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Glass schreibt zurzeit an einer weiteren Oper und zwei Symphonien, die 2007/2008 uraufgeführt werden sollen. Ein australisch/amerikanisches Dokumentarfilmteam begleitet seine Arbeiten.
Glass schreibt zurzeit an einer weiteren Oper und zwei Symphonien, die 2007/2008 uraufgeführt werden sollen. Ein australisch/amerikanisches Dokumentarfilmteam begleitet seine Arbeiten.

Einen unfreiwilligen Auftritt hatte er in der Satire Sendung "South Park" in der er die Musik eines Weihnachtsfestes spielte und arrangierte.


== Hauptwerke ==
== Hauptwerke ==

Version vom 8. November 2006, 16:18 Uhr

Philip Glass (* 31. Januar 1937 in Baltimore, Maryland) ist ein US-amerikanischer Musiker und Komponist.

Leben und Werk

Philip Glass ist ein dem musikalischen Minimalismus zugerechneter zeitgenössischer US-amerikanischer Komponist. Glass selbst jedoch hält den Begriff für ein wenig aussagekräftiges, höchstens für die Anfänge zutreffendes Etikett. Glass ist einem breiteren Publikum vor allem als Komponist von Filmmusik ein Begriff, z.B. durch seine Partitur zu dem Film The Hours, für den er seine zweite Oscar-Nominierung erhielt. Bekannt wurde er in der Kunstmusikwelt vor allem durch seine Oper Einstein on the Beach, die in Zusammenarbeit mit dem bekannten Regisseur und Dramaturgen Robert Wilson entstand, sowie durch sein Konzert für Violine und Orchester, das immer wieder aufgeführt wird und von Gidon Kremer (ein)gespielt wurde. Einen Kultstatus als Komponist erreichte er mit der Musik zu dem ebenfalls Kultstatus besitzenden Kunstfilm Koyaanisqatsi von Godfrey Reggio, der - 1983 fertiggestellt - die Zerstörung der Natur durch den vom technischen Fortschritt besessenen Menschen anprangert, der aber auch das moderne, technisierte Leben und seine gesellschaftlichen Folgen thematisiert. Der Musik kommt bei diesem Film besondere Bedeutung und besonderes Gewicht zu, da er sonst keine Geräusche oder anderen Ton bietet; der Film besitzt also weder Dialoge noch Kommentar.

Seit den 80er-Jahren schreibt er beinahe jährlich eine Oper und gilt daher als einer der produktivsten und erfolgreichsten Komponisten der Neuen Musik. Für seine Filmmusik (u.a. Dracula, Die Truman Show) bekam er Auszeichnungen wie Golden Globe Awards. Wenngleich unbestrittener Vertreter der Kunstmusik belegen die Verkaufszahlen und das ungebrochene Interesse an seinem Werk, dass die eingängliche, unverwechselbare Beschaffenheit seiner Kreationen weit über Genre-Grenzen hinweg Anklang findet. Man kann aber auch kritisch anmerken, dass sich die meisten seiner Werke stilistisch und motivisch so ähneln, dass der Eindruck entstehen könne, die Fülle seiner Werke übersteige sein künstlerisches Potential.

Glass wurde in Baltimore geboren und studierte als Kind Flöte am Peabody Conservatory of Music. Nach einem Abschluss an der University of Chicago wechselte er auf die Juilliard School of Music und auf das Klavier als Hauptinstrument. Seine Kompositionslehrer waren Vincent Persichetti und William Bergsma. Der nächste Schritt war Paris, wo er bei Nadia Boulanger studierte. Nach Arbeit an einer Filmmusik mit Ravi Shankar reiste er 1966, hauptsächlich aus religiösen Gründen, nach Nordindien, wo er mit tibetischen Flüchtlingen in Kontakt kam. Er wurde Buddhist und traf 1972 Tenzin Gyatso, den vierzehnten Dalai Lama. Glass gilt als wichtiger Unterstützer der tibetischen Sache.

Seine jüngste Oper, Waiting for the Barbarians, wurde am 10. September 2005 im Theater Erfurt uraufgeführt.

Glass schreibt zurzeit an einer weiteren Oper und zwei Symphonien, die 2007/2008 uraufgeführt werden sollen. Ein australisch/amerikanisches Dokumentarfilmteam begleitet seine Arbeiten.

Einen unfreiwilligen Auftritt hatte er in der Satire Sendung "South Park" in der er die Musik eines Weihnachtsfestes spielte und arrangierte.

Hauptwerke

  • Music in Twelve Parts (1971-1974)
  • Einstein on the Beach (Uraufführung 1976 in Avignon)
  • Satyagraha (Uraufführung 1980 in Rotterdam, handelt von Mahatma Gandhis Werdegang.)
  • Akhnaten (Uraufführung 1984 in Stuttgart)
  • die Qatsi-Trilogie, bestehend aus
  • Die Portrait-Trilogie:
    • The Light (1987)
    • The Canyon (1988)
    • Itaipu (1989)
  • die Cocteau-Trilogie:
    • Orphée, Kammeroper (1993)
    • La Belle et la Bete, für Ensemble und Film (1994)
    • Les Enfants Terribles, Tanz-Oper (1996)
  • Zwei Klavierzyklen für Klavier:
    • Metamorphosis (1988, nach Kafkas Die Verwandlung)
    • Die Etüden, Buch No.1 (1994-1995)
  • Acht Symphonien:
    • Symphonie No.1 Low für Orchester (1992)
    • Symphonie No.2 für Orchester (1994)
    • Symphonie No.3 für 19 Streichinstrumente (1995)
    • Symphonie No.4 Heroes für Orchester (1996)
    • Symphonie No.5 Requiem, Bardo und Nirmanakaya für Solostimmen, Chor und Orchester (1999)
    • Symphonie No.6 Plutonian Ode für Sopran und Orchester (2001)
    • Symphonie No.7 Toltec für Orchester und Chor (2004)
    • Symphonie No.8 für Orchester (2005)

Weitere Kompositionen

Werke für das Philip Glass Ensemble

Frühe, minimalistische Werke sind Music in Fifths (1969), Music in Similar Motion (1969), Music with Changing Parts (1973). Weitere Werke:

  • North Star (1977)
  • Glassworks (1982)
  • A Descent into the Maelstrom (1986)
  • Orion (2004)

Opern, Musiktheater

  • Einstein on the Beach for the Philip Glass Ensemble (1976)
  • A Madrigal Opera für Stimmen, Violine und Viola (1980)
  • Satyagraha (1980)
  • The Photographer (1982, Musikdrama in 3 Akten)
  • Akhnaten (1983)
  • the CIVIL warS (Oper in 4 Szenen, 1984)
  • The Fall of the House of Usher (Kammeroper, Libretto nach Edgar Allan Poe, 1987)
  • The making of the representative for Planet 8 (1985-88, Libretto von Doris Lessing)
  • 1000 Airplanes on the Roof (Uraufführung Wien International Airport, Hangar No. 3, Text von David Henry Hwang, 1988)
  • Hydrogen Jukebox (Allen Ginsberg, 1990)
  • White Raven, Oper in 5 Akten (1991, mit Robert Wilson)
  • The Voyage, Oper in 3 Akten (Prolog und Epilog)(1992)
  • The Marriages between Zones Three, Four, and Five, Oper in 2 Akten (1997, Libretto von Doris Lessing)
  • Monsters Of Grace, Oper für das Philip Glass Ensemble (1998, mit Robert Wilson)
  • In the Penal Colony (Kammeroper, 2000, Libretto nach Franz Kafka)
  • Galileo Galilei (2001, Libretto von Mary Zimmerman mit Philip Glass und Arnold Weinstein)
  • The Sound of a Voice (Kammeroper, 2003, Libretto von David Henry Hwang)
  • Waiting for the Barbarians (2005), Libretto von Christopher Hampton nach dem Roman von John M. Coetzee (Uraufführung Theater Erfurt 2005)
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Philip Glass (mitte) bei der Vorstellung von WAITING FOR THE BARBARIANS

Kammermusik

Fünf Streichquartette (1966, 1983, 1985, 1989 und 1991). Weitere Werke:

  • Play für zwei Saxophone (Musik für das Stück von Samuel Beckett, 1965)
  • Music in the shape of a Square für zwei Flöten (1967, eine Homage an Erik Satie Musik in Form einer Birne)
  • Another Look at Harmony Part III für Klarinette und Klavier (1975)
  • Fourth Series Part Three für Violine und Klarinette (1978)
  • Prelude to Endgame für Pauken und Bass (1984, für das Stück von Samuel Beckett)
  • Music from The Screens für Kammerensemble (mit Foday Musa Suso, 1989)
  • Cymbeline (Musik für das Stück von William Shakespeare, 1991)
  • Love Divided By für Flöte und Klavier (1992)
  • In the Summer House für Violine und Cello (Musik für das Stück von Jane Bowles, 1993)
  • Concerto for Saxophone Quartet (1995)
  • Musik zu Dracula für Streichquartett oder Klavierquintett(1998, Musik für den Film von 1931)
  • Music from The Sound of a Voice für Pipa, Flöte, Violine, Cello und Percussion (2003)

Werke für Soloinstrumente

  • Strung Out für Violine (1967)
  • Gradus für Saxophon (1968)
  • Arabesque in Memoriam für Flöte (1988)
  • France aus The Screens für Violine (1989)
  • Melodies für Saxophon (1995)

Werke für und mit Orchester

  • Company für Streichorchester (für das Prosastück von Samuel Beckett, 1983)
  • In the Upper Room für Kammerorchester (1986, Ballett)
  • Concerto Grosso für Orchester (1992)
  • Songs of Milarepa für Bariton und Kammerorchester (1997)
  • Dancissimo für Orchester (2001)
  • The Passion of Ramakrishna für Chor und Orchester (2006)

Werke für Soloinstrumente und Orchester

2 Konzerte für Klavier (Tirol 2001 und After Lewis and Clark 2004), ein Konzert für Violine (1987), Saxophonquartett (1995), Pauken (2000), Cello (2001), und Cembalo (2002). 2003 arrangierte Michael Riesman eine Suite aus The Hours in drei Sätzen für Klavier, Streichorchester, Celesta and Harfe. Kürze Werke:

  • Facades für zwei Saxophone und Streichorchester (1981)
  • Echorus für Zwei Violinen und Streichorchester (1995, Version der Etude No.2 für Klavier)

Werke für Chor

  • Another Look at Harmony Part IV für Chor und Orgel (1975)
  • Fourth Series Part One für Chor und Orgel (1977)
  • Three Songs für Chor a cappella (1984, Texte von Octavio Paz u.a.)

Vokalwerke

  • Songs from Liquid Days für Stimmen, Flöte und Klavier (1986)
  • Planctus, Song für Stimme und Klavier (1997, für Natalie Merchant)

Werke für Klavier

  • How Now für Klavier (1968)
  • Two Pages für Klavier oder electric organ (1969)
  • Modern Love Waltz für Klavier (1977)
  • Wichita Sutra Vortex für Klavier (1988)
  • Tesra für Klavier (1993)
  • A Musical Portrait of Chuck Close, zwei Stücke für Klavier (2005)

Transkriptionen: Die Orphée Suite für Klavier (1993, Klavierfassung von Paul Barnes, 2000), die Trilogy Sonata für Klavier (2001, aus Einstein on the Beach, Satyagraha und Akhnaten, Klavierfassung von Paul Barnes), und Music from the Hours für Klavier (2003, Klavierfassung von Michael Riesman and Nico Muhly).

Werke für Orgel

  • Fourth Series Part Two (Dance No.2) für Orgel (1978)
  • Voices für Orgel, didgeridoo und Sprecher (2001)

Soundtracks

Für weitere Details, Instrumentierung und Werklisten siehe Philip Glass' Offizielle Website und die Website von Chester Music and Novello.

Alben

  • 1974 - Music in 12 parts
  • 1977 - North Star
  • 1979 - Dance Nos. 1-5
  • 1979 - Einstein on the bach
  • 1982 - Glassworks     (1. Opening – 2. Floe – 3. Islands – 4. Rubric – 5. Facades – 6. Closing)
  • 1983 - Koyaanisquatsi
  • 1985 - Mishima
  • 1986 - Songs from Liquid Days (Texte von Paul Simon, Suzanne Vega, David Byrne, Laurie Anderson)
  • 1986 - Kronos Quartet-Company
  • 1987 - Dancepieces
  • 1987 - Akhnaten
  • 1989 - Songs from the Trilogy (Zusammenstellung aus "Einstein on the Beach", "Satyagraha", "Akhnaten")
  • 1990 - Passages (mit Ravi Shankar)
  • 1989 - Solo Piano
  • 1993 - Violin Concerto
  • 1993 - „Low“ Symphony (Musik von David Bowie & Brian Eno)
  • 1993 - Music from The Screens (mit Foday Musa Suso)
  • 1994 - Two Pages
  • 1997 - „Heroes“ Symphony (Musik von David Bowie & Brian Eno)
  • 1998 - The Truman Show - Soundtrack
  • 1998 - Symphony No. 2
  • 1998 - Arturo Stalteri-Circles
  • 1999 - Uakti-Aguas Da Amazonia
  • 2000 - Symphony No.3
  • 2000 - Sinfonie 5 (Dirigent: Dennis Russell Davies)
  • 2000 - Tirol Concerto (Stuttgarter Kammerorchester)
  • 2001 - Early Keyboard Music
  • 2001 - The Music of Candyman - Soundtrack
  • 2002 - Saxophone
  • 2002 - A Descent Into the Maelstrom
  • 2002 - Early Voice
  • 2002 - The Hours - Soundtrack
  • 2002 - Etudes for Piano Vol.1
  • 2002 - The Orphee Suite
  • 2003 - Alter Ego - 600 Lines/How Now
  • 2004 - Up Close
  • 2004 - The Concerto Project Vol. I (Concerto Fantasy, 2000, Cello Concerto, 2001)
  • 2005 - Passages (mit Ravi Shankar)
  • 2005 - Orion
  • 2006 - The Concerto Project Vol. II (Piano Concerto No. 2, Harpsichord Concerto)
  • 2006 - Symphony No.8

Literatur

  • Musik: Philip Glass, Sargos-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-928390-05-8 (Englische Originalausgabe: Robert T. Jones (Hrsg.), Philip Glass. Music By Philip Glass. Da Capo Press, 1987)
  • Joan La Barbara, Philip Glass and Steve Reich: Two from the Steady State School, 1974 and Ev Grimes, Interview: Education, 1989, in: Richard Kostelanetz, Robert Flemming (Editors). Writings on Glass. Essays, Interviews, Criticism. Berkeley, Los Angeles: University of California Press 1999
  • K. Robert Schwartz: Minimalists. Phaidon Press 1996
  • Robert Maycock: Glass. A Portrait. London: Sanctuary 2002

Offizielle Webpage

Texte von Philip Glass

Interviews

Verlag

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