Gut Kaldenhof

Gut Kaldenhof
Die Ruine von Gut Caldenhof von Westen

Die Ruine von Gut Caldenhof von Westen

Staat Deutschland
Ort Ostercappeln
Entstehungszeit 14. Jahrhundert
Burgentyp Niederungsburg, Motte?
Erhaltungszustand Ruine des letzten Herrenhauses
Ständische Stellung Niederadel
Geographische Lage 52° 20′ N, 8° 15′ OKoordinaten: 52° 20′ 0,3″ N, 8° 14′ 54,8″ O
Gut Kaldenhof (Niedersachsen)
Gut Kaldenhof (Niedersachsen)

Das Gut Kaldenhof ist ein wahrscheinlich aus einer Burganlage hervorgegangenes Rittergut südöstlich der Gemeinde Ostercappeln im Osten des Landkreises Osnabrück in Niedersachsen. Bedeutsam ist das Gut als Geburtsort von Ludwig Windthorst, dem führenden Politiker der Deutschen Zentrumspartei im Deutschen Kaiserreich, im Jahr 1812. Sein Vater verwaltete das Anwesen nebenamtlich.

Geschichte

Das Denkmal für Ludwig Windthorst

Eine vorangegangene Burganlage auf Gut Kaldenhof spiegelt sich nicht in der historischen Überlieferung wider. Im Jahre 1350 wird Gut Caldenhof als Lehen des Bistums Osnabrück erstmals urkundlich erwähnt. Das aus einem Meierhof entstandene Gut gehörte damals einem Arnold von Haverbeck. 1534 wurde der Amtmann zu Horstmar, Heidenreich Droste zu Vischering, mit dem Gut belehnt. Den Drostes zu Vischering auf Schloss Darfeld gehört das Gut noch heute.

Beschreibung

Das letzte Herrenhaus des Gutes Kaldenhof wurde im 17. Jahrhundert erbaut und 1910 niedergelegt. Heute existieren nur noch die Grundmauern des einstöckigen Gebäudes.

Auf einem Lageplan des Gutes Kaldenhof aus dem Jahr 1805 ist westlich des Ritterguts ein Hügel von ca. 100 m Durchmesser mit einem ungefähr 50 × 20 m großen, ovalen Plateau eingezeichnet. Dies entspricht dem Erscheinungsbild eines Mottenhügels. Das östlich gelegene Herrenhaus liegt mit drei Nebengebäuden auf einer umgräfteten, ungefähr quadratischen Insel. Möglicherweise ist es aus dem Wirtschaftshof der Motte entstanden. Die Gutsanlage selbst besaß zwei Vorburgen.

Plan von Gut Kaldenhof mit dem Mottenhügel im Jahr 1805

Literatur

  • Rudolf vom Bruch: Die Rittersitze des Fürstentums Osnabrück. F. Schöningh, Osnabrück 1930. Nachdrucke: Wenner, Osnabrück 1965, S. 262 f. (online UB Bielefeld); Wenner, Osnabrück 1982; Wenner, Osnabrück 2004, ISBN 3-87898-384-0.
  • Gerd-Ulrich Piesch: Verschwundene Turmhügelburgen im Osnabrücker Land auf alten Karten. In: Heimat-Jahrbuch für Osnabrück-Stadt und -Land 1987, S. 59–64.
  • Friedrich-Wilhelm Wulf, Wolfgang Schlüter, Archäologische Denkmale in der kreisfreien Stadt und im Landkreis Osnabrück (= Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens. Reihe B: Inventare Heft 2). Hahn, Hannover 2000, S. 462 f.

Weblinks

  • Eintrag von Stefan Eismann zu Kaldenhof bei Ostercappeln in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 12. August 2021.