„Volkshaus (Zürich)“ – Versionsunterschied

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→‎Geschichte: Nur Sitzplätze gibt es oben im Theatersaal (Galerie), unten kann der Saal je nachdem so oder so genutzt werden. Falls das Konzert, das dort gastiert, es nahe legt, unten Stehplätze anzubieten (statt Sitzplätze) haben mehr als 1200 Leute dort Platz. Mehr als 1600 Personen sind aber feuerpolizeilich so oder so nicht zugelassen (das wird auch immer mal wieder von der Feuerpolizei kontrolliert). Quelle: Gespräch mit dem Stiftungsratspräsidenten am 11.8.2018.
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Das Zürcher Volkshaus wurde 1910 als erstes alkoholfreies [[Volkshaus]] der [[Schweiz]] eröffnet. Im Gegensatz zu Volkshäusern in anderen Schweizer Städten standen nicht nur [[Gewerkschaft]]en und die [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|Sozialdemokratische Partei]] hinter der Gründung, sondern die Zusammensetzung der Initianten änderte sich in der zwanzigjährigen Gründungsphase mehrmals. Neben der [[Arbeiterbewegung]] engagierten sich auch [[Sozialreform]]er, die Stadt sowie die Gründerinnen des späteren [[ZFV-Unternehmungen|Zürcher Frauenverein]]s. Eine vorgängige Abstimmung über die Subventionierung der Stadt wurde 1906 mit einer Vorlage des Kunsthauses gekoppelt.
Das Zürcher Volkshaus wurde 1910 als erstes alkoholfreies [[Volkshaus]] der [[Schweiz]] eröffnet. Im Gegensatz zu Volkshäusern in anderen Schweizer Städten standen nicht nur [[Gewerkschaft]]en und die [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|Sozialdemokratische Partei]] hinter der Gründung, sondern die Zusammensetzung der Initianten änderte sich in der zwanzigjährigen Gründungsphase mehrmals. Neben der [[Arbeiterbewegung]] engagierten sich auch [[Sozialreform]]er, die Stadt sowie die Gründerinnen des späteren [[ZFV-Unternehmungen|Zürcher Frauenverein]]s. Eine vorgängige Abstimmung über die Subventionierung der Stadt wurde 1906 mit einer Vorlage des Kunsthauses gekoppelt.


Von Anfang an war das Volkshaus in der Rechtsform einer [[Stiftung (Schweiz)|Stiftung]] organisiert. Die wichtigsten Organe sind somit der Stiftungsrat und die Betriebskommission. Nach Fertigstellung des Gebäudes wurde es schnell zur zentralen Örtlichkeit der Zürcher Arbeiterbewegung. Zum Gebäude gehörten damals Badeanlagen im Untergeschoss, ein alkoholfreies Restaurant, Vortragssäle, Sitzungszimmer, diverse Gewerkschaftsbüros und Wohnungen. Der grosse Theatersaal mit rund 1200 Sitzplätzen wurde 1928 eingeweiht. Auf ein Gesuch hin wurde 1979 das Alkoholverbot aufgehoben. Seit 1939 befindet sich auch eine Buchhandlung in den Räumlichkeiten des Volkshauses. Gegründet wurde sie als Genossenschaftsbuchhandlung (GBZ). Die erste Geschäftsleiterin, Marthe Kauer, die die Buchhandlung bis 1974 führte, setzte einen Schwerpunkt im Sortiment auf Bereiche wie Pädagogik, Politik und Kinderbücher. Seit 1992 wird die Buchhandlung privat geführt. Die heutige "Buchhandlung im Volkshaus" versteht sich aber durchaus auch als gesellschaftskritische Fachbuchhandlung.<ref> Anna Locher in: Urs Kälin, Stefan Keller, Rebekka Wyler (Hg.), ''Hundert Jahre Volkshaus Zürich. Bewegung, Ort, Geschichte''. Hier und Jetzt Verlag, Baden 2010, S. 47/48.</ref>
Von Anfang an war das Volkshaus in der Rechtsform einer [[Stiftung (Schweiz)|Stiftung]] organisiert. Die wichtigsten Organe sind somit der Stiftungsrat und die Betriebskommission. Nach Fertigstellung des Gebäudes wurde es schnell zur zentralen Örtlichkeit der Zürcher Arbeiterbewegung. Zum Gebäude gehörten damals Badeanlagen im Untergeschoss, ein alkoholfreies Restaurant, Vortragssäle, Sitzungszimmer, diverse Gewerkschaftsbüros und Wohnungen. Der grosse Theatersaal mit rund 1200 Sitzplätzen (total 1600 Steh- und Sitzplätzen) wurde 1928 eingeweiht. Auf ein Gesuch hin wurde 1979 das Alkoholverbot aufgehoben. Seit 1939 befindet sich auch eine Buchhandlung in den Räumlichkeiten des Volkshauses. Gegründet wurde sie als Genossenschaftsbuchhandlung (GBZ). Die erste Geschäftsleiterin, Marthe Kauer, die die Buchhandlung bis 1974 führte, setzte einen Schwerpunkt im Sortiment auf Bereiche wie Pädagogik, Politik und Kinderbücher. Seit 1992 wird die Buchhandlung privat geführt. Die heutige "Buchhandlung im Volkshaus" versteht sich aber durchaus auch als gesellschaftskritische Fachbuchhandlung.<ref> Anna Locher in: Urs Kälin, Stefan Keller, Rebekka Wyler (Hg.), ''Hundert Jahre Volkshaus Zürich. Bewegung, Ort, Geschichte''. Hier und Jetzt Verlag, Baden 2010, S. 47/48.</ref>


== Heute ==
== Heute ==

Version vom 11. August 2018, 19:21 Uhr

Volkshaus Zürich, August 2007
Volkshaus Zürich, April 2014

Das Volkshaus Zürich ist ein multifunktionales Gebäude mit einem Konzertsaal als Herzstück sowie Restaurant, Sitzungszimmer, Veranstaltungsräumen, Sauna und Büros. Es liegt am Helvetiaplatz an der Kreuzung Ankerstrasse / Stauffacherstrasse.

Geschichte

Das Zürcher Volkshaus wurde 1910 als erstes alkoholfreies Volkshaus der Schweiz eröffnet. Im Gegensatz zu Volkshäusern in anderen Schweizer Städten standen nicht nur Gewerkschaften und die Sozialdemokratische Partei hinter der Gründung, sondern die Zusammensetzung der Initianten änderte sich in der zwanzigjährigen Gründungsphase mehrmals. Neben der Arbeiterbewegung engagierten sich auch Sozialreformer, die Stadt sowie die Gründerinnen des späteren Zürcher Frauenvereins. Eine vorgängige Abstimmung über die Subventionierung der Stadt wurde 1906 mit einer Vorlage des Kunsthauses gekoppelt.

Von Anfang an war das Volkshaus in der Rechtsform einer Stiftung organisiert. Die wichtigsten Organe sind somit der Stiftungsrat und die Betriebskommission. Nach Fertigstellung des Gebäudes wurde es schnell zur zentralen Örtlichkeit der Zürcher Arbeiterbewegung. Zum Gebäude gehörten damals Badeanlagen im Untergeschoss, ein alkoholfreies Restaurant, Vortragssäle, Sitzungszimmer, diverse Gewerkschaftsbüros und Wohnungen. Der grosse Theatersaal mit rund 1200 Sitzplätzen (total 1600 Steh- und Sitzplätzen) wurde 1928 eingeweiht. Auf ein Gesuch hin wurde 1979 das Alkoholverbot aufgehoben. Seit 1939 befindet sich auch eine Buchhandlung in den Räumlichkeiten des Volkshauses. Gegründet wurde sie als Genossenschaftsbuchhandlung (GBZ). Die erste Geschäftsleiterin, Marthe Kauer, die die Buchhandlung bis 1974 führte, setzte einen Schwerpunkt im Sortiment auf Bereiche wie Pädagogik, Politik und Kinderbücher. Seit 1992 wird die Buchhandlung privat geführt. Die heutige "Buchhandlung im Volkshaus" versteht sich aber durchaus auch als gesellschaftskritische Fachbuchhandlung.[1]

Heute

Das Volkshaus bietet mittlerweile Platz für diverse kulturelle Veranstaltungen, Konzerte, Plattenbörsen, Podiumsdiskussionen etc. In den Sälen und Sitzungszimmern, die insgesamt Platz für 2500 Personen bieten, gehen gemäss der Stiftung Volkshaus pro Jahr rund 400’000 Besucher ein und aus. In den Jahren 2006, 2007 und 2009 fanden zudem die Meisterfeiern des FC Zürich statt, nachdem dieser die Schweizermeisterschaft im Fussball gewonnen hatte. Das Team liess sich auf dem Balkon des Volkshauses feiern. Seit 2012 gibt es im Volkshaus ein Hamam. Stiftungsratspräsident der Volkshausstiftung ist seit 1996 der ehemalige Sektorleiter Gewerbe der Gewerkschaft Unia, Franz Cahannes.[2]

FCZ Meisterfeier 2009 auf dem Helvetiaplatz
Commons: Volkshaus, Zürich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Stefan Keller, Rebekka Wyler: Hundert Jahre Volkshaus Zürich. Bewegung, Ort, Geschichte. Hrsg.: Urs Kälin. Hier + Jetzt, Baden 2010, ISBN 978-3-03919-149-9.
  • Susanne Eigenheer: Bäder, Bildung, Bolschewismus: Interessenkonflikte rund um das Zürcher Volkshaus 1890 - 1920. Chronos, Zürich 1993, ISBN 3-905311-19-4 (Dissertation Universität Zürich 1992, 278 Seiten).

Einzelnachweise

  1. Anna Locher in: Urs Kälin, Stefan Keller, Rebekka Wyler (Hg.), Hundert Jahre Volkshaus Zürich. Bewegung, Ort, Geschichte. Hier und Jetzt Verlag, Baden 2010, S. 47/48.
  2. Urs Kälin, Stefan Keller, Rebekka Wyler (Hg.), Hundert Jahre Volkshaus Zürich. Bewegung, Ort, Geschichte. Hier und Jetzt Verlag, Baden 2010, S. 123.

Koordinaten: 47° 22′ 32,1″ N, 8° 31′ 37,9″ O; CH1903: 682210 / 247764