Johannes Voorhout

Johannes Voorhout (Jacobus Houbraken, 1721)

Johannes Voorhout (* 11. November 1647 in Uithoorn; † 25. August 1717[1][2] in Amsterdam) war ein niederländischer Maler.

Leben und Wirken

Johann Voorhout: Häusliche Musikszene, 1674. Abgebildet sind Johann Adam Reincken (am Cembalo) und vermutlich Dieterich Buxtehude (an der Gambe), eventuell auch Johann Philipp Förtsch. Hinten links im Bild steht vermutlich der Maler selbst.

Der Maler Johannes Voorhout war der Sohn des Amsterdamer Uhrmachermeisters Cornelis Voorhout. Fünf Jahre in Gouda standen am Anfang der Lehrzeit von Johannes Voorhout, weitere fünf Jahre in Amsterdam bei Johannes van Noort folgten. 1670 heiratete Voorhout in Amsterdam. In den nächsten Jahren wirkte er in Hamburg. 1707 übersiedelte er wieder nach Amsterdam, wo er 1717 starb. Voorhout gilt als typischer Repräsentant der Amsterdamer Historienmalerei am Ende des 17. Jahrhunderts. Er schuf auch Genrestücke im Stil von Caspar Netscher und Gerard ter Borch. In den Sammlungsbeständen des Amsterdamer Rijksmuseum befinden sich ein großes Gemälde Voorhouts und drei kleine Werke, die der Maler für das Puppenhaus von Petronella Oortman schuf. Sein Gemälde Häusliche Musikszene von 1674 befindet sich im Museum für Hamburgische Geschichte. Das Bild – eine Allegorie der Freundschaft – zeigt nicht nur den Hamburger Organisten und Komponisten Johann Adam Reincken, sondern gilt auch als einziges Bild, das den Komponisten und Organisten Dieterich Buxtehude zeigt.

Literatur

  • Hermann Arthur Lier: Voorhout, Johannes. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 40, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 298.
  • Gisela Jaacks: Häusliche Musikszene von Johannes Voorhout – Zu einem neu erworbenen Gemälde im Museum für Hamburgische Geschichte. In: Beiträge zur deutschen Volks- und Altertumskunde, 17 (1978), S. 56–59.
  • Christoph Wolff: Das Hamburger Buxtehude-Bild. Ein Beitrag zur musikalischen Ikonographie und zum Umkreis von Johann Adam Reinken. Ursprünglich in: Antjekathrin Graßmann, Werner Neugebauer (Hrsg.): 800 Jahre Musik in Lübeck. Schmidt-Römhild, Lübeck 1982, S. 64–79. Gekürzte Version in: Musik und Kirche 53 (1983), S. 8–19; Aktualisierte Fassung mit einem Nachwort 1988 in: Arnfried Edler und Heinrich W. Schwab (Hrsg.): Studien zur Musikgeschichte der Hansestadt Lübeck. Kieler Schriften zur Musikwissenschaft 31 (1989), S. 44–62.
  • Kerala J. Snyder: Dieterich Buxtehude: Organist in Lübeck. Schirmer Books, New York 1987/1993, ISBN 0-02-873080-1 (551 Seiten); 2. überarbeitete und erweiterte Auflage (revised edition): University of Rochester Press, Rochester N.Y. 2007, ISBN 978-1-58046-253-2, (books.google.de). – Deutsch (Übersetzung der 2. Auflage): Dieterich Buxtehude. Leben, Werk, Aufführungspraxis. Bärenreiter, Kassel 2007, ISBN 978-3-7618-1836-7, S. 139ff.

Einzelnachweise

  1. Sterbeeintrag in der Amsterdamer Sterbeakte
  2. Eintrag auf Webseite des niederländischen Kunstinstitutes