„Thunfische“ – Versionsunterschied

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| Taxon_Name = Thunfische
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| Bild = Yellowfin tuna nurp.jpg
| Bild = Thunnus obesus (bigeye tuna).jpg
| Bildbeschreibung = [[Gelbflossen-Thun]]fische (''Thunnus albacares'')
| Bildbeschreibung = [[Großaugen-Thun]], ''Thunnus obesus''
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[[Datei:Bluefin-big.jpg|300px|thumb|[[Roter Thun]] (''Thunnus thynnus'')]]
[[Datei:Thunfisch.jpg|300px|thumb|[[Weißer Thun]] (''Thunnus alalunga'')]]
Die '''Thunfische''' (''Thunnus''; [[Schweizerdeutsch|schweiz.]]: ''Thon'') gehören zu der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Makrelen und Thunfische]] (Scombridae). In der Fischwirtschaft zählt man auch andere Gattungen zum Thunfisch, z.&nbsp;B. den [[Echter Bonito|Bonito]].


'''Thunfische''' (''Thunnus'' von {{grcS|θύννος|thýnnos}} „Thunfisch“, abgeleitet von {{lang|grc|θύνω|thýnō}} „ich eile“, „ich rase“, „ich schieße entlang“ wegen der schnellen Bewegung der Fische<ref>W. Pape, ''Griechisch-Deutsches Handwörterbuch''. Bd. 1, S. 1225, Vieweg, Braunschweig 1908.</ref>), selten auch '''Tunfische''' geschrieben, sind eine Gattung großer Raubfische, die in allen tropischen, subtropischen und gemäßigten Meeren vorkommt. Sie gehören zu den wichtigsten [[Speisefisch]]en und sind von großer [[fischerei]]wirtschaftlicher Bedeutung. Einige der acht Arten sind inzwischen durch [[Überfischung]] gefährdet.
Die körperlichen Merkmale der Thunfische sind hervorragend auf ihre ruhelos schwimmende Lebensweise abgestimmt. Der Körper ist kräftig und [[stromlinie]]nförmig. Die Schwanzflosse ist sichelförmig&nbsp;– eine ideale Form für langes, schnelles Schwimmen (bis&nbsp;77&nbsp;km/h). Die geselligen Tiere legen bei der Nahrungssuche große Entfernungen, zum Teil über die Ozeane, zurück.


== Merkmale ==
Ein ungewöhnliches Merkmal kennzeichnet den Thunfisch, nämlich dass die zum schnellen Schwimmen aufgewendete Energie das Blut des Thunfischs um einige Grade über die Temperatur des umgebenden Wassers erwärmt, obwohl der Thunfisch wie alle Fische ein [[Wechselwarmes Tier|kaltblütiges]] Wirbeltier ist. Thunfische ernähren sich vor allem von Tinten- und Kleinfischen sowie Krebstieren. Ihr Verbreitungsgebiet liegt in den tropischen Meeren (z.&nbsp;B. Südsee), die größeren Arten finden sich jedoch auch in den nördlicheren, kälteren Gewässern.
Thunfische haben einen langgestreckten, spindelförmigen, seitlich nur wenig abgeflachten Körper, dessen Schwerpunkt im vorderen Teil des Rumpfs liegt. Sie erreichen Körperlängen von etwa 1&nbsp;m bis 4,5&nbsp;m und können zwischen 20&nbsp;kg und 700&nbsp;kg schwer werden. Der Körper ist mit sehr kleinen Schuppen bedeckt, den Vorderkörper umgibt ein Korsett größerer Schuppen. Der Kopf ist spitzkegelig. Das Maul ist endständig, tief gespalten und nicht vorstülpbar. Die kleinen, konischen Zähne sitzen in jedem Kiefer in einer Reihe. Auf dem ersten Kiemenbogen findet man 19&nbsp;bis 43&nbsp;[[Kiemenrechen]]. Die beiden relativ kleinen Rückenflossen stehen eng zusammen. Die längere erste wird von 11&nbsp;bis 14&nbsp;Flossenstacheln gestützt, die kürzere zweite von 12&nbsp;bis 16&nbsp;Weichstrahlen. Bei der ersten Rückenflosse sind die ersten Flossenstacheln sehr viel höher als die letzten, so dass der Oberrand der Flosse konkav ist, die zweite sichelförmig und ebenso hoch wie die erste oder höher. Zwischen der zweiten Rückenflosse und der Schwanzflosse stehen 7&nbsp;bis 10&nbsp;Flössel. Die [[Flosse#Afterflosse|Afterflosse]] steht der zweiten Rückenflosse beinahe symmetrisch gegenüber und hat die gleiche Form wie diese. Sie wird von 11&nbsp;bis 16&nbsp;Flossenstrahlen gestützt. Auf die Afterflosse folgen 7&nbsp;bis 10&nbsp;Flössel. Die Arten variieren in der Länge der Brustflossen. Mit 30 bis 36 Flossenstrahlen in den Brustflossen besitzen sie mehr als alle anderen Gattungen der Scombridae. In den Bauchflossen findet sich ein zweiteiliger Interpelvic-Auswuchs. Der Schwanzstiel ist schlank und hat an jeder Seite zur Stabilisierung einen kräftigen, knöchernen Seitenkiel zwischen zwei kleineren Kielen. Die Schwanzflosse der Thunfische ist sichelförmig. Die erste Rückenflosse, die Bauchflossen und die Afterflosse können beim schnellen Schwimmen in rinnenförmige Vertiefungen gelegt werden. Die meisten Arten besitzen eine [[Schwimmblase]], deren Volumen stark verändert werden kann und bei Jungfischen noch sehr klein ist. Die Anzahl der Wirbel liegt bei 39. Thunfische sind im Allgemeinen bläulich gefärbt, am Bauch auch grau oder silbrig und zeigen an den Körperseiten keine dunkle Fleckung. Der Rücken ist dunkelblau und ohne die bei vielen anderen [[Makrelen und Thunfische|Scombriden]] typischen Streifenmuster. Die Flössel hinter Rücken- und Afterflosse sind meist gelb und haben bei einigen Arten schwarze Ränder.<ref>B. B. Collette, C. E. Nauen: ''Scombrids of the world.'' 1983, S. 21 und 80.</ref><ref>Fiedler: ''Fische.'' 1991, S. 389.</ref>
In den 1950er Jahren wurden noch zahlreiche Exemplare des ''Thunnus thynnus'' in der Nordsee gefangen. Der Thunfischfang hat mittlerweile Ausmaße angenommen, die dazu führen, dass fast alle Thunfischarten zum Teil massiv überfischt sind. Die Blauflossenthune und die pazifischen Großaugenthune sind sogar vom Aussterben bedroht.<ref>[http://www.delphinschutz.org/projekte/tunfisch/tunafishing.htm Die Dosen-Thunfischindustrie und ihre Auswirkungen auf Thunfischbestände (Gesellschaft zur Rettung der Delphine e. V.)]</ref><!-- Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO (United Nations Food and Agricultural Organization) sind nicht alle Arten überfischt, Skipjack im Ostpazifik gilt als unterfischt, Albacore-Bestände im Pazifik intakt. -->


Thunfische haben eine sehr hohe [[Stoffwechselrate]] und gehören neben dem [[Schwertfisch]] (''Xiphias gladius'') und den [[Gotteslachse]]n (untersucht an ''Lampris guttatus'') zu den wenigen bekannten [[Knochenfische]]n mit einem zumindest partiell [[Endothermes Tier|endothermen]] Stoffwechsel. Ein mit der Rumpfmuskulatur verbundenes, im Gegenstromprinzip arbeitendes Blutgefäßsystem ([[Rete mirabile]]) leitet die durch die Aktivität der großen Muskelmasse erzeugte Wärme in das Körperinnere ab, so dass die Körperinnentemperatur und die Temperatur von Gehirn und Augen ([[Netzhaut]] und [[Sehnerv]]) 9 bis 12&nbsp;K über der Temperatur des Wassers liegen kann. Der für den hohen Stoffwechsel unverzichtbare intensive Gasaustausch über die Kiemen wird durch das Dauerschwimmen und die schnelle Schwimmweise der Thune erreicht. Die Fähigkeit, die Körpertemperatur zu erhöhen, nimmt mit der Größe zu und ist beim [[Weißer Thun|Weißen Thun]], beim [[Gelbflossen-Thun]] und beim [[Großaugen-Thun]] sehr gut und beim [[Roter Thun|Roten Thun]] am weitesten entwickelt.<ref name="Collette & Nauen, S. 80">B. B. Collette, C. E. Nauen: ''Scombrids of the world.'' 1983, S. 80.</ref>
Im tropischen Ostpazifik sind Gelbflossen-Thunfischschwärme oft mit Delfinschulen vergesellschaftet. Ein biologisches Phänomen, das nur in dieser Meeresregion auftritt. Weil eine Delfinschule leicht von Booten oder Hubschraubern zu beobachten ist, wird beim Thunfischfang die Delfinschule mit einem [[Ringwadenfischerei|Ringwadennetz]] umkreist, das dann von unten zugezogen wird. Dadurch kamen zwischen den späten 1950er und den 1990er Jahren mehr als sieben Millionen Delfine zu Tode.<ref>[http://www.earthisland.org/immp/QandAdolphinSafe.html Earth Island Institute (engl.)]</ref>


[[Datei:Yellowfin tuna diving.jpg|mini|Springender Gelbflossen-Thun]]
== Arten ==
* ''Thunnus alalunga'': der [[Weißer Thun|Weiße Thun]], Weiße Thunfisch oder Germon (über 1,4&nbsp;m lang, etwa 60&nbsp;kg schwer, weltweit verbreitet)
* ''Thunnus albacares'': der [[Gelbflossen-Thun]] oder Gelbflossen-Thunfisch (maximal 2,5&nbsp;m lang und 200&nbsp;kg schwer) <!-- hat heute „nur“ noch einen Anteil von zirka 7 % am gesamten Dosenthunfischfang -->
* ''Thunnus atlanticus'': der [[Schwarzflossen-Thun]] oder Schwarzflossen-Thunfisch (westlicher Atlantik, klein mit 50&nbsp;cm und 3&nbsp;kg, höchstens 1&nbsp;m lang und 20&nbsp;kg schwer)
* ''Thunnus maccoyii'': der [[Südlicher Blauflossen-Thun|Südliche Blauflossen-Thunfisch]], ist die am stärksten überfischte Thunfischart (südlicher Atlantik, Indischer Ozean, Pazifik, maximal 2,5&nbsp;m lang, 250&nbsp;kg schwer und 20 Jahre alt)
* ''Thunnus obesus'': der [[Großaugen-Thun]] oder Großaugen-Thunfisch (eine Tiefwasserart, maximal 2,50&nbsp;m und 200&nbsp;kg, hält sich in subtropischen Gewässern auf).
* ''Thunnus orientalis'': der [[Nordpazifischer Blauflossen-Thun|Nordpazifische Blauflossen-Thunfisch]] (Im Nordpazifik, kleiner als der Rote Thun, zwischen Juni und September wandern die Schwärme in küstennahe Gewässer der Baja California, Mexikos und Kaliforniens)<ref>[http://www.catalogueoflife.org/annual-checklist/2006/show_species_details.php?record_id=490690 FishBase-Catalogue of Life] (englisch)</ref> <!-- laut FishBase/www.catalogueoflife.org als eigenständige Art anerkannt -->
* ''Thunnus thynnus'': der [[Roter Thun|Rote Thun]], Rote Thunfisch<!-- wegen der manchmal etwas rötlichen Flossen --> oder Blauflossen-Thunfisch (Mittelmeer, Atlantik) kann eine Länge von gut 4,5&nbsp;m erreichen und über 600&nbsp;kg schwer werden, lebt ungefähr 15 Jahre, wird aber meist bei einer Länge von 2 m gefangen.
* ''Thunnus tonggol'': der [[Langschwanz-Thun]] oder Langschwanz-Thunfisch (ziemlich klein, 12-15&nbsp;kg, aber immense Bedeutung in der indopazifischen Region)


== Lebensweise ==
== Wirtschaftliche Bedeutung ==
=== Wanderung, Ernährung ===
[[Datei:Tsukiji.FrozenTuna.jpg|left|thumb|200px|gefrorener Thunfisch auf einem Fischmarkt in [[Tokio]]]]
Thunfische kommen in allen tropischen, subtropischen und gemäßigten Meeren meist in [[Bathymetrie|Tiefen]] bis 500 Metern vor, fehlen dagegen in den Polarmeeren. Sie leben in Schulen oder Schwärmen, unternehmen weite Wanderungen über den offenen Ozean, auch tagesperiodische Vertikalwanderungen, und können über längere Zeiträume große Geschwindigkeiten beibehalten. Sie wandern vornehmlich ihren Beutetieren hinterher, die ihrerseits Regionen mit hoher [[Plankton]]dichte zustreben. Die Gruppen bestehen immer aus Individuen gleicher Größe, kleine Thunfische bilden größere Schwärme als Gruppen großer Tiere. Sehr große Exemplare können auch als Einzelgänger leben.
Die Thunfische gehören weltwirtschaftlich zu den wichtigsten [[Speisefisch]]en. Aufgrund ihres relativ hohen Fettgehaltes werden sie zu den [[Fettfische]]n gezählt. Wegen ihres hervorragenden Fleisches sind sie sehr begehrt. Der Thunfisch ist ein sehr beliebter und begehrter Fisch für [[Sushi]]. Rohes Thunfischfleisch ist ein beliebter und schmackhafter Bestandteil von [[Sashimi]].


Thunfische ernähren sich von kleineren Fischen, darunter auch die mit ihnen selbst verwandten [[Makrelen und Thunfische|Makrelen]]. Andere Beutetiere sind [[Heringe]], [[Kalmare]] und [[Pelagial|pelagische]] [[Krebstiere]]. Für einige Thunfischarten wurde ein Tieftauchen nachgewiesen ([[Großaugen-Thun]] bis zu 1839 Meter [2,5&nbsp;°C] und Roter Thun bis zu 1000 Meter [3&nbsp;°C]), wo sie tagsüber in größere Tiefen abtauchende Beutetiere (Fische, Kopffüßer und Krebstiere) jagen.<ref name="Graham & Dickson, S. 4018">J. B. Graham, K. A. Dickson: ''Tuna comparative physiology.'' In: ''The Journal of Experimental Biology.'' 207, 2004, S. 4015–4024, hier S. 4018.</ref> Wegen ihrer Größe haben sie nur wenig Fressfeinde, vor allem [[Schwertfischartige]], [[Haie]] und [[Zahnwale]].<ref name="Collette & Nauen, S. 80" />
''Thunnus thynnus'' (Roter Thun) hat tiefdunkelrotes Fleisch, das beim Erhitzen dunkel bleibt. ''Thunnus albacares'' (Gelbflossen-Thun) hat helleres rotes Fleisch, das beim Erhitzen noch heller, beinahe weiß wird. ''Thunnus alalunga'' (Weißer Thun) ist insbesondere in den USA als [[Speisefisch#Fischkonserven|Dosenthunfisch]] populär, da das weiße Fleisch (''chicken of the sea'' oder ''white tuna'') trocken ist und an den Geschmack von Hühnchen erinnert.


=== Bewegung, Fortpflanzung ===
Thunfisch ist obligatorischer Bestandteil der italienischen Vorspeise [[Vitello tonnato]]. Ansonsten dominiert in Deutschland der Verzehr von Dosenthunfisch.
Thunfische bewegen beim Schwimmen kaum ihren Rumpf, sondern setzen zum Vortrieb ausschließlich die schnell schwingende, sehr steife, halbmondförmige Schwanzflosse ein, auf die die Rumpfmuskeln ihre Kraft mittels Sehnenplatten übertragen. Diese thunniforme, wahrscheinlich mit der teilweisen Endothermie entwickelte Schwimmweise ist unter Knochenfischen fast einzigartig und findet sich eventuell nur noch beim Schwertfisch.<ref name="Graham & Dickson, S. 4018" />


Tropische Thunfische laichen das ganze Jahr über, die in gemäßigten, futterreicheren Regionen lebenden Arten ziehen in der Laichzeit in wärmere Regionen. Eier und Larven sind [[pelagisch]]. Große Weibchen können Millionen Eier abgeben (bis zu 10 Millionen beim Roten Thun).
Nach Angaben der [[Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation|FAO]] (United Nations Food and Agricultural Organization) wurden [[2006]] weltweit etwa 4,6 Millionen&nbsp;t Thunfisch gefangen.<!-- Diese Fangmengen scheinen angesichts der Gesamtfangmenge zu niedrig zu sein: In Japan werden pro Jahr etwa 65.000&nbsp;t, in den USA 18.000&nbsp;t gefangen??? --> Der mit Abstand wichtigste Abnehmer ist [[Japan]] mit 78 Prozent des weltweit verkauften frischen Thunfischs.


== Systematik ==
== Gesundheitliche Bedeutung ==
=== Äußere Systematik ===
Thunfisch enthält, wie andere große Raubfische, erhebliche Mengen [[Quecksilber]] in Form des besonders gesundheitsschädlichen [[Methylquecksilber]]s.
Thunfische gehören zur [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Makrelen und Thunfische]] (Scombridae). Das folgende [[Kladogramm]], berechnet nach der [[Maximum-Likelihood-Methode]], zeigt eine mögliche systematische Stellung der Thunfische innerhalb der Scombridae:<ref name="Xinru Zeng" />


[[Datei:Katsuwonus pelamis Java.jpg|mini|[[Echter Bonito]] (''Katsuwonus pelamis'')]]
Die US-Regierung warnte im Dezember [[2003]] vor dem Genuss von zu viel Thunfisch über Wochen, womit vor allem [[Schwangerschaft|Schwangere]] und [[Kind]]er auf die Gefahr durch Anreicherungen von [[Quecksilber]] im Thunfisch – wie bei manchen anderen Fischarten auch – hingewiesen werden sollen, die aber in den letzten 16 Jahren, wie Untersuchungen an Thunfischkonserven zeigen, nicht zugenommen hat.<!-- im Durchschnitt 0,21&nbsp;mg/kg, in: http://www.umweltlexikon-online.de/fp/archiv/RUBwerkstoffmaterialsubstanz/Quecksilber.php --> Auch findet man wegen des geringeren Verdünnungspotentials für eingebrachte Schadstoffe bei Fischen aus Binnengewässern deutlich höhere Belastungen als bei Seefischen.


{{Klade|style=font-size:85%
Die [[EU-Kommission]] hat im Mai 2004 die Mitgliedsstaaten offiziell darüber informiert, dass Frauen, die schwanger sind oder werden können sowie Frauen, die stillen, und kleine Kinder nicht mehr als zwei kleine Portionen (100 g) Thunfisch pro Woche verzehren sollten.<ref>[http://ec.europa.eu/food/food/chemicalsafety/contaminants/information_note_mercury-fish_12-05-04.pdf EU-Kommission: Methylquecksilber in Fisch und Fischereiprodukten]</ref>. Das [[Bundesinstitut für Risikobewertung]] teilt diese Einschätzung.<ref>[http://www.bfr.bund.de/cm/208/quecksilber_und_methylquecksilber_in_fischen_und_fischprodukten___bewertung_durch_die_efsa.pdf Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Quecksilber und Methylquecksilber in Fischen und Fischprodukten – Bewertung durch die EFSA]</ref>
|label1='''Scombridae'''
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|1=''[[Grammatorcynus]]''
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|3={{Klade
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|3={{Klade
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|label2=endothermische Klade
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|2='''Thunfische''' (''Thunnus'')
}} }} }} }} }} }}


=== Innere Systematik ===
In der EU gilt ein Grenzwert von 1 mg/kg Quecksilber für großen Raubfisch. Bei anderen Fischen ist der Grenzwert auf 0,5 mg/kg reduziert. Dieser Wert wird bei Grenz- und Marktkontrollen öfter überschritten und die Funde als [[Rapid Alert System for Food and Feed|RASFF-Meldungen]] EU-weit den Behörden mitgeteilt.
Es gibt acht Arten in zwei Untergattungen, ''Neothunnus'', die aus vier vor allem tropischen Arten besteht, und ''Thunnus'', deren vier Arten wegen einer besseren Wärmehaltung auch in gemäßigten Breiten vorkommen.


{| class="wikitable" style="width:100%; text-align:center;"
Um die Qualität des gefangenen Thunfischs zu verbessern, wird z.&nbsp;B. der Südliche Blauflossen-Thun (''Thunnus maccoyii'') in Australien in schwimmenden Netzkäfigen in [[Aquakultur]] gezüchtet bzw. weiter gemästet, bis der Fisch bis zu 50&nbsp;% seines Körpergewichts zugelegt hat und dann verkauft wird.<ref>[http://www.australian-aquacultureportal.com/industrygroups/tuna_bluefin.html Australian Aquaculture Portal (engl.)]</ref>
|-
| style="background-color:powderblue" colspan="7"|Untergattung '''''Thunnus''''' [[John Flint South|{{Person|South}}]], 1845 – 4 Arten
|-
! style="width:15%;"|Deutscher Name
! style="width:20%;"|Wissenschaftlicher Name
! style="width:35%;"|Verbreitung
! style="width:20%;"|Gefährdungsstufe<br /><small>[[Rote Liste gefährdeter Arten|Rote Liste]] der [[IUCN]]</small>
! style="width:10%;"|Maximallänge und Maximalgewicht
! style="width:10%;"|Bild
|-
| [[Weißer Thunfisch]] oder Langflossenthun
| ''Thunnus alalunga''<br />([[Pierre Joseph Bonnaterre|{{Person|Bonnaterre}}]], 1788)<ref>{{Fishbase|g=Thunnus|s=alalunga|Name=''Thunnus alalunga''}}</ref>
| In allen tropischen, subtropischen und gemäßigten Meeren, incl. des Mittelmeeres.
| [[Datei:LC IUCN 3 1.svg|35px]] (''Least Concern'' – ungefährdet)<ref>{{IUCN |Year=2021 |ID=21856|ScientificName=Thunnus alalunga|YearAssessed=2021 |Assessor=Collette et al.|Download=10. Dezember 2022}}</ref>
| 1,40 Meter,<br />60,3&nbsp;kg
| [[Datei:Thunnus alalunga.jpg|120px|Weißer Thunfisch (''Thunnus alalunga'')]]
|-
| [[Südlicher Blauflossen-Thunfisch]]
| ''Thunnus maccoyii''<br />([[François Louis Nompar de Caumont de La Force|{{Person|Castelnau}}]], 1872)<ref>{{Fishbase|g=Thunnus|s=maccoyii|Name=''Thunnus maccoyii''}}</ref>
| In allen Meeren der südlichen Hemisphäre in gemäßigten und kühlen Bereichen.
| [[Datei:EN IUCN 3 1.svg|35px]] (''Endangered'' – stark gefährdet)<ref>{{IUCN |Year=2021 |ID=21858|ScientificName=Thunnus maccoyii|YearAssessed=2021 |Assessor=Collette et al.|Download=10. Dezember 2022}}</ref>
| 2,45 Meter,<br />260&nbsp;kg
| [[Datei:Thmac u0.gif|120px|Südlicher Blauflossen-Thunfisch (''Thunnus maccoyii'')]]
|-
| [[Nordpazifischer Blauflossen-Thunfisch]]
| ''Thunnus orientalis''<br />([[Coenraad Jacob Temminck|{{Person|Temminck}}]] & [[Hermann Schlegel|{{Person|Schlegel}}]], 1844)<ref>{{Fishbase|g=Thunnus|s=orientalis|Name=''Thunnus orientalis''}}</ref>
| Vor allem im nördlichen Pazifik, aber auch südlich bis Neuseeland.
| [[Datei:NT IUCN 3 1.svg|35px]] (''Near Threatened'' – potenziell gefährdet)<ref>{{IUCN |Year=2021 |ID=170341|ScientificName=Thunnus orientalis|YearAssessed=2021 |Assessor=Collette et al.|Download=10. Dezember 2022}}</ref>
| 3,00 Meter,<br />450&nbsp;kg
| [[Datei:Pacific bluefin tuna.jpg|120px|Nordpazifischer Blauflossen-Thunfisch (''Thunnus orientalis'')]]
|-
| [[Roter Thun]], auch Großer Thun, Nordatlantischer Thun oder Blauflossen-Thunfisch
| ''Thunnus thynnus''<br />([[Carl von Linné|{{Person|Linnaeus}}]], 1758)<ref>{{Fishbase|g=Thunnus|s=thynnus|Name=''Thunnus thynnus''}}</ref>
| Im tropischen, subtropischen und gemäßigten Atlantik und im Mittelmeer.
| [[Datei:LC IUCN 3 1.svg|35px]] (''Least Concern'' – ungefährdet)<ref>{{IUCN |Year=2021 |ID=21860|ScientificName=Thunnus thynnus|YearAssessed=2021 |Assessor=Collette et al.|Download=10. Dezember 2022}}</ref>
| 4,50 Meter,<br />684&nbsp;kg
| [[Datei:Bluefin-big.jpg|120px|Roter Thun (''Thunnus thynnus'')]]
|-
| style="background-color:powderblue" colspan="7"|Untergattung '''''Neothunnus''''' [[Kamakichi Kishinouye|{{Person|Kishinouye}}]], 1923 – 4 Arten
|-
! style="width:15%;"|Deutscher Name
! style="width:20%;"|Wissenschaftlicher Name
! style="width:35%;"|Verbreitung
! style="width:20%;"|Gefährdungsstufe<br /><small>Rote Liste der IUCN</small>
! style="width:10%;"|Maximallänge und Maximalgewicht
! style="width:10%;"|Bild
|-
| [[Gelbflossen-Thunfisch]]
| ''Thunnus albacares''<br />([[Pierre Joseph Bonnaterre|{{Person|Bonnaterre}}]], 1788)<ref>{{Fishbase|g=Thunnus|s=albacares|Name=''Thunnus albacares''}}</ref>
| In allen tropischen, subtropischen und gemäßigten Meeren, aber nicht im Mittelmeer.
| [[Datei:LC IUCN 3 1.svg|35px]] (''Least Concern'' – ungefährdet)<ref>{{IUCN |Year=2021 |ID=21857|ScientificName=Thunnus albacares|YearAssessed=2021 |Assessor=Collette et al.|Download=10. Dezember 2022}}</ref>
| 2,40 Meter,<br />200&nbsp;kg
| [[Datei:Thunnus albacares.png|120px|Gelbflossen-Thunfisch (''Thunnus albacares'')]]
|-
| [[Schwarzflossen-Thunfisch]]
| ''Thunnus atlanticus''<br />([[René Primevère Lesson|{{Person|Lesson}}]], 1831)<ref>{{Fishbase|g=Thunnus|s=atlanticus|Name=''Thunnus atlanticus''}}</ref>
| Im tropischen und subtropischen westlichen Atlantik.
| [[Datei:LC IUCN 3 1.svg|35px]] (''Least Concern'' – nicht gefährdet)<ref>{{IUCN |Year=2021 |ID=155276|ScientificName=Thunnus atlanticus|YearAssessed=2021 |Assessor=Collette et al.|Download=10. Dezember 2022}}</ref>
| 1,08 Meter,<br />20,6&nbsp;kg
| [[Datei:Blackfin tuna, Duane Raver Jr.jpg|120px|Schwarzflossen-Thunfisch (''Thunnus atlanticus'')]]
|-
| [[Großaugen-Thunfisch]]
| ''Thunnus obesus''<br />([[Richard Thomas Lowe|{{Person|Lowe}}]], 1839)<ref>{{Fishbase|g=Thunnus|s=obesus|Name=''Thunnus obesus''}}</ref>
| In allen tropischen, subtropischen und gemäßigten Meeren, aber nicht im Mittelmeer.
| [[Datei:VU IUCN 3 1.svg|35px]] (''Vulnerable'' – gefährdet)<ref>{{IUCN |Year=2021 |ID=21859|ScientificName=Thunnus obesus|YearAssessed=2021 |Assessor=Collette et al.|Download=10. Dezember 2022}}</ref>
| 2,50 Meter,<br />210&nbsp;kg
| [[Datei:Thunnus obesus.png|120px|Großaugen-Thunfisch (''Thunnus obesus'')]]
|-
| [[Langschwanz-Thunfisch]]
| ''Thunnus tonggol''<br />([[Pieter Bleeker|{{Person|Bleeker}}]], 1851)<ref>{{Fishbase|g=Thunnus|s=tonggol|Name=''Thunnus tonggol''}}</ref>
| Tropischer [[Indopazifik]] und [[Rotes Meer]].
| [[Datei:DD IUCN 3 1.svg|35px]] (''Data Deficient'' – keine ausreichenden Daten)<ref>{{IUCN |Year=2022 |ID=170351|ScientificName=Thunnus tonggol|YearAssessed=2021 |Assessor=Collette et al.|Download=10. Dezember 2022}}</ref>
| 1,45 Meter,<br />35,9&nbsp;kg
| [[Datei:Thton u0.gif|120px|Langschwanz-Thunfisch (''Thunnus tonggol'')]]
|-
|}


== Überfischung ==
== Fossilüberlieferung ==
[[Datei:Thunnus spec 01.jpg|mini|''Thunnus'' spec. aus der Tongrube Unterfeld ([[Oligozän]]) bei [[Frauenweiler]] im [[Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe|Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe]]]]
Alle Blauflossen-Thunfischarten sowie der Großaugen-Thunfisch (''Bigeye tuna'') sind massiv überfischt und vom [[Aussterben]] bedroht. So liegt die Zahl der erwachsenen Tiere nur noch auf 20 % des Niveaus von [[1970]] oder darunter.<ref name="Nature_Thuna">{{cite web | url = http://blogs.nature.com/news/thegreatbeyond/2010/11/no_letup_for_bluefin_tuna.html | title = No letup for bluefin tuna | accessdate = 2011-03-09 | publisher = [[Nature]]}}</ref> Die Bestände des Gelbflossen-Thunfisch im Indischen und Pazifischen Ozean gelten gleichfalls als massiv überfischt.<ref>[http://www.delphinschutz.org/projekte/tunfisch/tunafishing.htm Die Dosen-Thunfischindustrie und ihre Auswirkungen auf Thunfischbestände]</ref>
Die Thunfische trennten sich wahrscheinlich von den anderen Gattungen der Thunnini im [[Paläozän]]. Die ersten Thunfische lebten in der [[Tethys (Ozean)|Tethys]].<ref>J. B. Graham, K. A. Dickson: ''Tuna comparative physiology.'' In: ''The Journal of Experimental Biology.'' 207, 2004, S. 4015–4024, hier S. 4015–4016.</ref> Früheste [[Fossil]]ien von Thunfischen stammen aus dem [[Eozän]]. Funde gibt es aus Nordamerika, Afrika und Europa, z.&nbsp;B. aus dem italienischen [[Monte Bolca]] (''Thunnus lanceolatus'').<ref>Karl Albert Frickhinger: ''Fossilien-Atlas Fische.'' Mergus – Verlag für Natur- und Heimtierkunde Baensch, Melle 1991, ISBN 3-88244-018-X.</ref>


== Fischerei ==
Grund für die rapide Abnahme ist das stetig wachsende Bedürfnis nach Frischfisch, insbesondere für [[Sushi]] oder [[Sashimi]] in Japan, Europa und Nordamerika.
[[Datei:Fisheries global capture of Thunnus species from 1950.png|mini|Weltweiter Fang von Thunfischen in Tonnen nach Angaben der [[FAO]]]]
Thunfische gehören wegen ihres roten fetten Fleisches zu den wichtigsten [[Speisefisch]]en und sind von großer [[fischerei]]wirtschaftlicher Bedeutung. Der Fang nahm nach Angaben der [[Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen|FAO]] von etwa 400.000 Tonnen im Jahr 1955 auf jährlich über 2&nbsp;Millionen Tonnen seit 1997 zu. Zu den größten Fängernationen gehören [[Japan]], wo rohes Thunfischfleisch für [[Sushi]] und [[Sashimi]] genutzt wird, die [[Vereinigte Staaten|USA]] und [[Südkorea]]. Thunfische werden mit [[Langleinenfischerei|Langleinen]], [[Ringwadenfischerei|Ringwaden]] und [[Treibnetzfischerei|Treibnetzen]] gefangen. Letzteres ist in den Gewässern der [[Europäische Union|EU]] und vielen anderen Gebieten illegal, da es dabei in erheblichem Umfang zu unerwünschtem [[Beifang (Fischerei)|Beifang]] von [[Delfine]]n und Haien kommt. Im Mittelmeer fängt man Thunfische mit sehr großen verankerten [[Reuse|Schwimmreusen]], die Tonnaras genannt werden. Bereits im 18. Jahrhundert wurde in Italien zubereiteter gesalzener Thunfisch (''Tonina'') von Tiroler Händlern („Zitronenmännern“) zusammen mit anderen mediterranen Fischspezialitäten auf Märkten auch nördlich der Alpen angeboten.<ref>[[Hans-Peter Baum]]: ''Zum Südwarenangebot auf dem Würzburger Markt im Jahre 1725.'' In: Ulrich Wagner (Hrsg.): ''Geschichte der Stadt Würzburg.'' 4 Bände; Band 2: ''Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1814.'' Theiss, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1477-8, S. 445–447, hier: S. 445 f.</ref> Thunfischfleisch wird als Frischfisch oder gefroren vermarktet. Das in [[Konservendose|Thunfischdosen]] konservierte Fleisch stammt vor allem von [[Echter Bonito|Bonitos]].


Historische Formen des Thunfischfangs sind die [[Almadraba]] bzw. die [[Mattanza]]. Auch in der oberen Adria wurden jahrhundertelang auf ähnliche Art die großen Thunfischschwärme gefangen, nachdem sie von Aussichtspunkten im Karst gesichtet wurden. Mit zunehmender Befischung wurden die Schwärme immer kleiner. Der letzte große Thunfischfang war dort 1954 im Raum Triest durch die Fischer von Santa Croce und [[Barcola]].<ref>Andrea Di Matteo "Santa Croce, 1954: ultima grande pescata di tonni", Il Piccolo, 23. August 2014.</ref>
== Fischereimanagement ==
Das Management der weltweiten Thunfischbestände liegt in den Händen von internationalen und regionalen Fischereikommissionen. So regelt die Internationale Kommission für den Schutz des Thunfischs im Atlantik (''International Commission for the Conservation of Atlantic Tuna'', [[ICCAT]]) die Bestände im Atlantik und im Mittelmeer, während z.&nbsp;B. die Inter-American Tropical Tuna Commission (IATTC) für die Bestände im Ostpazifik zuständig ist. Noch legen diese Fischereikommissionen zu wenig Gewicht auf eine nachhaltige Befischung der Bestände, setzen zu hohe Quoten und räumen der [[Beifang (Fischerei)|Beifang]]problematik zu wenig Raum ein. So lag die für 2011 für das Mittelmeer festgesetzte Fangquote mit 12.900 Tonnen nur unwesentlich unter der Fangquote des Jahres 2010 mit 13.500 Tonnen. Susan Liebermann, eine Direktorin der Pew Environment Group, sagte, dass diese Vereinbarung der ICCAT zeige, dass das Hochseefischerei-Management „fehlerhaft und inadequat“ ''(„flawed and inadequate“)'' ist.<ref name="Nature_Thuna">{{cite web | url = http://blogs.nature.com/news/thegreatbeyond/2010/11/no_letup_for_bluefin_tuna.html | title = No letup for bluefin tuna | accessdate = 2011-03-09 | publisher = [[Nature]]}}</ref> Dessen ungeachtet sind sie die einzigen Institutionen, die eine bestandserhaltende Fischerei beim Thunfischfang umsetzen können.<ref>[http://www.iccat.int/ International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas]</ref><ref>[http://www.iattc.org/HomeENG.htm IATTC]</ref>


In einigen Ländern, z.&nbsp;B. Malta, werden Thunfische, die zuvor als Jungtiere gefangen wurden, in Fischkäfigen im Meer gemästet.<ref>{{cite web|url= https://www.greenpeace.de/themen/meere/fischerei/thunfisch-rettet-den-konig-der-meere|title= Thunfisch – Rettet den König der Meere! |publisher=Greenpeace|date=2012-09-29|accessdate=2017-10-04}}</ref>
== Thunfischfarmen ==
Sogenannte Thunfischfarmen bestehen aus mehreren großen runden, nach unten geschlossenen Netzkäfigen, die ein Entweichen der gefangenen Thune verhindern. Sie werden meist küstennah installiert. Nur die für den Frischfischmarkt bedeutenden Arten Roter Thun, Blauflossen-Thun und Gelbflossen-Thune werden derzeit in Farmen gehalten. Thunfischfarmen gelten nicht nur wegen ihrer negativen Auswirkungen auf die Bestandsentwicklung der wild lebenden Arten als problematisch. Hinzu kommt, dass die in den Farmen gefangen Thune bis zur Schlachtreife mit großen Mengen an Frischfisch gefüttert werden müssen, sowie erhebliche Umweltbelastungen durch Nahrungsreste und Exkremente. Trotz des hohen finanziellen Aufwands erfreuen sich Thunfischfarmen immer größerer Beliebtheit wegen der insbesondere für Blauflossen-Thune auf dem japanischen Markt gezahlten Preise<ref>[http://www.geo.de/GEO/natur/tiere/50842.html?t=print Thunfische in Gefahr]</ref>. Im Jahr 2008 erzielte ein Exemplar Preise von bis zu 175.000 [[United States Dollar|US Dollar]]<ref>[http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite#/beitrag/video/917228/Mikronesien-vor-dem-Untergang/ ZDF Reportage zum Thema Mikronesien (abgerufen am 11. Dezember 2009)]</ref>. Am 5. Januar 2011 erzielte ein Blauflossenthunfisch auf dem Tsukiji-Fischmarkt in Tokio den Rekordpreis von 32,49 Millionen Yen, umgerechnet 296.290 Euro.<ref>http://www.stern.de/news2/aktuell/der-32-millionen-yen-fisch-riesiger-blauflossenthunfisch-von-sushi-restaurants-ersteigert-1640224.html</ref>


Das Management der weltweiten Thunfischbestände liegt in den Händen von internationalen und regionalen Fischereikommissionen: im Atlantik und im Mittelmeer die Internationale Kommission für den Schutz des Thunfischs (International Commission for the Conservation of Atlantic Tuna, ICCAT) sowie die Inter-American Tropical Tuna Commission (IATTC) für die Bestände im Ostpazifik. Eine weitere Zertifizierung erfolgt über den [[Marine Stewardship Council]] (MSC).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.msc.org/de/fisch-nachhaltigkeit/fragen-und-antworten-zu-thunfisch |titel=Fragen und Antworten zu: Thunfisch |hrsg=Marine Stewardship Council |abruf=2019-04-05}}</ref>
=== Mästung ===
Bislang findet in Thunfischfarmen keine Zucht statt. Zur [[Tiermast|Mästung]] werden die beim Thunfischfang mitgefangenen Jungthune, die nicht angelandet werden dürfen, lebendig in die Farmen verfrachtet und dort bis zur Schlachtreife, die noch vor der Geschlechtsreife der Tiere liegt, gemästet. Dadurch wird die Reproduktionsfähigkeit der betroffenen Arten massiv herabgesetzt, da die komplette Jungthunfischgeneration eines Schwarmes für die Vermehrung ausfällt.<ref name="mare-57">Eliane Hill, Alexandra Merory, Olaf Kanter (Übersetzung): ''Tunfisch, wo bist du?'' In: ''[[Mare (Zeitschrift)|Mare – Die Zeitschrift der Meere]]'' No. 57, August/September 2006, dreiviertel verlag Hamburg, S.26ff, {{ISSN|1432-928X}}</ref>


Rund {{Bruch|3|4}} des Exports der im Mittelmeer gefangenen Thunfische gehen gegenwärtig nach Japan (Stand 2020).
=== Zucht ===
Eine gewisse Entlastung der Wildbestände könnten erste Zuchterfolge mit Rotem Thunfisch mit sich bringen. Neben japanischen Forschern konnten im Rahmen des EU-Forschungsprojekts ''Reprodott'' Düsseldorfer Meeresbiologen gemeinsam mit Kollegen aus anderen EU-Staaten im Februar [[2007]] ein Ablaichverfahren für Roten Thun entwickeln.<ref>[http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2359615,00.html Erste Erfolge in der Thunfischzucht ]</ref>


== Schadstoffbelastung & Gesundheit ==
Problematisch bleibt weiterhin, dass auch gezüchtete Thune bis zur Schlachtreife mit großen Mengen an Frischfisch versorgt werden müssen, was den fischereirechtlichen Druck auf diese Arten aufrechterhält bzw. weiter erhöht. Noch ist die Bezeichnung „Thunfisch aus Zucht“ aber irreführend und falsch.
Thunfisch enthält, wie andere große Raubfische, erhebliche Mengen [[Quecksilber]] in Form des besonders gesundheitsschädlichen [[Methylquecksilber]]s.


Die [[EU-Kommission]] hat im Mai 2004 die Mitgliedsstaaten offiziell darüber informiert, dass Frauen, die schwanger sind oder werden können, sowie stillende Frauen und kleine Kinder nicht mehr als zwei Portionen zu je 100&nbsp;g Thunfisch pro Woche verzehren sollten.<ref>[http://ec.europa.eu/food/food/chemicalsafety/contaminants/information_note_mercury-fish_12-05-04.pdf EU-Kommission: Methylquecksilber in Fisch und Fischereiprodukten]</ref> Das [[Bundesinstitut für Risikobewertung]] teilt diese Einschätzung.<ref>[http://www.bfr.bund.de/cm/208/quecksilber_und_methylquecksilber_in_fischen_und_fischprodukten___bewertung_durch_die_efsa.pdf Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Quecksilber und Methylquecksilber in Fischen und Fischprodukten – Bewertung durch die EFSA]</ref>
Eine Rettung der am meisten bedrohten Thunfischarten (alle drei Blauflossen-Thunarten, Großaugenthun und in manchen Lebensräumen der Gelbflossenthun) erscheint derzeit nur durch ein verbessertes Fischereimangement der internationalen Fischereikommissionen und ein verändertes Konsumentenverhalten beim Kauf von Frischthunfisch und in Restaurants (Sushi, Sashimi) möglich.


In der EU gilt für große Raubfische ein Grenzwert von insgesamt 1&nbsp;mg/kg Quecksilber. Bei anderen Fischen ist der Grenzwert auf 0,5&nbsp;mg/kg reduziert. Dieser Wert wird bei Grenz- und Marktkontrollen öfter überschritten und die Funde als [[Rapid Alert System for Food and Feed|RASFF-Meldungen]] EU-weit den Behörden mitgeteilt.
== Fangmethoden ==
Bis Anfang der 1990er Jahre waren [[Treibnetzfischerei|Treibnetze]] weltweit die häufigste Fangmethode beim Thunfischfang. Ihr Einsatz ist heute illegal.


Damit Thunfischfleisch möglichst lange frisch aussieht und gut verkauft werden kann, wird illegalerweise oft mit [[Kohlenstoffmonoxid]] und [[Nitrite]]n nachgeholfen.<ref>{{Internetquelle |autor=Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt |url=https://www.gd.bs.ch/nm/2019-illegales-faerben-von-thunfischfleisch-gd.html |titel=Illegales Färben von Thunfischfleisch |werk=[[Kanton Basel-Stadt|gd.bs.ch]] |datum=2019-05-28 |abruf=2019-05-28}}</ref>
[[Datei:Bambusangeln.jpg|thumb|right|Selektiver Thunfischfang mit Bambusangeln (Azoren)]]
Nach Angaben der FAO werden heutzutage etwa 70 % der weltweiten Gesamtfangmenge mit [[Ringwadenfischerei|Ringwadennetzen]] erzielt.


In einer Untersuchung zum Gehalt von [[Oxysterol]] wies Dosenthunfisch relativ hohe Werte auf (bis 120&nbsp;µg/g, teils sogar deutlich darüber;<ref name="zunin_et_al_2010">Paola Zunin, Raffaella Boggia, Filippo Evangelisti: ''Identification and quantification of cholesterol oxidation products in canned tuna.'' In: ''Journal of the American Oil Chemists’ Society.'' Band&nbsp;78, Nr. 10, 2001, S.&nbsp;1037-1040, [[doi:10.1007/s11746-001-0384-y]] (freier Volltextzugriff: [https://www.researchgate.net/publication/225153955 ResearchGate])</ref> zum Vergleich: Fleischprodukte haben weniger als 20&nbsp;µg/g<ref name="otaegui_et_al_2010">{{Literatur |Autor=A. Otaegui-Arrazola, M. Menéndez-Carreño, D. Ansorena, I. Astiasarán |Titel=Oxysterols: A world to explore |Sammelwerk=Food and Chemical Toxicology |Band=48 |Nummer=12 |Datum=2010 |Seiten=3289–3303 |Online=[https://dadun.unav.edu/bitstream/10171/22994/1/Review%20ane.pdf frei zugängliche ungelayoutete Autorenversion] |DOI=10.1016/j.fct.2010.09.023}}</ref>). Die Proben mit besonders hohen bis extrem hohen Oxysterolwerten (1 mal 1600 µg/g) waren jedoch intensiv bzw. nicht-schonend verarbeitet, und das darin verarbeitete Thunfischfleisch war von geringer Qualität.<ref name="zunin_et_al_2010" /> Oxysterole entstehen in Fleisch- und Fischprodukten bei der Oxidation von Cholesterin. Sie haben toxische und entzündungsfördernde Eigenschaften und sind mit arteriosklerotischen und neurodegenerativen Erkrankungen assoziiert.<ref name="otaegui_et_al_2010" />
Der Fang mit Angeln und [[Schleppfischen|Schleppangeln]] hat einen Anteil von etwa 15 %, weitere etwa 15 % der weltweiten Gesamtfangmenge stammen aus der [[Langleinenfischerei|pelagischen Langleinenfischerei]].

Nur noch selten zum Einsatz kommen fest installierte Thunreusen oder [[Fischerei#Korb .E2.80.93 Reusenfischerei|Tonnare]] (nach oben offene, rechtwinkelig zur Küste gestellte Großreusen von teilweise mehreren Kilometern Länge). Verwendung finden sie beispielsweise vor Gibraltar, genutzt werden sie zum Fang von [[Roter Thun|Rotem Thun]]. Mit ihnen lassen sich – ähnlich wie mit Ringwadennetzen – ganze Thunfischschwärme auf ihrer Wanderung abfischen.


== Quellen ==
== Quellen ==
=== Literatur ===
<references/>
* Bruce B. Collette, Cornelia E. Nauen: ''Scombrids of the world. An annotated and illustrated catalogue of tunas, mackerels, bonitos and related species known to date'' (= ''FAO Species Catalogue.'' Band 2 = ''FAO Fisheries Synopsis.'' Nr. 125, Band 2). United Nations Development Programme u. a., Rom 1983, ISBN 92-5-101381-0.
* [[Kurt Fiedler (Zoologe)|Kurt Fiedler]]: ''Fische'' (= ''Lehrbuch der Speziellen Zoologie.'' Band 2: ''Wirbeltiere.'' Tl. 2). Gustav Fischer, Jena 1991, ISBN 3-334-00338-8.
* Jeffrey B. Graham, Kathryn A. Dickson: ''Tuna comparative physiology.'' In: ''[[Journal of Experimental Biology|The Journal of Experimental Biology]].'' Band 207, 2004, S. 4015–4024, [[doi:10.1242/jeb.01267]].
* Bent J. Muus, Jørgen G. Nielsen: ''Die Meeresfische Europas in Nordsee, Ostsee und Atlantik.'' Kosmos, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07804-3.

=== Einzelnachweise ===
<references>
<ref name="Xinru Zeng">Xinru Zeng, Mengyao Cui, Haoyu Yu, Xiaoyuan Pan, Pingzhong Zheng, Fen Wei: ''Phylogenetic relationships analysis of the family Scombridae (Actinopterygii, Scombriformes).'' Israeli Journal of Aquaculture - Bamidgeh. 2024;76(2). [[doi:10.46989/001c.94824]]</ref>
</references>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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{{Wiktionary|Thunfisch}}
{{Wiktionary|Thunfisch}}
* {{Fishbase|Gattung=Thunnus|Name=''Thunnus''}}
* [http://www.delphinschutz.org/dokus/thunfisch-liste.pdf Thunfischliste für delfinsicher gefangenen Dosen-Thunfisch] (PDF-Datei; 152 kB)
* [https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/thunfisch-ist-von-zerstoererischen-fangmethoden-stark-betroffen ''Überfischte Meere – Thunfisch ist von zerstörerischen Fangmethoden stark betroffen.''] [[Schweizer Radio und Fernsehen|Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)]], 30. März 2021.
* [http://nutrition.a-w.de/dge/ger/LEXIKON/LT001800.htm Der Thun- als Speisefisch]
* [http://www.seachoice.org/ SeaChoice Auswahlplattform für nachhaltig gefangenen Fisch/Thunfisch] (englisch)
* [http://www.friendofthesea.org Friend of the Sea]
* [http://www.verbraucherzentrale-bayern.de/UNIQ121267520914054/link431161A Verbraucherzentrale Bayern: Thunfisch – Seine Beliebtheit wird zum Problem]


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[[Kategorie:Makrelenartige]]
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[[Kategorie:Makrelen und Thunfische]]
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[[he:טונה]]
[[ht:Ton]]
[[id:Tuna]]
[[io:Atuno]]
[[it:Thunnus]]
[[ja:マグロ]]
[[ko:다랑어]]
[[lt:Paprastieji tunai]]
[[nl:Tonijn]]
[[pt:Atum]]
[[qu:Atun challwa]]
[[ru:Тунцы]]
[[simple:Tuna]]
[[sv:Tonfisksläktet]]
[[zh:鮪魚]]

Aktuelle Version vom 9. Juli 2024, 09:25 Uhr

Thunfische

Großaugen-Thun, Thunnus obesus

Systematik
Acanthomorphata
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Scombriformes
Familie: Makrelen und Thunfische (Scombridae)
Gattung: Thunfische
Wissenschaftlicher Name
Thunnus
South, 1845

Thunfische (Thunnus von altgriechisch θύννος thýnnos „Thunfisch“, abgeleitet von θύνω thýnō „ich eile“, „ich rase“, „ich schieße entlang“ wegen der schnellen Bewegung der Fische[1]), selten auch Tunfische geschrieben, sind eine Gattung großer Raubfische, die in allen tropischen, subtropischen und gemäßigten Meeren vorkommt. Sie gehören zu den wichtigsten Speisefischen und sind von großer fischereiwirtschaftlicher Bedeutung. Einige der acht Arten sind inzwischen durch Überfischung gefährdet.

Merkmale

Thunfische haben einen langgestreckten, spindelförmigen, seitlich nur wenig abgeflachten Körper, dessen Schwerpunkt im vorderen Teil des Rumpfs liegt. Sie erreichen Körperlängen von etwa 1 m bis 4,5 m und können zwischen 20 kg und 700 kg schwer werden. Der Körper ist mit sehr kleinen Schuppen bedeckt, den Vorderkörper umgibt ein Korsett größerer Schuppen. Der Kopf ist spitzkegelig. Das Maul ist endständig, tief gespalten und nicht vorstülpbar. Die kleinen, konischen Zähne sitzen in jedem Kiefer in einer Reihe. Auf dem ersten Kiemenbogen findet man 19 bis 43 Kiemenrechen. Die beiden relativ kleinen Rückenflossen stehen eng zusammen. Die längere erste wird von 11 bis 14 Flossenstacheln gestützt, die kürzere zweite von 12 bis 16 Weichstrahlen. Bei der ersten Rückenflosse sind die ersten Flossenstacheln sehr viel höher als die letzten, so dass der Oberrand der Flosse konkav ist, die zweite sichelförmig und ebenso hoch wie die erste oder höher. Zwischen der zweiten Rückenflosse und der Schwanzflosse stehen 7 bis 10 Flössel. Die Afterflosse steht der zweiten Rückenflosse beinahe symmetrisch gegenüber und hat die gleiche Form wie diese. Sie wird von 11 bis 16 Flossenstrahlen gestützt. Auf die Afterflosse folgen 7 bis 10 Flössel. Die Arten variieren in der Länge der Brustflossen. Mit 30 bis 36 Flossenstrahlen in den Brustflossen besitzen sie mehr als alle anderen Gattungen der Scombridae. In den Bauchflossen findet sich ein zweiteiliger Interpelvic-Auswuchs. Der Schwanzstiel ist schlank und hat an jeder Seite zur Stabilisierung einen kräftigen, knöchernen Seitenkiel zwischen zwei kleineren Kielen. Die Schwanzflosse der Thunfische ist sichelförmig. Die erste Rückenflosse, die Bauchflossen und die Afterflosse können beim schnellen Schwimmen in rinnenförmige Vertiefungen gelegt werden. Die meisten Arten besitzen eine Schwimmblase, deren Volumen stark verändert werden kann und bei Jungfischen noch sehr klein ist. Die Anzahl der Wirbel liegt bei 39. Thunfische sind im Allgemeinen bläulich gefärbt, am Bauch auch grau oder silbrig und zeigen an den Körperseiten keine dunkle Fleckung. Der Rücken ist dunkelblau und ohne die bei vielen anderen Scombriden typischen Streifenmuster. Die Flössel hinter Rücken- und Afterflosse sind meist gelb und haben bei einigen Arten schwarze Ränder.[2][3]

Thunfische haben eine sehr hohe Stoffwechselrate und gehören neben dem Schwertfisch (Xiphias gladius) und den Gotteslachsen (untersucht an Lampris guttatus) zu den wenigen bekannten Knochenfischen mit einem zumindest partiell endothermen Stoffwechsel. Ein mit der Rumpfmuskulatur verbundenes, im Gegenstromprinzip arbeitendes Blutgefäßsystem (Rete mirabile) leitet die durch die Aktivität der großen Muskelmasse erzeugte Wärme in das Körperinnere ab, so dass die Körperinnentemperatur und die Temperatur von Gehirn und Augen (Netzhaut und Sehnerv) 9 bis 12 K über der Temperatur des Wassers liegen kann. Der für den hohen Stoffwechsel unverzichtbare intensive Gasaustausch über die Kiemen wird durch das Dauerschwimmen und die schnelle Schwimmweise der Thune erreicht. Die Fähigkeit, die Körpertemperatur zu erhöhen, nimmt mit der Größe zu und ist beim Weißen Thun, beim Gelbflossen-Thun und beim Großaugen-Thun sehr gut und beim Roten Thun am weitesten entwickelt.[4]

Springender Gelbflossen-Thun

Lebensweise

Wanderung, Ernährung

Thunfische kommen in allen tropischen, subtropischen und gemäßigten Meeren meist in Tiefen bis 500 Metern vor, fehlen dagegen in den Polarmeeren. Sie leben in Schulen oder Schwärmen, unternehmen weite Wanderungen über den offenen Ozean, auch tagesperiodische Vertikalwanderungen, und können über längere Zeiträume große Geschwindigkeiten beibehalten. Sie wandern vornehmlich ihren Beutetieren hinterher, die ihrerseits Regionen mit hoher Planktondichte zustreben. Die Gruppen bestehen immer aus Individuen gleicher Größe, kleine Thunfische bilden größere Schwärme als Gruppen großer Tiere. Sehr große Exemplare können auch als Einzelgänger leben.

Thunfische ernähren sich von kleineren Fischen, darunter auch die mit ihnen selbst verwandten Makrelen. Andere Beutetiere sind Heringe, Kalmare und pelagische Krebstiere. Für einige Thunfischarten wurde ein Tieftauchen nachgewiesen (Großaugen-Thun bis zu 1839 Meter [2,5 °C] und Roter Thun bis zu 1000 Meter [3 °C]), wo sie tagsüber in größere Tiefen abtauchende Beutetiere (Fische, Kopffüßer und Krebstiere) jagen.[5] Wegen ihrer Größe haben sie nur wenig Fressfeinde, vor allem Schwertfischartige, Haie und Zahnwale.[4]

Bewegung, Fortpflanzung

Thunfische bewegen beim Schwimmen kaum ihren Rumpf, sondern setzen zum Vortrieb ausschließlich die schnell schwingende, sehr steife, halbmondförmige Schwanzflosse ein, auf die die Rumpfmuskeln ihre Kraft mittels Sehnenplatten übertragen. Diese thunniforme, wahrscheinlich mit der teilweisen Endothermie entwickelte Schwimmweise ist unter Knochenfischen fast einzigartig und findet sich eventuell nur noch beim Schwertfisch.[5]

Tropische Thunfische laichen das ganze Jahr über, die in gemäßigten, futterreicheren Regionen lebenden Arten ziehen in der Laichzeit in wärmere Regionen. Eier und Larven sind pelagisch. Große Weibchen können Millionen Eier abgeben (bis zu 10 Millionen beim Roten Thun).

Systematik

Äußere Systematik

Thunfische gehören zur Familie der Makrelen und Thunfische (Scombridae). Das folgende Kladogramm, berechnet nach der Maximum-Likelihood-Methode, zeigt eine mögliche systematische Stellung der Thunfische innerhalb der Scombridae:[6]

Echter Bonito (Katsuwonus pelamis)
 Scombridae 

Grammatorcynus


   

Rastrelliger


   

Scomber



   

Scomberomorus


   

Gasterochisma


   

Acanthocybium


   

Gymnosarda



   



Cybiosarda


   

Allothunnus



   

Sarda



 endothermische Klade 


Auxis


   

Katsuwonus


   

Euthynnus




   

Thunfische (Thunnus)




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Innere Systematik

Es gibt acht Arten in zwei Untergattungen, Neothunnus, die aus vier vor allem tropischen Arten besteht, und Thunnus, deren vier Arten wegen einer besseren Wärmehaltung auch in gemäßigten Breiten vorkommen.

Untergattung Thunnus South, 1845 – 4 Arten
Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Verbreitung Gefährdungsstufe
Rote Liste der IUCN
Maximallänge und Maximalgewicht Bild
Weißer Thunfisch oder Langflossenthun Thunnus alalunga
(Bonnaterre, 1788)[7]
In allen tropischen, subtropischen und gemäßigten Meeren, incl. des Mittelmeeres. (Least Concern – ungefährdet)[8] 1,40 Meter,
60,3 kg
Weißer Thunfisch (Thunnus alalunga)
Südlicher Blauflossen-Thunfisch Thunnus maccoyii
(Castelnau, 1872)[9]
In allen Meeren der südlichen Hemisphäre in gemäßigten und kühlen Bereichen. (Endangered – stark gefährdet)[10] 2,45 Meter,
260 kg
Südlicher Blauflossen-Thunfisch (Thunnus maccoyii)
Nordpazifischer Blauflossen-Thunfisch Thunnus orientalis
(Temminck & Schlegel, 1844)[11]
Vor allem im nördlichen Pazifik, aber auch südlich bis Neuseeland. (Near Threatened – potenziell gefährdet)[12] 3,00 Meter,
450 kg
Nordpazifischer Blauflossen-Thunfisch (Thunnus orientalis)
Roter Thun, auch Großer Thun, Nordatlantischer Thun oder Blauflossen-Thunfisch Thunnus thynnus
(Linnaeus, 1758)[13]
Im tropischen, subtropischen und gemäßigten Atlantik und im Mittelmeer. (Least Concern – ungefährdet)[14] 4,50 Meter,
684 kg
Roter Thun (Thunnus thynnus)
Untergattung Neothunnus Kishinouye, 1923 – 4 Arten
Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Verbreitung Gefährdungsstufe
Rote Liste der IUCN
Maximallänge und Maximalgewicht Bild
Gelbflossen-Thunfisch Thunnus albacares
(Bonnaterre, 1788)[15]
In allen tropischen, subtropischen und gemäßigten Meeren, aber nicht im Mittelmeer. (Least Concern – ungefährdet)[16] 2,40 Meter,
200 kg
Gelbflossen-Thunfisch (Thunnus albacares)
Schwarzflossen-Thunfisch Thunnus atlanticus
(Lesson, 1831)[17]
Im tropischen und subtropischen westlichen Atlantik. (Least Concern – nicht gefährdet)[18] 1,08 Meter,
20,6 kg
Schwarzflossen-Thunfisch (Thunnus atlanticus)
Großaugen-Thunfisch Thunnus obesus
(Lowe, 1839)[19]
In allen tropischen, subtropischen und gemäßigten Meeren, aber nicht im Mittelmeer. (Vulnerable – gefährdet)[20] 2,50 Meter,
210 kg
Großaugen-Thunfisch (Thunnus obesus)
Langschwanz-Thunfisch Thunnus tonggol
(Bleeker, 1851)[21]
Tropischer Indopazifik und Rotes Meer. (Data Deficient – keine ausreichenden Daten)[22] 1,45 Meter,
35,9 kg
Langschwanz-Thunfisch (Thunnus tonggol)

Fossilüberlieferung

Thunnus spec. aus der Tongrube Unterfeld (Oligozän) bei Frauenweiler im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe

Die Thunfische trennten sich wahrscheinlich von den anderen Gattungen der Thunnini im Paläozän. Die ersten Thunfische lebten in der Tethys.[23] Früheste Fossilien von Thunfischen stammen aus dem Eozän. Funde gibt es aus Nordamerika, Afrika und Europa, z. B. aus dem italienischen Monte Bolca (Thunnus lanceolatus).[24]

Fischerei

Weltweiter Fang von Thunfischen in Tonnen nach Angaben der FAO

Thunfische gehören wegen ihres roten fetten Fleisches zu den wichtigsten Speisefischen und sind von großer fischereiwirtschaftlicher Bedeutung. Der Fang nahm nach Angaben der FAO von etwa 400.000 Tonnen im Jahr 1955 auf jährlich über 2 Millionen Tonnen seit 1997 zu. Zu den größten Fängernationen gehören Japan, wo rohes Thunfischfleisch für Sushi und Sashimi genutzt wird, die USA und Südkorea. Thunfische werden mit Langleinen, Ringwaden und Treibnetzen gefangen. Letzteres ist in den Gewässern der EU und vielen anderen Gebieten illegal, da es dabei in erheblichem Umfang zu unerwünschtem Beifang von Delfinen und Haien kommt. Im Mittelmeer fängt man Thunfische mit sehr großen verankerten Schwimmreusen, die Tonnaras genannt werden. Bereits im 18. Jahrhundert wurde in Italien zubereiteter gesalzener Thunfisch (Tonina) von Tiroler Händlern („Zitronenmännern“) zusammen mit anderen mediterranen Fischspezialitäten auf Märkten auch nördlich der Alpen angeboten.[25] Thunfischfleisch wird als Frischfisch oder gefroren vermarktet. Das in Thunfischdosen konservierte Fleisch stammt vor allem von Bonitos.

Historische Formen des Thunfischfangs sind die Almadraba bzw. die Mattanza. Auch in der oberen Adria wurden jahrhundertelang auf ähnliche Art die großen Thunfischschwärme gefangen, nachdem sie von Aussichtspunkten im Karst gesichtet wurden. Mit zunehmender Befischung wurden die Schwärme immer kleiner. Der letzte große Thunfischfang war dort 1954 im Raum Triest durch die Fischer von Santa Croce und Barcola.[26]

In einigen Ländern, z. B. Malta, werden Thunfische, die zuvor als Jungtiere gefangen wurden, in Fischkäfigen im Meer gemästet.[27]

Das Management der weltweiten Thunfischbestände liegt in den Händen von internationalen und regionalen Fischereikommissionen: im Atlantik und im Mittelmeer die Internationale Kommission für den Schutz des Thunfischs (International Commission for the Conservation of Atlantic Tuna, ICCAT) sowie die Inter-American Tropical Tuna Commission (IATTC) für die Bestände im Ostpazifik. Eine weitere Zertifizierung erfolgt über den Marine Stewardship Council (MSC).[28]

Rund 34 des Exports der im Mittelmeer gefangenen Thunfische gehen gegenwärtig nach Japan (Stand 2020).

Schadstoffbelastung & Gesundheit

Thunfisch enthält, wie andere große Raubfische, erhebliche Mengen Quecksilber in Form des besonders gesundheitsschädlichen Methylquecksilbers.

Die EU-Kommission hat im Mai 2004 die Mitgliedsstaaten offiziell darüber informiert, dass Frauen, die schwanger sind oder werden können, sowie stillende Frauen und kleine Kinder nicht mehr als zwei Portionen zu je 100 g Thunfisch pro Woche verzehren sollten.[29] Das Bundesinstitut für Risikobewertung teilt diese Einschätzung.[30]

In der EU gilt für große Raubfische ein Grenzwert von insgesamt 1 mg/kg Quecksilber. Bei anderen Fischen ist der Grenzwert auf 0,5 mg/kg reduziert. Dieser Wert wird bei Grenz- und Marktkontrollen öfter überschritten und die Funde als RASFF-Meldungen EU-weit den Behörden mitgeteilt.

Damit Thunfischfleisch möglichst lange frisch aussieht und gut verkauft werden kann, wird illegalerweise oft mit Kohlenstoffmonoxid und Nitriten nachgeholfen.[31]

In einer Untersuchung zum Gehalt von Oxysterol wies Dosenthunfisch relativ hohe Werte auf (bis 120 µg/g, teils sogar deutlich darüber;[32] zum Vergleich: Fleischprodukte haben weniger als 20 µg/g[33]). Die Proben mit besonders hohen bis extrem hohen Oxysterolwerten (1 mal 1600 µg/g) waren jedoch intensiv bzw. nicht-schonend verarbeitet, und das darin verarbeitete Thunfischfleisch war von geringer Qualität.[32] Oxysterole entstehen in Fleisch- und Fischprodukten bei der Oxidation von Cholesterin. Sie haben toxische und entzündungsfördernde Eigenschaften und sind mit arteriosklerotischen und neurodegenerativen Erkrankungen assoziiert.[33]

Quellen

Literatur

  • Bruce B. Collette, Cornelia E. Nauen: Scombrids of the world. An annotated and illustrated catalogue of tunas, mackerels, bonitos and related species known to date (= FAO Species Catalogue. Band 2 = FAO Fisheries Synopsis. Nr. 125, Band 2). United Nations Development Programme u. a., Rom 1983, ISBN 92-5-101381-0.
  • Kurt Fiedler: Fische (= Lehrbuch der Speziellen Zoologie. Band 2: Wirbeltiere. Tl. 2). Gustav Fischer, Jena 1991, ISBN 3-334-00338-8.
  • Jeffrey B. Graham, Kathryn A. Dickson: Tuna comparative physiology. In: The Journal of Experimental Biology. Band 207, 2004, S. 4015–4024, doi:10.1242/jeb.01267.
  • Bent J. Muus, Jørgen G. Nielsen: Die Meeresfische Europas in Nordsee, Ostsee und Atlantik. Kosmos, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07804-3.

Einzelnachweise

  1. W. Pape, Griechisch-Deutsches Handwörterbuch. Bd. 1, S. 1225, Vieweg, Braunschweig 1908.
  2. B. B. Collette, C. E. Nauen: Scombrids of the world. 1983, S. 21 und 80.
  3. Fiedler: Fische. 1991, S. 389.
  4. a b B. B. Collette, C. E. Nauen: Scombrids of the world. 1983, S. 80.
  5. a b J. B. Graham, K. A. Dickson: Tuna comparative physiology. In: The Journal of Experimental Biology. 207, 2004, S. 4015–4024, hier S. 4018.
  6. Xinru Zeng, Mengyao Cui, Haoyu Yu, Xiaoyuan Pan, Pingzhong Zheng, Fen Wei: Phylogenetic relationships analysis of the family Scombridae (Actinopterygii, Scombriformes). Israeli Journal of Aquaculture - Bamidgeh. 2024;76(2). doi:10.46989/001c.94824
  7. Thunnus alalunga auf Fishbase.org (englisch)
  8. Thunnus alalunga in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021. Eingestellt von: Collette et al., 2021. Abgerufen am 10. Dezember 2022.
  9. Thunnus maccoyii auf Fishbase.org (englisch)
  10. Thunnus maccoyii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021. Eingestellt von: Collette et al., 2021. Abgerufen am 10. Dezember 2022.
  11. Thunnus orientalis auf Fishbase.org (englisch)
  12. Thunnus orientalis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021. Eingestellt von: Collette et al., 2021. Abgerufen am 10. Dezember 2022.
  13. Thunnus thynnus auf Fishbase.org (englisch)
  14. Thunnus thynnus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021. Eingestellt von: Collette et al., 2021. Abgerufen am 10. Dezember 2022.
  15. Thunnus albacares auf Fishbase.org (englisch)
  16. Thunnus albacares in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021. Eingestellt von: Collette et al., 2021. Abgerufen am 10. Dezember 2022.
  17. Thunnus atlanticus auf Fishbase.org (englisch)
  18. Thunnus atlanticus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021. Eingestellt von: Collette et al., 2021. Abgerufen am 10. Dezember 2022.
  19. Thunnus obesus auf Fishbase.org (englisch)
  20. Thunnus obesus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021. Eingestellt von: Collette et al., 2021. Abgerufen am 10. Dezember 2022.
  21. Thunnus tonggol auf Fishbase.org (englisch)
  22. Thunnus tonggol in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2022. Eingestellt von: Collette et al., 2021. Abgerufen am 10. Dezember 2022.
  23. J. B. Graham, K. A. Dickson: Tuna comparative physiology. In: The Journal of Experimental Biology. 207, 2004, S. 4015–4024, hier S. 4015–4016.
  24. Karl Albert Frickhinger: Fossilien-Atlas Fische. Mergus – Verlag für Natur- und Heimtierkunde Baensch, Melle 1991, ISBN 3-88244-018-X.
  25. Hans-Peter Baum: Zum Südwarenangebot auf dem Würzburger Markt im Jahre 1725. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände; Band 2: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1814. Theiss, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1477-8, S. 445–447, hier: S. 445 f.
  26. Andrea Di Matteo "Santa Croce, 1954: ultima grande pescata di tonni", Il Piccolo, 23. August 2014.
  27. Thunfisch – Rettet den König der Meere! Greenpeace, 29. September 2012, abgerufen am 4. Oktober 2017.
  28. Fragen und Antworten zu: Thunfisch. Marine Stewardship Council, abgerufen am 5. April 2019.
  29. EU-Kommission: Methylquecksilber in Fisch und Fischereiprodukten
  30. Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Quecksilber und Methylquecksilber in Fischen und Fischprodukten – Bewertung durch die EFSA
  31. Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt: Illegales Färben von Thunfischfleisch. In: gd.bs.ch. 28. Mai 2019, abgerufen am 28. Mai 2019.
  32. a b Paola Zunin, Raffaella Boggia, Filippo Evangelisti: Identification and quantification of cholesterol oxidation products in canned tuna. In: Journal of the American Oil Chemists’ Society. Band 78, Nr. 10, 2001, S. 1037-1040, doi:10.1007/s11746-001-0384-y (freier Volltextzugriff: ResearchGate)
  33. a b A. Otaegui-Arrazola, M. Menéndez-Carreño, D. Ansorena, I. Astiasarán: Oxysterols: A world to explore. In: Food and Chemical Toxicology. Band 48, Nr. 12, 2010, S. 3289–3303, doi:10.1016/j.fct.2010.09.023 (frei zugängliche ungelayoutete Autorenversion [PDF]).
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Wiktionary: Thunfisch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen