„Religionswissenschaft“ – Versionsunterschied

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[[Bild:Religious syms.svg|thumb|Religiöse Symbole, von links nach rechts<br>Zeile 1<br>[[Christentum]], [[Judentum]], [[Hinduismus]]<br>Zeile 2<br>[[Islam]], [[Buddhismus]], [[Shinto]]<br>Zeile 3<br>[[Sikhismus]], [[Bahai]], [[Jainismus]]]] Die '''Religionswissenschaft''' ist eine [[Geisteswissenschaft]] oder auch [[Kulturwissenschaft]], die sich mit allen konkreten [[Religion]]en, religiösen Gemeinschaften sowie (religiösen) Weltanschauungen und Ideologien der Vergangenheit und Gegenwart befasst. Zu ihren Subdisziplinen zählen beispielsweise die [[Religionsgeschichte]], [[Religionsphänomenologie]], [[Religionssoziologie]], [[Religionspsychologie]], [[Religionsethnologie]], [[Religionsökonomie]], [[Religionsgeographie]] u.a. Zur universitären [[Theologie]] bestehen Berührungspunkte im Bereich [[Kirchengeschichte]], abgesehen davon gibt es jedoch enorme Unterschiede in Selbstverständnis und Methodik.
[[Datei:Religious syms.svg|mini|Beispiele religiös konnotierter Symbole, von links nach rechts<br />Zeile 1<br />[[Christentum]], [[Judentum]], [[Hinduismus]]<br />Zeile 2<br />[[Islam]], [[Buddhismus]], [[Shintō]]<br />Zeile 3<br />[[Sikhismus]], [[Bahaitum]], [[Jainismus]]]]


Die '''Religionswissenschaft''' ist eine [[Geisteswissenschaft]] oder auch [[Kulturwissenschaft]], die [[Religion]] empirisch, historisch und systematisch erforscht. Dabei befasst sie sich mit allen konkreten Religionen, religiösen Gemeinschaften, Weltanschauungen und [[Ideologie]]n sowie religiös konnotierten Narrativen der Vergangenheit und Gegenwart.
Was genau eine [[Religion]] ist oder eine Handlung als klar religiös bestimmt, konnte bisher nur vorläufig bestimmt werden (siehe [[Religionsdefinition]]). Die Religionswissenschaft arbeitet in der Regel mit auf ihre jeweiligen Fragestellungen zugeschnittenen [[Arbeitsdefinition]]en.


Ihrer traditionellen, kulturwissenschaftlichen Perspektive wird der Religionswissenschaft zunehmend ein neues, [[Naturalismus (Philosophie)|naturalistisches]] Paradigma entgegengestellt. Unter dem Einfluss der [[Kognitionswissenschaft]]en und Weltanschauungen wie dem [[Evolutionärer Humanismus|Evolutionären Humanismus]] wurden Religionstheorien weiterentwickelt, die auf der Annahme basieren, dass sich Religionen aus evolutionären und biologischen Merkmalen des Menschen entwickelten.<ref>{{Literatur |Autor=[[Sebastian Schüler]] |Titel=Zwischen Naturalismus und Sozialkonstruktivismus, Kognitive, körperliche, emotionale und soziale Dimensionen von Religion| Sammelwerk=Zeitschrift für Religionswissenschaft| Band=22 | Nummer=1| Datum=2014 | DOI=10.1515/zfr-2014-0002 | Online=[https://www.academia.edu/6826265/Zwischen_Naturalismus_und_Sozialkonstruktivismus_Kognitive_körperliche_emotionale_und_soziale_Dimensionen_von_Religion]}}</ref>
Im deutschsprachigen Raum wird das Fach oftmals durch Attribute wie ''„allgemeine“'' oder ''„vergleichende“'' näher bestimmt und häufig mit dem Fach [[Religionsgeschichte]] assoziiert. Zum Beispiel nannte sich der Dachverband der Religionswissenschaft in Deutschland 50 Jahre lang „Deutsche Vereinigung für Religionsgeschichte“ und wurde 2005 in [[Deutsche Vereinigung für Religionswissenschaft]] umbenannt.

Zu ihren Subdisziplinen zählen beispielsweise der [[Religionsvergleich]] bzw. -komparatistik, die [[Religionsgeschichte]], [[Religionsphänomenologie]], [[Religionssoziologie]], [[Religionspsychologie]], [[Religionsethnologie]], [[Religionsökonomie]], [[Religionsgeographie]] u.&nbsp;a. Zur universitären [[Theologie]] bestehen Berührungspunkte in allen theologischen Bereichen: kirchengeschichtlichen, [[exegetisch]]en, systematischen und praktischen. Untersuchungsgegenstand der Religionswissenschaft sind darüber hinaus die Binnensystematiken verschiedener Religionen. Neue Ansätze sind beispielsweise die sogenannte „Angewandte“ ([[Wolfgang Gantke]]) beziehungsweise „Praktische Religionswissenschaft“ ([[Udo Tworuschka]]).

Was genau „Religion“ ist oder etwas als „religiös“ bestimmt, konnte bisher nur vorläufig bestimmt werden (siehe [[Religionsdefinition]]).<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Michael Bergunder |Hrsg=Christoph Auffarth et al. |Titel=Was ist Religion? Kulturwissenschaftliche Überlegungen zum Gegenstand der Religionswissenschaft |Sammelwerk=Zeitschrift für Religionswissenschaft |Nummer=19 |Verlag=de Gruyter |Ort=Berlin |Datum=2011 |Seiten=3-55}}</ref> Die Religionswissenschaft arbeitet in der Regel mit auf ihre jeweiligen Fragestellungen zugeschnittenen [[Arbeitsdefinition]]en ([[Heuristik]]).

Im deutschsprachigen Raum wird das Fach oftmals durch Attribute wie „allgemein“ oder „vergleichend“ näher bestimmt und häufig mit der Disziplin der Religionsgeschichte assoziiert. Zum Beispiel nannte sich der Dachverband der Religionswissenschaftler in Deutschland 50 Jahre lang „Deutsche Vereinigung für Religionsgeschichte“ und wurde 2005 in [[Deutsche Vereinigung für Religionswissenschaft]] (DVRW) umbenannt.


== Religionswissenschaftliche Untersuchungsebenen ==
== Religionswissenschaftliche Untersuchungsebenen ==
Eine Untersuchung von Glaubensinhalten auf der Sachebene, beispielsweise die Suche nach [[Transzendenz|transzendenter]] [[Wahrheit]], nimmt die Religionswissenschaft nicht vor. Sie ordnet, klassifiziert, vergleicht und analysiert die Erscheinungsformen und Elemente verschiedener Religionen oder religiöser Narrative. Die religionsgeschichtliche Arbeit sowie qualitative und quantitative Methoden (z.&nbsp;B. durch [[Feldforschung]]) sind hierfür wesentliche Grundlagen. Anschließende Vergleiche und Analysen werden z.&nbsp;B. mit [[Interdisziplinarität|interdisziplinären]] Methoden durchgeführt; dazu gehören [[Kulturtheorie|kulturtheoretische]], religionssoziologische, religionspsychologische Zugänge zum Material.


Dagegen sind [[Religionsphilosophie]] und [[Religionstheologie]] ausdrücklich nicht Teil der Religionswissenschaft, da sie normative Elemente enthalten. Eine große Rolle spielen die [[Philologie]]n von Sprachen, in denen religiöse Schriften abgefasst sind oder in denen religiöses Leben stattfindet; beispielsweise [[Gräzistik]], [[Latinistik]], [[Semitistik]], [[Arabistik]], [[Sinologie]], [[Keilschrift]]forschung, [[Indologie]]. Außerdem sind Fächer von Bedeutung, die sich auf eine einzelne Religion oder einen bestimmten Kulturkreis spezialisieren (oft identisch mit den entsprechenden Philologien): [[Keltologie]], [[Judaistik]], [[Buddhismuskunde]], [[Islamwissenschaft]], [[Afrikanistik im deutschen Sprachraum|Afrikanistik]], [[Orientalistik]], [[Tibetologie]].
Eine Untersuchung von Glaubensinhalten auf der Sachebene, also eine Suche nach [[Transzendenz|transzendenter]] [[Wahrheit]], nimmt die Religionswissenschaft nicht vor. Sie ordnet, klassifiziert, vergleicht und analysiert die Erscheinungsformen und Elemente verschiedener Religionen. Die geschichtswissenschaftliche Arbeit ([[Religionsgeschichte]]) und die Feldforschung ([[Religionsethnologie]]) sind hierfür wesentliche Grundlagen.


Weitere Fächer, die mit der Religionswissenschaft im interdisziplinären Austausch stehen, sind [[Geschichte]], [[Archäologie]], [[Volkskunde]], [[Ethnologie]]/[[Völkerkunde]], [[Anthropologie]] und andere [[Kulturwissenschaft]]en. Vor dem Hintergrund von religiösen Konflikten bestehen auch Beziehungen zur [[Politikwissenschaft]] und Fragestellungen der [[Friedens- und Konfliktforschung]]. Seit den 1990ern spielen auch Disziplinen der [[Neurowissenschaften]] eine Rolle.
Anschließende Vergleiche und Analysen werden mit Methoden durchgeführt, die anderen Disziplinen entlehnt sind; so entstehen [[Kulturtheorie|kulturtheoretische]], [[Religionssoziologie|religionssoziologische]], [[Religionspsychologie|religionspsychologische]] usw. Zugänge zum Material. Dagegen sind [[Religionsphilosophie]] und [[Religionstheologie]] ausdrücklich nicht Teil der Religionswissenschaft, da sie normative Elemente enthalten.


Religiöse Binnensystematiken sind grundsätzlich Teil des Gegenstandes, nicht der Methode der Religionswissenschaft. Im Rahmen von innerhalb des Faches umstrittenen Ansätzen wie Praktischer bzw. Angewandter oder Interkultureller Religionswissenschaft spielen religiöse Akteure auch als Dialogpartner eine Rolle. Gleichzeitig bedienen sich die christlichen Theologien – wie auch viele andere Disziplinen – religionswissenschaftlicher Methoden, soweit es die Erforschung ihrer historischen Grundlagen betrifft. Soweit Religionswissenschaft an theologischen Fakultäten angesiedelt ist, wird sie oft im Sinne von [[Missionswissenschaft]], (vergleichende) Religionsgeschichte oder im Dienste einer [[Universaltheologie]] als Hilfsdisziplin betrachtet.
Eine große Rolle spielen die [[Philologie]]n von Sprachen, in denen [[Heilige Schriften]] abgefasst sind oder in denen religiöses Leben stattfindet; beispielsweise [[Arabistik]], [[Sinologie]], [[Keilschrift]]forschung, [[Indologie]]. Außerdem sind Fächer von Bedeutung, die sich auf eine einzelne Religion oder einen bestimmten Kulturkreis spezialisieren (oft identisch mit den entsprechenden Philologien): [[Keltologie]], [[Judaistik]], [[Buddhismuskunde]], [[Islamwissenschaft]], [[Afrikanistik]], [[Orientalistik]], [[Tibetologie]].


Ein Forschungsschwerpunkt an der Universität Heidelberg ist "Materiale Religion". Das theoretische Konzept der "Materialen Religion" fragt danach, wie Religion sich materialisiert. Diese Perspektive nimmt viel mehr in den Blick als lediglich religiöse Objekte wie Bilder, Statuen, religiöse Gebrauchsgegenstände, Kultanlagen und Gebäude oder Amulette und Talismane. Dem Ansatz der Materialen Religion geht es in einem sehr viel umfassenderen Sinn darum, zu erforschen, wie Religion sich auf materialer Ebene ereignet: Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen die Wechselwirkungen zwischen religiösen Objekten und Umweltsettings auf der einen und den Akteuren auf der anderen Seite. Untersucht wird die Verkörperung von Religion in Handlungen und Ritualen sowie das Ereignis von Religion als Folge spezifischer ästhetischer, sozialer, habitueller und kognitiver Arrangements.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.zegk.uni-heidelberg.de/religionswissenschaft/mitarbeiter/pages/prohl-materiale_religion.html |titel=Materiale Religion |werk=Institut für Religionswissenschaft |hrsg=Universität Heidelberg |datum=2020-02-19 |abruf=2020-02-23}}</ref>
Weitere Fächer, die mit der Religionswissenschaft im interdisziplinären Austausch stehen, sind [[Geschichte]], [[Archäologie]], [[Volkskunde]], [[Ethnologie]]/[[Völkerkunde]], [[Anthropologie]] und andere [[Kulturwissenschaft]]en.
Seit den 1990ern spielen auch Disziplinen der Neurowissenschaften eine Rolle.


== Disziplingeschichte ==
Theologien sind grundsätzlich Teil des Gegenstandes, nicht der Methode der Religionswissenschaft. Im Rahmen von innerhalb des Faches umstrittenen Ansätzen wie Angewandter oder Interkultureller Religionswissenschaft spielen die Theologien auch als Dialogpartner eine Rolle. Gleichzeitig bedienen sich die christlichen Theologien – wie auch viele andere Disziplinen – religionswissenschaftlicher Methoden, soweit es die Erforschung ihrer historischen Grundlagen betrifft. Soweit Religionswissenschaft an theologischen Fakultäten angesiedelt ist, wird sie oft im Sinne von [[Missionswissenschaft]], [[Religionsgeschichte]] oder im Dienste einer [[Universaltheologie]] als Hilfsdisziplin betrachtet.
Die Religionsforschung im religionswissenschaftlichen Sinne entstand während der [[neuzeit]]lichen [[Aufklärung]], insbesondere in England, den Niederlanden, Deutschland und Skandinavien. Der Begriff wurde von [[Friedrich Max Müller]] durch sein Werk ''Introduction to the science of Religion'' (1873), deutsche Ausgabe: ''Einleitung in die vergleichende Religionswissenschaft'' (1874), eingeführt. Erst ab dem Anfang des 20. Jahrhunderts etablierte sie sich als eigenständiges Fach an den [[Universität]]en; in Deutschland erstmals 1912 mit der Gründung des Religionswissenschaftlichen Instituts Leipzig. Zunächst wurde sie an theologischen [[Fakultät (Hochschule)|Fakultäten]] gelehrt und betrieben. Dies ging auf die Rektoratsrede [[Adolf von Harnack|Adolfs von Harnack]] von 1901 zurück.<ref>Adolf von Harnack: ''Die Aufgabe der theologischen Fakultäten und die allgemeine Religionsgeschichte. Rede zur Gedächtnisfeier des Stifters der Berliner Universität König Friedrich Wilhelm II. in der Aula derselben am 3. August 1901 gehalten von Adolf Harnack. Berlin 1901.'' Wieder abgedruckt in: ''Reden und Aufsätze.'' Band 2. Gießen 1905. S. 159–178.</ref> Erster Lehrstuhlinhaber war der spätere Erzbischof von Schweden und Friedensnobelpreisträger [[Nathan Söderblom]].


Die Krise des [[Historismus]] nach dem Ersten Weltkrieg resultierte in einer Aufwertung der Religionsgeschichte als Zugang zu „universalen“ Grundeigenschaften des Menschen.<ref>{{Literatur |Autor=Hans G. Kippenberg |Titel=Die Entdeckung der Religionsgeschichte. Religionswissenschaft und Moderne |Verlag=C.H. Beck |Ort=München |Datum=1997 |Seiten=183-187}}</ref> Diese wurden durch Ansätze der [[Religionsphänomenologie]] gesucht (siehe bspw. [[Rudolf Otto|Rudolph Otto]], [[Mircea Eliade]]), die heute jedoch innerhalb der religionswissenschaftlichen Diskussion als dekonstruiert gelten.<ref>{{Literatur |Autor=Hugh B. Urban |Titel=Making a Place to Take a Stand: Jonathan Z. Smith and the Politics and Poetics of Comparison |Sammelwerk=Method & Theory in the Study of Religion |Nummer=12 |Verlag=Brill |Ort=Leiden |Datum=2000 |Seiten=339-378}}</ref> Aus der Problematisierung des klassischen Religionsvergleichs und dem damit einhergehenden [[Universalismus (Religionswissenschaft)|Universalismus]] der [[Religionsdefinition]] ist die bis heute andauernde Aushandlung der religionswissenschaftlichen Theorie und Methodik erwachsen. In den meisten Universitäten wird sie daher als von den Theologien unabhängige Wissenschaft gelehrt, was einen Einzug in die [[philosophisch]]en und kulturwissenschaftlichen Fakultäten zur Folge hatte.
== Geschichte des Faches ==


== Methode der Religionswissenschaft ==
Es handelt sich um eine junge Wissenschaft mit „Vorläufern“ in aufklärerischen Krisenzeiten ([[Antike]], [[Humanismus]]). Im strengen Sinne entstand sie während der [[neuzeit]]lichen [[Zeitalter der Aufklärung|Aufklärung]], insbesondere in England, den Niederlanden, Deutschland und Skandinavien. Erst ab dem Anfang des [[20. Jahrhundert]]s etablierte sie sich als eigenständiges Fach an den [[Universität]]en; in Deutschland erstmalig 1912 mit der Gründung des Religionswissenschaftlichen Instituts Leipzig. Zunächst wurde sie an theologischen [[Fakultät (Hochschule)|Fakultät]]en gelehrt und betrieben. Dies ging auf die Rektoratsrede [[Adolf von Harnack|Adolfs von Harnack]] von 1901 zurück.<ref>Adolf von Harnack: ''Die Aufgabe der theologischen Fakultäten und die allgemeine Religionsgeschichte. Rede zur Gedächtnisfeier des Stifters der Berliner Universität König Friedrich Wilhelm II. in der Aula derselben am 3. August 1901 gehalten von Adolf Harnack. Berlin 1901.'' Wieder abgedruckt in: ''Reden und Aufsätze. Bd. 2. Gießen 1905. S. 159–178.</ref>
Im Allgemeinen lassen sich innerhalb der bestehenden Religionswissenschaft mehrere Traditionslinien ausmachen. Nach [[Hamid Reza Yousefi]] lassen sie sich in zwei Linien unterteilen, die grundsätzlich verschiedene Antworten auf die Frage geben, was Religionswissenschaft ist bzw. nicht ist, eine phänomenologische und eine philologische Richtung. Während [[Religionsphänomenologie|Religionsphänomenologen]] die Kategorie des [[Heilig]]en nicht preisgeben und faktisch eine Religionswissenschaft des Verstehens betreiben, distanzieren sich philologisch ausgerichtete Religionswissenschaftler von dieser methodischen Tätigkeitsform und halten an der Religionswissenschaft als einer „reinen“ Wissenschaft fest. Um diese Linien miteinander zu versöhnen, entwickelt [[Yousefi]] das Konzept einer interkulturellen Religionswissenschaft. Ihm geht es „um den gesellschaftlichen Auftrag der Religionswissenschaft“ und die Beantwortung der Frage, „wozu überhaupt Religionswissenschaft“. Er schlägt eine pluralistische Methodenkombination vor, in der hermeneutische und empirische Ausrichtungen ineinander greifen und aufeinander aufbauen.<ref>{{Literatur |Autor=Hamid Reza Yousefi |Hrsg=Hamid Reza Yousefi et al. |Titel=Interkulturelle Religionswissenschaft |Sammelwerk=Wege zur Religionswissenschaft. Eine interkulturelle Orientierung. Aspekte, Grundprobleme, ergänzende Perspektiven |Verlag=Traugott Bautz |Ort=Nordhausen |Datum=2007 |Seiten=21-48}}</ref>


Auch ein diskurstheoretischer bzw. [[Genealogie|genealogischer]] Zugang nach [[Michael Bergunder]] ist möglich. Aufbauend auf Diskussionen der [[Semiotik]] und [[Poststrukturalismus]] (siehe [[Michel Foucault]], [[Ernesto Laclau]]) wird beim Begriff „Religion“ [[Eurozentrismus]] angenommen und dieser Begriff im Zusammenhang einer globalen Verflechtungsgeschichte ([[Orientalismus]], [[Postkolonialismus]]) untersucht.<ref name=":0" />
In den letzten Jahrzehnten aber entwickelte sich die Religionswissenschaft an den meisten Universitäten zu einer von den Theologien unabhängigen Wissenschaft, was einen Einzug in die philosophischen und kulturwissenschaftlichen Fakultäten zur Folge hatte. Hierbei ist und war vor allem die Diskussion der Methodik des Faches als eigentlicher Grund der Entwicklung zu einer eigenständigen Disziplin verantwortlich.


== Studium der Religionswissenschaft ==
== Studium der Religionswissenschaft ==
=== Deutschland ===
Ein deutschsprachiges Studium der Religionswissenschaft kann in Österreich, der Schweiz und Deutschland aufgenommen werden.
In den letzten Jahren entstanden mehrere Zentren für interdisziplinäre Religionsforschung in Deutschland. Derzeit kann Religionswissenschaft als eigenständige Disziplin u.&nbsp;a. an den Universitäten Bayreuth, [[Institut für Religionswissenschaft (FU Berlin)|Berlin]] (Freie Universität), [[Centrum für Religionswissenschaftliche Studien|Bochum]], Bremen, Erfurt, Frankfurt, Göttingen, Hamburg, Hannover, [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Heidelberg]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.zegk.uni-heidelberg.de/religionswissenschaft/ |titel=Institut für Religionswissenschaft |hrsg=Universität Heidelberg |datum=2020-02-18 |abruf=2020-02-23}}</ref>, [[Friedrich-Schiller-Universität Jena|Jena]],<ref>{{Internetquelle |url=http://www.theologie.uni-jena.de/RelWi.html |titel=Religionswissenschaft – Theologischen Fakultät |abruf=2016-11-22}} {{Internetquelle |url=http://fachschaftsrat.blogspot.com/ |titel=Fachschaftsrat Religionswissenschaft Jena |abruf=2010-02-17}}</ref> Leipzig, Marburg, Münster, München, Potsdam und Tübingen studiert werden.<ref>siehe [http://www.kleinefaecher.de/religionswissenschaft/ Seite der Arbeitsstelle Kleine Fächer zur Religionswissenschaft, mit einer Übersicht über die Fachstandorte]</ref> Hierbei gibt es folgende Abschlüsse des Faches:
=== Studium der Religionswissenschaft in Deutschland ===
Derzeitig kann Religionswissenschaft als eigenständige Disziplin u. a. an den Universitäten Bayreuth, Berlin, Bochum, Bremen, Erfurt, Frankfurt, Göttingen, Hannover, Heidelberg, Jena, Leipzig, Marburg, Münster, München, Potsdam und Tübingen studiert werden. Hierbei gibt es folgende Abschlüsse des Faches:
*[[Magister]] Artium (derzeitig üblichster Abschluss, auslaufend)
*[[Diplom]] (nur in [[Bremen]], auslaufend)
*[[B.A.]] „Religionswissenschaft“ oder verschiedene Studiengänge mit religionswissenschaftlichen Schwerpunkten, z.B. B.A. „Kultur- und Religionswissenschaft“ oder „Kulturwissenschaft mit Schwerpunkt Religion“
*[[Master|M.A.]] „Religionswissenschaft“ (setzt i.d.R. einen B.A.-Abschluss voraus)
*[[Dr. phil.]] (setzt einen Magister- bzw. M.A.-Abschluss oder ein Diplom voraus)
=== Studium der Religionswissenschaft in Österreich ===
In Österreich kann Religionswissenschaft in Wien und Graz studiert werden.
Die Abschlussmöglichkeiten des Individuellen Diplomstudiums Religionswissenschaft (Wien) sind hier nur [[Magister]] phil.
Über die Einrichtung eines Bakkalaureatsstudiums wurde negativ entschieden und auch ein Doktoratsstudium ist noch in einiger Ferne.
In Graz ist es seit dem Wintersemester 2006/07 möglich, ein Masterstudium (M.Phil.) der Religionswissenschaften zu absolvieren.


* [[B.A.]] „Religionswissenschaft“ oder verschiedene Studiengänge mit religionswissenschaftlichen Schwerpunkten, etwa B.A. „Vergleichende Kultur- und Religionswissenschaft<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-marburg.de/de/studium/studienangebot/bachelor/verglkulturreligionswissba |titel=Vergleichende Kultur- und Religionswissenschaft (B.A.) |abruf=2018-05-15}}</ref> “ oder „[[Kulturwissenschaft mit Schwerpunkt Religion]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.religion.uni-bayreuth.de/de/1_Studieninteressierte/BA_Kulturwissenschaft/index.html |titel=B.A. Kulturwissenschaft mit Schwerpunkt Religion |abruf=2018-05-15}}</ref> “
=== Studium der Religionswissenschaft in der Schweiz ===
* [[Master|M.A.]] „Religionswissenschaft“ (setzt i.&nbsp;d.&nbsp;R. einen B.A.-Abschluss voraus)
Zur Zeit wird die Religionswissenschaft an den Schweizer Universitäten deutlich ausgebaut. Religionswissenschaft mit deutschem oder französischsprachigen Bachelor- bzw. Masterabschluss kann studiert werden in Basel (dt.), Bern (dt.), Freiburg (dt./frz.), Genf (frz.), Lausanne (frz.), Luzern (dt.) und Zürich (dt.).
* [[Magister]] Artium (auslaufend)
* [[Diplom]] (nur in [[Bremen]], auslaufend)
* [[Dr. phil.]] (setzt einen Magister- oder M.A.-Abschluss oder ein Diplom voraus)

In der deutschen Hochschulpolitik ist die Religionswissenschaft als [[Kleines Fach]] eingestuft.<ref>Arbeitsstelle Kleine Fächer: [https://www.kleinefaecher.de/kartierung/kleine-faecher-von-a-z.html?tx_dmdb_monitoring%5BdisciplineTaxonomy%5D=103&cHash=5bc049c13b549a7728cd03bccab7a71d Religionswissenschaft auf dem Portal Kleine Fächer], abgerufen am 23. April 2019.</ref>

=== Österreich ===
In Österreich kann Religionswissenschaft in Wien, Graz, Salzburg und Linz studiert werden.
In Graz ist es seit dem Wintersemester 2006/07 möglich, ein Masterstudium (Master of Arts) der Religionswissenschaft zu absolvieren, in Salzburg<ref>{{Internetquelle |url=http://www.uni-salzburg.at/rs/ |titel=Religious Studies Salzburg |abruf=2017-01-21}}</ref> seit dem Wintersemester 2016/17. In Wien bietet dies die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität in Zusammenarbeit mit der Evangelisch-Theologischen Fakultät und anderen Fakultäten seit dem Wintersemester 2008/09 an. Das seit Wintersemester 2015/16 existierende Masterstudium ''Religion in Kultur und Gesellschaft'' an der Katholischen Privatuniversität Linz beschäftigt sich auch schwerpunktmäßig mit religionswissenschaftlichen Inhalten.<ref>{{Internetquelle |url=http://ku-linz.at/theologie/studienrichtungen/ |titel=Studienrichtungen Katholische Privatuniversität Linz |abruf=2018-02-28}}</ref>

=== Schweiz ===
Zurzeit wird die Religionswissenschaft an den Schweizer Universitäten deutlich ausgebaut. Religionswissenschaft mit deutschem oder französischsprachigem Bachelor- oder Masterabschluss kann studiert werden in Basel (dt.), Bern (dt.), Freiburg (dt./frz.), Genf (französisch), Lausanne (französisch), Luzern (dt.) und Zürich (dt.).

== Siehe auch ==
* [[Liste bekannter Forscher zu den antiken Religionen]]
* [[Liste der Fachbibliotheken#Theologie und Religionswissenschaft]]


==Fußnoten==
<references />
== Literatur ==
== Literatur ==
'''Einführungen'''
* H. Cancik/ B. Gladigow/ K.-H. Kohl (Hrsg.): ''Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe.'' 5 Bände, Stuttgart 1988–2001
* [[Michael Bergunder]]: ''Was ist Religion? Kulturwissenschaftliche Überlegungen zum Gegenstand der Religionswissenschaft''. In: ''Zeitschrift für Religionswissenschaft'' 19, de Gruyter 2011, S. 3–55.
* Burkhard Gladigow: "Mögliche Gegenstände und notwendige Quellen einer Religionsgeschichte." In: ''Germanische Religionsgeschichte. Quellen und Quellenprobleme''. Berlin 1992. Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd. 5. S. 3–26.
* {{Literatur
* H.J. Greschat: ''Was ist Religionswissenschaft?'' Stuttgart 1988
|Hrsg=[[Johann Figl]]
* K. Hock: ''Einführung in die Religionswissenschaft.'' Darmstadt 2002
|Titel=Handbuch Religionswissenschaft. Religionen und ihre zentralen Themen
*H.G. Kippenberg/ K. v. Stuckrad: ''Einführung in die Religionswissenschaft'', München 2003
|Verlag=Tyrolia / Vandenhoeck & Ruprecht
* H.G. Kippenberg: ''Die Entdeckung der Religionsgeschichte. Religionswissenschaft und Moderne.'' München 1997
|Ort=Innsbruck / Göttingen
* Gebhard Löhr: ''Die Identität der Religionswissenschaft. Beiträge zum Verständnis einer unbekannten Disziplin.'' Peter Lang Verlag, Frankfurt 2000, ISBN 363136153X
|Datum=2003
* A. Michaels (Hrsg.): ''Klassiker der Religionswissenschaft. Von Friedrich Schleiermacher bis Mircea Eliade.'' München 1997
|ISBN=3-7022-2508-0}}
* F. Stolz: ''Grundzüge der Religionswissenschaft.'' Göttingen 2001
* {{Literatur
* H. Zinser (Hrsg.): ''Religionswissenschaft. Eine Einführung.'' Berlin 1988
|Autor=[[Natalie Fritz]] u.&nbsp;a.
* J. Waardenburg: ''Religionen und Religion.'' Berlin 1986
|Titel=Sichtbare Religion. Eine Einführung in die Religionswissenschaft
* U. Tworuschka: ''Religinswissenschaft.'' Stuttgart 2006
|Verlag=De Gruyter
|Ort=Berlin
|Datum=2018
|ISBN=978-3-11-053670-6}}
* {{Literatur
|Autor=Hans-Jürgen Greschat
|Titel=Was ist Religionswissenschaft?
|Verlag=Kohlhammer
|Ort=Stuttgart / Berlin / Köln / Mainz
|Datum=1988
|ISBN=3-17-010023-8}}
* {{Literatur
|Autor=Klaus Hock
|Titel=Einführung in die Religionswissenschaft
|Verlag=Wissenschaftliche Buchgesellschaft
|Ort=Darmstadt
|Datum=2002
|ISBN=3-534-15081-3}}
* Michael Klöcker, Udo Tworuschka (Hrsg.): ''Praktische Religionswissenschaft. Ein Handbuch für Studium und Beruf'' (= ''UTB.'' 3165). Köln / Weimar / Wien 2008.
* {{Literatur
|Hrsg=[[Axel Michaels]]
|Titel=Klassiker der Religionswissenschaft. Von Friedrich Schleiermacher bis Mircea Eliade
|Verlag=Beck
|Ort=München
|Datum=1997
|ISBN=3-406-42813-4}}
* Kristin Purfürst: '' Zentren für interdisziplinäre Religionsforschung in Deutschland.'' In: Michael Klöcker, Udo Tworuschka (Hrsg.): ''[[Handbuch der Religionen]] (HdR).'' Loseblattwerk mit jährlich vier Ergänzungslieferungen, Landsberg / München seit 1997, EL 27, 2011, Kapitel I-9.3.
* [[Michael Stausberg]] (Hrsg.): ''Religionswissenschaft''. de Gruyter, Berlin 2012.
* {{Literatur
|Autor=[[Fritz Stolz (Religionswissenschaftler)|Fritz Stolz]]
|Titel=Grundzüge der Religionswissenschaft
|Reihe=Uni-Taschenbücher
|NummerReihe=1980
|Verlag=Vandenhoeck & Ruprecht
|Ort=Göttingen
|Datum=2001
|ISBN=3-8252-1980-1}}
* {{Literatur
|Autor=[[Udo Tworuschka]]
|Hrsg=Ulrich Becker, Udo Tworuschka
|Titel=Religionswissenschaft
|Sammelwerk=Ökumene und Religionswissenschaft
|Verlag=Calwer
|Ort=Stuttgart
|Datum=2006
|ISBN=3-7668-3991-8}}
* Udo Tworuschka: ''Religionswissenschaft. Wegbereiter und Klassiker'' (= ''UTB.'' 3492). Köln / Weimar / Wien 2011.
* Udo Tworuschka: ''Einführung in die Geschichte der Religionswissenschaft.'' Darmstadt 2014.
* {{Literatur
|Autor=[[Henning Wrogemann]]
|Titel=Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie
|Verlag=Evangelische Verlagsanstalt
|Ort=Leipzig
|Datum=2020
|ISBN=978-3-374-05492-3}}
* {{Literatur
|Hrsg=[[Hamid Reza Yousefi]]
|Titel=Wege zur Religionswissenschaft. Eine interkulturelle Orientierung: Aspekte, Grundprobleme, Ergänzende Perspektiven
|Verlag=Traugott Bautz
|Ort=Nordhausen
|Datum=2007
|ISBN=978-3-88309-376-5}}
* {{Literatur
|Hrsg=[[Hartmut Zinser]]
|Titel=Religionswissenschaft. Eine Einführung
|Verlag=Dietrich Reimer Verlag
|Ort=Berlin
|Datum=1988
|ISBN=3-496-00935-7}}
* {{Literatur
|Autor=Hartmut Zinser
|Titel=Grundfragen der Religionswissenschaft
|Verlag=Schöningh
|Ort=Paderborn
|Datum=2010
|ISBN=978-3-506-76898-8}}

'''Nachschlagewerke'''
* H. D. Betz u. a. (Hrsg.): ''[[Religion in Geschichte und Gegenwart]]'' (= ''Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft.'' 8 Bände, 1998–2005). 4. Auflage. Mohr-Siebeck, Tübingen, ISBN 3-16-146941-0.
* {{Literatur
|Hrsg=John Bowker
|Titel=Das Oxford-Lexikon der Weltreligionen
|Verlag=Fischer-Taschenbuch-Verlag
|Ort=Frankfurt am Main
|Datum=2003
|ISBN=3-596-15740-4
|Kommentar=der Übersetzer hat die deutsche Ausgabe merklich bearbeitet
|Originaltitel=The Oxford dictionary of world religions
|Originalsprache=en
|Übersetzer=Karl-Heinz Golzio}}
* {{Literatur
|Hrsg=[[Hubert Cancik]], u. a.
|Titel=Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe
|Band=5 Bände, 1988–2000
|Verlag=Kohlhammer
|Ort=Stuttgart, Berlin, Köln
|Datum=
|ISBN=3-17-010531-0}}
* {{Literatur
|Hrsg=Lindsay Jones u. a.
|Titel=Encyclopedia of Religion
|Band=15 Bände
|Auflage=2., völlig neu erstellte
|Verlag=Macmillan Reference USA, Thomson Gale
|Ort=New York, u.&nbsp;a.
|Datum=2005
|ISBN=0-02-865733-0}}
* [[James Hastings]]: ''Encyclopedia of Religion and Ethics.'' T & T Clark, Edinburgh 1908.
* Hans Georg Hödl, Lukas Pokorny: ''Religion in Austria,'' 8 Volumes, Praesens Verlag, Vienna 2016, ISBN 978-3-7069-0955-6


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary}}
*[http://www.religionswissenschaft.de Allgemeine Informationen zur Religionswissenschaft in Deutschland von der Deutschen Vereinigung für Religionswissenschaft]
* {{DNB-Portal|4049426-3}}
*[http://www.easr.eu/ EASR – Europäische Vereinigung für Religionswissenschaft]
*[http://www.dvrw.de/ DVRW Deutsche Vereinigung für Religionswissenschaft]
* [http://www.religionswissenschaft.de/ Allgemeine Informationen zur Religionswissenschaft in Deutschland von der Deutschen Vereinigung für Religionswissenschaft]
* [https://www.relbib.de/ RelBib (Bibliography of the Study of Religion, Universitätsbibliothek Tübingen)]
*[http://www.univie.ac.at/oegrw/ ÖGRW – Österreichische Gesellschaft für Religionswissenschaft]
* [https://web.archive.org/web/20170111211058/http://www.muenster.de/~angergun/religionswiss.html Bibliographie Religionswissenschaft (Universität Münster)]
*[http://www.zfr-online.de/ ZfR – Zeitschrift für Religionswissenschaft]
* [http://www.remid.de/ Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst (REMID)]
*[http://www.zjr-online.de/ ZjR – Zeitschrift für junge Religionswissenschaft]
* [http://ssc-kaththeologie.univie.ac.at/studienprogramme/masterstudium-religionswissenschaft/ Informationen zum Masterstudium an der Universität Wien]
*[http://www.remid.de/ Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst] [[REMID]]
*[http://www.muenster.de/~angergun/religionswiss.html Bibliographie Religionswissenschaft (Universität Münster)]


''Organisationen''
[[Kategorie:Religionswissenschaft| ]]
* [http://www.dvrw.de/ DVRW – Deutsche Vereinigung für Religionswissenschaft]
* [http://www.easr.eu/ EASR – Europäische Vereinigung für Religionswissenschaft]
* [https://vwgoe.at/sektionen/ VWGÖ – Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs]
* [https://rw-ktf.univie.ac.at Institut für Religionswissenschaft Universität Wien]
* [http://www.sgr-sssr.ch/ SGR – Schweizerische Gesellschaft für Religionswissenschaft]
* [http://www.zegk.uni-heidelberg.de/religionswissenschaft/ Institut für Religionswissenschaft (IRW) der Universität Heidelberg]
* [https://www.geschkult.fu-berlin.de/e/relwiss/ Religionswissenschaftliches Institut der Freien Universität Berlin]
* [[Religionswissenschaftliches Institut der Universität Leipzig]] [http://www.uni-leipzig.de/~religion/ -]
* [http://www.uni-leipzig.de/~reldoc/ Dokumentationsstelle Religiöser und Weltanschaulicher Pluralismus in Deutschland]


''Zeitschriften''
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* [https://journals.openedition.org/zjr/ ZjR – Zeitschrift für junge Religionswissenschaft]
* [https://heiup.uni-heidelberg.de/journals/index.php/religions/index Heidelberg Journal of Religions on the Internet]


== Fußnoten ==
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Aktuelle Version vom 15. April 2024, 20:39 Uhr

Beispiele religiös konnotierter Symbole, von links nach rechts
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Christentum, Judentum, Hinduismus
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Islam, Buddhismus, Shintō
Zeile 3
Sikhismus, Bahaitum, Jainismus

Die Religionswissenschaft ist eine Geisteswissenschaft oder auch Kulturwissenschaft, die Religion empirisch, historisch und systematisch erforscht. Dabei befasst sie sich mit allen konkreten Religionen, religiösen Gemeinschaften, Weltanschauungen und Ideologien sowie religiös konnotierten Narrativen der Vergangenheit und Gegenwart.

Ihrer traditionellen, kulturwissenschaftlichen Perspektive wird der Religionswissenschaft zunehmend ein neues, naturalistisches Paradigma entgegengestellt. Unter dem Einfluss der Kognitionswissenschaften und Weltanschauungen wie dem Evolutionären Humanismus wurden Religionstheorien weiterentwickelt, die auf der Annahme basieren, dass sich Religionen aus evolutionären und biologischen Merkmalen des Menschen entwickelten.[1]

Zu ihren Subdisziplinen zählen beispielsweise der Religionsvergleich bzw. -komparatistik, die Religionsgeschichte, Religionsphänomenologie, Religionssoziologie, Religionspsychologie, Religionsethnologie, Religionsökonomie, Religionsgeographie u. a. Zur universitären Theologie bestehen Berührungspunkte in allen theologischen Bereichen: kirchengeschichtlichen, exegetischen, systematischen und praktischen. Untersuchungsgegenstand der Religionswissenschaft sind darüber hinaus die Binnensystematiken verschiedener Religionen. Neue Ansätze sind beispielsweise die sogenannte „Angewandte“ (Wolfgang Gantke) beziehungsweise „Praktische Religionswissenschaft“ (Udo Tworuschka).

Was genau „Religion“ ist oder etwas als „religiös“ bestimmt, konnte bisher nur vorläufig bestimmt werden (siehe Religionsdefinition).[2] Die Religionswissenschaft arbeitet in der Regel mit auf ihre jeweiligen Fragestellungen zugeschnittenen Arbeitsdefinitionen (Heuristik).

Im deutschsprachigen Raum wird das Fach oftmals durch Attribute wie „allgemein“ oder „vergleichend“ näher bestimmt und häufig mit der Disziplin der Religionsgeschichte assoziiert. Zum Beispiel nannte sich der Dachverband der Religionswissenschaftler in Deutschland 50 Jahre lang „Deutsche Vereinigung für Religionsgeschichte“ und wurde 2005 in Deutsche Vereinigung für Religionswissenschaft (DVRW) umbenannt.

Religionswissenschaftliche Untersuchungsebenen

Eine Untersuchung von Glaubensinhalten auf der Sachebene, beispielsweise die Suche nach transzendenter Wahrheit, nimmt die Religionswissenschaft nicht vor. Sie ordnet, klassifiziert, vergleicht und analysiert die Erscheinungsformen und Elemente verschiedener Religionen oder religiöser Narrative. Die religionsgeschichtliche Arbeit sowie qualitative und quantitative Methoden (z. B. durch Feldforschung) sind hierfür wesentliche Grundlagen. Anschließende Vergleiche und Analysen werden z. B. mit interdisziplinären Methoden durchgeführt; dazu gehören kulturtheoretische, religionssoziologische, religionspsychologische Zugänge zum Material.

Dagegen sind Religionsphilosophie und Religionstheologie ausdrücklich nicht Teil der Religionswissenschaft, da sie normative Elemente enthalten. Eine große Rolle spielen die Philologien von Sprachen, in denen religiöse Schriften abgefasst sind oder in denen religiöses Leben stattfindet; beispielsweise Gräzistik, Latinistik, Semitistik, Arabistik, Sinologie, Keilschriftforschung, Indologie. Außerdem sind Fächer von Bedeutung, die sich auf eine einzelne Religion oder einen bestimmten Kulturkreis spezialisieren (oft identisch mit den entsprechenden Philologien): Keltologie, Judaistik, Buddhismuskunde, Islamwissenschaft, Afrikanistik, Orientalistik, Tibetologie.

Weitere Fächer, die mit der Religionswissenschaft im interdisziplinären Austausch stehen, sind Geschichte, Archäologie, Volkskunde, Ethnologie/Völkerkunde, Anthropologie und andere Kulturwissenschaften. Vor dem Hintergrund von religiösen Konflikten bestehen auch Beziehungen zur Politikwissenschaft und Fragestellungen der Friedens- und Konfliktforschung. Seit den 1990ern spielen auch Disziplinen der Neurowissenschaften eine Rolle.

Religiöse Binnensystematiken sind grundsätzlich Teil des Gegenstandes, nicht der Methode der Religionswissenschaft. Im Rahmen von innerhalb des Faches umstrittenen Ansätzen wie Praktischer bzw. Angewandter oder Interkultureller Religionswissenschaft spielen religiöse Akteure auch als Dialogpartner eine Rolle. Gleichzeitig bedienen sich die christlichen Theologien – wie auch viele andere Disziplinen – religionswissenschaftlicher Methoden, soweit es die Erforschung ihrer historischen Grundlagen betrifft. Soweit Religionswissenschaft an theologischen Fakultäten angesiedelt ist, wird sie oft im Sinne von Missionswissenschaft, (vergleichende) Religionsgeschichte oder im Dienste einer Universaltheologie als Hilfsdisziplin betrachtet.

Ein Forschungsschwerpunkt an der Universität Heidelberg ist "Materiale Religion". Das theoretische Konzept der "Materialen Religion" fragt danach, wie Religion sich materialisiert. Diese Perspektive nimmt viel mehr in den Blick als lediglich religiöse Objekte wie Bilder, Statuen, religiöse Gebrauchsgegenstände, Kultanlagen und Gebäude oder Amulette und Talismane. Dem Ansatz der Materialen Religion geht es in einem sehr viel umfassenderen Sinn darum, zu erforschen, wie Religion sich auf materialer Ebene ereignet: Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen die Wechselwirkungen zwischen religiösen Objekten und Umweltsettings auf der einen und den Akteuren auf der anderen Seite. Untersucht wird die Verkörperung von Religion in Handlungen und Ritualen sowie das Ereignis von Religion als Folge spezifischer ästhetischer, sozialer, habitueller und kognitiver Arrangements.[3]

Disziplingeschichte

Die Religionsforschung im religionswissenschaftlichen Sinne entstand während der neuzeitlichen Aufklärung, insbesondere in England, den Niederlanden, Deutschland und Skandinavien. Der Begriff wurde von Friedrich Max Müller durch sein Werk Introduction to the science of Religion (1873), deutsche Ausgabe: Einleitung in die vergleichende Religionswissenschaft (1874), eingeführt. Erst ab dem Anfang des 20. Jahrhunderts etablierte sie sich als eigenständiges Fach an den Universitäten; in Deutschland erstmals 1912 mit der Gründung des Religionswissenschaftlichen Instituts Leipzig. Zunächst wurde sie an theologischen Fakultäten gelehrt und betrieben. Dies ging auf die Rektoratsrede Adolfs von Harnack von 1901 zurück.[4] Erster Lehrstuhlinhaber war der spätere Erzbischof von Schweden und Friedensnobelpreisträger Nathan Söderblom.

Die Krise des Historismus nach dem Ersten Weltkrieg resultierte in einer Aufwertung der Religionsgeschichte als Zugang zu „universalen“ Grundeigenschaften des Menschen.[5] Diese wurden durch Ansätze der Religionsphänomenologie gesucht (siehe bspw. Rudolph Otto, Mircea Eliade), die heute jedoch innerhalb der religionswissenschaftlichen Diskussion als dekonstruiert gelten.[6] Aus der Problematisierung des klassischen Religionsvergleichs und dem damit einhergehenden Universalismus der Religionsdefinition ist die bis heute andauernde Aushandlung der religionswissenschaftlichen Theorie und Methodik erwachsen. In den meisten Universitäten wird sie daher als von den Theologien unabhängige Wissenschaft gelehrt, was einen Einzug in die philosophischen und kulturwissenschaftlichen Fakultäten zur Folge hatte.

Methode der Religionswissenschaft

Im Allgemeinen lassen sich innerhalb der bestehenden Religionswissenschaft mehrere Traditionslinien ausmachen. Nach Hamid Reza Yousefi lassen sie sich in zwei Linien unterteilen, die grundsätzlich verschiedene Antworten auf die Frage geben, was Religionswissenschaft ist bzw. nicht ist, eine phänomenologische und eine philologische Richtung. Während Religionsphänomenologen die Kategorie des Heiligen nicht preisgeben und faktisch eine Religionswissenschaft des Verstehens betreiben, distanzieren sich philologisch ausgerichtete Religionswissenschaftler von dieser methodischen Tätigkeitsform und halten an der Religionswissenschaft als einer „reinen“ Wissenschaft fest. Um diese Linien miteinander zu versöhnen, entwickelt Yousefi das Konzept einer interkulturellen Religionswissenschaft. Ihm geht es „um den gesellschaftlichen Auftrag der Religionswissenschaft“ und die Beantwortung der Frage, „wozu überhaupt Religionswissenschaft“. Er schlägt eine pluralistische Methodenkombination vor, in der hermeneutische und empirische Ausrichtungen ineinander greifen und aufeinander aufbauen.[7]

Auch ein diskurstheoretischer bzw. genealogischer Zugang nach Michael Bergunder ist möglich. Aufbauend auf Diskussionen der Semiotik und Poststrukturalismus (siehe Michel Foucault, Ernesto Laclau) wird beim Begriff „Religion“ Eurozentrismus angenommen und dieser Begriff im Zusammenhang einer globalen Verflechtungsgeschichte (Orientalismus, Postkolonialismus) untersucht.[2]

Studium der Religionswissenschaft

Deutschland

In den letzten Jahren entstanden mehrere Zentren für interdisziplinäre Religionsforschung in Deutschland. Derzeit kann Religionswissenschaft als eigenständige Disziplin u. a. an den Universitäten Bayreuth, Berlin (Freie Universität), Bochum, Bremen, Erfurt, Frankfurt, Göttingen, Hamburg, Hannover, Heidelberg[8], Jena,[9] Leipzig, Marburg, Münster, München, Potsdam und Tübingen studiert werden.[10] Hierbei gibt es folgende Abschlüsse des Faches:

  • B.A. „Religionswissenschaft“ oder verschiedene Studiengänge mit religionswissenschaftlichen Schwerpunkten, etwa B.A. „Vergleichende Kultur- und Religionswissenschaft[11] “ oder „Kulturwissenschaft mit Schwerpunkt Religion[12]
  • M.A. „Religionswissenschaft“ (setzt i. d. R. einen B.A.-Abschluss voraus)
  • Magister Artium (auslaufend)
  • Diplom (nur in Bremen, auslaufend)
  • Dr. phil. (setzt einen Magister- oder M.A.-Abschluss oder ein Diplom voraus)

In der deutschen Hochschulpolitik ist die Religionswissenschaft als Kleines Fach eingestuft.[13]

Österreich

In Österreich kann Religionswissenschaft in Wien, Graz, Salzburg und Linz studiert werden. In Graz ist es seit dem Wintersemester 2006/07 möglich, ein Masterstudium (Master of Arts) der Religionswissenschaft zu absolvieren, in Salzburg[14] seit dem Wintersemester 2016/17. In Wien bietet dies die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität in Zusammenarbeit mit der Evangelisch-Theologischen Fakultät und anderen Fakultäten seit dem Wintersemester 2008/09 an. Das seit Wintersemester 2015/16 existierende Masterstudium Religion in Kultur und Gesellschaft an der Katholischen Privatuniversität Linz beschäftigt sich auch schwerpunktmäßig mit religionswissenschaftlichen Inhalten.[15]

Schweiz

Zurzeit wird die Religionswissenschaft an den Schweizer Universitäten deutlich ausgebaut. Religionswissenschaft mit deutschem oder französischsprachigem Bachelor- oder Masterabschluss kann studiert werden in Basel (dt.), Bern (dt.), Freiburg (dt./frz.), Genf (französisch), Lausanne (französisch), Luzern (dt.) und Zürich (dt.).

Siehe auch

Literatur

Einführungen

  • Michael Bergunder: Was ist Religion? Kulturwissenschaftliche Überlegungen zum Gegenstand der Religionswissenschaft. In: Zeitschrift für Religionswissenschaft 19, de Gruyter 2011, S. 3–55.
  • Johann Figl (Hrsg.): Handbuch Religionswissenschaft. Religionen und ihre zentralen Themen. Tyrolia / Vandenhoeck & Ruprecht, Innsbruck / Göttingen 2003, ISBN 3-7022-2508-0.
  • Natalie Fritz u. a.: Sichtbare Religion. Eine Einführung in die Religionswissenschaft. De Gruyter, Berlin 2018, ISBN 978-3-11-053670-6.
  • Hans-Jürgen Greschat: Was ist Religionswissenschaft? Kohlhammer, Stuttgart / Berlin / Köln / Mainz 1988, ISBN 3-17-010023-8.
  • Klaus Hock: Einführung in die Religionswissenschaft. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002, ISBN 3-534-15081-3.
  • Michael Klöcker, Udo Tworuschka (Hrsg.): Praktische Religionswissenschaft. Ein Handbuch für Studium und Beruf (= UTB. 3165). Köln / Weimar / Wien 2008.
  • Axel Michaels (Hrsg.): Klassiker der Religionswissenschaft. Von Friedrich Schleiermacher bis Mircea Eliade. Beck, München 1997, ISBN 3-406-42813-4.
  • Kristin Purfürst: Zentren für interdisziplinäre Religionsforschung in Deutschland. In: Michael Klöcker, Udo Tworuschka (Hrsg.): Handbuch der Religionen (HdR). Loseblattwerk mit jährlich vier Ergänzungslieferungen, Landsberg / München seit 1997, EL 27, 2011, Kapitel I-9.3.
  • Michael Stausberg (Hrsg.): Religionswissenschaft. de Gruyter, Berlin 2012.
  • Fritz Stolz: Grundzüge der Religionswissenschaft (= Uni-Taschenbücher. Nr. 1980). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-8252-1980-1.
  • Udo Tworuschka: Religionswissenschaft. In: Ulrich Becker, Udo Tworuschka (Hrsg.): Ökumene und Religionswissenschaft. Calwer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7668-3991-8.
  • Udo Tworuschka: Religionswissenschaft. Wegbereiter und Klassiker (= UTB. 3492). Köln / Weimar / Wien 2011.
  • Udo Tworuschka: Einführung in die Geschichte der Religionswissenschaft. Darmstadt 2014.
  • Henning Wrogemann: Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2020, ISBN 978-3-374-05492-3.
  • Hamid Reza Yousefi (Hrsg.): Wege zur Religionswissenschaft. Eine interkulturelle Orientierung: Aspekte, Grundprobleme, Ergänzende Perspektiven. Traugott Bautz, Nordhausen 2007, ISBN 978-3-88309-376-5.
  • Hartmut Zinser (Hrsg.): Religionswissenschaft. Eine Einführung. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1988, ISBN 3-496-00935-7.
  • Hartmut Zinser: Grundfragen der Religionswissenschaft. Schöningh, Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-76898-8.

Nachschlagewerke

  • H. D. Betz u. a. (Hrsg.): Religion in Geschichte und Gegenwart (= Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft. 8 Bände, 1998–2005). 4. Auflage. Mohr-Siebeck, Tübingen, ISBN 3-16-146941-0.
  • John Bowker (Hrsg.): Das Oxford-Lexikon der Weltreligionen. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-596-15740-4 (englisch: The Oxford dictionary of world religions. Übersetzt von Karl-Heinz Golzio, der Übersetzer hat die deutsche Ausgabe merklich bearbeitet).
  • Hubert Cancik, u. a. (Hrsg.): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe. 5 Bände, 1988–2000. Kohlhammer, Stuttgart, Berlin, Köln, ISBN 3-17-010531-0.
  • Lindsay Jones u. a. (Hrsg.): Encyclopedia of Religion. 2., völlig neu erstellte Auflage. 15 Bände. Macmillan Reference USA, Thomson Gale, New York, u. a. 2005, ISBN 0-02-865733-0.
  • James Hastings: Encyclopedia of Religion and Ethics. T & T Clark, Edinburgh 1908.
  • Hans Georg Hödl, Lukas Pokorny: Religion in Austria, 8 Volumes, Praesens Verlag, Vienna 2016, ISBN 978-3-7069-0955-6
Wiktionary: Religionswissenschaft – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Organisationen

Zeitschriften

Fußnoten

  1. Sebastian Schüler: Zwischen Naturalismus und Sozialkonstruktivismus, Kognitive, körperliche, emotionale und soziale Dimensionen von Religion. In: Zeitschrift für Religionswissenschaft. Band 22, Nr. 1, 2014, doi:10.1515/zfr-2014-0002 ([1]).
  2. a b Michael Bergunder: Was ist Religion? Kulturwissenschaftliche Überlegungen zum Gegenstand der Religionswissenschaft. In: Christoph Auffarth et al. (Hrsg.): Zeitschrift für Religionswissenschaft. Nr. 19. de Gruyter, Berlin 2011, S. 3–55.
  3. Materiale Religion. In: Institut für Religionswissenschaft. Universität Heidelberg, 19. Februar 2020, abgerufen am 23. Februar 2020.
  4. Adolf von Harnack: Die Aufgabe der theologischen Fakultäten und die allgemeine Religionsgeschichte. Rede zur Gedächtnisfeier des Stifters der Berliner Universität König Friedrich Wilhelm II. in der Aula derselben am 3. August 1901 gehalten von Adolf Harnack. Berlin 1901. Wieder abgedruckt in: Reden und Aufsätze. Band 2. Gießen 1905. S. 159–178.
  5. Hans G. Kippenberg: Die Entdeckung der Religionsgeschichte. Religionswissenschaft und Moderne. C.H. Beck, München 1997, S. 183–187.
  6. Hugh B. Urban: Making a Place to Take a Stand: Jonathan Z. Smith and the Politics and Poetics of Comparison. In: Method & Theory in the Study of Religion. Nr. 12. Brill, Leiden 2000, S. 339–378.
  7. Hamid Reza Yousefi: Interkulturelle Religionswissenschaft. In: Hamid Reza Yousefi et al. (Hrsg.): Wege zur Religionswissenschaft. Eine interkulturelle Orientierung. Aspekte, Grundprobleme, ergänzende Perspektiven. Traugott Bautz, Nordhausen 2007, S. 21–48.
  8. Institut für Religionswissenschaft. Universität Heidelberg, 18. Februar 2020, abgerufen am 23. Februar 2020.
  9. Religionswissenschaft – Theologischen Fakultät. Abgerufen am 22. November 2016. Fachschaftsrat Religionswissenschaft Jena. Abgerufen am 17. Februar 2010.
  10. siehe Seite der Arbeitsstelle Kleine Fächer zur Religionswissenschaft, mit einer Übersicht über die Fachstandorte
  11. Vergleichende Kultur- und Religionswissenschaft (B.A.). Abgerufen am 15. Mai 2018.
  12. B.A. Kulturwissenschaft mit Schwerpunkt Religion. Abgerufen am 15. Mai 2018.
  13. Arbeitsstelle Kleine Fächer: Religionswissenschaft auf dem Portal Kleine Fächer, abgerufen am 23. April 2019.
  14. Religious Studies Salzburg. Abgerufen am 21. Januar 2017.
  15. Studienrichtungen Katholische Privatuniversität Linz. Abgerufen am 28. Februar 2018.