„Stary Zamek“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Erg
verlinkt
Zeile 40: Zeile 40:


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Urkundlich erwähnt wurde der Ort 1373 als "Aldenburg". 1381 nennt eine Urkunde der [[Herzogtum Schweidnitz|Schweidnitzer]] Herzogin [[Agnes von Habsburg (1315–1392)|Agnes]] erstmals die „ecclesia parochialis ville Aldenburg“.<ref>{{Literatur |Autor=Hermann Neuling |Titel=Schlesiens ältere Kirchen und kirchliche Stiftungen |Verlag=Max |Datum=1884 |Seiten=1}}</ref> Nach dem Tod des Herzogs [[Bolko II. (Schweidnitz)|Bolko II. von Schweidnitz]] fiel das Gebiet 1368 erbrechtlich an die [[Länder der Böhmischen Krone|Krone Böhmen]]. Besitzer von Altenburg waren: 1390 Nikolaus [[Sachenkirch|von Sachenkirch]], 1418 Franzko Tschech<ref>evtl. ''Tschechnitz'' abgeleitet von [[Gmina Siechnice|Siechnice]]?</ref>, 1483 Hans und George von Sandcz, 1545 Sigmund [[Seydlitz (Adelsgeschlecht)|von Seidlitz]], 1568 Hartwig von Seidlitz, 1594 Sigmund [[Zedlitz (Adelsgeschlecht)|von Zedlitz]], 1662 Karl Christoph Freiherr von Zedlitz, 1694 Karl Julius Freiherr von Zedlitz, darauf Hans Heinrich IV. Graf [[Hochberg (Adelsgeschlecht)|von Hochberg]]. 1729 kaufte das Gut Ernst Christian [[Schickfus (Adelsgeschlecht)|von Schickfus]], deren Familie Altenburg noch Ende des 18. Jahrhunderts gehörte. Nach dem [[Erster Schlesischer Krieg|Ersten Schlesischen Krieg]] fiel Altenburg mit dem größten Teil von Schlesien 1741/42 an [[Preußen]]. 1785 bestand das Dorf aus sieben Bauern, einem [[Gärtner#Der Gärtner als Kleinbauer|Gärtner]], 14 Häuslern und 139 Einwohnern.<ref>{{Literatur |Autor=[[Friedrich Albert Zimmermann]] |Titel=Beiträge zur Beschreibung von Schlesien: Fünfter Band |Verlag=bey Johann Ernst Tramp |Datum=1785 |Seiten=406}}</ref> 1845 zählte Altenburg im Besitz Heinrich Benno Philibert Constantin Tobias Graf von Haslingen, genannt von Schickfuß, 19 Häuser, eine Freischoltisei, 200 Einwohner (22 katholisch und der Rest evangelisch), evangelische Kirche zu Rankau, katholische Kirche zu Queitsch, neun Handwerker und Händler.<ref>{{Literatur |Autor=[[Johann Georg Knie]] |Titel=Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien |Verlag=Graß, Barth |Datum=1845 |Seiten=5}}</ref> Nach der Neugliederung Preußens gehörte Altenburg zum [[Landkreis Schweidnitz]], mit dem es bis 1932 verbunden blieb. 1932 wechselte die Landgemeinde Altenburg vom Landkreis Schweidnitz zum [[Landkreis Breslau]]
Urkundlich erwähnt wurde der Ort 1373 als "Aldenburg". 1381 nennt eine Urkunde der [[Herzogtum Schweidnitz|Schweidnitzer]] Herzogin [[Agnes von Habsburg (1315–1392)|Agnes]] erstmals die „ecclesia parochialis ville Aldenburg“.<ref>{{Literatur |Autor=Hermann Neuling |Titel=Schlesiens ältere Kirchen und kirchliche Stiftungen |Verlag=Max |Datum=1884 |Seiten=1}}</ref> Nach dem Tod des Herzogs [[Bolko II. (Schweidnitz)|Bolko II. von Schweidnitz]] fiel das Gebiet 1368 erbrechtlich an die [[Länder der Böhmischen Krone|Krone Böhmen]]. Besitzer von Altenburg waren: 1390 Nikolaus [[Sachenkirch|von Sachenkirch]], 1418 Franzko Tschech<ref>evtl. ''Tschechnitz'' abgeleitet von [[Gmina Siechnice|Siechnice]]?</ref>, 1483 Hans und George von Sandcz, 1545 Sigmund [[Seydlitz (Adelsgeschlecht)|von Seidlitz]], 1568 Hartwig von Seidlitz, 1594 Sigmund [[Zedlitz (Adelsgeschlecht)|von Zedlitz]], 1662 Karl Christoph Freiherr von Zedlitz, 1694 Karl Julius Freiherr von Zedlitz, darauf Hans Heinrich IV. Graf [[Hochberg (Adelsgeschlecht)|von Hochberg]]. 1729 kaufte das Gut Ernst Christian [[Schickfus (Adelsgeschlecht)|von Schickfus]], deren Familie Altenburg noch Ende des 18. Jahrhunderts gehörte. Nach dem [[Erster Schlesischer Krieg|Ersten Schlesischen Krieg]] fiel Altenburg mit dem größten Teil von Schlesien 1741/42 an [[Preußen]]. 1785 bestand das Dorf aus sieben Bauern, einem [[Gärtner#Der Gärtner als Kleinbauer|Gärtner]], 14 Häuslern und 139 Einwohnern.<ref>{{Literatur |Autor=[[Friedrich Albert Zimmermann]] |Titel=Beiträge zur Beschreibung von Schlesien: Fünfter Band |Verlag=bey Johann Ernst Tramp |Datum=1785 |Seiten=406}}</ref> 1845 zählte Altenburg im Besitz Heinrich Benno Philibert Constantin Tobias Graf [[Haslingen (Adelsgeschlecht)|von Haslingen]], genannt von Schickfuß, 19 Häuser, eine Freischoltisei, 200 Einwohner (22 katholisch und der Rest evangelisch), evangelische Kirche zu Rankau, katholische Kirche zu Queitsch, neun Handwerker und Händler.<ref>{{Literatur |Autor=[[Johann Georg Knie]] |Titel=Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien |Verlag=Graß, Barth |Datum=1845 |Seiten=5}}</ref> Nach der Neugliederung Preußens gehörte Altenburg zum [[Landkreis Schweidnitz]], mit dem es bis 1932 verbunden blieb. 1932 wechselte die Landgemeinde Altenburg vom Landkreis Schweidnitz zum [[Landkreis Breslau]]


Als Folge des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] fiel Altenburg mit fast ganz Schlesien 1945 an Polen. Nachfolgend wurde es in ''Stary Zamek'' umbenannt. Die einheimische deutsche Bevölkerung wurde – soweit sie nicht schon vorher geflohen war – [[Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950|vertrieben]]. Die neu angesiedelten Bewohner stammten teilweise aus [[Kresy|Ostpolen]], das an die [[Sowjetunion]] gefallen war. Von 1975 bis 1998 gehörte Stary Zamek zur [[Woiwodschaft Breslau]].
Als Folge des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] fiel Altenburg mit fast ganz Schlesien 1945 an Polen. Nachfolgend wurde es in ''Stary Zamek'' umbenannt. Die einheimische deutsche Bevölkerung wurde – soweit sie nicht schon vorher geflohen war – [[Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950|vertrieben]]. Die neu angesiedelten Bewohner stammten teilweise aus [[Kresy|Ostpolen]], das an die [[Sowjetunion]] gefallen war. Von 1975 bis 1998 gehörte Stary Zamek zur [[Woiwodschaft Breslau]].

Version vom 13. Juli 2024, 14:43 Uhr

Stary Zamek
Altenburg
?
Hilfe zu Wappen
Stary Zamek Altenburg (Polen)
Stary Zamek
Altenburg (Polen)
Stary Zamek
Altenburg
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Breslau
Gmina: Sobótka
Geographische Lage: 50° 56′ N, 16° 48′ OKoordinaten: 50° 55′ 51″ N, 16° 48′ 20″ O
Einwohner: 268
Postleitzahl: 55-050
Kfz-Kennzeichen: DWR
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Pfarrkirche St. Stanislaus

Stary Zamek (deutsch Altenburg, früher auch Altenberg) ist eine Ortschaft in der Landgemeinde Sobótka (Zobten), im Powiat Wrocławski (Kreis Breslau) der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.

Lage

Stary Zamek liegt ca. 29 Kilometer südwestlich der Regionalhauptstadt Breslau. Nachbarorte sind Michałowice (Michelsdorf) im Westen und Ręków (Rankau) im Osten.

Geschichte

Urkundlich erwähnt wurde der Ort 1373 als "Aldenburg". 1381 nennt eine Urkunde der Schweidnitzer Herzogin Agnes erstmals die „ecclesia parochialis ville Aldenburg“.[1] Nach dem Tod des Herzogs Bolko II. von Schweidnitz fiel das Gebiet 1368 erbrechtlich an die Krone Böhmen. Besitzer von Altenburg waren: 1390 Nikolaus von Sachenkirch, 1418 Franzko Tschech[2], 1483 Hans und George von Sandcz, 1545 Sigmund von Seidlitz, 1568 Hartwig von Seidlitz, 1594 Sigmund von Zedlitz, 1662 Karl Christoph Freiherr von Zedlitz, 1694 Karl Julius Freiherr von Zedlitz, darauf Hans Heinrich IV. Graf von Hochberg. 1729 kaufte das Gut Ernst Christian von Schickfus, deren Familie Altenburg noch Ende des 18. Jahrhunderts gehörte. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Altenburg mit dem größten Teil von Schlesien 1741/42 an Preußen. 1785 bestand das Dorf aus sieben Bauern, einem Gärtner, 14 Häuslern und 139 Einwohnern.[3] 1845 zählte Altenburg im Besitz Heinrich Benno Philibert Constantin Tobias Graf von Haslingen, genannt von Schickfuß, 19 Häuser, eine Freischoltisei, 200 Einwohner (22 katholisch und der Rest evangelisch), evangelische Kirche zu Rankau, katholische Kirche zu Queitsch, neun Handwerker und Händler.[4] Nach der Neugliederung Preußens gehörte Altenburg zum Landkreis Schweidnitz, mit dem es bis 1932 verbunden blieb. 1932 wechselte die Landgemeinde Altenburg vom Landkreis Schweidnitz zum Landkreis Breslau

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Altenburg mit fast ganz Schlesien 1945 an Polen. Nachfolgend wurde es in Stary Zamek umbenannt. Die einheimische deutsche Bevölkerung wurde – soweit sie nicht schon vorher geflohen war – vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner stammten teilweise aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. Von 1975 bis 1998 gehörte Stary Zamek zur Woiwodschaft Breslau.

Sehenswürdigkeiten

  • Die römisch-katholische Pfarrkirche mit dem Patrozinium des hl. Stanislaus (polnisch kościół pw. św. Stanisława) wurde Ende des 13. Jahrhunderts im spätromanischen Stil erbaut. Vom 16. Jahrhundert bis 1672 wurde sie von der evangelischen Gemeinde genutzt und darauf rekatholisiert. Der heutige Kirchturm stammt aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Die örtliche römisch-katholische Pfarrei wurde 1958 neu gegründet.[5]
  • Sühnekreuz
Commons: Stary Zamek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hermann Neuling: Schlesiens ältere Kirchen und kirchliche Stiftungen. Max, 1884, S. 1.
  2. evtl. Tschechnitz abgeleitet von Siechnice?
  3. Friedrich Albert Zimmermann: Beiträge zur Beschreibung von Schlesien: Fünfter Band. bey Johann Ernst Tramp, 1785, S. 406.
  4. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien. Graß, Barth, 1845, S. 5.
  5. https://zabytek.pl/pl/obiekty/stary-zamek-kosciol-parafialny-pw-sw-stanislawa-biskupa-i-mecz