Abstandsregeltempomat

Adaptive Cruise Control, abgekürzt ACC (in der internationalen Fahrzeugindustrie hat sich dieser Begriff etabliert), bedeutet wörtlich übersetzt "Adaptive Geschwindigkeitsregelung". Die übliche deutsche Bezeichnung lautet Abstandsregeltempomat. Das System wird ebenfalls als ADR, Automatische Abstandsregelung, bezeichnet, wobei sich noch weitere Bezeichnungen verbreiten können, da jeder Automobilhersteller einen eigenen Namen für sein System einführt und schützen lässt.

Dieser Begriff bezeichnet ein Fahrerassistenzsystem (Englisch: Advanced driver assistance systems (ADAS)), welches eine funktionale Weiterentwicklung einer Geschwindigkeitsregelanlage (siehe auch Tempomat) in einem Kraftfahrzeug (PKW, Bus oder LKW) darstellt.

Dabei wird die Position und die Geschwindigkeit des vorausfahrenden Fahrzeugs mit einem RADAR- oder einem LIDAR- basierten Sensor, durch Laufzeitmessung der Freuqenzverschiebung, ermittelt und die Geschwindigkeit sowie der Abstand des mit diesem System ausgerüsteten, nachfolgenden Fahrzeugs entsprechend adaptiv mit Motor- und Bremseingriff geregelt (Längsregelung). Hauptsächlich wird jedoch das Radarsystem in den heutigen Fahrzeugen eingesetzt, da die LIDAR Systeme momentan noch zu hohe Störungen, bei sichteinschränkenden Wetterlagen haben. Vorteil der LIDAR Systeme ist jedoch der preisliche Unterschied zu den RADAR Systemen, da dieser nur ca. 1/3 der RADAR Systeme ausmachen.

Gesundheitliche Beeinträchtigen sind jedoch von beiden Systemen nicht zu erwarten. Die RADAR Syteme arbeiten mit einer Leistung von ca. 10 mW. Diese Systeme erhöhen allerdings den Elektrosmog. Die LIDAR Systeme arbeiten mit nicht sichtbarem Licht und einer vergleichbar geringen Leistung, die Augensicher ist (Laserklasse 1M, siehe Artikel Laser). Die LIDAR-Technik erhöht den Elektrosmog nicht.

Die maximale Verzögerung beim Bremseingriff ist derzeit auf ca. 1/3 der max. möglichen Verzögerung limitiert um die Auswirkung von Fehldetektionen zu minimieren (gem. ISO15622 - aber keine gesetzliche Vorschrift). Primäres Ziel ist die Komforterhöhung auf langen Autobahnfahrten. Sekundär wird jedoch bei aktivem ACC und einer evtl. durch den Vordermann notwendig gewordenen Notbremsung der Anhalteweg signifikant verkürzt und somit ein wesentlicher Beitrag zur Sicherheit gewährleistet.

Die für diese Applikation zugelassene Radarfrequenz liegt im Bereich 76-77 GHz, entsprechend einer Wellenlänge von etwa 4 mm (siehe Millimeterwelle). Neue Entwicklungen greifen jedoch auch auf dem Frequenzbereich von 24 GHz zu, da diese Systeme sich günstiger herstellen lassen und somit auch die Einführung dieser Systeme in der Kompaktklasse ermöglichen. Die Lasersysteme arbeiten im Infrarotbereich.

Angewendet wird ACC im Fahrzeugen mit Automatikgetrieben, wobei das System hier selbstständig den Gangwechsel vornimmt. Bei Handschaltern wird der Fahrer durch eine eine Anzeige im Kombiinstrument zum Schalten aufgefordert.

Weiterentwickelt eigent sich das System auch für die so genannte "Follow-to-Stopp" Funktion, welche, durch zusätzliche Sensoren, erlaubt, dass sich ein Fahrzeug bis zum Stillstand abbremsen lässt und selbstständig, bis zu der vom Fahrer vorgegebenen Geschwindigkeit, beschleunigt. Diese Funktion dient dem Komfortgewinn des Fahreres in Städten und im Stau auf der Autobahn.

Einsatz beim Hersteller Mercedes-Benz:
Das DISTRONIC genannte System überwacht den Bereich bis zu einer Entfernung von 150 m vor dem Fahrzeug. Der Regelbereich umfasst die Geschwindigkeit von 30 bis 180 km/h mit einem vorgegebenen Sicherheitsabstand von 1,5 Sekunden. Innerhalb dieses Bereiches wird ein zu geringer Sicherheitsabstand mit Gaseingriff oder mit maximal 2 m/s² Bremsverzögerung ausgeglichen. Höhere Verzögerungen müssen vom Fahrer eingeleitet werden.


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