„Vertrag von Ribemont“ – Versionsunterschied

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Ribemont (Diskussion | Beiträge)
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[[Datei:Droysens-21c.jpg|thumb|275px|Grenzen nach dem Vertrag von Ribemont; aus [[Allgemeiner Historischer Handatlas]] von [[Gustav Droysen]], 1886]]
[[Datei:Vertrag von Verdun und Ribemont.svg|mini|hochkant=1.8|Grenzen nach dem Vertrag von Ribemont]]
Die [[Fränkische Reichsteilungen|Teilungen des Frankenreiches]] kamen mit dem '''Vertrag von [[Ribemont]]''' zum Abschluss, der 880 zwischen dem ostfränkischen König [[Ludwig III. (Ostfrankenreich)|Ludwig III.]] und den Enkeln [[Karl der Kahle|Karls des Kahlen]], [[Ludwig III. (Frankreich)|Ludwig III.]] und [[Karlmann (Frankreich)|Karlmann]] geschlossen wurde. Ein wichtiger Vertragsinhalt war, dass nun auch der Westteil [[Lotharii Regnum|Lotharingiens]] an das [[Ostfrankenreich]] fiel. Die Grenze zwischen dem West- und Ostreich blieb bis in die Frühe Neuzeit ([[Westfälischer Friede]] 1648) nahezu unverändert.
Die [[Fränkische Reichsteilungen|Teilungen des Frankenreiches]] kamen mit dem '''Vertrag von [[Ribemont]]''' zum Abschluss. Dieser Vertrag wurde im Jahre 880 zwischen dem ostfränkischen König [[Ludwig III. (Ostfrankenreich)|Ludwig III. (dem Jüngeren)]] und den Enkeln [[Karl der Kahle|Karls des Kahlen]], [[Ludwig III. (Frankreich)]] und [[Karlmann (Frankreich)|Karlmann]], geschlossen. Ein wichtiger Vertragsinhalt war, dass nun auch der Westteil [[Lotharii Regnum|Lotharingiens]] an das [[Ostfrankenreich]] fiel. Die Grenze zwischen dem West- und Ostreich blieb bis in die Frühe Neuzeit ([[Westfälischer Friede]] 1648) nahezu unverändert.


Die Gründe für den neuen Vertrag waren Bestrebungen [[Karl der Kahle|Karls des Kahlen]], der seit 875 auch Kaiser war, sich das Gebiet Lotharingiens vollständig einzuverleiben. Dieses Vorhaben schlug jedoch fehl, nachdem er in der [[Erste Schlacht bei Andernach|Schlacht bei Andernach]] 876 von [[Ludwig III. (Ostfrankenreich)|Ludwig III.]], dem Sohn [[Ludwig der Deutsche|Ludwigs des Deutschen]], geschlagen worden war. Stattdessen eroberten die Söhne Ludwigs des Deutschen den gesamten Westteil Lotharingiens für das Reich. Dies wurde dann im Vertrag von Ribemont bestätigt bzw. festgelegt. In den nachfolgenden Jahrhunderten bildete Lotharingien den ewigen Zankapfel zwischen dem Westreich und dem Ostreich, da beide Reiche dieses Territorium für sich beanspruchten.
Die Gründe für den neuen Vertrag waren Bestrebungen [[Karl der Kahle|Karls des Kahlen]], der seit 875 auch Kaiser war, sich das Gebiet Lotharingiens vollständig einzuverleiben. Dieses Vorhaben schlug jedoch fehl, nachdem er in der [[Erste Schlacht bei Andernach|Schlacht bei Andernach]] 876 von [[Ludwig III. (Ostfrankenreich)|Ludwig III.]], dem Sohn [[Ludwig der Deutsche|Ludwigs des Deutschen]], geschlagen worden war. Stattdessen eroberten die Söhne Ludwigs des Deutschen den gesamten Westteil Lotharingiens für das Ostfränkische Reich. Dies wurde dann im Vertrag von Ribemont bestätigt bzw. festgelegt.


== Quellen ==
== Literatur ==
Manfred Scheuch: ''Historischer Atlas Deutschland.'', Seite 19 (Karolingische Reichsteilungen), Verlag Christian Brandstätter, Wien,1997, genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Augsburg, ISBN 3-8289-0358-4
* [[Manfred Scheuch]]: ''Historischer Atlas Deutschland.'' Weltbild, Augsburg 2006, ISBN 3-8289-0358-4, S. 19.
* [[Karl Ferdinand Werner]]: ''Gauzlin von Saint-Denis und die westfränkische Reichsteilung von Amiens (März 880). Ein Beitrag zur Vorgeschichte von Odos Königtum.'' In: ''Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters'', Band 35, 1979, S. 395–462.

== Siehe auch ==
* [[Geschichte Frankreichs]]

''Frühere fränkische Reichsteilungen:''
* [[Vertrag von Verdun]] (843)
* [[Teilung von Prüm]] (855)
* [[Vertrag von Meersen]] (870)


[[Kategorie:Ostfrankenreich|Ribemont, Vertrag von]]
[[Kategorie:Ostfrankenreich|Ribemont, Vertrag von]]
[[Kategorie:Vertrag (Französische Geschichte)|Ribemont, Vertrag von]]
[[Kategorie:Vertrag (französische Geschichte)|Ribemont, Vertrag von]]
[[Kategorie:Hausvertrag|Ribemont, Vertrag von]]
[[Kategorie:Hausvertrag|Ribemont, Vertrag von]]
[[Kategorie:Geschichte (Lothringen)|Ribemont, Vertrag von]]
[[Kategorie:Vertrag (9. Jahrhundert)|Ribemont]]
[[Kategorie:Picardie]]
[[Kategorie:Lotharingien|Ribemont, Vertrag von]]
[[Kategorie:880]]
[[Kategorie:880]]
[[Kategorie:Westfrankenreich]]

[[als:Vertrag von Ribemont]]
[[Kategorie:Ribemont|Vertrag]]
[[en:Treaty of Ribemont]]
[[es:Tratado de Ribemont]]
[[fr:Traité de Ribemont]]
[[ja:リブモント条約]]
[[nl:Verdrag van Ribemont (880)]]
[[pt:Tratado de Ribemont]]
[[ru:Рибмонский договор (880)]]
[[vls:Verdrag van Ribemont (880)]]

Aktuelle Version vom 7. Juli 2024, 18:51 Uhr

Grenzen nach dem Vertrag von Ribemont

Die Teilungen des Frankenreiches kamen mit dem Vertrag von Ribemont zum Abschluss. Dieser Vertrag wurde im Jahre 880 zwischen dem ostfränkischen König Ludwig III. (dem Jüngeren) und den Enkeln Karls des Kahlen, Ludwig III. (Frankreich) und Karlmann, geschlossen. Ein wichtiger Vertragsinhalt war, dass nun auch der Westteil Lotharingiens an das Ostfrankenreich fiel. Die Grenze zwischen dem West- und Ostreich blieb bis in die Frühe Neuzeit (Westfälischer Friede 1648) nahezu unverändert.

Die Gründe für den neuen Vertrag waren Bestrebungen Karls des Kahlen, der seit 875 auch Kaiser war, sich das Gebiet Lotharingiens vollständig einzuverleiben. Dieses Vorhaben schlug jedoch fehl, nachdem er in der Schlacht bei Andernach 876 von Ludwig III., dem Sohn Ludwigs des Deutschen, geschlagen worden war. Stattdessen eroberten die Söhne Ludwigs des Deutschen den gesamten Westteil Lotharingiens für das Ostfränkische Reich. Dies wurde dann im Vertrag von Ribemont bestätigt bzw. festgelegt.

Literatur

  • Manfred Scheuch: Historischer Atlas Deutschland. Weltbild, Augsburg 2006, ISBN 3-8289-0358-4, S. 19.
  • Karl Ferdinand Werner: Gauzlin von Saint-Denis und die westfränkische Reichsteilung von Amiens (März 880). Ein Beitrag zur Vorgeschichte von Odos Königtum. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, Band 35, 1979, S. 395–462.