Villach

Wappen Karte
Wappen der Stadt Villach Österreichkarte, Position von Villach
Basisdaten
Bundesland: Kärnten
Bezirk: Villach-Stadt (VI)
Verwaltung: Statutarstadt
Fläche: 134,89 km²
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 501 m ü. NN
Einwohner: 57.612 (2002)
Bevölkerungsdichte: 428 Einwohner je km²
Postleitzahl: 9500
Vorwahl: 04242
Amtliche Gemeindekennzahl: 2 02 01
Stadtverwaltung: Rathausplatz 1
9500 Villach
Offizielle Website: www.villach.at
E-Mail-Adresse: service@villach.at
Politik
Bürgermeister: Helmut Manzenreiter (SPÖ)
Karte: Bezirk Villach Stadt in Kärnten
Kärnten Karte (Villach Stadt)

Villach [ˈfɪlax] (slowenisch: Beljak) ist die zweitgrößte Stadt Kärntens und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Österreich und im Alpen-Adria-Raum.

Geografie

Geografische Lage

Das Stadtgebiet liegt am westlichen Rand des Klagenfurter Beckens am Zusammenfluss der Drau mit der Gail.

Das Gemeindegebiet von Villach grenzt an bzw. umschließt mehrere Seen, darunter der Ossiacher See, Faaker See, Silbersee, Vassacher See, Magdalensee und der St. Leonharder See.

Stadtgliederung

Folgende Orte und Stadtteile gehören zu Villach:

  • Bogenfeld, Dobrova, Drautschen, Drobollach am Faaker See, Duel, Egg am Faaker See, Goritschach, Graschitz, Gratschach, Greuth, Gritschach, Großsattel, Großvassach, Heiligen Gestade, Heiligengeist, Kleinsattel, Kleinvassach, Kratschach, Kumitz, Landskron, Maria Gail, Mittewald ober dem Faaker See, Mittewald ob Villach, Neufellach, Neulandskron, Obere Fellach, Oberfederaun, Oberschütt, Oberwollanig, Pogöriach, Prossowitsch, Rennstein, Serai, St. Andrä, St. Georgen, St. Leonhard, St. Magdalen, St. Michael, St. Niklas an der Drau, St. Ruprecht, St. Ulrich, Tschinowitsch, Turdanitsch, Untere Fellach, Unterfederaun, Unterschütt, Unterwollanig, Urlaken, Villach-Auen, Villach-Innere Stadt, Villach-Lind, Villach-Seebach-Wasenboden, Villach-St. Agathen und Perau, Villach-St. Martin, Villach-Völkendorf, Villach-Warmbad-Judendorf, Weißenbach, Zauchen
Villach, Altstadt mit Stadtpfarrkirche von der Draubrücke aus

Geschichte

Die ältesten Funde von menschlichen Spuren im Raum Villach stammen aus der späten Jungsteinzeit. Funde aus der Römerzeit (15 v. Chr.) belegen die Existenz einer Straßenstation mit dem Namen Santicum. Dieser Name deutet auf das Thermalbad "Warmbad" in Süden der Stadt hin. Der Name Villach leitet sich vermutlich aus einer römischen Zollstation namens Bilachinium bzw. Bilachium ab. Um 600 wanderten slawische Stämme ein, und die spätantike Zivilisation hörte auf zu bestehen.

Um 740 gelangte Karantanien (der ursprüngliche Name von Kärnten) unter die Herrschaft des Herzogtums Bayern. Der Karolinger König Karlmann schenkte 878 dem bayrischen Kloster Öttingen den Königshof Treffen. Dabei wurde die Villacher Brücke und somit der spätere Stadtname erstmals urkundlich erwähnt.

979 wurde der Königshof Villach vom Kaiser Otto II. an Bischof Albuin von Säben/Brixen als Lehen vergeben. Von 1007 bis 1759 war Villach im Besitz des Bistums Bamberg. 1060 erhielt Villach das Markt-, 1240 das Stadtrecht. Villach wurde 1348 und 1690 durch schwere Erdbeben verwüstet. Nachdem um 1526 die Reformation in Villach Einzug gehalten hatte, wurde Villach zum Kärntner Zentrum des Protestantismus. Um 1600 wurden jedoch die Villacher Protestanten zum Auswandern gezwungen. Die Konsequenz daraus war, dass der wirtschaftliche Niedergang der Stadt beschleunigt wurde.

1759 wurde Villach von Kaiserin Maria Theresia zusammen mit allen anderen bambergischen Besitzungen in Kärnten für Österreich "gekauft" (sie bezahlte allerdings niemals). Im Zuge der theresianischen Reformen wurde Villach neben Klagenfurt und Völkermarkt zum Sitz einer Kreishauptmannschaft.

Während der napoleonischen Zeit (1809 bis 1813) war Villach Kreisstadt innerhalb der französischen illyrischen Provinzen. Die Stadt wurde 1813 von Österreich zurückerobert.

Während des Ersten Weltkrieges war Villach, als Stadt nahe an der Front zu Italien, der Sitz des Kommandos der 10. Armee. Im Zweiten Weltkrieg wurde Villach durch 40 Luftangriffe schwer beschädigt.

Eingemeindungen

Im Jahr 1905 wurde ein Teil des Gemeindegebiets von St. Martin eingemeindet. 1973 vergrößerte sich das Stadtgebiet durch die Eingemeindung von Landskron, Maria Gail und Fellach aufs Neue.


Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat (Stadtparlament) besteht aus 45 Mitgliedern, wobei der Bürgermeister den Vorsitz führt.

Der Gemeinderat setzt sich wie folgt zusammen (2003):

Stadtsenat

Der Villacher Stadtsenat (Stadtregierung) besteht aus sieben Mitgliedern. Den Vorsitz hat der Bürgermeister, der von der Villacher Bevölkerung direkt gewählt wird. Die zwei Vizebürgermeister sowie die Stadträte werden vom Gemeinderat gewählt, wobei die Parteizugehörigkeit durch das Wahlergebnis bestimmt wird.

  • Bürgermeister Helmut Manzenreiter, SPÖ
  • 1.Vizebürgermeister Richard Pfeiler, SPÖ
  • 2.Vizebürgermeisterin Mag. Gerda Sandriesser, SPÖ
  • Stadträtin Mag. Hilde Schaumberger, SPÖ
  • Stadtrat Harald Sobe, SPÖ
  • Stadtrat Walter Lang, FPÖ
  • Stadtrat LAbg. KR Helmut Hinterleitner, ÖVP


Städtepartnerschaften


Wirtschaft und Infrastruktur

Villach, Kongresszentrum

Im Jahre 1970 startete die Firma Siemens mit einer Diodenproduktion in Villach. 1979 wurde die erste Scheibenfertigung begonnen und das Entwicklungszentrum für Mikroelektronik gegründet. Es folgte ein stetiger Ausbau des Standortes in Villach, so dass Siemens zu einem der größten Arbeitgeber in Villach wurde. Seit dem Jahr 2000 führt die aus dem Siemens Halbleiterbereich hervorgegangene Infineon Technologies AG den Standort Villach als Kompetenzzentrum für Automobil- und Industrieelektronik und als Hauptstandort der Infineon Technologies Austria AG.

Per 15. Mai 2001 beschäftigten in Villach 3.234 Unternehmen 32.133 Mitarbeiter. 15 Betriebe davon zählen mit mehr als je 200 Mitarbeitern als Großunternehmen.

Verkehr

Die Stadt Villach stellt seit ihren Anfängen einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt sowohl im Schienenverkehr als auch im Straßenverkehr in Kärnten dar.

Schienenverkehr

In Villach laufen die Eisenbahnlinien der Tauernbahn von Salzburg kommend und der Südbahn von Wien kommend zusammen. Die Strecke der Südbahn, an welche 1864 Villach angeschlossen wurde, führt südlich in Richtung Italien. Die Karawankenbahn stellt die Bahnverbindung nach Slowenien her. Villach ist einer der wichtigsten Bahnknotenpunkte Österreichs, und in der 58.000 Einwohnerstadt Villach gibt es folgende Bahnhöfe und Haltestellen: - Villach Hauptbahnhof - Villach Westbahnhof - Villach Ostbahnhof (für Verbindungen nach Südosteuropa) - Villach Warmbad - Villach Seebach - Villach St. Ruprecht Am meisten frequentiert ist natürlich der Villacher Hauptbahnhof, aber auch die anderen Bahnhöfe und Haltestellen sind wichtige Stationen auch für den Nahverkehr. Vom Villacher Ostbahnhof gehen vor allem Verbindungen nach Südosteuropa (etwa der "Optima-Express" nach Erdine in der Türkei, oder auch Autoreisezüge ins europäische Ausland, vor allem aber nach Deutschland). Im Bereich Fürnitz liegt der Großverschiebebahnhof Villach-Süd. Traditionellerweise ist daher ein erheblicher Anteil der Villacher Bevölkerung bei den Österreichischen Bundenbahnen ÖBB beschäftigt. In Villach liegt weiters das zentrale Bahnbüro für Südösterreich.

Straßenverkehr

Am Autobahnknoten Villach kreuzt sich die Südautobahn A2, welche von Wien über Graz nach Italien führt, mit der von Tauernautobahn A10 und der Karawankenautobahn A11. Die Tauernautobahn stellt die Verbindung Villachs Richtung Salzburg und Deutschland her, die Karawankenautobahn verbindet Villach mit Slowenien.

Die Kärntner Straße B83, welche von Klagenfurt nach Italien führt, läuft südöstlich außerhalb des Stadtzentrums durch Villach und ist einer der Haupteinfahrtsstraßen nach Villach. Im östlichen Teil der Stadt zweigt die Ossiacher Straße B94 von der B83 ab und führt weiter nach Frauenstein in den Bezirk Sankt Veit zur Friesacher Straße B317. Diese Kreuzung ist teilweise ausgebaut. Im Norden zweigt dann die Drautal Straße B100 von der Ossiacher Straße ab, welche dann in Richtung Westen zur Villacher Straße B86 verläuft. In weiterer Folge führt die B100 nach Spittal an der Drau, Osttirol und weiter nach Italien. Die Villacher Straße verbindet als Westumfahrung die Drautalstraße B100 und die Kärntner Straße B83. Die B86 und B83 kreuzen sich in einem gut ausgebauten planfreien Knoten. Diese Straßen stellen einen Straßenring um das Villacher Zentrum her. Die Faakersee Straße B84 verbindet schließlich den Faaker See mit Villach.

Sicherheit und Überwachung

Villach setzt zur Erhaltung der Sicherheit auf kürzere Intervalle der Polizeistreifen und in der "Lokalmeile" Lederergasse auf Videoüberwachung in Verbindung mit (zukünftig aufgestellten) Notrufsäulen. Dies ist nicht unumstritten, jedoch konnte bisher die befürchtete Verlagerung von Raufhandel und Vandalismus auf überwachungsfreie Zonen nicht beobachtet werden. Siehe auch Videoüberwachung und Überwachung. Kürzlich wurde auf Privatinitiative auch ein Nachtwächter installiert, der vor allem an den kritischen Wochenenden seine Runden durch die Stadt zieht und aufgebrachte Jugendliche beruhigen soll. Unklar ist noch, wie die weitere Finanzierung des Pilotprojekts aussieht.

Um die zunehmenden Verunstaltungen durch Graffiti zu bekämpfen, werden von der Stadt Flächen zum legalen Sprayen und Geldmittel aus der Kunstförderung zur Verfügung gestellt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Neue Bühne Villach

Museen

  • Museum der Stadt Villach
  • Fahrzeugmuseum
  • Puppenmuseum
  • Pilz-Wald-Naturwunderwelt - Pilzmuseum
  • Ebners Hausmuseum - Bergbau, Landwirtschaft und Tourismus
  • Relief von Kärnten


Villach, Kirche zum Heiligen Kreuz
Nikolaikirche

Bauwerke

  • Stadtpfarrkirche St. Jakob (Gotische Hallenkirche)
  • Nikolaikirche - neugotische Kirche, 1896 eingeweiht mit angeschlossenen Franziskanerkonvent
  • Kirche "Zum Heiligen Kreuz", barocke Wallfahrtskirche
  • Evangelische Kirche im Stadtpark wurde in den Jahren 1901 bis 1903 erbaut.
  • Burgruine Landskron
  • Congress Center Villach (Veranstaltungsort des Villacher Faschings)
  • Historischer Stadtkern mit Hauptplatz, Dreifaltigkeitssäule und Teilen der früheren Stadtmauer
  • Relief von Kärnten auf 182m²
  • Römerweg (Teil einer römischen Straße)
  • St. Johanner Kircherl - mittelalterliche Kirche auf früherem vorchristlichem Kult- und geomantischen Kraftplatz
  • St. Michaeler Kirche - unter der Ruine Landskron, mit in das Mauerwerk eingelassenen römischen Artefakten
  • Hügelgräber aus der Hallstattzeit nahe der Ruine Landskron
  • Paracelsushof - einstiger Wohnort und Stätte des erstes Labors des Theophrast von Hohenheim (Paracelsus)

Parks

  • Stadtpark
  • Schillerpark
  • Walther von der Vogelweide-Park
  • Dinzlpark
  • Hafnerpark
  • Kurpark Warmbad (Privatbesitz)

Naturdenkmäler

  • Maibachl - heiße Thermalquelle in Villach Warmbad aus dem Überlauf der Wasservorräte im Dobratsch, die während der Schneeschmelze (meist zwischen April und Juni) oder nach starken Regenfällen fließt. 2005 wurde das Maibachl zum Naturdenkmal erhoben [1].
  • Eggerloch - Höhle im Dobratsch, die im 2. Weltkrieg als Bunker diente und sich den Gerüchten zufolge durch den ganzen Dobratsch ziehen soll.

Sport

  • Eishockey-Bundesligavereine: EC VSV
  • Alpenarena (Skisprunglauf) und Langlaufloipe am Fuße des Drobratschs gelegen
  • Veranstaltungsort der Radweltmeisterschaften 1986

Regelmäßige Veranstaltungen

Blick vom Faaker See auf den Mittagskogel

Kulinarische Spezialitäten


Bildung

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Commons: Villach – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien