Leichtathletik-Europameisterschaften 2018/4 × 100 m der Frauen

Disziplin4-mal-100-Meter-Staffel der Frauen
StadtDeutschland Berlin
OrtOlympiastadion Berlin
Teilnehmerinnen15 Staffeln mit 61 Athletinnen
Wettkampfphase12. August 2018 (Vorläufe/Finale)
Medaillengewinnerinnen
Gold GoldVereinigtes Konigreich Großbritannien
Silbermedaillen SilberNiederlande Niederlande
Bronzemedaillen BronzeDeutschland Deutschland
Das Berliner Olympiastadion am 9. August 2018

Der 4-mal-100-Meter-Staffel der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 fand am 12. August im Olympiastadion in der deutschen Hauptstadt Berlin statt.

Es siegte die Staffel aus Großbritannien mit Asha Philip, Imani Lansiquot, Bianca Williams und Dina Asher-Smith sowie der im Vorlauf außerdem eingesetzten Daryll Neita.
Das Team der Niederlande gewann die Silbermedaille in der Besetzung Dafne Schippers, Marije van Hunenstijn, Jamile Samuel und Naomi Sedney.
Bronze errang Deutschland (Lisa Marie Kwayie, Gina Lückenkemper, Rebekka Haase, Tatjana Pinto).

Auch die im Vorlauf für Großbritannien eingesetzte Läuferin erhielt eine Goldmedaille. Die erreichten Bestleistungen standen dagegen nur den tatsächlich laufenden Athletinnen zu.

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord40,82 sVereinigte Staaten USA
(Tianna Madison, Allyson Felix,
Bianca Knight, Carmelita Jeter)
OS London, Großbritannien10. August 2012[1]
Europarekord41,37 sDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR
(Silke Gladisch, Sabine Rieger,
Ingrid Auerswald, Marlies Göhr)
Canberra, Australien6. Oktober 1985[2]
Meisterschaftsrekord41,68 sDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR
(Silke Möller, Katrin Krabbe,
Kerstin Behrendt, Sabine Günther)
EM Split, Jugoslawien (heute Kroatien)1. September 1990

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte die Europameisterstaffel aus Großbritannien in der Besetzung Asha Philip, Imani Lansiquot, Bianca Williams und Dina Asher-Smith im Finale mit 41,88 s, womit das Quartett eine neue Weltjahresbestleistung aufstellte. Die Läuferinnen blieben damit genau zwei Zehntelsekunden über dem Rekord. Zum Europarekord fehlten 51 Hundertstelsekunden, zum Weltrekord 1,06 Sekunden.
Bereits im ersten Vorlauf hatte das britische Team (Asha Philip, Imani Lansiquot, Bianca Williams, Daryll Neita) mit 42,19 s eine neue europäische Jahresbestleistung erreicht.

Rekordverbesserungen

Es wurden zwei neue Landesrekorde aufgestellt:

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NRNationaler Rekord
WLWeltjahresbestleistung
ELEuropajahresbestleistung
SBSaisonbestleistung

Vorläufe

Aus den beiden Vorläufen qualifizierten sich die jeweils drei Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die zwei Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Finale.

Lauf 1

Dritter und letzter Wechsel im ersten Vorlauf:
Polen – Martyna Kotwiła auf Ewa Swoboda (li.)
Niederlande – Jamile Samuel auf Naomi Sedney (Mi.)
Großbritannien – Bianca Williams auf Daryll Neita (re.)

12. August 2018, 19:20 Uhr MESZ

PlatzBahnLandAthletinnenZeit (s)
12Vereinigtes Konigreich Großbritannien42,19 EL
23Niederlande Niederlande42,62 SB
38Frankreich Frankreich43,06 SB
44Polen Polen43,20 SB
57Spanien Spanien43,38
65Ungarn Ungarn44,15
76Griechenland Griechenland44,48 SB

Lauf 2

12. August 2018, 19:28 Uhr MESZ

PlatzBahnLandAthletinnenZeit (s)
16Deutschland Deutschland42,34
28Schweiz Schweiz42,62
32Italien Italien43,74
43Irland Irland43,80 NR
51Ukraine Ukraine43,90 SB
67Danemark Dänemark44,09 NR
75Tschechien Tschechien44,12 SB
84Schweden Schweden44,51 SB

Finale

12. August 2018, 21:20 Uhr MESZ

Im Finale gab es nur eine Besetzungsänderung gegenüber den Vorläufen:

  • Großbritannien – Dina Asher-Smith lief anstelle von Daryll Neita.
Zieleinlauf der Staffeln auf den Bahnen 3 bis 5:
Großbritannien – Dina Asher-Smith (re.) – Pl. 1
Niederlande – Naomi Sedney (Mi.) – Pl. 2
Schweiz – Salomé Kora (li.) – Pl. 4
Die Silberstaffel aus den Niederlanden (v. l. n. r.): Jamile Samuel, Dafne Schippers, Marije van Hunenstijn, Naomi Sedney
PlatzBahnLandAthletinnenZeit (s)
3Vereinigtes Konigreich Großbritannien

0im Vorlauf außerdem:

41,88 WL
4Niederlande Niederlande42,15 SB
6Deutschland Deutschland42,23 SB
45Schweiz Schweiz42,30
58Frankreich Frankreich43,10
61Polen Polen43,34
77Italien Italien43,42 SB
82Spanien Spanien43,54

Klar favorisiert war die Staffel aus Großbritannien. Die Britinnen hatten bei den letzten Weltmeisterschaften (Platz zwei) und den Olympischen Spielen 2016 (Platz drei) die jeweils beste Mannschaft aus Europa gestellt. Sie hatten außerdem ohne ihre beste Sprinterin Dina Asher-Smith die schnellste Vorlaufzeit erzielt. Die Hauptkonkurrentinnen für Großbritannien kamen aus den Niederlanden und aus Deutschland. Das niederländische Team trat als Europameister von 2016 an, die Deutschen hatten bei den letzten Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen jeweils als zweitbeste europäische Staffel hinter den Britinnen abgeschnitten. Ebenfalls zu beachten waren die Schweizerinnen mit der starken Mujinga Kambundji.

Nach einem starken Auftritt der deutschen 100-Meter-Vizeeuropameisterin Gina Lückenkemper auf der Gegengeraden lag die deutsche Staffel bei Streckenhälfte knapp vorn. Beim letzten Wechsel war dieser Vorsprung allerdings aufgebraucht. Es begann ein ganz enges Rennen der Schlussläuferinnen auf der Zielgeraden. Hauchdünn führten die Schweizerinnen nach einem starken Kurvenlauf durch Kambundji. Fast gleichauf folgten die Niederlande, Deutschland und Großbritannien. Die britische Doppeleuropameisterin auf beiden Sprintstrecken Dina Asher-Smith erlief eine sichere Goldmedaille für ihr Team. Bis zum Schluss waren die weiteren Platzierungen stark umkämpft. Schließlich setzte sich Naomi Sedney durch und gewann Silber für die Niederlande mit acht Hundertstelsekunden Vorsprung. Rebekka Haase rettete mit einem guten Auftritt Bronze für Deutschland und lag im Ziel sieben Hundertstelsekunden vor der Schweizerin Salomé Kora. Die Abstände zu den weiteren Staffeln waren größer. Frankreich folgte auf Rang fünf vor Polen und Italien. Spanien belegte den achten Platz.

Dina Asher-Smith gewann damit ihre dritte Goldmedaille bei diesen Europameisterschaften.

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), 4x100 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 29. März 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, 4 × 100 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 29. März 2023