„Tarifliche Gleichstellung“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Dez. 2023 eingestellt
Markierungen: Mobile Bearbeitung Bearbeitung von einer mobilen Anwendung Bearbeitung mit Android-App
Präzisierung der Änderung ab Fahrplanwechsel
Zeile 1: Zeile 1:
'''Tarifliche Gleichstellung''' bezeichnet ein Verfahren, in dem die Bahnfahrpreise von und zu bestimmten Städten vereinheitlicht werden. Dadurch sind mehrere Bahnhöfe in einer Stadt zum selben Fahrpreis erreichbar. In Deutschland wurde dieses Verfahren bei mehr als 40 Städten angewandt.
'''Tarifliche Gleichstellung''' bezeichnet ein Verfahren, in dem die Bahnfahrpreise von und zu bestimmten Städten vereinheitlicht werden. Dadurch sind mehrere Bahnhöfe in einer Stadt zum selben Fahrpreis erreichbar. In Deutschland wird dieses Verfahren im Nahverkehr bei mehr als 40 Städten angewandt. Für Fernverkehrsfahrkarten galt dieses Verfahren bis Dezember 2023.


So gab es beispielsweise einen Tarifpunkt namens „BERLIN“, der die meisten Berliner Bahnhöfe umfasst. Der Fahrpreis für die Reiseziele [[Bahnhof Berlin Zoologischer Garten|Berlin Zoologischer Garten]] oder [[Bahnhof Berlin Alexanderplatz|Berlin Alexanderplatz]] ist somit ab Entfernungen von hundert Kilometern der gleiche. Der Bahnhof Berlin Friedrichstraße wird hierbei als preisbildender Tarifpunkt für die auf Kilometern basierenden Nahverkehrstarife genutzt. In Berlin gab es bereits seit 1898 Fahrkarten mit dem Aufdruck „Berlin Stadtbahn“, wo die innerstädtischen Bahnhöfe und zeitweise auch Fernbahnhöfe außerhalb der Innenstadt einbezogen waren.<ref>Deutsche Reichsbahn: ''Kursbuch der DR Binnenverkehr 1988/89'', S. 6</ref> 2006 wurde diese Bezeichnung abgeschafft und durch die Tarifbezeichnung „BERLIN“ ersetzt.<ref>Peter Neumann, [http://www.berliner-zeitung.de/archiv/db-gibt-ticket-tradition-auf-die-stadtbahn-verschwindet-von-der-fahrkarte,10810590,10378498.html ''Die Stadtbahn verschwindet von der Fahrkarte''], Berliner Zeitung, 12. April 2006</ref> Danach galt die Tarifbezeichnung ''BERLIN'' für sämtliche Bahnhöfe auf und innerhalb der [[Berliner Ringbahn]] sowie den [[Bahnhof Berlin-Lichtenberg]]. Ab 2020 gilt die tarifliche Gleichstellung zu allen Regional- und S-Bahnhöfen in Berlin ausgenommen einiger Stationen im Bereich um die Bahnhöfe [[Bahnhof Berlin-Spandau|Berlin-Spandau]] und [[Bahnhof Berlin-Wannsee|Berlin-Wannsee]], welche eigene tarifliche Gleichstellungsbereiche definieren.
So gab es beispielsweise einen Tarifpunkt namens „BERLIN“, der die meisten Berliner Bahnhöfe umfasst. Der Fahrpreis für die Reiseziele [[Bahnhof Berlin Zoologischer Garten|Berlin Zoologischer Garten]] oder [[Bahnhof Berlin Alexanderplatz|Berlin Alexanderplatz]] ist somit ab Entfernungen von hundert Kilometern der gleiche. Der Bahnhof Berlin Friedrichstraße wird hierbei als preisbildender Tarifpunkt für die auf Kilometern basierenden Nahverkehrstarife genutzt. In Berlin gab es bereits seit 1898 Fahrkarten mit dem Aufdruck „Berlin Stadtbahn“, wo die innerstädtischen Bahnhöfe und zeitweise auch Fernbahnhöfe außerhalb der Innenstadt einbezogen waren.<ref>Deutsche Reichsbahn: ''Kursbuch der DR Binnenverkehr 1988/89'', S. 6</ref> 2006 wurde diese Bezeichnung abgeschafft und durch die Tarifbezeichnung „BERLIN“ ersetzt.<ref>Peter Neumann, [http://www.berliner-zeitung.de/archiv/db-gibt-ticket-tradition-auf-die-stadtbahn-verschwindet-von-der-fahrkarte,10810590,10378498.html ''Die Stadtbahn verschwindet von der Fahrkarte''], Berliner Zeitung, 12. April 2006</ref> Danach galt die Tarifbezeichnung ''BERLIN'' für sämtliche Bahnhöfe auf und innerhalb der [[Berliner Ringbahn]] sowie den [[Bahnhof Berlin-Lichtenberg]]. Ab 2020 gilt die tarifliche Gleichstellung zu allen Regional- und S-Bahnhöfen in Berlin ausgenommen einiger Stationen im Bereich um die Bahnhöfe [[Bahnhof Berlin-Spandau|Berlin-Spandau]] und [[Bahnhof Berlin-Wannsee|Berlin-Wannsee]], welche eigene tarifliche Gleichstellungsbereiche definieren.

Version vom 16. Dezember 2023, 21:01 Uhr

Tarifliche Gleichstellung bezeichnet ein Verfahren, in dem die Bahnfahrpreise von und zu bestimmten Städten vereinheitlicht werden. Dadurch sind mehrere Bahnhöfe in einer Stadt zum selben Fahrpreis erreichbar. In Deutschland wird dieses Verfahren im Nahverkehr bei mehr als 40 Städten angewandt. Für Fernverkehrsfahrkarten galt dieses Verfahren bis Dezember 2023.

So gab es beispielsweise einen Tarifpunkt namens „BERLIN“, der die meisten Berliner Bahnhöfe umfasst. Der Fahrpreis für die Reiseziele Berlin Zoologischer Garten oder Berlin Alexanderplatz ist somit ab Entfernungen von hundert Kilometern der gleiche. Der Bahnhof Berlin Friedrichstraße wird hierbei als preisbildender Tarifpunkt für die auf Kilometern basierenden Nahverkehrstarife genutzt. In Berlin gab es bereits seit 1898 Fahrkarten mit dem Aufdruck „Berlin Stadtbahn“, wo die innerstädtischen Bahnhöfe und zeitweise auch Fernbahnhöfe außerhalb der Innenstadt einbezogen waren.[1] 2006 wurde diese Bezeichnung abgeschafft und durch die Tarifbezeichnung „BERLIN“ ersetzt.[2] Danach galt die Tarifbezeichnung BERLIN für sämtliche Bahnhöfe auf und innerhalb der Berliner Ringbahn sowie den Bahnhof Berlin-Lichtenberg. Ab 2020 gilt die tarifliche Gleichstellung zu allen Regional- und S-Bahnhöfen in Berlin ausgenommen einiger Stationen im Bereich um die Bahnhöfe Berlin-Spandau und Berlin-Wannsee, welche eigene tarifliche Gleichstellungsbereiche definieren.

Die tarifliche Gleichstellung kann auf Fahrscheine ab einer gewissen Länge der Fahrtstrecke begrenzt sein. Mit Einführung des City-Tickets wurde eine „erweiterte tarifliche Gleichstellung“ eingeführt für Fahrscheine ab 100 km für alle Bahnhöfe der teilnehmenden Stadt, die nicht für Zeitkarten gilt.

Ein ähnliches Verfahren findet auch in anderen Ländern statt, in Großbritannien Station grouping genannt. Eine Fahrkarte ab beziehungsweise nach den innerstädtischen Bahnhöfen Londons wird im Regelfall nach „London Terminals“ ausgestellt, nicht zu einem bestimmten Bahnhof.

Einzelnachweise

  1. Deutsche Reichsbahn: Kursbuch der DR Binnenverkehr 1988/89, S. 6
  2. Peter Neumann, Die Stadtbahn verschwindet von der Fahrkarte, Berliner Zeitung, 12. April 2006