„Locarno“ – Versionsunterschied

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{{Audio|Aussprache Locarno.ogg|'''Locarno'''}}, im [[Lombardische Sprache|alpinlombardischen]] Dialekt ''Locarn, Luchèrn'' {{IPA|[loˈkɑːrn, luˈkɛːrn]}} und ähnlich,<ref name="lsg">''[[Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen]].'' Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Huber, Frauenfeld 2005, ISBN 3-7193-1308-5, S.&nbsp;538&nbsp;f.</ref> ist eine [[politische Gemeinde]] im [[Kreis Locarno]] und Hauptort des [[Bezirk Locarno|Bezirks Locarno]] im [[Schweiz]]er [[Kanton Tessin]]. Der frühere deutsche Name ''Luggárus'' lebt noch im Walserdialekt der Gemeinde [[Bosco/Gurin]] in der Lautung ''Liggåårasch'' {{IPA|[lɪˈkɔːraʃ]}}.<ref>Material des ''[[Sprachatlas der deutschen Schweiz|Sprachatlasses der deutschen Schweiz]];'' vgl. Adolfo Janner u.&nbsp;a.: ''700 anni Bosco Gurin.'' Grassi, Bellinzona 1956, S.&nbsp;460.</ref> Die Stadt ist nach [[Lugano]] und [[Bellinzona]] die drittgrösste Stadt des Kantons Tessin.
{{Audio|Aussprache Locarno.ogg|'''Locarno'''}}, im [[Lombardische Sprache|alpinlombardischen]] Dialekt ''Locarn, Luchèrn'' {{IPA|[loˈkɑːrn, luˈkɛːrn]}} und ähnlich,<ref name="lsg">''[[Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen]].'' Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Huber, Frauenfeld 2005, ISBN 3-7193-1308-5, S.&nbsp;538&nbsp;f.</ref> ist eine [[politische Gemeinde]] im [[Kreis Locarno]] und Hauptort des [[Bezirk Locarno|Bezirks Locarno]] im [[Schweiz]]er [[Kanton Tessin]]. Der frühere deutsche Name ''Luggárus'' lebt noch im Walserdialekt der Gemeinde [[Bosco/Gurin]] in der Lautung ''Liggåårasch'' {{IPA|[lɪˈkɔːraʃ]}}<ref>Material des ''[[Sprachatlas der deutschen Schweiz|Sprachatlasses der deutschen Schweiz]];'' vgl. Adolfo Janner u.&nbsp;a.: ''700 anni Bosco Gurin.'' Grassi, Bellinzona 1956, S.&nbsp;460.</ref> Die Stadt ist nach [[Lugano]] und [[Bellinzona]] die drittgrösste Stadt des Kantons Tessin.


== Geographie ==
== Geographie ==
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Locarno ist zusammen mit [[Lugano]] und [[Grono]] der wärmste Ort der Schweiz und gilt als die nördlichste Ortschaft mit [[Mittelmeerklima|mediterranem Klima]] an einem See. Die Messstation Locarno-Monti in etwas erhöhter Lage verzeichnet für die Periode 1981–2010 ein Jahresmittel von 12,4&nbsp;°C. Daher gedeihen in Locarno viele südländische Pflanzen wie [[Palmengewächse]] oder [[Zitrone]]nbäume. Nicht zuletzt aufgrund des milden Klimas ist Locarno stark vom Tourismus geprägt.
Locarno ist zusammen mit [[Lugano]] und [[Grono]] der wärmste Ort der Schweiz und gilt als die nördlichste Ortschaft mit [[Mittelmeerklima|mediterranem Klima]] an einem See. Die Messstation Locarno-Monti in etwas erhöhter Lage verzeichnet für die Periode 1981–2010 ein Jahresmittel von 12,4&nbsp;°C. Daher gedeihen in Locarno viele südländische Pflanzen wie [[Palmengewächse]] oder [[Zitrone]]nbäume. Nicht zuletzt aufgrund des milden Klimas ist Locarno stark vom Tourismus geprägt.


In der [[Magadinoebene]] bei Locarno wird erfolgreich [[Reis]] angepflanzt.<ref>[http://www.gastrofacts.ch/facts_wissen_liste.php?t=Der+Reis%2C+die+Schweiz+und+die+Klimaerwärmung&read_article=4587 ''Der Reis, die Schweiz und die Klimaerwärmung.''] In: ''gastrofacts.ch.'' Terreni alla Maggia SA. Weingut und Landwirtschaftsbetrieb, abgerufen am 18. März 2017.</ref>
In der [[Magadinoebene]] bei Locarno wird erfolgreich [[Reis]] angepflanzt<ref>[http://www.gastrofacts.ch/facts_wissen_liste.php?t=Der+Reis%2C+die+Schweiz+und+die+Klimaerwärmung&read_article=4587 ''Der Reis, die Schweiz und die Klimaerwärmung.''] In: ''gastrofacts.ch.'' Terreni alla Maggia SA. Weingut und Landwirtschaftsbetrieb, abgerufen am 18. März 2017.</ref>


{{Klimatabelle
{{Klimatabelle
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== Ortsname ==
== Ortsname ==
Die ersten Erwähnungen der Stadt erfolgten 751–760 (Abschrift des 17.&nbsp;Jahrhunderts) als ''ad Lucarne'' und 807 als ''locus Leocarni''. Die Deutung des Namens ist unsicher. Eine Herleitung von keltisch ''leucos, leuca'' «weiss, hell, leuchtend», wie sie verschiedentlich vorgeschlagen wurde, scheitert aus lautlichen Gründen, da intervokalisches keltisches und lateinisches /k/ in den späteren norditalienischen Varietäten zu /g/ wurde (vgl. den Ortsnamen [[Lugano]]) oder schwand. Barbara Meroni schlägt deshalb im ''[[Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen]]'' (2005) vor, von einem [[Gemination (Sprache)|geminierten]] keltischen ''*leuccos, leuccā'' «hell, leuchtend» auszugehen. Ein der heutigen Namenform<!--sic, schweizbezogen--> zugrunde liegendes ''*leukkarni'' würde damit «die Anrainer des Flusses ''*leukkarā'' (‹die Funkelnde, Leuchtende›)» bedeuten.<ref name="lsg" />
Die ersten Erwähnungen der Stadt erfolgten 751–760 (Abschrift des 17.&nbsp;Jahrhunderts) als ''ad Lucarne'' und 807 als ''locus Leocarni''. Die Deutung des Namens ist unsicher. Eine Herleitung von keltisch ''leucos, leuca'' «weiss, hell, leuchtend», wie sie verschiedentlich vorgeschlagen wurde, scheitert aus lautlichen Gründen, da intervokalisches keltisches und lateinisches /k/ in den späteren norditalienischen Varietäten zu /g/ wurde (vgl. den Ortsnamen [[Lugano]]) oder schwand. Barbara Meroni schlägt deshalb im ''[[Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen]]'' (2005) vor, von einem [[Gemination (Sprache)|geminierten]] keltischen ''*leuccos, leuccā'' «hell, leuchtend» auszugehen. Ein der heutigen Namenform<!--sic, schweizbezogen--> zugrunde liegendes ''*leukkarni'' würde damit «die Anrainer des Flusses ''*leukkarā'' (‹die Funkelnde, Leuchtende›)» bedeuten<ref name="lsg" />


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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=== Mittelalter ===
=== Mittelalter ===
Die [[Alte Eidgenossenschaft|Eidgenossen]] eroberten die Stadt 1503, erhielten das Schloss allerdings erst 1513 aus der Hand des französischen Königs [[Ludwig XII.]] Ein [[Vogt#Landvögte|Landvogt]] der Zwölf Orte übte fortan die Zivil- und Strafgerichtsbarkeit aus. Regiert wurde die Stadt von den drei Korporationen des Adels ''(Capitanei dei Nobili),'' des Bürgertums ''(Borghesi)'' und neu auch der Landsassen ''(Terrieri),'' die im Landschaftsrat ''(Magnifico Consiglio)'' zusammentraten.<ref>Rudolf Pfister: ''Um des Glaubens willen. Die evangelischen Flüchtlinge von Locarno und ihre Aufnahme zu Zürich im Jahre 1555.'' Evangelischer Verlag, Zollikon 1955, S. 14.</ref>
Die [[Alte Eidgenossenschaft|Eidgenossen]] eroberten die Stadt 1503, erhielten das Schloss allerdings erst 1513 aus der Hand des französischen Königs [[Ludwig XII.]] Ein [[Vogt#Landvögte|Landvogt]] der Zwölf Orte übte fortan die Zivil- und Strafgerichtsbarkeit aus. Regiert wurde die Stadt von den drei Korporationen des Adels ''(Capitanei dei Nobili),'' des Bürgertums ''(Borghesi)'' und neu auch der Landsassen ''(Terrieri),'' die im Landschaftsrat ''(Magnifico Consiglio)'' zusammentraten<ref>Rudolf Pfister: ''Um des Glaubens willen. Die evangelischen Flüchtlinge von Locarno und ihre Aufnahme zu Zürich im Jahre 1555.'' Evangelischer Verlag, Zollikon 1955, S. 14.</ref>


=== Reformation und Gegenreformation ===
=== Reformation und Gegenreformation ===
Die [[Reformation]] fasste um 1530 auch in Locarno Fuss; der [[Karmeliten|Karmelit]] Balthasar Fontana studierte zusammen mit weiteren Brüdern die Bibel und reformatorische Schriften. Ab 1539 waren der Priester und Lehrer der Lateinschule im Kloster San Francesco [[Giovanni Beccaria (Reformator)|Giovanni Beccaria]], der Arzt [[Taddeo Duno]] und der Jurist [[Muralt (Adelsgeschlecht)|Martino Muralto]] die führenden Köpfe der wachsenden Reformationsbewegung. 1542 bis 1544 unterstützte der damalige evangelische Glarner Landvogt [[Joachim Bäldi]] die reformatorischen Kräfte.<ref>Mark Taplin: ''The Italian Reformers and the Zurich Church, c. 1540–1620.'' St.&nbsp;Andrews Studies in Reformation History, Routledge, 2017, ISBN 978-1-351-88729-8.</ref> Erst 1547 kam es zum Bruch mit der katholischen Kirche, und eine eigenständige evangelische Gemeinde entstand, die sich aber in Privathäusern traf. Ein [[Religionsgespräch|Glaubensgespräch]] 1549 unter dem Vorsitz des katholischen Landvogts Nikolaus Wirz führte zu keiner Einigung, sondern zum Gesprächsabbruch, zur kurzzeitigen Gefangennahme und Ausweisung Beccarias, der nach [[Roveredo GR|Roveredo]] und [[Mesocco]] im bündnerischen [[Misox]] flüchtete. 1555 mussten die Reformierten ihren neuen evangelischen Glauben aufgeben oder Locarno verlassen. 170 Personen, etwa die Hälfte der evangelischen Bevölkerung, entschlossen sich zur Ausreise und zogen durchs Bündnerland nach [[Zürich]], wo sie schliesslich Aufnahme fanden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Integration waren sie in der Folge im Textilhandel und -produktion tätig und trugen durch ihre Kenntnisse und Beziehungen zum wirtschaftlichen Aufschwung bei.<ref>[[Rudolf Pfister (Theologe)|Rudolf Pfister]]: [http://www.zwingliana.ch/index.php/zwa/article/viewFile/1235/1145 ''Die Reformationsgemeinde Locarno, 1540–1555.''] In: ''Zwingliana.'' 10, 1955, S.&nbsp;161–181.</ref>
Die [[Reformation]] fasste um 1530 auch in Locarno Fuss; der [[Karmeliten|Karmelit]] Balthasar Fontana studierte zusammen mit weiteren Brüdern die Bibel und reformatorische Schriften. Ab 1539 waren der Priester und Lehrer der Lateinschule im Kloster San Francesco [[Giovanni Beccaria (Reformator)|Giovanni Beccaria]], der Arzt [[Taddeo Duno]] und der Jurist [[Muralt (Adelsgeschlecht)|Martino Muralto]] die führenden Köpfe der wachsenden Reformationsbewegung. 1542 bis 1544 unterstützte der damalige evangelische Glarner Landvogt [[Joachim Bäldi]] die reformatorischen Kräfte<ref>Mark Taplin: ''The Italian Reformers and the Zurich Church, c. 1540–1620.'' St.&nbsp;Andrews Studies in Reformation History, Routledge, 2017, ISBN 978-1-351-88729-8.</ref> Erst 1547 kam es zum Bruch mit der katholischen Kirche, und eine eigenständige evangelische Gemeinde entstand, die sich aber in Privathäusern traf. Ein [[Religionsgespräch|Glaubensgespräch]] 1549 unter dem Vorsitz des katholischen Landvogts Nikolaus Wirz führte zu keiner Einigung, sondern zum Gesprächsabbruch, zur kurzzeitigen Gefangennahme und Ausweisung Beccarias, der nach [[Roveredo GR|Roveredo]] und [[Mesocco]] im bündnerischen [[Misox]] flüchtete. 1555 mussten die Reformierten ihren neuen evangelischen Glauben aufgeben oder Locarno verlassen. 170 Personen, etwa die Hälfte der evangelischen Bevölkerung, entschlossen sich zur Ausreise und zogen durchs Bündnerland nach [[Zürich]], wo sie schliesslich Aufnahme fanden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Integration waren sie in der Folge im Textilhandel und -produktion tätig und trugen durch ihre Kenntnisse und Beziehungen zum wirtschaftlichen Aufschwung bei<ref>[[Rudolf Pfister (Theologe)|Rudolf Pfister]]: [http://www.zwingliana.ch/index.php/zwa/article/viewFile/1235/1145 ''Die Reformationsgemeinde Locarno, 1540–1555.''] In: ''Zwingliana.'' 10, 1955, S.&nbsp;161–181.</ref>


Durch die Vertreibung der Evangelischen, Verdächtigungen und Groll blieb Locarno zerrissen, kleiner und ärmer. 1584 suchte zudem die Pest die Stadt heim und dezimierte deren Bevölkerung so stark, dass nur 700 Bewohner der ursprünglich 4'800 Personen übrig geblieben sind.<ref>Anlässlich des 500-jährigen [[Reformationsjubiläum 2017|Reformationsjubiläums 2017]] wurde vom Theologen [[Paul Steinmann]] ein Theaterprojekt erarbeitet, zu dem Stefano Nicastro die Musik beigesteuert und Remo Sangiorgio die Regie geführt hat. Das zweisprachige Spiel über das Exil der reformierten Gemeinde Locarno heisst ''L’espulsione&nbsp;– die Vertreibung'' und basiert auch auf der Schrift Dunos ''Von der Verfolgung der Locarnesi'' von 1602; siehe auch Paul Steinmann: {{Webarchiv|url=http://www.riforma500teatro.ch/ |wayback=20171010120536 |text=''L’espulsione – Una pièce sull’esilio della communità dei riformati locarnesi nel 1555. Die Vertreibung – Ein Spiel über das Exil der reformierten Gemeinde von Locarno im Jahre 1555.'' Associazione R500}}. In: ''riforma500teatro.ch''.</ref>
Durch die Vertreibung der Evangelischen, Verdächtigungen und Groll blieb Locarno zerrissen, kleiner und ärmer. 1584 suchte zudem die Pest die Stadt heim und dezimierte deren Bevölkerung so stark, dass nur 700 Bewohner der ursprünglich 4'800 Personen übrig geblieben sind<ref>Anlässlich des 500-jährigen [[Reformationsjubiläum 2017|Reformationsjubiläums 2017]] wurde vom Theologen [[Paul Steinmann]] ein Theaterprojekt erarbeitet, zu dem Stefano Nicastro die Musik beigesteuert und Remo Sangiorgio die Regie geführt hat. Das zweisprachige Spiel über das Exil der reformierten Gemeinde Locarno heisst ''L’espulsione&nbsp;– die Vertreibung'' und basiert auch auf der Schrift Dunos ''Von der Verfolgung der Locarnesi'' von 1602; siehe auch Paul Steinmann: {{Webarchiv|url=http://www.riforma500teatro.ch/ |wayback=20171010120536 |text=''L’espulsione – Una pièce sull’esilio della communità dei riformati locarnesi nel 1555. Die Vertreibung – Ein Spiel über das Exil der reformierten Gemeinde von Locarno im Jahre 1555.'' Associazione R500}}. In: ''riforma500teatro.ch''.</ref>


=== Neuzeit ===
=== Neuzeit ===
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Am 16. Oktober 1925 wurden die ''[[Verträge von Locarno]]'' zwischen Deutschland, Belgien, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Polen und der Tschechoslowakei geschlossen, die den [[Völkerrecht|völkerrechtlichen]] Status [[Deutschland]]s nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] neu regelten.
Am 16. Oktober 1925 wurden die ''[[Verträge von Locarno]]'' zwischen Deutschland, Belgien, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Polen und der Tschechoslowakei geschlossen, die den [[Völkerrecht|völkerrechtlichen]] Status [[Deutschland]]s nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] neu regelten.


1928 [[Gemeindefusionen in der Schweiz|fusionierte]] die bis dahin selbständige Gemeinde [[Solduno]] mit der Stadt Locarno.<ref name="Gilardoni">Virgilio Gilardoni: ''I monumenti d’arte e di storia del Canton Ticino, Locarno e il suo circolo (Locarno, Solduno, Muralto e Orselina)'' (= ''Die Kunstdenkmäler der Schweiz.'' Band 60). Band I. Hrsg. von der [[Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte]]. Birkhäuser Verlag, Basel 1972, {{OCLC|42283347}}.</ref> 2011 scheiterte in einer Volksabstimmung eine Fusion der Gemeinden Locarno, [[Muralto]], [[Minusio]], [[Orselina]], [[Brione sopra Minusio]], [[Mergoscia]] und [[Tenero-Contra]]. Lediglich in Locarno selbst sowie in Mergoscia, das räumlich nicht an Locarno angrenzt, fand sich eine zustimmende Mehrheit.
1928 [[Gemeindefusionen in der Schweiz|fusionierte]] die bis dahin selbständige Gemeinde [[Solduno]] mit der Stadt Locarno<ref name="Gilardoni">Virgilio Gilardoni: ''I monumenti d’arte e di storia del Canton Ticino, Locarno e il suo circolo (Locarno, Solduno, Muralto e Orselina)'' (= ''Die Kunstdenkmäler der Schweiz.'' Band 60). Band I. Hrsg. von der [[Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte]]. Birkhäuser Verlag, Basel 1972, {{OCLC|42283347}}.</ref> 2011 scheiterte in einer Volksabstimmung eine Fusion der Gemeinden Locarno, [[Muralto]], [[Minusio]], [[Orselina]], [[Brione sopra Minusio]], [[Mergoscia]] und [[Tenero-Contra]]. Lediglich in Locarno selbst sowie in Mergoscia, das räumlich nicht an Locarno angrenzt, fand sich eine zustimmende Mehrheit.


<!--Am 10. Februar-->2017 wurde Locarno<!--als 81. Stadt--> der Ehrentitel «[[Reformationsstadt Europas]]» durch die [[Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa#Reformationsstadt Europas|Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa]] verliehen.<ref name="Reformation">[https://reformation-cities.org/cities/locarno/ ''Locarno – Reformationsstädte Europas. Die Vertreibung.''] In: ''reformation-cities.org/cities.'' abgerufen am 14. Januar 2018.</ref><ref>Paolo Tognina: [https://www.rsi.ch/la1/programmi/cultura/segni-dei-tempi/Locarno-città-della-Riforma.-Accoglienza-in-salsa-romanda-8927890.html ''Locarno città della Riforma. Il ricordo della Riforma sulle rive del Verbano.''] In: ''rsi.ch,'' Segni dei Tempi, RSI 1, Lugano 15. April 2017, abgerufen am 14. Januar 2018.</ref>
<!--Am 10. Februar-->2017 wurde Locarno<!--als 81. Stadt--> der Ehrentitel «[[Reformationsstadt Europas]]» durch die [[Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa#Reformationsstadt Europas|Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa]] verliehen<ref name="Reformation">[https://reformation-cities.org/cities/locarno/ ''Locarno – Reformationsstädte Europas. Die Vertreibung.''] In: ''reformation-cities.org/cities.'' abgerufen am 14. Januar 2018.</ref><ref>Paolo Tognina: [https://www.rsi.ch/la1/programmi/cultura/segni-dei-tempi/Locarno-città-della-Riforma.-Accoglienza-in-salsa-romanda-8927890.html ''Locarno città della Riforma. Il ricordo della Riforma sulle rive del Verbano.''] In: ''rsi.ch,'' Segni dei Tempi, RSI 1, Lugano 15. April 2017, abgerufen am 14. Januar 2018.</ref>


== Bevölkerung ==
== Bevölkerung ==
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Im Jahr 2000 sprachen 11'153 Personen Italienisch, 1528 Deutsch und 1880 eine andere Sprache. 10'179 waren römisch-katholisch ([[Bistum Lugano]]), 1072 protestantisch ([[Chiesa evangelica riformata nel Ticino]]), und 3310 gehörten einer anderen oder keinen Religion an. 9430 Personen waren Schweizer, 5131 Ausländer, was einem Ausländeranteil von 32,5 % entspricht.<ref name="hsl" />
Im Jahr 2000 sprachen 11'153 Personen Italienisch, 1528 Deutsch und 1880 eine andere Sprache. 10'179 waren römisch-katholisch ([[Bistum Lugano]]), 1072 protestantisch ([[Chiesa evangelica riformata nel Ticino]]), und 3310 gehörten einer anderen oder keinen Religion an. 9430 Personen waren Schweizer, 5131 Ausländer, was einem Ausländeranteil von 32,5 % entspricht<ref name="hsl" />


== Politik ==
== Politik ==
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| LegaSVP Farbe = 090
| LegaSVP Farbe = 090
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Die [[Legislative]] der Stadt Locarno ist der ''consiglio comunale'' ([[Gemeindeparlament|Gemeinderat]]), der 40 Sitze umfasst. Die Grafik rechts zeigt seine Zusammensetzung im Oktober 2016.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.locarno.ch/it/consiglio-comunale |titel=Consiglio comunale |hrsg=Città di Locarno |zugriff=2016-10-29 |sprache=it}}</ref>
Die [[Legislative]] der Stadt Locarno ist der ''consiglio comunale'' ([[Gemeindeparlament|Gemeinderat]]), der 40 Sitze umfasst. Die Grafik rechts zeigt seine Zusammensetzung im Oktober 2016<ref>{{Internetquelle |url=http://www.locarno.ch/it/consiglio-comunale |titel=Consiglio comunale |hrsg=Città di Locarno |abruf=2016-10-29 |sprache=it}}</ref>


Die [[Exekutive]] bildet der siebenköpfige ''municipio'' ([[Gemeinderat (Schweiz)|Gemeinderat]]). Im Oktober 2016 setzt er sich wie folgt zusammen: 3 [[FDP.Die Liberalen|FDP]], 2 [[Christlichdemokratische Volkspartei|CVP]], 1 [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|SP]], 1 [[Lega dei Ticinesi|Lega]]. Ihr steht seit 2015 als ''Sindaco'' (Stadtpräsident) Alain Scherrer (* 1965) (FDP) vor.<ref>[http://www.locarno.ch/it/municipio/alain-scherrer ''Alain Scherrer, Stadtpräsident.''] In: ''locarno.ch,'' abgerufen am 14. Januar 2018.</ref>
Die [[Exekutive]] bildet der siebenköpfige ''municipio'' ([[Gemeinderat (Schweiz)|Gemeinderat]]). Im Oktober 2016 setzt er sich wie folgt zusammen: 3 [[FDP.Die Liberalen|FDP]], 2 [[Christlichdemokratische Volkspartei|CVP]], 1 [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|SP]], 1 [[Lega dei Ticinesi|Lega]]. Ihr steht seit 2015 als ''Sindaco'' (Stadtpräsident) Alain Scherrer (* 1965) (FDP) vor<ref>[http://www.locarno.ch/it/municipio/alain-scherrer ''Alain Scherrer, Stadtpräsident.''] In: ''locarno.ch,'' abgerufen am 14. Januar 2018.</ref>


Bei den [[Schweizer Parlamentswahlen 2019]] betrugen die Wähleranteile in Locarno: [[FDP.Die Liberalen|FDP]] 19,3 %, [[Grüne Partei der Schweiz|Grüne]] 19,0 %, [[Christlichdemokratische Volkspartei|CVP]] 15,9 %, [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|SP]] 14,7 %, [[Lega dei Ticinesi|Lega]] 14,6 %, [[Schweizerische Volkspartei|SVP]] 9,8 %, [[Partei der Arbeit der Schweiz|PdA]] 1,4 %, ''Montagna Viva'' 1,2 %, [[Eidgenössisch-Demokratische Union|EDU]] 1,1 %, [[Grünliberale Partei|glp]] 1,0 %.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www3.ti.ch/elezioni/Federali2019/ViewRisPartito.php?File=423_00_4&ElTipo=FN |titel=Elezioni Federali 2019 |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-08-21 |sprache=}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=[[Bundesamt für Statistik]] |url=https://www.bfs.admin.ch/bfsstatic/dam/assets/9386461/appendix |titel=NR - Ergebnisse Parteien (Gemeinden) (INT1) |werk=Eidgenössische Wahlen 2019 {{!}} opendata.swiss |hrsg= |datum=2019-08-08 |abruf=2020-08-20 |sprache=}}</ref>
Bei den [[Schweizer Parlamentswahlen 2019]] betrugen die Wähleranteile in Locarno: [[FDP.Die Liberalen|FDP]] 19,3 %, [[Grüne Partei der Schweiz|Grüne]] 19,0 %, [[Christlichdemokratische Volkspartei|CVP]] 15,9 %, [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|SP]] 14,7 %, [[Lega dei Ticinesi|Lega]] 14,6 %, [[Schweizerische Volkspartei|SVP]] 9,8 %, [[Partei der Arbeit der Schweiz|PdA]] 1,4 %, ''Montagna Viva'' 1,2 %, [[Eidgenössisch-Demokratische Union|EDU]] 1,1 %, [[Grünliberale Partei|glp]] 1,0 %<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www3.ti.ch/elezioni/Federali2019/ViewRisPartito.php?File=423_00_4&ElTipo=FN |titel=Elezioni Federali 2019 |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-08-21 |sprache=}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=[[Bundesamt für Statistik]] |url=https://www.bfs.admin.ch/bfsstatic/dam/assets/9386461/appendix |titel=NR - Ergebnisse Parteien (Gemeinden) (INT1) |werk=Eidgenössische Wahlen 2019 {{!}} opendata.swiss |hrsg= |datum=2019-08-08 |abruf=2020-08-20 |sprache=}}</ref>


== Verkehr ==
== Verkehr ==
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Um den Durchgangsverkehr auf der Strasse aus der Innenstadt zu verbannen, wurde Anfang der 1990er Jahre der 5,5 Kilometer lange Strassentunnel [[Mappo-Morettina-Tunnel|Mappo-Morettina]] unter Locarno hindurch gebaut.
Um den Durchgangsverkehr auf der Strasse aus der Innenstadt zu verbannen, wurde Anfang der 1990er Jahre der 5,5 Kilometer lange Strassentunnel [[Mappo-Morettina-Tunnel|Mappo-Morettina]] unter Locarno hindurch gebaut.


Die für die vier oberitalienischen Seen zuständige italienische Schifffahrtsgesellschaft ''Navigazione Laghi'' betreibt im Schweizer Teil des Lago Maggiore die Schifffahrt und verbindet Locarno mit den anderen Städten am See.<ref>[http://www.navigazionelaghi.it/ita/m_illago.html ''Navigazione Lago Maggiore.''] In: ''navigazionelaghi.it,'' abgerufen am 14. Januar 2018.</ref>
Die für die vier oberitalienischen Seen zuständige italienische Schifffahrtsgesellschaft ''Navigazione Laghi'' betreibt im Schweizer Teil des Lago Maggiore die Schifffahrt und verbindet Locarno mit den anderen Städten am See<ref>[http://www.navigazionelaghi.it/ita/m_illago.html ''Navigazione Lago Maggiore.''] In: ''navigazionelaghi.it,'' abgerufen am 14. Januar 2018.</ref>


=== Flugverkehr ===
=== Flugverkehr ===
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== Sehenswürdigkeiten ==
== Sehenswürdigkeiten ==
{{Siehe auch|Liste der Kulturgüter in Locarno}}
{{Siehe auch|Liste der Kulturgüter in Locarno}}
Das Stadtbild ist im [[Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz]] (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.<ref>[https://www.bak.admin.ch/bak/de/home/kulturerbe/heimatschutz-und-denkmalpflege/isos/die-ortsbilder-von-nationaler-bedeutung/liste-der-ortsbilder-von-nationaler-bedeutung.html ''Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung.''] Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.</ref>
Das Stadtbild ist im [[Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz]] (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft<ref>[https://www.bak.admin.ch/bak/de/home/kulturerbe/heimatschutz-und-denkmalpflege/isos/die-ortsbilder-von-nationaler-bedeutung/liste-der-ortsbilder-von-nationaler-bedeutung.html ''Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung.''] Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.</ref>
[[Datei:Dia Schweiz 1965b 2k 0438a.jpg|mini|Madonna del Sasso]]
[[Datei:Dia Schweiz 1965b 2k 0438a.jpg|mini|Madonna del Sasso]]
[[Datei:Piazza Grande Locarno1.jpg|mini|Piazza Grande]]
[[Datei:Piazza Grande Locarno1.jpg|mini|Piazza Grande]]
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[[Datei:Locarno Kakteengarten.JPG|mini|Kakteengarten in der Nähe des Seeufers]]
[[Datei:Locarno Kakteengarten.JPG|mini|Kakteengarten in der Nähe des Seeufers]]


Das Zentrum der Stadt ist die langgezogene, gepflasterte ''Piazza Grande''.<ref>''Kunstführer durch die Schweiz.'' Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Bern 2005, S.&nbsp;601.</ref><ref name="Gilardoni" /> Hier finden zahlreiche Open Air-Konzerte statt: seit 2004 im Juli jeweils das Musikfestival ''[[Moon and Stars]]'' und im August das [[Locarno Festival]], eines der wichtigsten [[Filmfestival]]s weltweit. An der ''Piazza Grande'' finden sich viele Restaurants, Cafés und Geschäfte. Sämtliche Gassen der Altstadt streben auf den seit Juni 2007 autofreien Platz zu.<ref>[http://www.ticino.ch/de/commons/details/Centro-storico-Locarno/3474.html ''Zentrum der Stadt.''] In: ''ticino.ch.''</ref>
Das Zentrum der Stadt ist die langgezogene, gepflasterte ''Piazza Grande''<ref>''Kunstführer durch die Schweiz.'' Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Bern 2005, S.&nbsp;601.</ref><ref name="Gilardoni" /> Hier finden zahlreiche Open Air-Konzerte statt: seit 2004 im Juli jeweils das Musikfestival ''[[Moon and Stars]]'' und im August das [[Locarno Festival]], eines der wichtigsten [[Filmfestival]]s weltweit. An der ''Piazza Grande'' finden sich viele Restaurants, Cafés und Geschäfte. Sämtliche Gassen der Altstadt streben auf den seit Juni 2007 autofreien Platz zu<ref>[http://www.ticino.ch/de/commons/details/Centro-storico-Locarno/3474.html ''Zentrum der Stadt.''] In: ''ticino.ch.''</ref>


; «Castello Visconteo»
; «Castello Visconteo»
Das ''[[Castello Visconteo (Locarno)|Castello Visconteo]]'' am Rande der Altstadt entstand ab dem 12.&nbsp;Jahrhundert, vermutlich als Wohnsitz der kaisertreuen Capitanei Orelli;<ref name="Gilardoni" /> 1260 fiel es in die Hände der [[Ghibellinen und Guelfen|Ghibellinen]].<ref>[http://api3.geo.admin.ch/rest/services/kgs/MapServer/ch.babs.kulturgueter/5507/extendedHtmlPopup?lang=de Castello Visconteo]</ref> 1342 nahmen die [[Visconti]] von [[Mailand]] die Burg ein; 1439 ging sie an die Rusca über. In eidgenössischen Besitz gelangte sie erstmals 1503, endgültig 1516. Heute ist nur noch etwa ein Fünftel der ursprünglichen Burg erhalten. Der Grossteil der erhaltenen Strukturen geht auf die Bautätigkeit der Visconti und Rusca zurück und stammt damit aus dem 14. und 15.&nbsp;Jahrhundert, wobei das heutige Aussehen einer rekonstruierenden Renovation von 1921 bis 1928 zu verdanken ist.<ref name="rüsch">Elfi Rüsch, Riccardo Carazzetti: ''Locarno. Das Schloss und die Casorella'' (= ''Schweizerische Kunstführer.'' Serie 72, Nr.&nbsp;711). Hrsg. von der [[Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte]] GKS. Bern 2002, ISBN 3-85782-711-4 (italienisches Original ebenda 2001).</ref><ref>''Kunstführer durch die Schweiz.'' Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Bern 2005, S.&nbsp;600&nbsp;f.</ref>
Das ''[[Castello Visconteo (Locarno)|Castello Visconteo]]'' am Rande der Altstadt entstand ab dem 12.&nbsp;Jahrhundert, vermutlich als Wohnsitz der kaisertreuen Capitanei Orelli;<ref name="Gilardoni" /> 1260 fiel es in die Hände der [[Ghibellinen und Guelfen|Ghibellinen]]<ref>[http://api3.geo.admin.ch/rest/services/kgs/MapServer/ch.babs.kulturgueter/5507/extendedHtmlPopup?lang=de Castello Visconteo]</ref> 1342 nahmen die [[Visconti]] von [[Mailand]] die Burg ein; 1439 ging sie an die Rusca über. In eidgenössischen Besitz gelangte sie erstmals 1503, endgültig 1516. Heute ist nur noch etwa ein Fünftel der ursprünglichen Burg erhalten. Der Grossteil der erhaltenen Strukturen geht auf die Bautätigkeit der Visconti und Rusca zurück und stammt damit aus dem 14. und 15.&nbsp;Jahrhundert, wobei das heutige Aussehen einer rekonstruierenden Renovation von 1921 bis 1928 zu verdanken ist<ref name="rüsch">Elfi Rüsch, Riccardo Carazzetti: ''Locarno. Das Schloss und die Casorella'' (= ''Schweizerische Kunstführer.'' Serie 72, Nr.&nbsp;711). Hrsg. von der [[Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte]] GKS. Bern 2002, ISBN 3-85782-711-4 (italienisches Original ebenda 2001).</ref><ref>''Kunstführer durch die Schweiz.'' Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Bern 2005, S.&nbsp;600&nbsp;f.</ref>


Die neben der Burg liegenden Reste der Verteidigungsbastion ''Rivellino'' wurden möglicherweise von [[Leonardo da Vinci]] projektiert.<ref>[http://www.reinidietschi.ch/0400kultur/04233_rivellino_locarno.html ''Das Rivellino von Locarno – Militärarchitektur vielleicht von Leonardo da Vinci?'']</ref><ref name="rüsch" />
Die neben der Burg liegenden Reste der Verteidigungsbastion ''Rivellino'' wurden möglicherweise von [[Leonardo da Vinci]] projektiert<ref>[http://www.reinidietschi.ch/0400kultur/04233_rivellino_locarno.html ''Das Rivellino von Locarno – Militärarchitektur vielleicht von Leonardo da Vinci?'']</ref><ref name="rüsch" />


Im ''Castello Visconteo'' ist das [[Museo civico e archeologico|städtische Museum mit seiner archäologischen Sammlung]] untergebracht.<ref>[http://www.locarno.ch/it/museo-civico-e-archeologico ''Museo civico e archeologico.'']</ref>
Im ''Castello Visconteo'' ist das [[Museo civico e archeologico|städtische Museum mit seiner archäologischen Sammlung]] untergebracht<ref>[http://www.locarno.ch/it/museo-civico-e-archeologico ''Museo civico e archeologico.'']</ref>


; Kirchen
; Kirchen
Die Pfarrkirche ''San Antonio Abate'' ist ein grosser, einschiffiger Bau; der heutige stammt von 1664.<ref>Gesamter Abschnitt nach: ''Kunstführer durch die Schweiz.'' Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Bern 2005, S.&nbsp;594–605 passim.</ref> Die Kirche [[Santa Maria Assunta (Locarno)|''Maria Assunta'' oder ''Chiesa Nuova'']] von 1636 enthält eine der bedeutendsten [[Stuck]]<nowiki />dekorationen des Barocks im Tessin.<ref>[http://api3.geo.admin.ch/rest/services/kgs/MapServer/ch.babs.kulturgueter/5509/extendedHtmlPopup?lang=de Kirche Santa Maria Assunta und Chorherrenhaus]</ref> Die an das ehemalige Franziskanerkloster angebaute Kirche ''San Francesco'' ist eine dreischiffige [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] und stellt ein eindrucksvolles Beispiel der Bettelordensarchitektur dar.<ref>[http://api3.geo.admin.ch/rest/services/kgs/MapServer/ch.babs.kulturgueter/5508/extendedHtmlPopup?lang=de Kirche San Francesco]</ref> Die Kirche ''Santa Caterina'' wurde im 17. Jahrhundert nahezu neu gebaut und weist raffinierte Stuckaturen des 18. Jahrhunderts auf. ''Santi Rocco e Sebastiano'' war früher Sitz der Kapuziner und wurde 1604 geweiht.
Die Pfarrkirche ''San Antonio Abate'' ist ein grosser, einschiffiger Bau; der heutige stammt von 1664<ref>Gesamter Abschnitt nach: ''Kunstführer durch die Schweiz.'' Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Bern 2005, S.&nbsp;594–605 passim.</ref> Die Kirche [[Santa Maria Assunta (Locarno)|''Maria Assunta'' oder ''Chiesa Nuova'']] von 1636 enthält eine der bedeutendsten [[Stuck]]<nowiki />dekorationen des Barocks im Tessin<ref>[http://api3.geo.admin.ch/rest/services/kgs/MapServer/ch.babs.kulturgueter/5509/extendedHtmlPopup?lang=de Kirche Santa Maria Assunta und Chorherrenhaus]</ref> Die an das ehemalige Franziskanerkloster angebaute Kirche ''San Francesco'' ist eine dreischiffige [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] und stellt ein eindrucksvolles Beispiel der Bettelordensarchitektur dar<ref>[http://api3.geo.admin.ch/rest/services/kgs/MapServer/ch.babs.kulturgueter/5508/extendedHtmlPopup?lang=de Kirche San Francesco]</ref> Die Kirche ''Santa Caterina'' wurde im 17. Jahrhundert nahezu neu gebaut und weist raffinierte Stuckaturen des 18. Jahrhunderts auf. ''Santi Rocco e Sebastiano'' war früher Sitz der Kapuziner und wurde 1604 geweiht.


; Häuser
; Häuser
Zahlreiche grosse Häuser erinnern an die aristokratischen Geschlechter Locarnos. Die ''Casa Rusca'' (heute kommunale Gemäldegalerie) ist ein Palazzo aus dem 18. Jahrhundert mit einem Innenhof mit Loggia. Der ''Palazzo Rusca-Bellerio'' stammt in seiner heutigen Form aus dem 16. bis 18. Jahrhundert und weist im Obergeschoss ornamentale Dekorationsmalerei auf. Die ''[[Casa dei Canonici]]'' aus dem 16. und 17. Jahrhundert hat eine Strassenfassade mit Stuckaturen. Die ''Casorella'' ist ein imposanter Herrschaftsbau aus dem späten 16. Jahrhundert, in den mittelalterliche Mauerteile des Castello Visconteo einbezogen sind. Der ''Palazzo Franzoni'' präsentiert sich als eleganter Barockbau des 17. Jahrhunderts. Die ''Casa dei Negromanti'' ist ein grosses Baugeviert mittelalterlichen Ursprungs und hat ihren Namen von dem im 18. Jahrhundert hier wohnhaft gewesenen Giovan Battista Orelli, genannt il Negromante («der Zauberer»). Das im Eingangsbereich angebrachte, in der Mitte des 16. Jahrhunderts gemalte [[Schweizerkreuz]] ist eine der ältesten Darstellungen des Schweizer Wappens.<ref>Gesamter Abschnitt nach: ''Kunstführer durch die Schweiz.'' Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Bern 2005, S.&nbsp;594–605 passim.</ref>
Zahlreiche grosse Häuser erinnern an die aristokratischen Geschlechter Locarnos. Die ''Casa Rusca'' (heute kommunale Gemäldegalerie) ist ein Palazzo aus dem 18. Jahrhundert mit einem Innenhof mit Loggia. Der ''Palazzo Rusca-Bellerio'' stammt in seiner heutigen Form aus dem 16. bis 18. Jahrhundert und weist im Obergeschoss ornamentale Dekorationsmalerei auf. Die ''[[Casa dei Canonici]]'' aus dem 16. und 17. Jahrhundert hat eine Strassenfassade mit Stuckaturen. Die ''Casorella'' ist ein imposanter Herrschaftsbau aus dem späten 16. Jahrhundert, in den mittelalterliche Mauerteile des Castello Visconteo einbezogen sind. Der ''Palazzo Franzoni'' präsentiert sich als eleganter Barockbau des 17. Jahrhunderts. Die ''Casa dei Negromanti'' ist ein grosses Baugeviert mittelalterlichen Ursprungs und hat ihren Namen von dem im 18. Jahrhundert hier wohnhaft gewesenen Giovan Battista Orelli, genannt il Negromante («der Zauberer»). Das im Eingangsbereich angebrachte, in der Mitte des 16. Jahrhunderts gemalte [[Schweizerkreuz]] ist eine der ältesten Darstellungen des Schweizer Wappens<ref>Gesamter Abschnitt nach: ''Kunstführer durch die Schweiz.'' Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Bern 2005, S.&nbsp;594–605 passim.</ref>


== Kultur, Museen und Kunstgalerien ==
== Kultur, Museen und Kunstgalerien ==
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== Veranstaltungen ==
== Veranstaltungen ==
* [[Locarno Festival]]: Das Festival findet seit 1946 jedes Jahr im August statt. Der beste Spielfilm im offiziellen Wettbewerb wird mit dem [[Goldener Leopard|Goldenen Leopard]] ({{itS|''Pardo d’Oro''}}) prämiert. Es ist das kleinste der grossen Filmkunstfestivals mit Weltbedeutung (A-Kategorie-Festival).<ref>[http://www.ticino.ch/de/explore/events/all-events/events/details/69-Festival-del-film-Locarno/132518.html ''Filmfestival von Locarno.''] In: ''ticino.ch,'' abgerufen am 19. März 2017.</ref>
* [[Locarno Festival]]: Das Festival findet seit 1946 jedes Jahr im August statt. Der beste Spielfilm im offiziellen Wettbewerb wird mit dem [[Goldener Leopard|Goldenen Leopard]] ({{itS|''Pardo d’Oro''}}) prämiert. Es ist das kleinste der grossen Filmkunstfestivals mit Weltbedeutung (A-Kategorie-Festival)<ref>[http://www.ticino.ch/de/explore/events/all-events/events/details/69-Festival-del-film-Locarno/132518.html ''Filmfestival von Locarno.''] In: ''ticino.ch,'' abgerufen am 19. März 2017.</ref>
* ''[[Moon and Stars]]'': Ein Musikfestival auf der Piazza Grande. Es umfasst Auftritte von Interpreten der internationalen [[Popmusik|Pop-]] und [[Rockmusik]]<ref>[https://moonandstars.ch/de/ Moon and Stars]</ref><ref>[http://www.ticino.ch/de/explore/events/all-events/events/details/Moon-and-Stars-2016/132516.html Moon and Stars.] In: ''ticino.ch.''</ref>
* ''[[Moon and Stars]]'': Ein Musikfestival auf der Piazza Grande. Es umfasst Auftritte von Interpreten der internationalen [[Popmusik|Pop-]] und [[Rockmusik]]<ref>[https://moonandstars.ch/de/ Moon and Stars]</ref><ref>[http://www.ticino.ch/de/explore/events/all-events/events/details/Moon-and-Stars-2016/132516.html Moon and Stars.] In: ''ticino.ch.''</ref>
* ''Locarno Folk''<ref>[http://www.ticino.ch/de/explore/events/all-events/events/details/Locarno-Folk/117853.html Locarno Folk.] In: ''ticino.ch.''</ref>
* ''Locarno Folk''<ref>[http://www.ticino.ch/de/explore/events/all-events/events/details/Locarno-Folk/117853.html Locarno Folk.] In: ''ticino.ch.''</ref>

Version vom 6. März 2021, 18:22 Uhr

Locarno
Wappen von Locarno
Wappen von Locarno
Staat:Schweiz Schweiz
Kanton:Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk:Bezirk Locarnow
Kreis:Kreis Locarno
BFS-Nr.:5113i1f3f4
Postleitzahl:6600 Locarno
6600 Solduno
UN/LOCODE:CH LON
Koordinaten:704765 / 114066Koordinaten: 46° 10′ 12″ N, 8° 47′ 43″ O; CH1903: 704765 / 114066
Höhe:200 m ü. M.
Höhenbereich:193–1476 m ü. M.[1]
Fläche:18,91 km²[2]
Einwohner:i16'241 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte:859 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
34,6 %
(31. Dezember 2022)[4]
Website:www.locarno.ch
Locarno
Locarno

Locarno

Lage der Gemeinde
Karte von LocarnoLago di MognóliaLago di TomèLago BaroneLago LaghettoBagina di Val MalvagliaLago di VogornoLago DelioLago d'OrglioLago MaggioreItalienItalienKanton GraubündenBezirk BellinzonaBezirk BlenioBezirk LeventinaBezirk LuganoBezirk RivieraBezirk VallemaggiaGambarogno TIAsconaBrissago TILosoneRonco sopra AsconaLocarnoLocarnoMuraltoOrselinaCentovalli TITerre di PedemonteBrione sopra MinusioCugnasco-GerraCugnasco-GerraGordolaMergosciaMinusioTenero-ContraGressoOnsernoneLavertezzoVerzasca
Karte von Locarno
{w

Locarno/?, im alpinlombardischen Dialekt Locarn, Luchèrn [loˈkɑːrn, luˈkɛːrn] und ähnlich,[5] ist eine politische Gemeinde im Kreis Locarno und Hauptort des Bezirks Locarno im Schweizer Kanton Tessin. Der frühere deutsche Name Luggárus lebt noch im Walserdialekt der Gemeinde Bosco/Gurin in der Lautung Liggåårasch[lɪˈkɔːraʃ][6] Die Stadt ist nach Lugano und Bellinzona die drittgrösste Stadt des Kantons Tessin.

Geographie

Uferpromenade in Locarno
Luftbild aus 800 m von Walter Mittelholzer (1919)

Die Stadt Locarno liegt am Nordufer des Lago Maggiore und am Ostrand des Maggia-Deltas, wo sie an Ascona, Losone, Terre di Pedemonte und Tenero-Contra grenzt. An den Hang oberhalb der Stadt schmiegt sich das Quartier Monti della Trinita, und zum Territorium der Gemeinde gehört auch eine grosse, nicht mit dem Stadtgebiet zusammenhängende Fläche in der Magadinoebene, die Gerre di Sotto.

In baulicher Hinsicht ist das Stadtgebiet von Locarno mit den selbständigen Gemeinden Muralto (vgl. Abschnitt Verkehr), Minusio und Orselina zusammengewachsen. Die Agglomeration Locarno umfasst etwa 40.000 Einwohner.

Locarno gehört zusammen mit dem restlichen Südtessin und der Provinz Como zur vom Bundesamt für Statistik festgelegten Metropolregion Tessin.

Klima

Locarno ist zusammen mit Lugano und Grono der wärmste Ort der Schweiz und gilt als die nördlichste Ortschaft mit mediterranem Klima an einem See. Die Messstation Locarno-Monti in etwas erhöhter Lage verzeichnet für die Periode 1981–2010 ein Jahresmittel von 12,4 °C. Daher gedeihen in Locarno viele südländische Pflanzen wie Palmengewächse oder Zitronenbäume. Nicht zuletzt aufgrund des milden Klimas ist Locarno stark vom Tourismus geprägt.

In der Magadinoebene bei Locarno wird erfolgreich Reis angepflanzt[7]

Locarno
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
71
 
7
1
 
 
59
 
9
2
 
 
96
 
14
5
 
 
186
 
17
8
 
 
221
 
21
12
 
 
198
 
24
15
 
 
178
 
27
18
 
 
210
 
26
17
 
 
236
 
22
14
 
 
190
 
16
10
 
 
162
 
11
5
 
 
90
 
7
2
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: www.meteoschweiz.admin.ch
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Locarno
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Temperatur (°C)3,44,78,811,815,819,421,921,217,212,67,44,112,4
Mittl. Tagesmax. (°C)6,88,713,516,520,524,427,126,321,716,410,77,316,7
Mittl. Tagesmin. (°C)0,81,64,97,811,915,217,517,113,79,74,81,68,9
Niederschlag (mm)71599618622119817821023619016290Σ1897
Sonnenstunden (h/d)4,45,36,36,16,27,68,47,96,54,93,93,85,9
Regentage (d)4,94,55,910,112,410,28,59,98,99,28,36,5Σ99,3
Luftfeuchtigkeit (%)65615566606462667075706765,1

Ortsname

Die ersten Erwähnungen der Stadt erfolgten 751–760 (Abschrift des 17. Jahrhunderts) als ad Lucarne und 807 als locus Leocarni. Die Deutung des Namens ist unsicher. Eine Herleitung von keltisch leucos, leuca «weiss, hell, leuchtend», wie sie verschiedentlich vorgeschlagen wurde, scheitert aus lautlichen Gründen, da intervokalisches keltisches und lateinisches /k/ in den späteren norditalienischen Varietäten zu /g/ wurde (vgl. den Ortsnamen Lugano) oder schwand. Barbara Meroni schlägt deshalb im Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen (2005) vor, von einem geminierten keltischen *leuccos, leuccā «hell, leuchtend» auszugehen. Ein der heutigen Namenform zugrunde liegendes *leukkarni würde damit «die Anrainer des Flusses *leukkarā (‹die Funkelnde, Leuchtende›)» bedeuten[5]

Geschichte

Frühzeit

Der Ort, wo heute Locarno liegt, war schon in der jüngeren Bronzezeit (circa 14. Jahrhundert v. Chr.) besiedelt, wie man dank einer 1934 entdeckten Nekropole weiss. Spätere Besiedlungen lassen sich aufgrund von Nekropolen der Latène- und der Römerzeit nachweisen[8]. 866 wird ein königlicher Hof urkundlich genannt. Friedrich I. (HRR) gewährte Locarno 1164 ein neues Marktrecht und 1186 die Reichsunmittelbarkeit. 1342 eroberten die Visconti die Stadt,[9] die es von 1439 bis 1503 den Rusca als Lehen vergaben.

Mittelalter

Die Eidgenossen eroberten die Stadt 1503, erhielten das Schloss allerdings erst 1513 aus der Hand des französischen Königs Ludwig XII. Ein Landvogt der Zwölf Orte übte fortan die Zivil- und Strafgerichtsbarkeit aus. Regiert wurde die Stadt von den drei Korporationen des Adels (Capitanei dei Nobili), des Bürgertums (Borghesi) und neu auch der Landsassen (Terrieri), die im Landschaftsrat (Magnifico Consiglio) zusammentraten[10]

Reformation und Gegenreformation

Die Reformation fasste um 1530 auch in Locarno Fuss; der Karmelit Balthasar Fontana studierte zusammen mit weiteren Brüdern die Bibel und reformatorische Schriften. Ab 1539 waren der Priester und Lehrer der Lateinschule im Kloster San Francesco Giovanni Beccaria, der Arzt Taddeo Duno und der Jurist Martino Muralto die führenden Köpfe der wachsenden Reformationsbewegung. 1542 bis 1544 unterstützte der damalige evangelische Glarner Landvogt Joachim Bäldi die reformatorischen Kräfte[11] Erst 1547 kam es zum Bruch mit der katholischen Kirche, und eine eigenständige evangelische Gemeinde entstand, die sich aber in Privathäusern traf. Ein Glaubensgespräch 1549 unter dem Vorsitz des katholischen Landvogts Nikolaus Wirz führte zu keiner Einigung, sondern zum Gesprächsabbruch, zur kurzzeitigen Gefangennahme und Ausweisung Beccarias, der nach Roveredo und Mesocco im bündnerischen Misox flüchtete. 1555 mussten die Reformierten ihren neuen evangelischen Glauben aufgeben oder Locarno verlassen. 170 Personen, etwa die Hälfte der evangelischen Bevölkerung, entschlossen sich zur Ausreise und zogen durchs Bündnerland nach Zürich, wo sie schliesslich Aufnahme fanden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Integration waren sie in der Folge im Textilhandel und -produktion tätig und trugen durch ihre Kenntnisse und Beziehungen zum wirtschaftlichen Aufschwung bei[12]

Durch die Vertreibung der Evangelischen, Verdächtigungen und Groll blieb Locarno zerrissen, kleiner und ärmer. 1584 suchte zudem die Pest die Stadt heim und dezimierte deren Bevölkerung so stark, dass nur 700 Bewohner der ursprünglich 4'800 Personen übrig geblieben sind[13]

Neuzeit

Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime kam Locarno 1798 zum neu geschaffenen helvetischen Kanton Lugano. Es gehört seit 1803 dem neugeschaffenen Kanton Tessin an, dessen Hauptstadt es turnusgemäss 1821–1827, 1839–1845, 1857–1863 und 1875–1881 war. In den 1870er Jahren, als die Verkehrsverbindungen sowohl nach Norden wie nach Süden besser wurden, begannen sich in der Region Locarno die Hotellerie und der Tourismus zu entwickeln, die bis heute das wirtschaftliche Rückgrat der Stadt bilden. Das Filmfestival von Locarno fand erstmals 1946 statt.

Am 16. Oktober 1925 wurden die Verträge von Locarno zwischen Deutschland, Belgien, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Polen und der Tschechoslowakei geschlossen, die den völkerrechtlichen Status Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg neu regelten.

1928 fusionierte die bis dahin selbständige Gemeinde Solduno mit der Stadt Locarno[14] 2011 scheiterte in einer Volksabstimmung eine Fusion der Gemeinden Locarno, Muralto, Minusio, Orselina, Brione sopra Minusio, Mergoscia und Tenero-Contra. Lediglich in Locarno selbst sowie in Mergoscia, das räumlich nicht an Locarno angrenzt, fand sich eine zustimmende Mehrheit.

2017 wurde Locarno der Ehrentitel «Reformationsstadt Europas» durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen[15][16]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr1591[17]1597[17]1719[17]1769[17]1795[17]1801[17]1850[17]1900[17]1950[17]1970[17]2000[17]20102017
Einwohner37253029251517511471130829443981776714143145611548316012

Im Jahr 2000 sprachen 11'153 Personen Italienisch, 1528 Deutsch und 1880 eine andere Sprache. 10'179 waren römisch-katholisch (Bistum Lugano), 1072 protestantisch (Chiesa evangelica riformata nel Ticino), und 3310 gehörten einer anderen oder keinen Religion an. 9430 Personen waren Schweizer, 5131 Ausländer, was einem Ausländeranteil von 32,5 % entspricht[17]

Politik

2
8
8
15
7
15 
Insgesamt 40 Sitze

Die Legislative der Stadt Locarno ist der consiglio comunale (Gemeinderat), der 40 Sitze umfasst. Die Grafik rechts zeigt seine Zusammensetzung im Oktober 2016[18]

Die Exekutive bildet der siebenköpfige municipio (Gemeinderat). Im Oktober 2016 setzt er sich wie folgt zusammen: 3 FDP, 2 CVP, 1 SP, 1 Lega. Ihr steht seit 2015 als Sindaco (Stadtpräsident) Alain Scherrer (* 1965) (FDP) vor[19]

Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2019 betrugen die Wähleranteile in Locarno: FDP 19,3 %, Grüne 19,0 %, CVP 15,9 %, SP 14,7 %, Lega 14,6 %, SVP 9,8 %, PdA 1,4 %, Montagna Viva 1,2 %, EDU 1,1 %, glp 1,0 %[20][21]

Verkehr

Bahnhof Locarno
Schiffsanlegestelle

Locarno ist Endpunkt zweier Eisenbahnstrecken. Diese enden jedoch nicht in Locarno, sondern in der Nachbargemeinde Muralto, wo der Bahnhof Locarno steht. Die normalspurige SBB-Strecke von Bellinzona erreicht den oberirdischen Kopfbahnhof von Osten her und tangiert Locarnos Zentrum nicht. Allerdings befindet sich die Haltestelle Riazzino auf dem Gebiet der zu Locarno gehörenden Enklave in der Magadinoebene. Die schmalspurige Centovallibahn (FART/SSIF) aus Domodossola erreicht ihren Endpunkt aus Richtung Westen. Sie durchfährt Locarno seit 1990 nicht mehr, sondern wird über eine Tunnelstrecke zum unterirdischen Kopfbahnhof geführt. Dieser liegt innerhalb des SBB-Areals in Muralto nördlich der SBB-Anlagen, wo bis 1990 die Anlagen der FART standen.

Am westlichen Gleis- und Bahnsteigende des Kopfbahnhofs Locarno, noch in Muralto, ist auch der Ausgangspunkt der FART-Autobuslinien und der Postautobusse, welche die Nebentäler bedienen. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite der Via della Stazione überquert man links am Ende der Kolonnaden die Gemeindegrenze zwischen Muralto und Locarno, die durch den Bach Ramogna getrennt sind. Die Talstation der Funicolare zur Madonna del Sasso ist gleich hinter dem Bach in Locarno, wo die Via della Stazione zur Viale F. Balli wird.

Um den Durchgangsverkehr auf der Strasse aus der Innenstadt zu verbannen, wurde Anfang der 1990er Jahre der 5,5 Kilometer lange Strassentunnel Mappo-Morettina unter Locarno hindurch gebaut.

Die für die vier oberitalienischen Seen zuständige italienische Schifffahrtsgesellschaft Navigazione Laghi betreibt im Schweizer Teil des Lago Maggiore die Schifffahrt und verbindet Locarno mit den anderen Städten am See[22]

Flugverkehr

Sechs Kilometer östlich von Locarno liegt der Aeroporto cantonale di Locarno sowie das Flugplatzkommando Locarno der Schweizer Luftwaffe.

Sehenswürdigkeiten

Das Stadtbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft[23]

Madonna del Sasso
Piazza Grande
Madonna del Sasso, Cardada und Cimetta

Das Sanktuarium Madonna del Sasso[24] in Orselina oberhalb der Stadt ist die Hauptsehenswürdigkeit Locarnos und zugleich der beliebteste Wallfahrtsort der italienischsprachigen Schweiz. Die Gründung geht auf eine Muttergotteserscheinung zurück, die der Franziskanerbruder Bartolomeo d’Ivrea in der Nacht vom 14. auf den 15. August 1480 hatte. Die Wallfahrtskirche ist bekannt wegen ihrer bedeutenden Ausstattung. Ausserdem gibt es hier eine Aussichtsplattform.

Von Orselina aus führt eine Luftseilbahn auf die Cardada (1340 m ü. M.), und von deren Bergstation führt eine weitere Sesselbahn auf die Cimetta (1670 m ü. M.).

«Piazza Grande»
Castello Visconteo
Altstadtgasse via Panigari
Panoramaansicht Locarnos
Kakteengarten in der Nähe des Seeufers

Das Zentrum der Stadt ist die langgezogene, gepflasterte Piazza Grande[25][14] Hier finden zahlreiche Open Air-Konzerte statt: seit 2004 im Juli jeweils das Musikfestival Moon and Stars und im August das Locarno Festival, eines der wichtigsten Filmfestivals weltweit. An der Piazza Grande finden sich viele Restaurants, Cafés und Geschäfte. Sämtliche Gassen der Altstadt streben auf den seit Juni 2007 autofreien Platz zu[26]

«Castello Visconteo»

Das Castello Visconteo am Rande der Altstadt entstand ab dem 12. Jahrhundert, vermutlich als Wohnsitz der kaisertreuen Capitanei Orelli;[14] 1260 fiel es in die Hände der Ghibellinen[27] 1342 nahmen die Visconti von Mailand die Burg ein; 1439 ging sie an die Rusca über. In eidgenössischen Besitz gelangte sie erstmals 1503, endgültig 1516. Heute ist nur noch etwa ein Fünftel der ursprünglichen Burg erhalten. Der Grossteil der erhaltenen Strukturen geht auf die Bautätigkeit der Visconti und Rusca zurück und stammt damit aus dem 14. und 15. Jahrhundert, wobei das heutige Aussehen einer rekonstruierenden Renovation von 1921 bis 1928 zu verdanken ist[28][29]

Die neben der Burg liegenden Reste der Verteidigungsbastion Rivellino wurden möglicherweise von Leonardo da Vinci projektiert[30][28]

Im Castello Visconteo ist das städtische Museum mit seiner archäologischen Sammlung untergebracht[31]

Kirchen

Die Pfarrkirche San Antonio Abate ist ein grosser, einschiffiger Bau; der heutige stammt von 1664[32] Die Kirche Maria Assunta oder Chiesa Nuova von 1636 enthält eine der bedeutendsten Stuckdekorationen des Barocks im Tessin[33] Die an das ehemalige Franziskanerkloster angebaute Kirche San Francesco ist eine dreischiffige Basilika und stellt ein eindrucksvolles Beispiel der Bettelordensarchitektur dar[34] Die Kirche Santa Caterina wurde im 17. Jahrhundert nahezu neu gebaut und weist raffinierte Stuckaturen des 18. Jahrhunderts auf. Santi Rocco e Sebastiano war früher Sitz der Kapuziner und wurde 1604 geweiht.

Häuser

Zahlreiche grosse Häuser erinnern an die aristokratischen Geschlechter Locarnos. Die Casa Rusca (heute kommunale Gemäldegalerie) ist ein Palazzo aus dem 18. Jahrhundert mit einem Innenhof mit Loggia. Der Palazzo Rusca-Bellerio stammt in seiner heutigen Form aus dem 16. bis 18. Jahrhundert und weist im Obergeschoss ornamentale Dekorationsmalerei auf. Die Casa dei Canonici aus dem 16. und 17. Jahrhundert hat eine Strassenfassade mit Stuckaturen. Die Casorella ist ein imposanter Herrschaftsbau aus dem späten 16. Jahrhundert, in den mittelalterliche Mauerteile des Castello Visconteo einbezogen sind. Der Palazzo Franzoni präsentiert sich als eleganter Barockbau des 17. Jahrhunderts. Die Casa dei Negromanti ist ein grosses Baugeviert mittelalterlichen Ursprungs und hat ihren Namen von dem im 18. Jahrhundert hier wohnhaft gewesenen Giovan Battista Orelli, genannt il Negromante («der Zauberer»). Das im Eingangsbereich angebrachte, in der Mitte des 16. Jahrhunderts gemalte Schweizerkreuz ist eine der ältesten Darstellungen des Schweizer Wappens[35]

Kultur, Museen und Kunstgalerien

  • Museo civico e archeologico im Castello Visconteo
  • Teatro di Locarno[36]
  • Pinacoteca Comunale in der Casa Rusca[37] (Associazione Amici di Casa Rusca)[38]
  • Ghisla Art Collection[39]
  • Fondazione Marguerite Arp[40]
  • Fondazione Remo Rossi[41]
  • Archivio Ivan Bianchi[42]
  • Istituto Ricerche Solari Locarno (IRSOL)[43]
  • Ticino Film Commission beim Palazzo Marcacci (Gemeindehaus)[44]

Veranstaltungen

  • Locarno Festival: Das Festival findet seit 1946 jedes Jahr im August statt. Der beste Spielfilm im offiziellen Wettbewerb wird mit dem Goldenen Leopard (italienisch Pardo d’Oro) prämiert. Es ist das kleinste der grossen Filmkunstfestivals mit Weltbedeutung (A-Kategorie-Festival)[45]
  • Moon and Stars: Ein Musikfestival auf der Piazza Grande. Es umfasst Auftritte von Interpreten der internationalen Pop- und Rockmusik[46][47]
  • Locarno Folk[48]
  • Locarno on Ice[49]

Sport

Tourismus

Städtepartnerschaften

Locarno unterhält Partnerschaften mit folgenden Städten:[58]

  • Belgien Brügge, Belgien, seit 1954
  • FrankreichFrankreich Nizza, Frankreich, seit 1954
  • Deutschland Nürnberg, Deutschland, seit 1954
  • ItalienItalien Venedig, Italien, seit 1954
  • ItalienItalien Montecatini, Italien, seit 1964
  • Tschechien Karlovy Vary, Tschechische Republik, seit 1965
  • Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Lompoc, Kalifornien, USA, seit 1972
  • ItalienItalien Urbino, Italien, seit 1976/78
  • Schweiz Vevey, Schweiz, seit 1981/83
  • Georgien Gagra, Georgien, seit 1987

Persönlichkeiten

In Locarno lässt Heinrich von Kleist seine Novelle Das Bettelweib von Locarno spielen.

Literatur

Geschichte
Kunstgeschichte
Commons: Locarno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023
  5. a b Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Huber, Frauenfeld 2005, ISBN 3-7193-1308-5, S. 538 f.
  6. Material des Sprachatlasses der deutschen Schweiz; vgl. Adolfo Janner u. a.: 700 anni Bosco Gurin. Grassi, Bellinzona 1956, S. 460.
  7. Der Reis, die Schweiz und die Klimaerwärmung. In: gastrofacts.ch. Terreni alla Maggia SA. Weingut und Landwirtschaftsbetrieb, abgerufen am 18. März 2017.
  8. Aldo Crivelli: Tomba romana a Locarno. In: Rivista Storica Ticinese. 9. Jg., Nr. 1–6, Januar–Dezember 1946. Istituto Editoriale Ticinese, Bellinzona 1946, ZDB-ID 2005308-3, S. 1221.
  9. Giuseppe Chiesi: Visconti (Herzöge). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 4. November 2014.
  10. Rudolf Pfister: Um des Glaubens willen. Die evangelischen Flüchtlinge von Locarno und ihre Aufnahme zu Zürich im Jahre 1555. Evangelischer Verlag, Zollikon 1955, S. 14.
  11. Mark Taplin: The Italian Reformers and the Zurich Church, c. 1540–1620. St. Andrews Studies in Reformation History, Routledge, 2017, ISBN 978-1-351-88729-8.
  12. Rudolf Pfister: Die Reformationsgemeinde Locarno, 1540–1555. In: Zwingliana. 10, 1955, S. 161–181.
  13. Anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums 2017 wurde vom Theologen Paul Steinmann ein Theaterprojekt erarbeitet, zu dem Stefano Nicastro die Musik beigesteuert und Remo Sangiorgio die Regie geführt hat. Das zweisprachige Spiel über das Exil der reformierten Gemeinde Locarno heisst L’espulsione – die Vertreibung und basiert auch auf der Schrift Dunos Von der Verfolgung der Locarnesi von 1602; siehe auch Paul Steinmann: L’espulsione – Una pièce sull’esilio della communità dei riformati locarnesi nel 1555. Die Vertreibung – Ein Spiel über das Exil der reformierten Gemeinde von Locarno im Jahre 1555. Associazione R500 (Memento vom 10. Oktober 2017 im Internet Archive). In: riforma500teatro.ch.
  14. a b c Virgilio Gilardoni: I monumenti d’arte e di storia del Canton Ticino, Locarno e il suo circolo (Locarno, Solduno, Muralto e Orselina) (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 60). Band I. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Birkhäuser Verlag, Basel 1972, OCLC 42283347.
  15. Locarno – Reformationsstädte Europas. Die Vertreibung. In: reformation-cities.org/cities. abgerufen am 14. Januar 2018.
  16. Paolo Tognina: Locarno città della Riforma. Il ricordo della Riforma sulle rive del Verbano. In: rsi.ch, Segni dei Tempi, RSI 1, Lugano 15. April 2017, abgerufen am 14. Januar 2018.
  17. a b c d e f g h i j k l Rosanna Janke, Rodolfo Huber: Locarno (Gemeinde). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 13. Oktober 2009.
  18. Consiglio comunale. Città di Locarno, abgerufen am 29. Oktober 2016 (italienisch).
  19. Alain Scherrer, Stadtpräsident. In: locarno.ch, abgerufen am 14. Januar 2018.
  20. Elezioni Federali 2019. Abgerufen am 21. August 2020.
  21. Bundesamt für Statistik: NR - Ergebnisse Parteien (Gemeinden) (INT1). In: Eidgenössische Wahlen 2019 | opendata.swiss. 8. August 2019, abgerufen am 20. August 2020.
  22. Navigazione Lago Maggiore. In: navigazionelaghi.it, abgerufen am 14. Januar 2018.
  23. Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung. Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
  24. Kunstführer durch die Schweiz. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Bern 2005, S. 591–593.
  25. Kunstführer durch die Schweiz. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Bern 2005, S. 601.
  26. Zentrum der Stadt. In: ticino.ch.
  27. Castello Visconteo
  28. a b Elfi Rüsch, Riccardo Carazzetti: Locarno. Das Schloss und die Casorella (= Schweizerische Kunstführer. Serie 72, Nr. 711). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GKS. Bern 2002, ISBN 3-85782-711-4 (italienisches Original ebenda 2001).
  29. Kunstführer durch die Schweiz. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Bern 2005, S. 600 f.
  30. Das Rivellino von Locarno – Militärarchitektur vielleicht von Leonardo da Vinci?
  31. Museo civico e archeologico.
  32. Gesamter Abschnitt nach: Kunstführer durch die Schweiz. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Bern 2005, S. 594–605 passim.
  33. Kirche Santa Maria Assunta und Chorherrenhaus
  34. Kirche San Francesco
  35. Gesamter Abschnitt nach: Kunstführer durch die Schweiz. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Bern 2005, S. 594–605 passim.
  36. Pierre Lepori: Teatro di Locarno, Locarno TI. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz – Dizionario Teatrale Svizzero. Band 3, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 1809–1811. (italienisch); siehe auch die Website des Theaters.
  37. Pinacoteca Comunale Casa Rusca
  38. Associazione Amici di Casa Rusca
  39. Ghisla Art Collection
  40. Fondazione Marguerite Arp
  41. Fondazione Remo Rossi
  42. Archivio Ivan Bianchi
  43. Istituto Ricerche Solari Locarno
  44. Ticino Film Commission
  45. Filmfestival von Locarno. In: ticino.ch, abgerufen am 19. März 2017.
  46. Moon and Stars
  47. Moon and Stars. In: ticino.ch.
  48. Locarno Folk. In: ticino.ch.
  49. Locarno on Ice. In: ticino.ch.
  50. Football Club Locarno
  51. FC Aramaici-Suryoye (Memento vom 17. Juli 2014 im Internet Archive). In: football.ch.
  52. Associazione Sportiva Lusitanos.
  53. Football Club Makedonija Locarno.
  54. Associazione Sportiva Portoghesi Locarno (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive). In: football.ch.
  55. Triathlon Locarno. In: ticino.ch, abgerufen am 19. März 2017.
  56. Ascona-Locarno Run.
  57. Camping Delta auf ethorama.library.ethz.ch/de/node
  58. Città di Locarno – Gemellaggi. In: locarno.ch, abgerufen am 29. Oktober 2018.