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'''Viola Roggenkamp''' (* [[15. April]] [[1948]] in [[Hamburg]]) ist eine [[Deutschland|deutsche]] [[Schriftsteller]]in und Publizistin. Sie beschäftigt sich besonders mit [[Feminismus|feministischen]], [[lesbisch]]en und jüdischen Themen. Theoretische Schwerpunkte ihrer Arbeit sind [[Familie]]ngeschichte und [[Erinnerungskultur]]. Roggenkamp betont ihr [[Judentum]].
'''Viola Roggenkamp''' (* [[15. April]] [[1948]] in [[Hamburg]]) ist eine [[Deutschland|deutsche]] [[Schriftsteller]]in und Publizistin.


== Leben und Werk ==
== Leben und Werk ==

Version vom 10. September 2018, 09:53 Uhr

Datei:Viola Roggenkamp auf dem Blauen Sofa.jpg
Viola Roggenkamp (2005) bei der Veranstaltung Das Blaue Sofa

Viola Roggenkamp (* 15. April 1948 in Hamburg) ist eine deutsche Schriftstellerin und Publizistin.

Leben und Werk

Roggenkamp stammt aus einer deutsch-jüdischen Familie. Sie wurde in Hamburg geboren, wohin ihre Eltern nach ihrer Flucht aus Nazi–Deutschland im Mai 1945 zurückgekehrt waren. Nach dem Studium der Psychologie, Philosophie und Musik unternahm Roggenkamp über mehrere Jahre ausgedehnte Reisen durch Asien und lebte eine Zeit lang in Indien sowie bis 1992 zwei Jahre in Israel. 1976 wurde sie freie Autorin der Wochenzeitung Die Zeit, für die sie über 25 Jahre regelmäßig schrieb. 1977 gehörte sie zum Gründungsteam der feministischen Zeitschrift Emma, für die sie bis 1992 als freie Reporterin tätig war. Bis 2004 war sie Autorin der taz. Seit 1990 schreibt sie für die Jüdische Allgemeine, seit 2016 auch für Cicero.

Roggenkamps 2004 erschienener autobiografischer Debütroman Familienleben[1] wurde zum Bestseller und in mehrere Sprachen übersetzt. Darin schildert die Protagonistin, die 13-jährige Fania, im Hamburg von 1967 den Alltag ihrer jüdisch-deutschen Familie. Jana Hensel schrieb im Spiegel: „Drei Jahrzehnte behielt Viola Roggenkamp ihr Romanprojekt für sich. Herausgekommen ist nun ein beinahe gespenstisch perfektes Buch. (…) Alle Personen werden souverän geführt, dramaturgisch klar und doch psychologisch widersprüchlich.“[2] Die Beziehung zwischen Schoa-Überlebenden und jüdischen Nachgeborenen in Deutschland ist auch das Thema ihrer Romane Die Frau im Turm (2009)[3] und Tochter und Vater (2011)[4] sowie des 2002 veröffentlichten Bandes Tu mir eine Liebe. Meine Mamme.[5] In 26 Begegnungen spricht Roggenkamp mit prominenten jüdischen Nachgeborenen in Deutschland über deren Mütter. Die Porträts waren zunächst in der Jüdischen Allgemeinen erschienen.

2005 löste Viola Roggenkamp kontroverse Reaktionen aus mit ihrem biographischen Essay über Erika Mann mit dem Titel Erika Mann. Eine jüdische Tochter. Über Erlesenes und Verleugnetes in der Frauengenealogie der Familie Mann-Pringsheim.[6] Dazu schrieb die Literaturwissenschaftlerin Ruth Klüger in der Literarischen Welt: „Die Autorin hat mit ihren Überlegungen zum deutsch-jüdischen Verhältnis in der kulturellen Elite mit nicht geringem Mut in ein Wespennest gestochen.“[7]

Werke

  • Von mir soll sie das haben? Sieben Porträts von Müttern lesbischer Töchter. Krug & Schadenberg, Berlin 1996, ISBN 3-930041-08-1.
  • Tu mir eine Liebe. Meine Mamme. Jüdische Frauen und Männer in Deutschland sprechen von ihrer Mutter. Mosse Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-935097-07-7 (Rezension).
  • Frau ohne Kind. Eine Tafelrunde. Gespräche und Geschichten. Europa Verlag, Hamburg 2004, ISBN 3-203-81512-5.
  • Mein Bild von ihm. Lesbische Frauen erzählen von ihren Vätern. Krug & Schadenberg, Berlin 2004, ISBN 3-930041-41-3.
  • Familienleben. (Roman, Arche, Zürich-Hamburg 2004, ISBN 3-7160-2325-6). Als Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16591-9.
  • Erika Mann. Eine jüdische Tochter. Über Erlesenes und Verleugnetes in der Familie Mann-Pringsheim. Arche-Verlag, Zürich 2005, ISBN 3-7160-2344-2 (Rezension von Tilmann Lahme in der FAZ).
  • Essay zu: Bertha Pappenheim (Übersetzung): Die Memoiren der Glückel von Hameln. Beltz, Weinheim und Basel 2005, ISBN 978-3-407-22169-8.
  • Katia Mann. Eine Jüdin, die keine Jüdin sein wollte. In: Gisela Dachs (Hrsg.): Jüdischer Almanach des Leo Baeck Instituts: Frauen. Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-633-54221-5 (Essay).
  • Tom, ich bin eine Gans. In: Ortrud Gutjahr (Hrsg.): Buddenbrooks von und nach Thomas Mann. Theater und Universität im Gespräch, Band 4. Königshausen & Neumann, Würzburg 2006 (Essay).
  • Die Frau im Turm. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-10-066064-0 (Roman).
  • Ich fahre da durch! In: Julia Franck (Hrsg.): Grenzübergänge. Autoren aus Ost und West erinnern sich. S. Fischer, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-10-022604-4 (Erzählung).
  • Tochter und Vater. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-10-066067-1 (Roman).
  • Deutsche Demenz. In: Jörg Bong (Hrsg.): Neue Rundschau, Heft 2/2013, S. Fischer, Frankfurt am Main 2013 (Essay).

Weiterführende Literatur

  • Michael Dallapiazza: Viola Roggenkamps Roman „Die Frau im Turm“. In: Edward Białek, Monika Wolting (Hrsg.): Kontinuitäten Brüche Kontroversen, Deutsche Literatur nach dem Mauerfall. Neisse, Dresden 2012, ISBN 978-3-86276-072-5

Einzelbelege

  1. LITERATUR: Im Garten ist die Welt zu Ende. In: Der Spiegel. Band 16, 10. April 2004 (spiegel.de [abgerufen am 26. August 2018]).
  2. Der Spiegel 16/2004, S. 174–177
  3. Ruth Klüger: Historischer Roman: Viola Roggenkamp besucht eine Frau im Turm. In: DIE WELT. 18. Juli 2009 (welt.de [abgerufen am 26. August 2018]).
  4. Hans-Jürgen Schings: Viola Roggenkamp: Tochter und Vater: Acht Jahre lang täglich ein Held Literatur. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 26. August 2018]).
  5. ZEIT ONLINE | Nachrichten, Hintergründe und Debatten. In: ZEIT ONLINE. (zeit.de [abgerufen am 26. August 2018]).
  6. Verdrängt – und doch stets anwesend. Abgerufen am 26. August 2018.
  7. Ruth Klüger: Verleugnetes Judentum. In: DIE WELT. 30. Dezember 2005 (welt.de [abgerufen am 26. August 2018]).