„Villa Diodati“ – Versionsunterschied

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Die '''Villa Diodati''' ist ein [[Landgut]] in [[Cologny]] am [[Genfersee]].


Es war 1710 von Gabriel Diodati, einem Nachkommen [[Giovanni Diodati]]s erworben und mit einem Herrschaftssitz versehen worden. Hier trafen 1816 [[Mary Shelley|Mary Wollstonecraft]], der [[Romantik]]er und Marys späterer Ehemann [[Percy Bysshe Shelley]], der englische Dichter [[Lord Byron]] (George Gordon Byron) mit seiner heimlichen Geliebten Claire (Marys Halbschwester) sowie der Arzt und Schriftsteller [[John Polidori]] zusammen. Die Villa war von Lord Byron gemietet worden und gilt seither als wichtige Stätte der Literaturgeschichte.
Es war 1710 von Gabriel Diodati, einem Nachkommen [[Giovanni Diodati]]s erworben und mit einem Herrschaftssitz versehen worden. Hier trafen 1816 [[Mary Shelley|Mary Wollstonecraft]], der [[Romantik]]er und Marys späterer Ehemann [[Percy Bysshe Shelley]], der englische Dichter [[Lord Byron]] (George Gordon Byron) mit seiner heimlichen Geliebten Claire (Marys Halbschwester) sowie der Arzt und Schriftsteller [[John Polidori]] zusammen. Die Villa war von Lord Byron gemietet worden und gilt seither als wichtige Stätte der Literaturgeschichte.

Version vom 11. September 2008, 00:06 Uhr

Villa Diodati.

Die Villa Diodati ist ein Landgut in Cologny am Genfersee.

Es war 1710 von Gabriel Diodati, einem Nachkommen Giovanni Diodatis erworben und mit einem Herrschaftssitz versehen worden. Hier trafen 1816 Mary Wollstonecraft, der Romantiker und Marys späterer Ehemann Percy Bysshe Shelley, der englische Dichter Lord Byron (George Gordon Byron) mit seiner heimlichen Geliebten Claire (Marys Halbschwester) sowie der Arzt und Schriftsteller John Polidori zusammen. Die Villa war von Lord Byron gemietet worden und gilt seither als wichtige Stätte der Literaturgeschichte.

1816 ging als Jahr ohne Sommer in die Geschichte ein, da aufgrund eines Ausbruchs des indonesischen Vulkans Tambora im Jahre 1815 das Klima weltweit gestört war. Aufgrund des extrem schlechten Wetters konnten die Freunde daher oft das Haus nicht verlassen.

Neben dem exzessiven Genuss von Laudanum widmeten sie ihre Zeit den Disputen politischer, philosophischer und spiritistischer Fragen. Okkulte Phänomene bildeten bald das Hauptthema ihrer nächtelangen Gespräche, darunter auch Erasmus Darwins Versuche, tote Materie zum Leben zu erwecken. Da die Runde gerne aus deutschen Gespenstermärchen vorlas, schlug Byron schliesslich vor, jeder solle sich selbst eine solche Geschichte ausdenken.

Aus Mary Wollstonecraft Shellys Feder entsprang die Geschichte von Frankenstein (Frankenstein or The modern Prometheus), während Percy Shelly und Lord Byron eine düstere Erzählung entwarfen, die allerdings Fragment blieb. John Polidori benannte sein Werk Der Vampyr, welches von ihm erst später beendet wurde, liess sich dabei aber von Byrons Werk beeinflussen und der Titelheld seiner Geschichte Lord Ruthven wurde sogar mit Byron ähnlichen Zügen ausgestattet. Dieses Werk war schliesslich der Auslöser für das literarische Vampirfieber, welches auch Bram Stokers Dracula hervorbrachte.

Das Treffen wurde 1986 von Ken Russell als Gothic mit Gabriel Byrne, Julian Sands, Natasha Richardson und Timothy Spall verfilmt.

Von 1945 bis 1946 wohnte in der Villa Diodati die Familie des Malers Balthus.

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