„Vertrag von Ribemont“ – Versionsunterschied

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Die Teilungen des [[Fränkisches Reich|Frankenreiches]] kamen 880 mit dem '''Vertrag von [[Ribemont]]''' zum Abschluss. Ein wichtiger Vertragsinhalt war, dass nun auch der Westteil [[Lotharii Regnum|Lotharingiens]] an das [[Ostfrankenreich]] fiel.
Die [[Fränkische Reichsteilungen|Teilungen des Frankenreiches]] kamen mit dem '''Vertrag von [[Ribemont]]''' zum Abschluss. Dieser Vertrag wurde im Jahre 880 zwischen dem ostfränkischen König [[Ludwig III. (Ostfrankenreich)|Ludwig III. (dem Jüngeren)]] und den Enkeln [[Karl der Kahle|Karls des Kahlen]], [[Ludwig III. (Frankreich)]] und [[Karlmann (Frankreich)|Karlmann]], geschlossen. Ein wichtiger Vertragsinhalt war, dass nun auch der Westteil [[Lotharii Regnum|Lotharingiens]] an das [[Ostfrankenreich]] fiel. Die Grenze zwischen dem West- und Ostreich blieb bis in die Frühe Neuzeit ([[Westfälischer Friede]] 1648) nahezu unverändert.


Die Grenze zwischen dem West- und Ostreich blieb bis in das Spätmittelalter (Westfälischer Frieden 1648) nahezu unverändert. Die Gründe für den neuen Vertrag waren Bestrebungen [[Karl der Kahle|Karls des Kahlen]], der seit 875 auch Kaiser war, sich das Gebiet Lotharingiens vollständig einzuverleiben. Dieses Vorhaben schlug jedoch fehl, nachdem er in der Schlacht bei Andernach 876 von [[Ludwig_III._(Ostfrankenreich)|Ludwig III.]], dem Sohn [[Ludwig der Deutsche|Ludwigs des Deutschen]] geschlagen worden war. Stattdessen eroberten die Söhne Ludwigs des Deutschen den gesamten Westteil Lotharingiens für das Reich. Dies wurde dann im Vertrag von Ribemont bestätigt bzw. festgelegt. In den nachfolgenden Jahrhunderten bildete Lotharingien den ewigen <!-- ?? -->zwischen dem Westreich und dem Ostreich.
Die Gründe für den neuen Vertrag waren Bestrebungen [[Karl der Kahle|Karls des Kahlen]], der seit 875 auch Kaiser war, sich das Gebiet Lotharingiens vollständig einzuverleiben. Dieses Vorhaben schlug jedoch fehl, nachdem er in der [[Erste Schlacht bei Andernach|Schlacht bei Andernach]] 876 von [[Ludwig III. (Ostfrankenreich)|Ludwig III.]], dem Sohn [[Ludwig der Deutsche|Ludwigs des Deutschen]], geschlagen worden war. Stattdessen eroberten die Söhne Ludwigs des Deutschen den gesamten Westteil Lotharingiens für das Ostfränkische Reich. Dies wurde dann im Vertrag von Ribemont bestätigt bzw. festgelegt.


== Literatur ==
Frühere fränkische Reichsteilungen waren:
* [[Manfred Scheuch]]: ''Historischer Atlas Deutschland.'' Weltbild, Augsburg 2006, ISBN 3-8289-0358-4, S.&nbsp;19.
* [[Karl Ferdinand Werner]]: ''Gauzlin von Saint-Denis und die westfränkische Reichsteilung von Amiens (März 880). Ein Beitrag zur Vorgeschichte von Odos Königtum.'' In: ''Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters'', Band 35, 1979, S.&nbsp;395–462.


* [[Vertrag von Verdun]] (843)
[[Kategorie:Ostfrankenreich|Ribemont, Vertrag von]]
[[Kategorie:Vertrag (französische Geschichte)|Ribemont, Vertrag von]]
* [[Prümer Teilung]] (855)
* [[Vertrag von Meersen]] (870)

== Quellen ==
Manfred Scheuch: Historischer Atlas Deutschland

== Siehe auch ==
[[Geschichte Frankreichs]]

[[Kategorie:Deutsche Geschichte (Heiliges Römisches Reich)|Ribemont, Vertrag von]]
[[Kategorie:Vertrag (Französische Geschichte)|Ribemont, Vertrag von]]
[[Kategorie:Hausvertrag|Ribemont, Vertrag von]]
[[Kategorie:Hausvertrag|Ribemont, Vertrag von]]
[[Kategorie:Geschichte (Lothringen)|Ribemont, Vertrag von]]
[[Kategorie:Vertrag (9. Jahrhundert)|Ribemont]]
[[Kategorie:Picardie]]
[[Kategorie:Lotharingien|Ribemont, Vertrag von]]
[[Kategorie:880]]
[[Kategorie:880]]
[[Kategorie:Westfrankenreich]]

[[als:Vertrag von Ribemont]]
[[Kategorie:Ribemont|Vertrag]]
[[en:Treaty of Ribemont]]
[[es:Tratado de Ribemont]]
[[fr:Traité de Ribemont]]
[[ja:リブモント条約]]
[[nl:Verdrag van Ribemont (880)]]
[[pt:Tratado de Ribemont]]
[[ru:Рибмонский договор (880)]]
[[vls:Verdrag van Ribemont (880)]]

Aktuelle Version vom 7. Juli 2024, 18:51 Uhr

Grenzen nach dem Vertrag von Ribemont

Die Teilungen des Frankenreiches kamen mit dem Vertrag von Ribemont zum Abschluss. Dieser Vertrag wurde im Jahre 880 zwischen dem ostfränkischen König Ludwig III. (dem Jüngeren) und den Enkeln Karls des Kahlen, Ludwig III. (Frankreich) und Karlmann, geschlossen. Ein wichtiger Vertragsinhalt war, dass nun auch der Westteil Lotharingiens an das Ostfrankenreich fiel. Die Grenze zwischen dem West- und Ostreich blieb bis in die Frühe Neuzeit (Westfälischer Friede 1648) nahezu unverändert.

Die Gründe für den neuen Vertrag waren Bestrebungen Karls des Kahlen, der seit 875 auch Kaiser war, sich das Gebiet Lotharingiens vollständig einzuverleiben. Dieses Vorhaben schlug jedoch fehl, nachdem er in der Schlacht bei Andernach 876 von Ludwig III., dem Sohn Ludwigs des Deutschen, geschlagen worden war. Stattdessen eroberten die Söhne Ludwigs des Deutschen den gesamten Westteil Lotharingiens für das Ostfränkische Reich. Dies wurde dann im Vertrag von Ribemont bestätigt bzw. festgelegt.

Literatur

  • Manfred Scheuch: Historischer Atlas Deutschland. Weltbild, Augsburg 2006, ISBN 3-8289-0358-4, S. 19.
  • Karl Ferdinand Werner: Gauzlin von Saint-Denis und die westfränkische Reichsteilung von Amiens (März 880). Ein Beitrag zur Vorgeschichte von Odos Königtum. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, Band 35, 1979, S. 395–462.