Varg Vikernes

Varg Qisling Larssøn Vikernes (* 11. Februar 1973 in Bergen/Norwegen; gebürtig: Kristian Vikernes), auch bekannt als „Count Grishnackh“, „Greven“ („der Graf“) oder „Church Burner“ (durch die Brandstiftungen an Kirchen Norwegens), ist Gründer des Black-Metal-Projektes Burzum. Sein lieblings Quote ist "Hell fucking yeah!".

Vikernes wurde 1994 wegen Mordes an Øystein „Euronymous“ Aarseth, dem Gitarristen der Black-Metal-Band Mayhem, Brandstiftung sowie Besitzes von Waffen und Sprengstoff zur Höchststrafe von 21 Jahren Haft verurteilt.

Zwischen 1991 (nach dem Suizid des ehemaligen Mayhem-Sängers Per Yngve „Dead“ Ohlin) und dem Mord an Aarseth (1993) spielte er selbst Bass bei Mayhem, zu hören auf dem Album „De Mysteriis Dom Sathanas“.

Vikernes wandte sich in den letzten Jahren immer mehr der rechten Szene zu und ist Mitbegründer der Allgermanischen Heidnischen Front. Durch seine Ideologie und sein Handeln ist er bei vielen Anhängern der Metalszene umstritten, bei einigen aber auch zur Kultfigur geworden.

Zu seiner Ikonisierung tragen nicht zuletzt die frühen Veröffentlichungen seines Projekts Burzum bei, welche einen nicht geringen Teil des heutigen Black Metal beeinflussten. Allerdings führten auch gerade der Verlauf seines Prozesses und ein mit ihm Einzug haltender Sensationsjournalismus zu seinem heutigen Bild in der Öffentlichkeit, welches er selbst nicht gerade begeistert aufzunehmen scheint.

In seinem Artikel „A Burzum Story: Part VII – The Nazi Ghost“ distanziert Vikernes sich allerdings ausdrücklich vom Nationalsozialismus; er sei kein Sozialist und auch kein Materialist, sondern würde in die („skandinavische“) Demokratie vertrauen. Der Mensch solle den Bezug zu seiner Heimat, zu seiner Religion nicht verlieren und sich nicht beeinflussen lassen.

Zitat von Varg Vikernes: “The ‘nazi ghost’ has scared millions of Europeans from caring about their blood and homeland for sixty years now, and it is about time we banish this ghost and again start to think and care about the things that (whether we like it or not) are important to us.”

Doch auch wenn er sich vom Nationalsozialismus distanziert, distanziert er sich nicht vom Nationalismus oder einem gewissen Rassismus. Zusätzlich zu dem im vorherigen Zitat erwähnten „Blut und Heimatland“ Gedanken, von dem man sich nicht durch „das Nazi-Gespenst“ abschrecken lassen sollte, widmet er einen ganzen Absatz in seiner „Alternativdarstellung des Mordes an Øystein 'Euronymous' Aarseth“ der Frage der Abstammung seines Opfers und verwendet dabei die Bezeichnung „Lappe“, ein veralteter Name für Samen, der von den ihnen als abwertend empfunden wird.

Zitat von Varg Vikernes: Even the people who criticize me for killing a fellow Norwegian are wrong. Euronymous was actually Lappish, as can be clearly seen from the pictures of him. His Lappish (Mongolian) facial features are very visible, his hair was typical Lappish (thin and straight) and his stature was revealing too (like most Laps he was very short)."

Seine Zeit in Haft nutzte er für weitere Aufnahmen seines Projekts Burzum, welches inzwischen allerdings stilistisch vom Black Metal entfernt ist, da sich Vikernes mit dieser Musik nicht mehr verbunden fühle, aber auch für das Verfassen mehrerer Bücher, am bekanntesten wohl „Vargsmål“ und ausführlicher Beschäftigung mit der europäischen Geschichte.

Trotz eines Fluchtversuchs im Jahr 2003, der seine Haftstrafe um 13 Monate verlängerte, erwartete Vikernes nach eigenen Angaben seine Freilassung für August 2006. Jedoch hat ein norwegisches Gericht Anfang Juli 2006 entschieden, dass er nicht vorzeitig aus der Haft entlassen wird.