In der Liste der Pflichtspiele zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund sind alle Pflichtspiele zwischen den ersten Männermannschaften der deutschen Fußballvereine FC Bayern München und Borussia Dortmund aufgeführt. Häufig wird im Zusammenhang mit den Begegnungen vom Deutschen Clásico bzw. Deutschen Klassiker gesprochen. International findet insbesondere die Bezeichnung Der Klassiker Verwendung.

Das erste Aufeinandertreffen fand am 2. Januar 1966 in der Qualifikation zum DFB-Pokal 1965/66 statt. Die Bayern gewannen im heimischen Grünwalder Stadion mit 2:0. Bis Anfang der 1990er Jahre war das Duell eher eine Begegnung unter vielen in der Bundesliga. Der FC Bayern spielte meist um die Meisterschaft, während sich der BVB häufig zwischen Tabellenmittelfeld und Abstiegskampf bewegte. Für den Leistungsanstieg der Dortmunder waren u. a. die aus Italien geholten Legionäre Andreas Möller, Jürgen Kohler, Stefan Reuter und Júlio César (alle Juventus Turin) sowie Matthias Sammer (Inter Mailand) verantwortlich. Mit der Borussia wuchs ein Konkurrent des FC Bayern um die Vorherrschaft im deutschen Fußball und es waren die Anfänge des sogenannten Deutschen Clásico, wie man ihn heute kennt. Mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund stehen sich die erfolgreichsten Mannschaften der Fußball-Bundesliga gegenüber. Seit 2010 wurde in jeder Saison entweder München oder Dortmund deutscher Meister. Im DFB-Pokal traf man seit 2008 insgesamt acht Mal, davon vier Mal im Endspiel und zwei Mal im Halbfinale, aufeinander. Einer der Höhepunkte in der Geschichte des Klassikers war das Endspiel in der UEFA Champions League 2013 in Londoner Wembley-Stadion. Das Duell endete mit einem 2:1-Sieg des FC Bayern durch ein Tor von Arjen Robben in der 89. Minute. Das Spiel sahen in Deutschland 21,61 Mio. Fernsehzuschauer (Marktanteil 61,9 %), ein Rekord für Champions-League-Spiele in Deutschland.^[1] Die Duelle der beiden Clubs werden in mehr als 200 Länder übertragen.^[2]

In der Saison 2022/23 kam es zu einem dramatischen Kampf bis zum letzten Spieltag um die Meisterschaft. Am vorletzten Spieltag verlor der Tabellenführer FC Bayern zu Hause mit 1:3 gegen den RB Leipzig. Der BVB wiederum gewann beim FC Augsburg mit 3:0 und übernahm mit zwei Punkten Vorsprung die Tabellenspitze. Am 34. Spieltag musste der FC Bayern zum Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln, während Dortmund zu Hause den 1. FSV Mainz 05 erwartete. Der BVB musste sein Heimspiel gewinnen, da der FC Bayern über das deutlich bessere Torverhältnis von + 53 gegenüber Dortmund mit + 39 verfügte. Dortmund verlor am 3. Spieltag zu Hause in der Nachspielzeit gegen Werder Bremen nach 2:0-Führung mit 2:3.^[3] Ein 2:2-Unentschieden am 9. Spieltag gegen den FCB kam hinzu. Alle weiteren Heimspiele gewann der BVB.^[4] Seit dem Spiel im August 2022 war Dortmund zu Hause ungeschlagen und war vor dem Saisonfinale Favorit auf den Titel. Mainz lag aber nach 24 Minuten durch Andreas Hanche-Olsen und Karim Onisiwo mit 2:0 in Führung. Zwischendurch vergab Sébastien Haller in der 19. Minute einen Elfmeter zum möglichen Ausgleich. Bayern München ging schon in der 8. Minute durch Kingsley Coman in Führung, was den Druck auf den BVB erhöhte. Ein Treffer von Leroy Sané in der 45. Minute für den FCB wurde aufgrund eines zuvor von Sané begangenen Handspiels annulliert. In der 69. Minute verkürzte der Dortmunder Raphaël Guerreiro zum 1:2 für die Schwarz-Gelben. Köln erhielt in der 81. Minute einen Elfmeter, den Dejan Ljubičić zum 1:1 verwandelte und die Dortmunder wieder hoffen ließ. In der 89. Minute erzielte der nur vier Minuten zuvor eingewechselte Jamal Musiala das 2:1 für die Bayern.^[5] Niklas Süle traf für den BVB in der 90. + 6 nur noch zum 2:2.^[6] Da beide Mannschaften punktgleich waren, wurde der FC Bayern München durch den Treffer in der vorletzten Minute und das bessere Torverhältnis zum elften Mal in Folge deutscher Fußballmeister (insgesamt die 33. Meisterschaft).^[7][8]

In der Saison 2023/24 mussten die Bayern am 27. Spieltag ihr Heimspiel gegen den BVB unbedingt gewinnen, um gegen den bereits 10 Punkte vor ihnen liegenden Spitzenreiter Bayer Leverkusen noch Chancen im Meisterschaftsrennen zu wahren. Dortmund gewann jedoch das Auswärtsspiel in München durch Tore von Adeyemi und Ryerson mit 2:0. Nach dem Spiel gratulierte Bayerns Trainer Tuchel den Leverkusenern zur Meisterschaft.^[9]

Der Begriff Clásico bezieht sich auf El Clásico, die Begegnungen zwischen den spanischen Topclubs Real Madrid und dem FC Barcelona. Der Deutsche Clásico hat, im Vergleich zum Old Firm in Glasgow (seit 1890), zum El Clásico (Anfang der 1900er Jahre) oder zum Frankenderby zwischen dem 1. FC Nürnberg und der SpVgg Greuther Fürth (früher: SpVgg Fürth), mit über 260 Begegnungen das am häufigsten ausgetragene Fußballderby Deutschlands, eine weniger lange Tradition. In einem Derby geht die Brisanz nicht nur von der räumlichen Nähe zweier Vereine aus einer Stadt, wie beim Derby della Madonnina in Mailand, aus. Beim Old Firm zwischen den Glasgow Rangers und Celtic Glasgow hat die Rivalität auch religiöse Hintergründe. Die Rangers sind der Club der Protestanten, wogegen Celtic von katholischen Einwanderern aus Irland gegründet wurde. Im El Clásico ist neben der sportlichen Rivalität auch die Politik im Spiel. Es stehen sich mit Madrid die Hauptstadt Spaniens und Barcelona, als Metropole des nach Eigenständigkeit strebenden Kataloniens, gegenüber. Als Deutscher Clásico könnten eher die Duelle zwischen dem FC Bayern und Borussia Mönchengladbach zu sehen sein. Der Begriff geht hauptsächlich auf die Verwendung in den Medien zurück.^[10]

Für Spiele, die im Elfmeterschießen entschieden wurden, zählt der Spielstand nach 120 Minuten. Im DFL-Supercup geht das Ergebnis nach 90 Minuten in die Statistik ein, da direkt ein Elfmeterschießen ohne vorherige Verlängerung durchgeführt wird.

Stand: 30. März 2024	FC Bayern München	–	Borussia Dortmund

• Insgesamt: Der FC Bayern München lag 46 Mal vor Borussia Dortmund in der Tabelle. Die Borussia konnte sich neun Mal vor dem FC Bayern platzieren. (Stand: Saisonende 2023/24).

• Am 16. Spieltag der Bundesliga-Saison 1971/72 besiegte der FC Bayern die Schwarz-Gelben mit 11:1. Es ist die zweithöchste Niederlage des BVB in der Bundesliga, bis zum letzten Spieltag 1977/78, als man von Borussia Mönchengladbach in Düsseldorf mit 12:0 besiegt wurde. Dortmund stieg als 17. der Tabelle ab und stieg 1976/77 wieder auf.
• Eine der kuriosesten Szenen ereignete sich am ersten Spieltag der Saison 1986/87. Der aus Mönchengladbach gekommene Stürmer Frank Mill lief nach einer misslungenen Abseitsfalle allein auf das Tor des FC Bayern zu und spielte Torhüter Jean-Marie Pfaff aus. Als Mill den Ball freistehend aus kurzer Distanz ins leere Tor einschießen wollte, überlegte er kurz und wollte mit einem Trick den Treffer erzielen. Dadurch traf er nur den Pfosten.^[11][12]
• Am 3. April 1999 fand eine der denkwürdigsten Partien der beiden Clubs statt. Der Hauptakteur war der FCB-Torhüter Oliver Kahn. Vor dem Spiel wurden, wie so oft in Dortmund, Bananen von der Südtribüne in Kahns Strafraum geworfen. Schon nach 32 Minuten lag der Tabellenführer aus München (14 Punkte Vorsprung) mit 0:2 durch Heiko Herrlich zurück. Der BVB war Vierter und kämpfte um einen Platz in der UEFA Champions League. Vier Minuten nach dem 0:2 wurde Sammy Kuffour vom Platz gestellt. Am zweiten Treffer war Kahn auch nicht ganz unschuldig. Bei einer Aktion im Strafraum geraten Kahn und Herrlich leicht aneinander. Dabei versuchte Kahn andeutungsweise Herrlich wie ein Vampir in den Hals zu beißen. Wenige Minuten später kam es zu einer weiteren spektakulären Szene. Kahn fing einen aufs Tor kommenden Ball früh ab, lief durch und sprang mit gestrecktem Bein in Kung-Fu-Haltung in Richtung des BVB-Stürmers Stéphane Chapuisat. Kahn verfehlte Chapuisat nur knapp. Für Kahn blieben beide Aktionen folgenlos. Er bekam nicht einmal eine gelbe Karte. Nachdem Stefan Reuter in der 51. Minute das Feld wegen einer gelb-roten Karte verlassen musste, herrschte wieder zahlenmäßiger Gleichstand bei den Akteuren. Der FCB konnte durch Alexander Zickler (58. Min.) und Carsten Jancker (63. Min.) den 0:2-Rückstand noch zum 2:2 ausgleichen.^[13]
• Im Bundesligaspiel am 7. April 2001 in Dortmund wurden drei Spieler (zwei Mal Rot und einmal Gelb-Rot) des Feldes verwiesen. Es gab weitere zehn Gelbe Karten. Die insgesamt 13 Karten in einem Spiel sind bis heute Liga-Rekord.
• Am 9. November 2002 wurde Torhüter Jens Lehmann in der 66. Minute des Feldes verwiesen. Da die Dortmunder ihr Wechselkontingent ausgeschöpft hatten, musste Stürmer Jan Koller ins Tor. Er musste keinen Treffer hinnehmen, aber die 1:2-Niederlage konnte dies nicht verhindern.^[14]
• Christian Nerlinger spielte von 1993 bis 1998 bei Bayern und wechselte dann zum BVB. Schon sein Vater Helmut Nerlinger, gebürtiger Münchner, spielte in den 1970er Jahren bei beiden Clubs. Sein Sohn wurde während seiner Zeit in Dortmund (1972–1978) geboren.

Name	Position	FC Bayern München	Borussia Dortmund
Deutschland Emre Can	Abwehr/Mittelfeld	2012–2013	2020–
Deutschland Torsten Frings	Mittelfeld	2004–2005	2002–2004
Deutschland Markus Feulner	Mittelfeld	2001–2003	2009–2011
Deutschland Mario Götze	Mittelfeld/Sturm	2013–2016	2009–2013 2016–2020
Portugal Frankreich Raphaël Guerreiro	Mittelfeld/Sturm	2023–	2016–2023
Deutschland Thomas Helmer	Abwehr	1992–1999	1986–1992
Deutschland Mats Hummels	Abwehr	2006–2009 2016–2019	2008–2016 2019–2024
Deutschland Jürgen Kohler	Abwehr	1989–1991	1995–2002
Kroatien Robert Kovač	Abwehr	2001–2005 2018–2019 (Co-Trainer)	2007–2009
Polen Robert Lewandowski	Sturm	2014–2022	2010–2014
Deutschland Christian Nerlinger	Mittelfeld	1993–1998	1998–2001
Deutschland Helmut Nerlinger	Abwehr/Sturm	1969–1970	1972–1978
Kroatien Ivan Perišić	Mittelfeld/Sturm	2019–2020	2011–2013
Deutschland Stefan Reuter	Abwehr/Mittelfeld	1988–1991	1992–2004 2004–2005 (Teammanager)
Deutschland Sebastian Rode	Mittelfeld	2014–2016	2016–2018
Deutschland Michael Rummenigge	Mittelfeld	1981–1988	1988–1993
Osterreich Marcel Sabitzer	Mittelfeld/Sturm	2021–2023	2023–
Deutschland Helmut Schmidt	Mittelfeld	1967–1970	1972–1974
Deutschland Toni Schumacher	Tor	1991–1992	1995–1996
Deutschland Burkhard Segler	Mittelfeld/Sturm	1973	1973–1979
Deutschland Niklas Süle	Abwehr	2017–2022	2022–
Deutschland Jürgen Wegmann	Sturm	1987–1989	1984–1986 1989–1992

Nachfolgend werden die Personen aufgeführt, die bei einem Verein als Profispieler und beim jeweils anderen als Funktionär oder bei beiden Vereinen als Funktionär tätig waren.

Name	FC Bayern München	Borussia Dortmund
Ungarn Pál Csernai	1978–1983	1985–1986
Deutschland Ottmar Hitzfeld	1998–2004 2007–2008	1991–1997
Deutschland Udo Lattek	1970–1975	1979–1981 2000
Deutschland Otto Rehhagel	1995–1996	1976–1978
Deutschland Erich Ribbeck	1992–1993	1984–1985
Deutschland Matthias Sammer	2012–2016	1993–1998 2000–2004 2018–
Deutschland Toni Schumacher	1993–1994	1995–1998
Deutschland Reinhard Saftig	1979–1984	1984–1988
Deutschland Thomas Tuchel	2023–2024	2015–2017
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Branko Zebec	1968–1970	1981–1982

Commons: FC Bayern München – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Commons: Borussia Dortmund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• bundesliga.com: Klassiker von A bis Z: Alles zu Dortmund gegen Bayern
• fcbayern.com: Offizielle Website des FC Bayern München
• bvb.de: Offizielle Website von Borussia Dortmund
• ran.de: Bayern vs. Dortmund: Der deutsche Clasico
• wz.de: Diese Spieler kickten für Bayern und den BVB
• rp-online.de: Diese Spieler wechselten zwischen dem BVB und Bayern