTERNATIVNAMEN=Jahn, Heinrich Albert
|ALTERNATIVNAMEN=Jahn, Heinrich Albert (vollständiger Name); Jahnius, Albertus (latinisiert)
|KURZBESCHREIBUNG=Schweizer Geschichtschreiber und Altertumsforscher
|KURZBESCHREIBUNG=Schweizer Geschichtsschreiber und Altertumsforscher
|GEBURTSDATUM=9. Oktober 1811
|GEBURTSDATUM=9. Oktober 1811
|GEBURTSORT=[[Twann]]
|GEBURTSORT=[[Twann]]
|STERBEDATUM=23. August 1900
|STERBEDATUM=23. August 1900
|STERBEORT=[[Bern]]
|STERBEORT=[[Bern]]

Aktuelle Version vom 14. April 2023, 14:18 Uhr

Heinrich Albert Jahn (* 9. Oktober 1811 in Twann; † 23. August 1900 in Bern) war ein Schweizer Geschichtsschreiber und Altertumsforscher.

Leben

Jahn war ein Sohn des aus Oelsnitz in Sachsen stammenden Altphilologen von Carl Christian Jahn (25. Februar 1777, 1. August 1854)[1] und dessen Frau Wilhelmine (geborene Tourbier). Er besuchte die staatliche Elementar- und Literarschule sowie das Gymnasium in Bern. Von 1831 bis 1834 studierte er Philologie und Theologie an der dortigen Akademie. Hier legte er 1834 seine theologische Prüfung ab und wurde in den bernischen Kirchendienst aufgenommen. Noch im selben Jahr wurde er als Privatdozent für Philologie an die neugegründete Hochschule berufen. In den Jahren 1835 und 1836 konnte er, unterstützt durch ein Staatsstipendium, seine philologischen Studien in Heidelberg und München fortsetzen und sich zudem der Archäologie widmen. Von 1836 bis 1838 war er als Lehrer am Progymnasium in Biel tätig und war anschließend bis 1846 Lehrer für deutsche Sprache an der „Industrieschule“ in Bern. Im Jahr führte er Grabungen am sogenannten Unghürhubel bei Allenlüften durch, einem bedeutenden Grabhügel aus der Hallstattzeit, der sich auf dem Gemeindegebiet von Mühleberg[2] befindet. Jahn war zudem von 1840 bis 1847 Unterbibliothekar der Stadtbibliothek und danach bis 1852 Lehrer für Latein und Geschichte an der städtischen Realschule in Bern. Er nahm 1851 an einer Ausgrabung bei Grächwil teil, wo sich ebenfalls Grabhügel aus der Hallstattzeit befinden.[3] Er trat 1853 als Gehilfe in den eidgenössischen Staatsdienst ein und arbeitete bis 1862 am eidgenössischen Archiv. Er bekleidete von 1862 bis 1900 die Stelle eines Kanzleischreibers und Sekretärs im Departement des Innern.[4]

Familie

Jahn war viermal verheiratet:[5]

  • 1840 mit Louise Fischer
    • Karl Alexander Albert Jahn (16. Juni 1841–11. Juni 1886), Architekt und Aquarellist[6]
    • Rudolf Friedrich Jahn (16. Januar 1844–1883), Schweizer Maler und Restaurator[7]
  • 1849 mit Elisabeth Sophia Niehans (31. August 1810–1852), Lehrerin an der bürgerlichen Mädchenschule, Tochter von Emanuel Friedrich Niehans und Charlotte Sterchi
  • 1852 Julia Wurstemberger (28. Juli 1807–1875), Lehrerin an der bürgerlichen Mädchenschule, Tochter von David Friedrich Wurstemberger und Rosina Margaretha Julia Hartmann‏.
  • 1876 mit Amanda Odemann

Mitgliedschaften und Ehrungen

Werke (Auswahl)

Jahns Interesse galt insbesondere der Archäologie und Bodenforschung.

  • Die in der bieler Brunnquell-Grotte, im Jahre 1846, gefundenen römischen Kaisermünzen, antiquarisch-historisch beleuchtet, ein Beitrag. C. A. Jenni Vater, Bern 1847.
  • mit Johann Uhlmann: Die Pfahlbau-Alterthümer von Moosseedorf, im Kanton Bern: Ein Beitrag zur ältesten Kultur- und Völkergeschichte Mittel-Europa’s. Huber, Bern 1857.
  • Die keltischen Altertümer der Schweiz. K. J. Wyss, Bern 1860.
  • Emmenthaler Alterthümer und Sagen. Huber, Bern 1865.
  • Bonaparte, Talleyrand et Stapfer. Orell, Füssli, Zürich 1869.
  • Die Geschichte der Burgundionen und Burgundiens bis zum Ende der I. Dynastie. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1874.
  • Biographie von Carl Jahn, Professor der Philologie in Bern, 1805–34 an der Akademie, 1834–54 an der Hochschule : ein Lebensbild aus der bernischen Kulturgeschichte in der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts. K. J. Wyss, Bern 1898.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Friedrich August Eckstein: Jahn, Karl Christian. In: Nomenclator philologorum. B. G. Teubner, Leipzig 1871, S. 269 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Anne-Marie Dubler, Felix Müller: Mühleberg. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 8. September 2009, abgerufen am 28. November 2022.
  3. Felix Müller: Grächwil. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5. April 2007, abgerufen am 28. November 2022.
  4. 1837. Herr Albert Jahn, stud. phil., ohne Prüfung. In: Schweizerische Numismatische Gesellschaft (Hrsg.): Schweizerische numismatische Rundschau = Revue suisse de numismatique Bern 1891, S. 58–59 (Textarchiv – Internet Archive).
  5. Albert Jahn. In: Historisches Familienlexikon der Schweiz – Personen. (hfls.ch).
  6. H. Türler: Jahn, Karl Alexander Albert. In: Carl Brun (Hrsg.): Schweizerisches Künstler-Lexikon : Dictionnaire des Artistes Suisses. Band 2: H–R. Huber & Co., Frauenfeld 1908, S. 114 (Textarchiv – Internet Archive).
  7. Rudolf Friedrich Jahn 1844–1883. In: Historischer Verein des Kantons Bern (Hrsg.): Sammlung bernischer Biographien. Band 1, Verlag der J. Dalp’schen Buchhandlung, Bern 1884, S. 233 (e-rara.ch)
  8. Auswärtige und correspondirende Mitglieder. – Philosopliisch-philologrische Classe. In: Almanach der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften für das Jahr 1867 München 1843, S. 80 (Textarchiv – Internet Archive).