„Rassismus“ – Versionsunterschied

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Unter '''Rassismus''' versteht man Anschauungen und Handlungen mit denen eine (negative) [[Diskriminierung]] von Menschen aufgrund ihrer wahrgenommenen [[Rasse]] oder [[Volk|Volkszugehörigkeit]] vorgenommen wird. Der Begriff wird meist abwertend benutzt, es gibt aber auch Menschen, die Rassismus für legitim halten und sich selbst als Rassisten bezeichnen.
Unter '''Rassismus''' versteht man Anschauungen und Handlungen mit denen eine [[Diskriminierung]] von Menschen aufgrund ihrer wahrgenommenen [[Rasse]] oder [[Volk|Volkszugehörigkeit]] vorgenommen wird. Der Begriff wird meist abwertend benutzt, es gibt aber auch Menschen, die Rassismus für legitim halten und sich selbst als Rassisten bezeichnen.


===Was ist Rassismus?===
===Was ist Rassismus?===

Version vom 16. Dezember 2003, 07:59 Uhr

Unter Rassismus versteht man Anschauungen und Handlungen mit denen eine Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer wahrgenommenen Rasse oder Volkszugehörigkeit vorgenommen wird. Der Begriff wird meist abwertend benutzt, es gibt aber auch Menschen, die Rassismus für legitim halten und sich selbst als Rassisten bezeichnen.

Was ist Rassismus?

Allgemein liegt dem modernen Rassismus die Anschauung zugrunde, dass es durch die "Rasse" bedingte Wertunterschiede zwischen Menschen gebe. Der Begriff der Rasse wird dabei oft über äußere Merkmale, wie z.B. die Hautfarbe, definiert.

Einige Formen von Rassismus sind:


  • Rassistische Vorurteile: Vorgefertigte Meinungen über Personen aufgrund ihrer Rassenzugehörigkeit. Beispiel: Person A denkt, dass Person B die Eigenschaft X hat, weil sie zur Rasse Y gehört.
  • Rassendiskriminierung: Die unterschiedliche Behandlung von Menschen aufgrund von Rassenmerkmalen, wie z.B. der Hautfarbe. Beispiel: Person B weigert sich, Person A einzustellen, weil Person A zur Rasse Y gehört.
  • Institutioneller Rassismus (strukturelle Diskriminierung): Ungleichbehandlung durch öffentliche Stellen und grosse Organisationen aufgrund der Rassenzugehörigkeit.
  • Kulturell bedingter Rassismus: Die Minderwertigkeit anderer Rassen ist Teil des Selbstbildes einer Kultur. Beispiel: Die eigene Rasse gilt als höherwertig, also sind alle anderen Rassen minderwertig.

Rassismus und die Besiedlung Amerikas

Rassistische Tatbestände sind vor allem aus Gesellschaften überliefert, die aus einer Isolation heraustraten und in Kontakt mit anderen Kulturen traten. Als die Spanier Amerika besiedelten beispielsweise gab es heftige Auseinandersetzungen über die Ureinwohner. Vor allem Bartoleme de Las Casas, der selbst in den Kolonien lebte, kreidete wiederholt die menschenunwürdige Behandlung der Indios durch die Spanier an. (...dass unsere Spaniere für sie [die Indianer] nicht mehr Beachtung übrig haben als für Tiere.) Der Steit gipfelte im Disput von Valladolid, bei dem Las Casas und Juan Gines de Sepulveda, der die Ansicht vertrat, die Indios seien den Spaniern unterlegen wie die Affen den Menschen, die Frage nach der Gewaltanwendung gegenüber Indios diskutierten. Der Disput blieb allerdings ohne politische Auswirkung, da die finanzielle Lage im Königreich für die Finanzierung indio-freundlicherer Maßnahmen zu angespannt war.

Rassismus und Imperialismus

Seinen ideellen Höhepunkt fand der Rassismus im Imperialismus des ausgehenden 19. Jahrhundert. Klischee- und Überheblichkeitsvorstellungen seitens europäischer Literaten und Publizisten waren damals an der Tagesordnung, auch wenn Gewalt gegenüber Mitglieder anderer Rassen selten explizit gutgeheißen wurde. Extremer Vertreter des Rassismus und auch des Sozialdarwinismus war Houston Stewart Chamberlain, der die Auffassung vertrat, die germanische Rasse sei zum Retter der Menschheit auserkoren. Damit legte er auch die Fundamente für den aufkeimenden Nationalsozialismus.

Zum Begriff Rasse

Wissenschaftler wie der Humanbiologe Horst Seidler halten die Verwendung des Begriffs "Rasse" beim Menschen für überholt. Sie führen den Beweis, dass er mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen nicht vereinbar ist, zeigen auf, aus welchen ideologischen Traditionen er entstand und weisen nach, dass der Begriff von Beginn an eingesetzt wurde, um Menschen nicht nur zu klassifizieren, sondern auszugrenzen, zu benachteiligen und zu unterdrücken

UNO-Definition

In der politischen Diskussion gängig und international anerkannt ist z. B. die UNO-Definition laut International Convention on the Elimination of All Forms of Racial Discrimination. Adopted and opened for signature and ratification by General Assembly resolution 2106 (XX) of 21 December 1965 entry into force 4 January 1969, in accordance with Article 19.

Dort heißt es im Part I Article I (1):

In dieser Übereinkunft umfasst der Begriff 'Rassendiskriminierung' jede Unterscheidung, jeden Ausschluss, jede Einschränkung oder Bevorzugung auf Grund von Rasse, Farbe, Abstammung, nationaler oder ethnischer Herkunft mit dem Ziel oder der Folge, die Anerkennung, den Genuss oder die Ausübung der Menschenrechte und Grundfreiheiten auf gleicher Grundlage im politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen oder jedem anderen Bereich des öffentlichen Lebens aufzuheben oder zu behindern.

Siehe auch: Mischling, Apartheid, Nürnberger Gesetze, Herrenrasse, Nationalsozialismus, Heidelberger Manifest, Antisemitismus