Sachenkirch

Wappen derer von Sachkirch in Siebmachers Wappenbuch

Die Sachenkirch(e) auch Zachenkirch(e) bzw. Sachkirch zählten zu den ältesten deutschen Adels- und Patriziergeschlechtern Schlesiens. Die Familie ist 1630 im Mannesstamm erloschen.

Geschichte

Die Familie, die zunächst noch keinen Nachnamen führte, stammte von dem 1214 in Breslau erwähnten deutschen Schultheiß Godinus ab.[1] Von seinen Nachkommen diente Zacharias 1280 als Ratsherr in Breslau. Er gilt als Gründer von Sacherwitz, von dem sich auch der Ortsnamen ableitete. 1300 erscheinen seine Söhne Jakob und Berthold in Besitz des Gutes. Von Zacharias vermeintlichen Enkeln gründete Konrad das Schweidnitzer Patriziergeschlecht von Sachenkirch und sein Bruder Jakob das weiter in Breslau ansässige Patriziergeschlecht von Sachwitz. 1342 soll Konrad in der Pfarrkirche von Schweidnitz eine Sakristei gestiftet haben.[2] Der Sohn von Konrad, Nickel Sachenkirch, besaß noch ein Anteil an Sacherwitz.[3] Der Historiker Johann Sinapius berichtete 1353 von einem Nickel Zachinkirche, der Waldau im damaligen Herzogtum Liegnitz kaufte. 1369 fungierte er unter Herzogin Anges von Schweidnitz als Kastellan von Zobten. 1389 verkauften die Brüder Wenzeslaus, Nickel und deren Vettern Konrad und Nickel Sachenkirch Waldau an Peter Heßler. Nickel, der in den Besitz von Kroischwitz kam,[4] nannte sich nach seinem Besitz auch von Watzenrode. Am 26. Februar 1451 erscheinen die Schweidnitzer Bürger Georg und Fabian Sachenkirch in einer Urkunde in dem sie das von ihrem verstorbenen Vater Nickel Sachenkirch geerbte Gut Weizenrodau verkauften. Fabian Sachenkirch verschrieb am 26. Juli 1469 seiner Frau Katharina das Gut Polnisch-Weistritz. Am 9. Januar 1511 überließ Fabian Sachenkirch seiner Großmutter Veronika, Witwe das Hans Sachenkirch, drei Mark jährlichen Zins auf Polnisch-Weistritz. Durch die Heirat von Anna, Tochter des Schweidnitzer Ratsherren Paul Herdan († 1540), mit Hans Sachenkirch gelangte das Gut Pilzen in den Besitz der Familie. 1563 erbten es seine Söhne Wigand († 17. September 1582), evangelischer Pfarrer von Weizenordau[5] und Hans Sachenkirch. Die Brüder ließen in Pilzen eine Schrotholzkirche erbauen die in der Epoche der Gegenreformation von den Katholiken konfesziert wurde.[6] Einem jüngeren Zweig gehörte der Arzt und Schweidnitzer Patrizier Johannes von Sachenkirch (* 1585; † 24. Oktober 1630) an, mit dem das Geschlecht im Mannesstamm erloschen sein soll.

Besitzungen

Wappen

Blasonierung: Im roten Schild, eine schrägrechte silberne Mauer mit drei Zinnen und drei schwarzen Schießscharten. Kleinod: Auf dem Helm eine Blume mit länglichem Stiel und schwarz-weißen Blättern. Die Helmdecken sind rot-silbern.[7]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Jahrbuch für schlesische Kirchengeschichte. Verlag "Unser Weg.", 1967, S. 12.
  2. Hans Lutsch: Die Kunstdenkmäler des Reg.-Bezirks Breslau. W. G. Korn, 1887, S. 202.
  3. Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau. Holzner-Verlag., 1958, S. 113.
  4. Landwirtschaftliche Jahrbücher. Wiegandt & Hempel, 1890, S. 197.
  5. Dietmar Neß: Schlesisches Pfarrerbuch: Dritter Band: Regierungsbezirk Breslau, Teil III. Evangelische Verlagsanstalt, 7. Oktober 2014, S. 537.
  6. Joseph Gottschalk: Archiv für schlesische Kirchengeschichte. A. Lax, 1981, S. 244.
  7. German Coats of Arms (Wappen) XVIIth Century B053. Abgerufen am 16. April 2023.