Organhandel im Kosovo

Als Organhandel im Kosovo ist sowohl mutmaßlicher Organraub von aus dem Kosovo mutmaßlich entführten Menschen als auch erwiesener illegaler Organhandel im Kosovo bekanntgeworden.

Mit dem mutmaßlichen Organraub wurde oft das sogenannte Gelbe Haus (albanisch shtëpia e verdhë, serbisch: жута кућа/žuta kuća) in Verbindung gebracht, ein Gebäude in Rribe (Albanisch offiziell meist Rripa resp. Rripë) rund zehn Kilometer südlich von Burrel[1] in Albanien. Es steht als Symbol[2] für mutmaßliche Kriegsverbrechen der paramilitärischen UÇK während des Kosovokrieges sowie für Organraub von UÇK und Verbrecherorganisationen ethnischer Albaner nach der Militärintervention der NATO und dem Abzug der serbisch-jugoslawischen Sicherheitskräfte im Jahr 1999. Opfer der nachgewiesenen und mutmaßlichen Verbrechen waren überwiegend ethnische Serben sowie Roma und jugoslawientreue Kosovo-Albaner (Kollaborateure aus Sicht der UÇK). Nachdem diese Vorwürfe über mehrere Jahre nicht verfolgt, dann aber von verschiedenen Seiten bekräftigt wurden, laufen derzeit Ermittlungen der EULEX Kosovo, um die Vorwürfe zu überprüfen.

Für den erwiesenen illegalen Organhandel kann sich bisher auf den Fall der sogenannten Medicus-Klinik aus dem Jahr 2008 bezogen werden, in dem das zuständige Gericht in Priština im Jahr 2013 mehrere Angeklagte für schuldig befunden hat, Organe in krimineller Weise Spendern entnommen und Empfängern eingepflanzt zu haben.

Der Fall Gelbes Haus

Organhandel im Kosovo (Albanien)
Organhandel im Kosovo (Albanien)
Burrel
Durrës
Bicaj
Cahan
Tropoja
Kukës
Flughafen Tirana
Fushë-Kruja
Rribe
Prizren
Priština
Rahovec
Suhareka
Morina
Orte in Albanien und Kosovo und ihre mutmaßliche Funktion für Menschen- und illegalen Organhandel:

blau: Ausgangspunkte illegaler Gefangenentransporte 1999 und 2000[3]

grün: Grenzübergang für illegale Gefangenentransporte 1999 und 2000[4][5]

gelb: UÇK-Lager für „Kriegsgefangene“ bis Kriegsende Juni 1999[6][7]

orange: UÇK-Lager für „Kriegsgefangene“ ab Juni 1999[8][9]

rot: improvisiertes Netzwerk von Orten zur Internierung „Vermisster“ von Juli 1999 bis Mitte 2000[6][10]

Flughafen Tirana: Ausfuhr der illegal entnommenen Organe 1999-2000[8][11][12]

Priština: Illegale Organentnahme 2008[13]

Vorwürfe

Auf Grundlage mehrerer Untersuchungen und Recherchen wurden schwere Anschuldigungen laut, dass im Jahr 1999 von der UÇK nach Albanien verschleppte Menschen Opfer von organisierter Kriminalität, Menschenhandel, Organraub, Mord sowie weiterer schwerer Delikte geworden sind, teilweise im Zusammenhang mit einem international wirkenden Organhandelsring. Die genauen Geschehnisse sind bisher nicht abschließend geklärt, doch rückte über lange Zeit die Region von Burrel mit dem Gelben Haus in das Zentrum der öffentlichen Berichterstattung über den mutmaßlichen Organhandel.

Das albanische Burrel galt in der kommunistischen Zeit Albaniens als berüchtigter Ort. In der abgeschieden liegenden albanischen Kleinstadt hatte sich der stalinistische Diktator Enver Hoxha im zentral gelegenen Gefängnis politischer Gegner durch oft lebenslange Haft unter unmenschlichen Bedingungen entledigt. Nach dem Zerfall des kommunistischen Systems in Albanien sollen in dieser Region konkurrierende und mafiaähnlich organisierte Verbrecherbanden tödliche Auseinandersetzungen ausgetragen haben.[8]

Seit 1998 kam es zu Entführungen in der damals serbischen autonomen Region Kosovo (damals zu Jugoslawien gehörend), die der UÇK zugeschrieben wurden.[14][15] Während der NATO-Bombardierungen, in der Phase zwischen April und Juni 1999, beruhten Internierungen durch die UÇK auf albanischem Territorium auf den empfundenen strategischen Anforderungen des Guerillakrieges.[7]

Etwa 400 Serben wurden nach Angabe der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch von 2008 seit dem Kriegsende von 1999 vermisst. Nach Angabe der „Vereinigung der Familien entführter und vermisster Personen in Kosovo und Metochien“ von 2008 wurden noch 533 Kosovo-Serben vermisst, von denen 430 nach dem 10. Juni 1999 „verschwunden“ seien.[9]

Laut 2008 an die Öffentlichkeit gelangter Ergebnisse der Anklagebehörde des Haager Tribunals (ICTY) soll die UÇK nach dem Ende des Kosovo-Krieges (Juni 1999) bis zu 300 Gefangene aus der teilweise von der UÇK kontrollierten serbischen Provinz Kosovo in nordalbanische Orte wie Kukës und Tropoja (auch: Tropojë) verschleppt und in Lagerhäusern und Baracken festgehalten haben.[8][9] Von dort aus seien ausgesuchte Gefangene, die laut Zeugenaussagen jünger und gesünder waren und „im Gegensatz zu anderen Gefangenen Nahrung erhielten, von Ärzten untersucht und nicht geschlagen wurden“ (Human Rights Watch), in das „Gelbe Haus“ gebracht worden. Dieses gelbe Haus befinde sich in einem Dorf bei Burrel oder in der Nähe dieser Kleinstadt.[8] Dort sollen bis zu 50 Gefangenen Organe entnommen und dann über den Flughafen Tirana ins Ausland transportiert worden sein,[8][9] wo wohlhabende Käufer bereits auf eine Transplantation der Organe gewartet haben sollen.[8] Die mutmaßlichen Opfer seien mehrheitlich ethnische Serben gewesen, die seit der Ankunft der UN- und NATO-Truppen im Kosovo als vermisst galten. Unter den Gefangenen sollten sich jedoch auch Frauen aus dem Kosovo sowie aus Albanien, Russland und anderen slawischen Ländern befunden haben.[9]

Laut Pressebericht von 2008 sollen nach Angabe von „Behörden und Medien in Serbien“ den „meist jungen Serben [...] die Organe in der neurochirurgischen Abteilung des Gefängnisses 320 in der Nähe der nordalbanischen Stadt Tropoje entnommen worden“ sein (Ärzte Zeitung).[16] Scheinbar in Widerspruch dazu steht eine andere auf einem Bericht der serbischen Zeitung Politika beruhende Meldung über Orte von Organtransplantationen in Albanien: „Ein Teil des Krankenhauses in den Bajram Curri-Baracken, [das] Gesundheitszentrum in der Coca-Cola-Fabrik in Tirana, [die] Nervenklinik im Gefängnis Nummer 320 in der Stadt Burrel und ein improvisiertes Krankenhaus im sogenannten Gelben Haus nahe dem Dorf Tropoje wurden ebenfalls für Organtransplantationen verwendet“ (B92).[17] Die Presse berichtete auch mit Bezug auf Milijana Mitrovic als angebliche Zeugin der Anklagebehörde des Haager Tribunals, das Gelbe Haus habe sich in Tirana befunden.[18]

Nach den 2010/2011 veröffentlichten Ergebnissen der im Auftrag des Europarates durchgeführten Ermittlungen wurden aus dem Kosovo entführte Gefangene über die durchlässige Grenze nach Albanien geschafft und bis zum Ende des Kosovo-Krieges im Juni 1999 als sogenannte „Kriegsgefangene“ von der UÇK an den Orten Kukës, Cahan und Durrës interniert, verhört und misshandelt.[6][19] Nach Ende des NATO-Bombardements (Juni 1999) soll die UÇK rund 500 Menschen meist serbischer Ethnie aus dem Kosovo entführt haben und viele von ihnen getötet haben.[20] Der Bericht beschreibt, dass die UÇK die Gefangenen in geheimen Gefängnissen „unmenschlicher und erniedrigender Behandlung ausgesetzt habe, bevor sie schliesslich verschwanden“.[21][22] Stufenweise seien geringere Mengen der Gefangenen nach Kriterien wie Ethnizität und gesundheitlicher Kondition aussortiert worden. Von Juli 1999 bis Mitte 2000 sei eine große Anzahl „vermisster“ Personen in einem separaten Ad-hoc-Verbund von Orten (Bicaj, Burrel, Rribe und Fushë-Kruja) festgehalten und mutmaßlich ohne Ausnahme getötet wurden. Eine geringe Anzahl sei „Opfer organisierten Verbrechens“ geworden, ihre Nieren seien ihnen für den Betrieb eines illegalen internationalen Organhandel-Ringes entnommen worden (so z. B. in Fushë-Kruja[12]).[6][19] Einige Gefangene hätten dabei mehrere „Durchgangsstationen“ passiert, bevor sie als Endpunkt an die Operationsklinik ausgeliefert wurden.[6][19] Die Opfer seien vor der Entnahme der Nieren durch Kopfschüsse getötet worden.[23]

Ablauf der Nachforschungen

Erste Anschuldigungen von Organhandel sind schon in den 1990er Jahren von serbischer Seite erhoben worden,[24] zu Zeiten des Kosovo-Krieges.[25] Serben warfen der albanischen Seite vor, Hunderte von Gefangenen nach Tirana verschleppt, getötet und ihnen Organe entnommen zu haben.[25] Laut der russischen RIA Novosti hat es sich serbischen Angaben zufolge „um mindestens 2000 Opfer“ (RIA Novosti) gehandelt. Zeitungen in Serbien, in den USA und in Großbritannien sollen darüber berichtet haben.[24]

Erste journalistische Recherchen Montgomerys 2002-2003

Im Jahr 2002 führten Zeugenaussagen von Menschenhandel in Verbindung mit Organraub den als seriös und unabhängig geltenden US-amerikanischen Kriegsjournalisten Michael Montgomery und Kollegen bei Recherchen zu dem „gelben Haus“ in der Nähe der zentralalbanischen Stadt Burrel, wohin ein Zeuge Gefangene gebracht und an Ärzte übergeben haben wollte.[2] Bei Montgomerys Zeugen handelte es sich nach seinen Angaben um drei UÇK-Fahrer. Ein Zeuge gab an, dabei gewesen zu sein, als die Toten auf einem nahen Friedhof vergraben worden seien. Das Journalistenteam sammelte bis ins Jahr 2003 Material zu dem angeblichen UÇK-Organhandel.[2]

UNMIK-Ermittlungen

Einbeziehung des UNMIK-Forensikers Baraybar

Schließlich wandte sich das Team um Montgomery mit Bitte um Unterstützung an den damaligen Vorsteher des UN-Büros für Vermisste in Kosovo, José Pablo Baraybar. Baraybar gilt als „einer der wenigen Uno-Leute, die sich damals für die vermissten Serben einsetzten und den Mut zu Untersuchungen aufbrachten, auch gegen die UCK [UÇK]“ (Magazin).[2] Laut dem peruanischen Forensiker Baraybar war die zusammengetragene Beweislast nicht ausreichend für eine Verurteilung, jedoch die Indizienlast, wie auch Zeugenaussagen, ausreichend für eine Anklageerhebung.[2] Baraybar gehört zu den wenigen Personen, die persönlich mit den UÇK-Quellen des gesprochen hat, die für den UN-Bericht von Oktober 2003 herangezogen wurden und als einen der Entnahmeorte von Nieren Fushe Kruja nannten.[5] Auch in einer TV-Reportage des ZDF aus dem Jahr 2011 über den illegalen Organhandel im Kosovo zeigte sich Baraybar überzeugt von der Existenz des illegalen Organhandels im Kosovo.[5]

Vertraulicher UN-Bericht von Ende Oktober 2003
Organhandel im Kosovo (Albanien)
Organhandel im Kosovo (Albanien)
Burrel
Fushë-Kruja
Tropoja
Kukës
Flughafen Tirana
Rribe
Peshkopi
Morina
Geographische Lage des Hauses bei Burrel (rot) der illegalen Organentnahme und genutzter Grenzübergang in Morina (blau) laut vertraulichem UN-Bericht von Oktober 2003[4]

Das Untersuchungsergebnis der Ermittlungen der UN von 2003[4] soll über die Jahre unter Verschluss gehalten worden sein (Stand: 2011).[5] Eamonn Smyth, Head of Mission in Skopje und Priština, sendet darin Patrick Lopez-Terres, dem Chief of Investigations des Haager Tribunals (ICTY), Informationen zu Angelegenheiten des Treffen zwischen dem Chefankläger und Paul Coffey, dem Leiter des Department of Justice der UNMIK, von Oktober 2003.[4]

In dem vertraulichen Bericht fassen die UN-Ermittler die Zeugenberichte von mindestens acht ethnischen Albanern, die in der UÇK dienten,[5] zusammen, nach denen „ab Mitte 1999 (und möglicherweise früher) zwischen 100 und 300 Leute entführt und mit Lastwagen oder Vans zu Hafteinrichtungen in die oder nahe der nordalbanischen Städte Kukes und Tropoje verbracht wurden. Die meisten dieser Leute waren serbische Männer aus dem Kosovo, die zwischen Juni und Oktober 1999 gefangen genommen wurden. Ab August 1999 wurden einige dieser Gefangenen (24-100) aus Nordalbanien zu sekundären Hafteinrichtungen (Privathäuser und industrielle Rohanlagen) in Mittelalbanien, hauptsächlich nahe der Stadt Burrel (oder Burreli), etwa 110 Kilometer südwestlich von Kukes verlegt. Gefangene wurden auch in Hafteinrichtungen nahe Peshkopi, etwa 50 Kilometer östlich von Burrel verschoben.[4]

Als Grenzübergang von Kosovo nach Albanien wurde Morina genutzt, wo im Sommer 1999 deutsche Soldaten stationiert waren, um die Grenze zwischen dem Kosovo und Albanien zu kontrollieren. Laut der Beschreibung im UN-Bericht von 2003 konnte die UÇK mit den gefangenen Serben ohne Probleme diesen letzten Checkpoint vor Albanien passieren: „Die Serben trugen bereits Handschellen und ihnen wurde gesagt, sie sollten leise sein, sonst würden sie auf der Stelle erschossen. Sie fuhren ohne Probleme über die Grenze. Sie hupten die Deutschen an und das war alles.[5]

Die nach Mittelalbanien gebrachten Gefangenen seien dann, in kleinen Gruppen, erneut in ein privates Haus südlich von Burrel verschoben worden, das als provisorische Klinik hergerichtet gewesen sei. Dort seien den Gefangenen mit Hilfe von Personal und medizinischer Ausrüstung Organe entnommen worden, worauf die Gefangenen gestorben und in der Nähe vergraben worden seien. Die Organe seien über den 75 Kilometer entfernten Flughafen von Tirana ins Ausland geflogen worden.[4] Auch eine geringere Anzahl von Frauen aus Kosovo, Albanien und Osteuropa sei in das als Klinik genutzte Haus bei Burrel gebracht worden. Die letzte Gefangenenlieferung in dieses Haus sei für Frühling oder Frühsommer 2000 berichtet worden.[4] Der Bericht erwähnt in Zusammenhang mit den Entführungen und Organentnahmen auch den damals für die Region verantwortlichen UÇK-Kommandeur Ismet Tara, der in einem Interview mit Reportern des ZDF von 2011 sowohl bestreitet, dass jemals UÇK-Lager für entführte Serben existiert haben als auch, dass die technischen Voraussetzungen für Organentnahmen in Albanien jemals gegeben gewesen sind.[5]

Alle acht „Quellen“ des vertraulichen Berichts sagten aus, die Lieferungen und chirurgischen Eingriffe seien mit Wissen und/oder aktiver Beteiligung von UÇK-Offizieren auf mittlerer oder führender Rangebene und von kosovarischen oder ausländischen Ärzten geschehen. Der Vorgang sei von Männern unterstützt worden, die über Verbindungen zu Agenten der albanischen Geheimpolizei der früheren Regierung von Sali Berisha verfügt hätten. Um keine Rückverfolgung auf ihre Identität zu ermöglichen, so der Bericht, hätten sich alle Zeugen gescheut, über ihre eigene Beteiligung Informationen zu geben, die lediglich von vier Quellen eingeräumt worden sei.[4]

Der Bericht gibt die genaue geographische Lage der Hausklinik bei Burrel an, beschreibt anonym die acht ethnisch-albanischen Zeugen, listet Zeugenaussagen auf und gibt die Namen von Gefangenen an, die angeblich nach Albanien verbracht wurden (zum Beispiel Vlastimir Stevanovic, Dragan Jacimovic, Zlatko Antic, Sinisa Vitosevic, Gradimir Majmarevic, Dragoljub Slavkovic, Mladen Vasic, Mileta Djukic, Pera Ristic und Sladjana Fan).[4]

Als weitere Ort der Entnahme von Nieren wird das nahe dem Flughafen von Tirana gelegene Fushe Kruja genannt, als Zielflughafen wird Istanbul aufgeführt.[5]

Ermittlungen des Haager Tribunals ab 2003

Im Jahr 2003 erhielt der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY, IStGHJ, auch „Haager Tribunal“) in Den Haag, so gab die ehemalige Chefanklägerin am Haager Tribunal Carla Del Ponte im Jahr 2008 an, von „glaubwürdigen Journalisten“ Informationen, „dass im Kosovo nach dem 12. Juni 1999, als NATO-Truppen ins Kosovo einmarschierten, zwischen 100 und 300 Menschen entführt und anschließend nach Nordalbanien verschleppt wurden“ (Human Rights Watch).[9] Del Ponte war in dieser Zeit unter anderem mit dem politisch brisanten, umfangreichen und vielbeachteten „Milošević-Prozess“ des Haager Tribunals beschäftigt. Sie hatte am 29. Juni 2001 die Anklageschrift gegen Slobodan Milošević und vier andere serbisch-jugoslawische Führungskräfte bearbeitet,[26] die erste internationale Anklage, die gegen ein regierendes Staatsoberhaupt erhoben worden war.[27] In den westlichen Medien war sie als Kriegsverbrecher-„Jägerin“ sowie „eiserner Engel der Gerechtigkeit und Jeanne d’Arc des internationalen Rechts“[28][29] in den westlichen Medien tituliert und vielfach ausgezeichnet worden. Del Ponte soll die Organhandel-Vorwürfe zunächst nicht geglaubt haben, ließ aber „ihre Leute zumindest weiterermitteln“.[2]

Ermittlung von UNMIK, ICTY und Journalisten im Gelben Haus 2004

Es kam in der Folge zu Unstimmigkeiten zwischen den in die Untersuchungen involvierten drei Parteien, dem Forensiker Baraybar vom UN-Büro für Vermisste, dem Journalisten Montgomery und dem Team Del Pontes vom Haager Tribunal. Montgomery schützte die Identität seiner Zeugen gegenüber dem Haager Tribunal, das volle Akteneinsicht forderte und die Identität der Zeugen nicht ermitteln konnte, die nach Einschätzung Montgemerys aus dem Jahr 2010 bereits nicht mehr leben.[2]

Am 4. Februar 2004 schlossen sich die in die Untersuchungen involvierten Parteien zusammen und etwa zwei Dutzend Experten besuchten das einer albanischen Familie gehörende Bauernhaus.[2] Unter anderem wurden Medikamentenhüllen, Mittel zur Muskelentspannung, Verbandsmull, Infusionsbeutel, Spritzen sowie mit Hilfe von Luminol-Spray sichtbar gemachte Blutspuren in der Küche des bewohnten Hauses gefunden.[2][9][30] Während die albanische Familie behauptete, das Haus sei immer weiß gestrichen gewesen, fanden die Ermittler unter dem weißen Anstrich des Hauses an einer Stelle Überreste von gelber Farbe[2][8] und alte Fotos belegen laut Human Rights Watch einen früheren gelben Anstrich.[9] Über drei Tage hinweg hielten sich Mitarbeiter Baraybars und Carla Del Pontes sowie der Journalist Montgomery mit einem Kollegen an dem mutmaßlichen Tatort auf, wo es zu einem Expertenstreit kam, als sich die das Haus besitzende albanische Familie Katuci in Widersprüche verstrickte.[2][31][32][33]

Die in Burrel gefundenen mutmaßlichen Beweisstücke wie Spritzen und leere Medikamentenbehältnisse kamen zwar zum internationalen Gerichtshof in Den Haag, wurden dort aber kurz darauf, etwa ein Jahr nach der Untersuchung, durch das Kriegsverbrechertribunal vernichtet. Das Dossier zu der Untersuchung wurde zu den Akten gelegt.[34] Die Untersuchung des Haager Tribunals von 2004 wurde später kontrovers beurteilt. Die SZ bezeichnete sie als „oberflächlich“ und „ergebnislos“.[34] In einer Reportage des ZDF von 2011 dagegen wird unter Berücksichtigung des vertraulichen UN-Berichts von 2011 die Ansicht vertreten, dass die Untersuchungen gestoppt wurden, obwohl der Verdacht des Organhandels sich erhärtet habe. Der Chef der UNMIK, der Franzose Bernard Kouchner, habe - so die ZDF Reportage mit Verweis auf Kouchners Reaktion auf eine Anfrage eines Journalisten[35][36][37] - die Ergebnisse seiner Fahnder gar öffentlich „geleugnet“.[5][38][39]

Nach der Hausinspektion von 2004 unternahmen die zuständigen UNMIK-Behörden im Kosovo keine weitere Schritte im Organhandel-Fall mehr.[2][31]

Publikation Carla Del Pontes von 2008

Carla Del Ponte: Die langjährige Chefanklägerin des Haager Tribunals erhob in ihrem Buch von 2008 schwere Vorwürfe gegen die Ermittlungsbehörden und rückte die Vorwürfe zum Organhandel in das öffentliche Bewusstsein

Erst im Jahr 2008 wurde der Fall des „gelben Hauses“ der Weltöffentlichkeit schlagartig bekannt,[2] als Carla Del Ponte, die von 1999 bis 2007 Chefanklägerin des Haager Tribunals war,[24] der UÇK im April 2008 in ihrer Autobiographie vorwarf, nach der Militärintervention der NATO von 1999 mindestens 300 serbische Gefangene aus dem Kosovo nach Nordalbanien entführt und ihnen dort Organe entnommen zu haben, um diese über den Flughafen in Tirana außer Landes zu schaffen und zu verkaufen.[11] Damit bestätigte und bekräftigte Del Ponte die ihr 2003 durch die Journalisten mitgeteilten Informationen mit den im Rahmen der vom Haager Tribunal durchgeführten Verfahren.[9] Zeugen zufolge sollten demnach Gefangenen bei lebendigem Leibe Nieren entfernt worden sein, um sie erst später zu töten und ihnen schließlich weitere Organe zu entnehmen.[11][40] Die Gefangenen sollen sich dabei ihres Schicksals bewusst gewesen sein. Einige Opfer sollen nahe dem Haus in Burrel und auf einem nahegelegenen Friedhof vergraben worden sein. Unter den Opfern sollen sich auch Albaner befunden haben sowie entführte Frauen aus Osteuropa, die gezwungen worden seien als Prostituierte zu arbeiten.[11]

Datei:Haradinaj.jpg
Der von der AAK als „Führer“ verehrte frühere UÇK-Führer Ramush Haradinaj: 2008 durch Del Ponte wegen Organhandel belastet

Del Ponte beschreibt in ihrem Buch Die Jagd – Ich und die Kriegsverbrecher (engl.: The Hunt) nicht nur ihre Untersuchungen der Vorfälle des Organschmuggels um das gelbe Haus, sondern erhebt diesbezüglich auch schwere Vorwürfe gegen das Haager Tribunal und den politischen Unwillen von Behörden der UN und Albaniens, durch Kosovo-Albaner begangene Verbrechen aufzuarbeiten. Sie sei bei ihren Ermittlungen sowohl von kosovo-albanischer als auch von westlicher Seite auf eine „Mauer des Schweigens“ gestoßen, so dass sie ihre Ermittlungen nicht erfolgreich habe abschließen können.[41]Referenzfehler: Ungültiger Parameter in <ref>. In der Bilanz ihrer achtjährigen Tätigkeit in der Anklagebehörde des Haager Tribunals beschwerte sich Del Ponte über die Einseitigkeit der Strafverfolgung: „Die Ermittlungen gegen Teile der UCK erwiesen sich als die frustrierendsten im Lauf der Arbeit des Jugoslawien-Tribunals.“[2] Das Haager Tribunal habe sein Augenmerk einseitig auf von serbischer Seite begangene Verbrechen gerichtet, während es Verbrechen, in die Kosovo-Albaner verwickelt waren, trotz hinreichend vorliegender Beweise nicht verfolgt habe. Der wegen Organisation von Vergewaltigung, Mord und Einschüchterung Tausender von Serben und Roma angeklagte, frühere UÇK-Führer Ramush Haradinaj, der am 3. April 2008 für „nicht schuldig“ befunden wurde, sei in den Verkauf von Organen involviert, die exekutierten Gefangenen aus dem Kosovo entnommen wurden.[42] Den Regierungen Albaniens und des Kosovo warf Del Ponte vor, am lukrativen Geschäft des Organhandels beteiligt gewesen zu sein.

Die von Del Ponte veröffentlichten Informationen wurden nun auch von Human Rights Watch geprüft und als „stichhaltig und glaubwürdig“ eingestuft. Fred Abrahams, der von 1993 bis 2000 als Senior Researcher in der Abteilung für Krisengebiete für Kosovo und Albanien zuständig gewesen war, teilte mit, es seien „schwerwiegende und glaubwürdige Anschuldigungen [...] bekannt geworden, dass nach dem Krieg im Kosovo und in Albanien schreckliche Menschenrechtsverletzungen begangen worden sind“ und forderte die Regierungen in Kosovo und Albanien auf, ihr „Bekenntnis zu Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit unter Beweis [zu] stellen, indem sie ordnungsgemäß durchgeführte Untersuchungen einleiten“ und für angemessenem Zeugenschutz sorgen sollten.[9]

Del Ponte selbst erhielt jedoch nach ihrer Veröffentlichung von 2008 von der Schweizer Regierung Redeverbot.[8] Das Schweizer Außenministerium untersagte der damaligen Botschafterin in Argentinien, für ihr Buch zu werben.[21]

Die Einreichung eines Antrags zur Anklageerhebung wurde vom Internationaler Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien mit der Begründung der Auflösung des Tribunals im Jahr 2010 abgelehnt. Das albanische Gericht für Kriegsverbrechen lehnt eine Untersuchung aus Mangel an Beweisen ab.

Ermittlungsbericht des Europarats von Dick Marty 2010/2011

Dick Marty: Seine Ermittlungen für den Europarat bestätigen die Vorwürfe des Organhandels und belasten die Justiz und Politik im Kosovo

Kurz nach Erscheinen des Buches von Del Ponte erwirkte Russland eine politische Mission. Im Auftrag des Europarats übernahm der Schweizer Europaratsabgeordnete und ehemalige Staatsanwalt Dick Marty die Sonderermittlung.[2] Der Bericht des Europarats, dessen vorläufige Version auf den 12. Dezember 2010 datiert ist,[43] wurde am 16. Dezember 2010 der Rechtskommission (Committee on Legal Affairs and Human Rights) der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE) vorgelegt,[44] von dieser am gleichen Tag einhellig freigegeben[45] und erschien als Endfassung am 7. Januar 2011.[46]

Der Bericht wurde von Marty auf Grundlage einer Ermittlung mit Hilfe weiterer Experten im Laufe von zwei Jahren erstellt[47][24], stützt sich zum Teil auf die Ermittlungen des FBI sowie auf Erkenntnisse von Geheimdiensten und bestätigt die Vorwürfe des Organhandels.[47] Der Bericht bietet hauptsächlich keine neuen Erkenntnisse, sondern sammelt Fakten und Beweise oder Indizien über die Straftaten der albanischen und kosovarischen „Mafia“.[24]

Datei:The Prime Minister of Kosovo.jpg
Der erste Ministerpräsident der Republik Kosovo und von den USA protegierte frühere UÇK-Führer, Hashim Thaçi, im Jahr 2010: Konfrontiert mit dem Vorwurf, als Kopf der organisierten Kriminalität im Kosovo auch in illegalen Organhandel verwickelt zu sein[48][49][41]

Der UÇK werden im Bericht Verwicklungen in illegale Organhandelsgeschäfte vorgeworfen.[47] In einer Klinik seien Gefangenen Organe entnommen und anschließend auf dem internationalen Schwarzmarkt an ausländische Kliniken verkauft worden.[47][22] Verantwortlich für die dem Bericht nach stattgefundenen Entführungen, körperlichen Misshandlungen, standrechtlichen Exekutionen und in einigen Fällen für die gewaltsame Entfernung menschlicher Organe auf albanischem Territorium sei eine Gruppe früherer UÇK-Mitglieder, einschließlich des kosovarischen Ministerpräsidenten Hashim Thaçi. Die Straftaten seien nach dem Ende des Kosovokriegs vom 12. Juni 1999 verübt worden. Opfer seien vornehmlich ethnische Serben und Roma aus dem Kosovo gewesen, darüber hinaus jedoch auch ethnische Albaner, die der Kollaboration mit der serbisch-jugoslawischen Regierung vor oder während des Krieges verdächtigt wurden, oder auch Mitglieder rivalisierender bewaffneter Gruppen.[45] Die Aktivitäten seien von UÇK-Führern mit Verbindung zur organisierten Kriminalität organisiert worden und würden „bis heute [Januar 2011] in anderer Form andauern“.[21][22]

Ausdrücklich verweist der Bericht auf Hashim Thaçi als Kopf der „Drenica-Gruppe“. Diese „kleine aber unvorstellbar mächtige Gruppe von UÇK-Persönlichkeiten“ habe seit 1998 die Kontrolle über die organisierte Kriminalität übernommen.[50][47][22] Thaçi, dem bereits im Februar 1999 von der US-Außenministerin Madeleine Albright bei den Gesprächen zu dem von den USA und einigen europäischen Staaten erzwungenen Vertrag von Rambouillet die Führung innerhalb der kosovo-albanischen Delegation übertragen worden war,[20][51][52] habe sich durch die diplomatische und politische Unterstützung der USA und anderer westlicher Länder nach dem Kosovokrieg „unberührbar“ gewähnt.[47][22]

Weiter behauptet Marty, dass westliche Regierungen über die Verbrechen informiert gewesen seien, diese aber ignoriert und sich daher mitschuldig gemacht hätten.[47][22] FBI, CIA und fünf europäische Drogenfahndungsbehörden sollen zudem „bereits in den 1990er Jahren gewusst haben, dass Thaci in Verbindung mit dem Drogenhandel steht“ (RIA Novosti).[24] Neben der NATO seien die Nachrichtendienste von wenigstens vier Staaten über die kriminellen Aktivitäten der UÇK und Hashim Thaçis Involvierung seit Jahren wohlunterrichtet gewesen, namentlich der deutsche BND, der italienische SISMI, der britische MI6 und der griechische EYP).[53] Doch obwohl die Ergebnisse Martys Geheimdiensten und Regierungen international bekannt gewesen sein sollen, sei aus politischen Gründen der „Stabilität“ niemand zur Rechenschaft dafür gezogen worden.[12] Dadurch sei es der UÇK möglich geworden, das UNO-Protektorat Kosovo als „Drehscheibe für den Drogen-, Waffen- und Menschenhandel“ (Spiegel) zu nutzen.[20] Den internationalen Organisationen im Kosovo warf der Bericht vor, sie hätten für ihre pragmatische Politik der „befristeten Stabilität um jeden Preis einige bedeutende Prinzipien der Justiz geopfert“ und für einen langen Zeitraum die Beweisaufnahme in Zusammenhang mit Verbrechen der UÇK gegenüber der serbischen Bevölkerung und bestimmten Kosovo-Albanern vernachlässigt.[54]

Als einen der Tatorte für die Organentnahme einer „Handvoll“ Gefangener nannte Marty ein zweistöckiges Haus auf einem Bauernbetrieb in der Nähe der mittelalbanischen Stadt Fushë-Kruja als „improvisierte Klinik“, unweit des Flughafens der albanischen Hauptstadt Tirana. Im Unterschied zu anderen UÇK-Gefangenen seien diese Opfer gut genährt und verhältnismäßig gut behandelt worden. Unter den von der UÇK verschleppten Gefangenen sollen sich nicht nur ethnische Serben, sondern auch als Kollaborateure der Serben eingestufte oder aus sonstigen Gründen missliebige Kosovo-Albaner befunden haben. Die Gefangenen seien erschossen, von Chirurgen zerlegt und ihre Organe zum Flughafen im nahegelegenen Tirana gebracht worden. Nach unbestätigten Berichten sollen sich die Organabnehmer in Israel oder der Türkei befunden haben. Der Organhandel sei nur eine von diversen Einnahmequellen der „Drenica-Gruppe“ gewesen (pro Niere sollen auf dem internationalen Markt bis zu 100.000[55] oder 200.000[32] Euro gezahlt werden), doch sollen sich die UÇK-Spitzen bei den Organgeschäften auch persönlich bereichert haben.[12]

Marty geht gestützt auf Zeugenaussagen davon aus, dass auch das Gelbe Haus von der UÇK besetzt und kontrolliert worden war. Es sollen Gefangene dorthin verbracht worden sein, darunter auch Frauen und Mädchen, die dort von UÇK-Soldaten und Dorfbewohnern sexuell missbraucht wurden. Eine kleine Zahl von Gefangenen sei in Rribe getötet worden. Primär sei das Haus aber eine Zwischenstation unter anderem vor dem Transport in die Organklinik gewesen, wobei hier auch medizinische Tests durchgeführt worden seien. „Seine genaue Funktion und seine Bedeutung für die Gesamtoperation wurden früher vielleicht falsch verstanden“, urteilt Marty schlussendlich in Bezug auf die Memoiren von Carla Del Ponte und ihre Quellen.[56][57]

Nach vorliegenden Zeugenaussagen werden die Premierminister des Kosovo, Hashim Thaçi und Agim Çeku, sowie der albanische Ministerpräsident Sali Berisha beschuldigt, direkt von den Vorfällen gewusst zu haben beziehungsweise das gelbe Haus sogar persönlich aufgesucht zu haben.

Reaktion Hashim Thaçis und der PDK

Der Inhalt des Bericht des Europarats mit den Vorwürfen, der kosovarische Regierungschef Hashim Thaçi sei Ende der Neunzigerjahre der Chef einer mafiaähnlichen Organisation gewesen sein und unter anderem in Organ-Handel, Auftragsmorde und andere Verbrechen verwickelt, wurde am 14. Dezember 2010 bekannt,[22] zwei Tage nach der Wiederwahl Hashim Thaçis zum Ministerpräsidenten des Kosovo, bei der die Opposition von massivem Wahlbetrug sprach.[58] bekannt.[22] Thaçi war damit sogerade zum Sieger der ersten Wahl seit der einseitig erklärten Unabhängigkeit des serbischen Provinz von Serbien geworden.[22]

Kurz nach der Publikation des Europarat-Berichts von Marty im Dezember 2010 drohte Thaçi allen albanischen Gesprächspartnern von Marty. Er habe Beweise, so Thaçi, wer Marty zu den Informationen verholfen habe und er werde diese Beweise eines Tages veröffentlichen: „Viele werden sich schämen.“ Thaçi verglich Martys Bericht mit der Propaganda Joseph Goebbels' und nannte sie ein rassistisch getöntes „Pamphlet“, das eine Beleidigung des gesamten „albanischen Volks“ darstelle und darauf abziele, den „Freiheitskampf gegen die serbische Unterdrückungspolitik zu kriminalisieren“.[34]

Thaçis Partei, die PDK, erklärte die Vorwürfe des Europarat-Berichts am 14. Dezember 2010 als „unbewiesenen und erfundenen Tatsachen“ beruhende „Lügen“, mit denen der Bericht beabsichtige, der UÇK und ihrer Führung Schaden zuzufügen. Die Partei reagierte weiter mit der Ankündigung, „alle möglichen und notwendigen Schritte zu unternehmen, um Martys Lügen zu begegnen, einschliesslich rechtlicher Schritte“.[22]

Reaktion der politischen Führung in Albanien

In Albanien bezeichneten hochrangige Politiker Marty als „Scharlatan“, der „im Dienste der russisch-serbischen Allianz stehe und stets gegen die Unabhängigkeit des Kosovo gewesen sei“ (SZ).[34]

Bereits während die Ermittlungen des Europarats noch liefen, hatten nach Angabe des UN-Sonderberichterstatter für außergerichtliche, willkürliche und Massenhinrichtungen, Philip Alston, alle Regierungsvertreter die Vorwürfe als „lächerlich“ bezeichnet.[59][60] Die albanische Regierung habe die Bemühungen bisher (Stand: Februar 2010) jedoch nicht unterstützt, die Vorwürfe aufzuklären. Die UNO forderte Albanien daraufhin im Februar 2010 auf, eine unabhängige Untersuchung über den mutmaßlichen Handel mit den Organen serbischer Gefangener Ende der 1990er Jahre zuzulassen.[60] Alston beschuldigte die albanischen Behörden, in der Angelegenheit „formale Hindernisse“ zu errichten und ein „bürokratisches und diplomatisches Ping-Pong-Spiel“ zu betreiben[61][60][59] und letztendlich die Angelegenheit „abgewürgt“ zu haben.[59] Die albanische Regierung wäre bisher keiner der Bemühungen zur Untersuchung sinnvoll entgegengekommen[59][61] und halte Nachforschungen bezüglich der Berichte auf, dass während des Kosovo-Krieges gefangene Serben zum Zwecke von Organraub „geschlachtet“ (BBC News) wurden.[59] Der albanische Ministerpräsident Sali Berisha hatte die Vorwürfe als Fiktion abgetan und gesagt, dass sie bereits untersucht worden seien.[59] Nach Angaben der serbischen Staatsanwaltschaft für Kriegsverbrechen waren zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als 130 Zeugenaussagen über den illegalen Organhandel für den Zeitraum 1998 bis 1999 zusammengetragen worden, wonach ethnische Albaner bis zu 500 Serben getötet hatten, um ihre Organe ins Ausland zu verkaufen.[60]

Reaktion der Besitzer des Gelben Hauses

Die Besitzerfamilie des Gelben Hauses verklagte Dick Marty im März 2011 vor einem Gericht in Tirana wegen Verleumdung.[62] Die Klage wurde abgewiesen.[63]

Untersuchungen der EULEX ab 2011 und weitere Ereignisse

Im Januar 2011 billigte die Parlamentarische Versammlung des Europarates (PACE) eine Sonderresolution zu dem Europarat-Bericht von Marty und forderte die „internationale Gemeinschaft“ per Resolution dazu auf, den Vorwürfen aus dem Bericht Martys nachzugehen[34][24][44] und weitere Untersuchungen zum mutmaßlichen illegalen Organhandel im Kosovo durch die EU-Polizei- und Justizmission im Kosovo (EULEX Kosovo) durchzuführen.[3] Am 25. Januar 2011 wurde der Martys Europarat-Bericht als offizielles Dokument von der PACE angenommen.[24] Die Pressemitteilung des Europaparlaments verkündet die von der PACE nach der Beratung vom 25. Januar 2011 beschlossenen Konsequenzen, die der Europarat aus dem Bericht ziehen solle: „Die Versammlung [...] forderte weiterführende Untersuchungen der Hinweise auf geheime von der Kosovo-Befreiungsarmee (UCK) kontrollierte Inhaftierungszentren und das Verschwinden von Personen in Zusammenhang mit dem Kosovokrieg sowie der «so oft beklagten Absprachen zwischen organisierten kriminellen Gruppierungen und politischen Kreisen». Sie forderte eine klare Auftragserteilung für EULEX, die Rechtsstaatlichkeitsmission der Europäischen Union im Kosovo, sowie die Gewährung von Ressourcen und der hochrangigen politischen Unterstützung, die sie zur Wahrnehmung ihrer «ausserordentlich komplexen und wichtigen Aufgabe» benötigt. Die Versammlung hob insbesondere die Notwendigkeit effektiver Zeugenschutzprogramme hervor.[44]

Im Januar 2011 gelangte auch ein NATO-Dokument an einige westliche Medien, in dem der frühere UÇK-Führer Hashim Thaçi als einer der „größten Fische“ der organisierten Kriminalität im Kosovo bezeichnet wird. Auch Human Rights Watch erhob die Forderung, die Ermittlungen müssten nun von einem unabhängigen Ankläger durchgeführt werden. Die „internationale Gemeinschaft“ sei außerdem dazu verpflichtet die Zeugen zu schützen.[34]

Ende Januar 2011 wurde daraufhin schließlich gemeldet, dass sich die EULEX Kosovo dazu bereit erklärt habe, zu Vorwürfen des illegalen Organhandels durch UÇK-Angehörige Ermittlungen aufzunehmen und dass die EU-Staatsanwälte eine erste Untersuchung eingeleitet hätten.[34] Anders stellte es die Tageszeitung Die Welt nach dem im April 2013 abgeschlossenen Medicus-Prozess dar, bei dem die Richter Marty heftig dafür kritisiert hatten, dass er in Priština nicht ausgesagt hatte.[25] Während Marty schon nach Erscheinen seines endgültigen Berichts im Januar 2011 ausdrücklich hervorgehoben hatte, er verstehe sich mit seiner Untersuchung als „Denunziant“, nicht aber als „Untersuchungsrichter“,[34] schrieb die Welt, dass der Europarat-Bericht seitens der EU angezweifelt werde und eine unabhängige Untersuchungskommission, die Martys Vorwürfe derzeit prüft, ihre Ergebnisse bis 2014 vorlegen solle.[25]

Im April 2011 berichtete NDR Info über ein geheimes Dokument der UNO, in dem die Vorwürfe gegen die UÇK bekräftigt werden.[64] Unterlagen der UNMIK von 2003 nennen als Ausgangspunkte der illegalen Gefangenentransporte von 1999 und 2000 unter anderem die Orte Prizren, Suhareka (serb.: Suva Reka) und Rahovec (serb.: Orahovac). Für die Kontrolle dieser Orte und des Grenzübergangs von ihnen nach Albanien war damals das deutsche Bundeswehr-Kontingent der NATO-Truppe KFOR verantwortlich.[3]

Im Juni 2011 kündigte die EULEX Kosovo an, die im Bericht von Marty erhobenen Vorwürfe untersuchen zu wollen.[65]

Im Juli 2011 wurde erstmals die ZDF-Reportage „Blutige Geschäfte - Auf den Spuren des Organhandels im Kosovo“ ausgestrahlt, die den zwölf Jahre nach dem Ende des Kosovokrieges sich verdichtenden Verdacht aufgreift, dass im Sommer 1999 zum Teil mit Organhandel stehende Kriegsverbrechen im Kosovo stattgefunden haben, die nie aufgeklärt wurden. Die Reportage zieht Verbindungen zu der von einem Deutschen finanzierten Medicus-Klinik in Priština und wirft mit Hilfe von Expertenmeinungen die Möglichkeit auf, dass ein internationaler Organhändlerring vom Kosovo-Krieg bis zur Gegenwart (Stand: 2011) den Handel mit menschlichen Nieren in der Balkanregion betreibt.[5]

Der US-Staatsanwalt, Botschafter John Clint Williamson, leitet seit Oktober 2011 die Untersuchungen für die EULEX zu den Vorwürfen des Organhandels in Kosovo und Albanien

Seit Herbst 2011 wurde die Untersuchung der Rechtsstaatsmission der EU mit einem eigenen Ermittlungsteam unter Leitung des US-Amerikaners John Clint Williamson eingesetzt.[13][40] Der Ermittlungsapparat Williamson befindet sich nicht im Kosovo, sondern in Brüssel. Bis Januar 2012 reiste Williamson selbst nur einmal nach Serbien, Kosovo und Albanien.[24]

Russlands Außenminister Sergej Lawrow kündigte im Januar 2012 Unterstützung dafür an, „dass die Ermittlungen zur Teilnahme der kosovarischen Behörden am illegalen Organhandel zu Ende geführt werden“ (RIA Novosti). Wladimir Markin vom russischen Ermittlungskomitee betonte, Russland verfüge über Aussagen von zwei Russen, die 2008 Opfer der illegalen Transplantationen waren. Die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti schrieb dazu, die russische Beteiligung an der Suche nach Zeugen hebe den Fall von dem Niveau europäischer (EU-Ermittlungen) auf die internationale Ebene und sei „dringend notwendig“, da Zeugen im Kosovo kaum zu finden seien und es zudem unter den Geschädigten auch russische Staatsangehörige gebe.[24]

Im Mai 2012 stimmte das albanische Parlament einem Gesetz zu, das Untersuchungshandlungen der EULEX in Albanien erlaubt.[66]

Im September 2012 teilte der serbische TV-Sender B92 mit, dass die serbischen Behörden, vertreten unter anderem durch den Chef des serbischen Nationalrates für Zusammenarbeit mit dem ICTY, Rasim Ljajic, mit dem Chefankläger des Haager Tribunals (ICTY), Serge Brammertz, die Fälle von illegalem Organhandel im Kosovo von Ende der 1990er Jahre besprechen wollen. Die serbische Staatsanwaltschaft habe einen Zeugen gefunden, der während des Kosovo-Konfliktes im Kosovo persönlich illegale Organverpflanzungen vorgenommen habe. Ljajic begründete: „Manche Länder sind nicht an einer diesbezüglichen Ermittlung interessiert und wir können dem nur entgegenwirken, wenn wir schwerwiegende Beweise und Argumente anführen“.[67] Nach Angaben der serbischen Staatsanwaltschaft handelt es sich bei dem geschützten Zeugen nach eigenen Angaben um einen ehemaligen UÇK-Kämpfer, der Ende der 1990er Jahre einem serbischen Strafgefangenen in der Nähe der Stadt Kukës das Herz entfernt hat, das dem Zeugen zufolge zu einem Flughafen nahe der albanischen Hauptstadt Tirana gebracht wurde, um am Schwarzmarkt verkauft zu werden.[67] Am 10. September 2012 strahlte der staatliche serbische TV-Sender RTS einen ausführlichen Bericht des Zeugen aus,[40][67] der tags zuvor von dem für die Verfolgung von Kriegsverbrechen zuständigen Belgrader Staatsanwalt Vladimir Vukčević als „Kronzeuge“ angekündigt worden war.[40] Der im Interview unkenntlich gefilmte Zeuge schilderte in albanischer Sprache ein Szenario, bei dem er einem lebenden Gefangenen die Brust aufgeschnitten und das Herz freigelegt habe, das darauf in eine Kühlbox gelegt und seiner Kenntnis nach später auf dem Flughafen von Tirana an einen Käufer übergeben worden sei.[40]In dem Fall ermitteln sowohl die serbischen Behörden als auch die EU-Mission im Kosovo [EULEX Kosovo]“ (RIA Novosti).[67] Es wurde verlautbart, dass John Clint Williamson, der Chefankläger des speziellen Untersuchungsteams, das sich unter der Schirmherrschaft der EULEX Kosovo mit dem Fall befasst, zwei Monate zuvor über die von dem neuen Zeugen abgelegten Aussagen informiert wurde.[40] Das Büro Williamsons zeigte sich dagegen irritiert von der „plötzlichen“ (FR) Vorstellung eines Kronzeugen im serbischen Fernsehen und kündigte an, dass man von der serbischen Staatsanwaltschaft Zugang zum mutmaßlichen Mittäter verlangen werde.[40]

Medicus-Fall

In der am Stadtrand[55] der kosovarischen Hauptstadt Priština gelegenen Medicus-Klinik war es im Jahr 2008 zu illegalen Transplantationen von mindestens 23 Nieren und zu damit verbundenem Menschenhandel gekommen.[13] Nach anderen Angaben konnten die Experten der von der EULEX organisierten Ermittlungen bisher mindestens 30 Fälle illegaler Organentnahme nachweisen.[25] Die mittellosen Organspender stammten zum großen Teil aus armen Gebieten Osteuropas und Zentralasiens, unter anderem aus der Türkei, aus Russland, Moldawien und Kasachstan.[13][68] Sie waren unter der Zusicherung nach Priština gelockt worden, Geldbeträge von rund 10.000 bis 12.000 Euro für eine Niere zu erhalten, erhielten die Beträge jedoch zum Teil nie. Die Organempfänger waren mehrheitlich aus Israel stammende, wohlhabende Patienten, die 80.000 bis 100.000 Euro für eine Niere zahlten.[13] Die illegalen Operationen wurden zu einem Zeitpunkt vorgenommen, als der Kosovo unter Schirmherrschaft der UNO stand. Beamte der UNMIK, die 2008 von der EULEX-Mission abgelöst wurde, leiteten sämtliche Organe des Rechtsschutzes und der Justiz.[24]

Klinik, Finanzierung, Besitz und Leitung

Die Medicus-Klinik nahm einen Sonderstatus ein und befand sich unter der Schirmherrschaft des kosovarischen Gesundheitsministeriums. Sie besaß Lizenzen für Operationen.[24] Finanziert wurde die Medicus-Klinik, für die mit der Bezeichnung „Klinika Gjermane“ („Deutsche Klinik“)[5][69] geworben wurde, laut einer ZDF-Reportage von 2011 durch einen deutschen Urologen.[5] Im Handelsregister von Priština war der deutsche Arzt und Professor, Manfred Beer,[53] als Eigentümer der Klinik eingetragen.[69] Obwohl der deutsche Urologe Besitzer der Medicus-Klinik war, stritt Beer ab, über den illegalen Organhandel aufgeklärt worden zu sein.[70][71][72] Er habe erst nach der Schließung der Klinik erfahren, dass dort Transplantationen durchgeführt wurden. Laut Bericht des Spiegels von 2012 lässt sich aus E-Mails zwischen ihm und Lutfi Dervishi, laut Handelsregister sein Stellvertreter,[53] das Gegenteil schließen. Ein Vorermittlungsverfahren gegen ihn war 2011, laut Spiegel noch in Unkenntnis der E-Mails, eingestellt worden, nachdem ein deutscher Organempfänger sich geweigert hatte auszusagen. Der deutsche Finanzier der Klink hat selbst noch wenige Jahre zuvor in einer deutschen Klinik auch Nieren transplantiert. Laut Aussagen des Medicus-Bevollmächtigten habe er drei Millionen Euro in das Hospital investiert und auch mitgeholfen, Ärzte zu finden, die in der Klinik Operationssäle mieten konnten.[69]

Medicus-Prozess: Urteil (1. Instanz)

Seit Dezember 2010 liefen in Priština Verfahren gegen sieben Angeklagte.[55] Nach anderen Angaben lief wegen des Falls seit Herbst 2011 ein Prozess in Priština unter Beteiligung der EULEX Kosovo gegen sieben Angeklagte, die vorwiegend Ärzte sind,[68][24][69] oder gegen vier Ärzte und einen ehemaligen Staatssekretär, unter anderem wegen Menschenhandel, Organisierter Kriminalität und unerlaubter Ausübung medizinischer Tätigkeit.[69] Damit wurden erstmals Organhändler aus dem Kosovo von einem Gericht schuldig gesprochen.[25] Ein aus zwei EULEX-Richtern und einem lokalen Richter bestehendes Richtergremium verurteilte im April 2013 nach Anhörung von rund 80 Zeugenaussagen fünf Angeklagte in erster Instanz zu Haftstrafen in Höhe von insgesamt 20 Jahren.[13]

Lutfi Dervishi

Von der im April ausgesprochenen Haftstrafe fielen acht Jahre auf den Direktor der Medicus-Klinik, den Urologen und ehemaligen Professor und Direktor der Universitätsklinik in Priština,[73] Lutfi Dervishi. Über sieben Jahre entfielen auch auf seinen Sohn, den Arzt Arban Dervishi.[13] Laut der Anklage[74] verfügte Dervishi im Kosovo angeblich über Verbindungen in höchste Regierungskreise und traf sich persönlich mit dem Gesundheitsminister und dem Berater des Ministerpräsidenten.[69] Lutfi Dervishi hatte wenige Schritte von der alten Medicus-Klinik entfernt das Uro-Medica-Krankenhaus eröffnet, wo er nach der Schließung der Medicus-Klink weiterhin Operationen durchführte.[69] Schon 1998 soll die serbische Zeitung Blic behauptet haben, dass Augenzeugen Dervishi angeklagt hätten, an Entführungen von Zivilisten durch die UÇK beteiligt gewesen zu sein, um später gewaltsam deren Körperorgane zu entfernen.[53]

Wichtige Verdächtige, die wie Dervishi als „Drahtzieher“ (NZZ) angesehen werden, bleiben nach dem Urteil von Ende April 2013 jedoch noch immer flüchtig, wie der türkische Chirurg Yusuf Sönmez und der Israeli Moshe Harel.[13]

Yusuf Sönmez

Yusuf Sönmez, [13] der bereits Jahre zuvor in den Medien als „schwarzer Chirurg“, „Doktor Frankenstein“[55][75], „Dr. Aasgeier“[69] oder „Yusup“ bekannt geworden war, und Medienberichten zufolge seit etwa 2001 einer der Hauptakteure auf dem Schwarzmarkt für Transplantologie gewesen sein soll,[55] geriet über Jahre hinweg mehrmals wegen mutmaßlicher illegaler Nieren-Transplantationen in das Blickfeld türkischer Behörden.[76] Bereits Ende der 1990er Jahre war Sönmez wegen illegaler Organverpflanzung von der türkischen Polizei in Gewahrsam genommen worden.[24] Auch im Jahr 2005 wurde er von der Polizei verhaftet, in einem Prozess als Chef einer Organhändler-Bande identifiziert und zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt, die auf Bewährung ausgesetzt wurde[55][76] oder die er aufgrund einer Amnestie nicht antreten musste.[69] Gegen ihn soll auch in Aserbaidschan ermittelt worden sein.[76] 2006 soll Sönmez in Istanbul in persönlichen Kontakt mit Lutfi Dervishi getreten sein und seine Aktivitäten nach Priština verlegt haben.[55] Zwei Jahre nach seiner Verurteilung von 2005 wurde er zu zehn Jahren Haft verurteilt, ging jedoch in die Revision.[69] Nachdem Anfang November 2008 am Zoll des Flughafens Priština ein namentlich bekannter Türke zusammengebrochen war und Blut durch seine Kleidung drang, stellte der Flughafenarzt fest, dass ihm soeben eine Niere entnommen worden war und der Organspender nannte die Medicus-Klinik, worauf die Polizei in die Villa einrückte und noch den israelischen Organempfänger antraf.[69] Bei der Stürmung der Medicus-Klinik durch die Polizei wurde Sönmez sowohl von einem Organspender als auch von dem Empfänger der Spenderniere als der operierende Arzt identifiziert.[55] Die Klinik wurde nach der Polizeirazzia im Jahr 2008 geschlossen.[76][68] Auf Antrag der Kosovo-Behörden[75], genauer des kanadischen Staatsanwalts Jonathan Ratel,[69] schrieb Interpol Sönmez schließlich zur Fahndung aus. Am 11. Januar 2011 wurde er im Zusammenhang mit der Medicus-Klinik[76] verhaftet und am folgenden Tag in die Staatsanwaltschaft gebracht. Er stand unter dem Vorwurf des Organhandels und der illegalen Organverpflanzung in Aserbaidschan und im Kosovo, wurde jedoch bereits nach der ersten Gerichtsverhandlung am 12. Januar 2011 gegen Kaution[69] wieder freigesetzt.[75] Das Istanbuler Gericht eröffnete zwar ein Verfahren gegen Sönmez wegen des Verdachts auf Organhandel, lehnte aber den Antrag der Staatanwaltschaft auf Haftbefehl ab.[76] Eine Auslieferung wurde durch die Türkei verweigert.[69]

Moshe Harel

Moshe Harel, der die türkische und die israelische Staatsbürgerschaft besitzt[69] und gegen den Interpol ebenfalls fahndet (Stand: Ende April 2013),[13][69] steht unter Anklage, den illegalen Handel gemeinsam mit Sönmez und Dervishi organisiert zu haben und für die Bereitstellung der Organspender zuständig gewesen zu sein.[13] Diese kamen meist ohne Begleitung und ohne Kenntnis der Landessprache in Priština an und worden zur Unterzeichnung gefälschter Dokumente bewegt.[13][25] Harel war bereits 2008 nach der Polizeirazzia in der Medicus-Klinik in Priština verhaftet worden. Vier Wochen später erlaubte ihm das Gericht aus familiären Gründen für einen Monat in die Türkei zu reisen, doch kam Harel nicht mehr in den Kosovo zurück.[69] Im Mai 2012 war Harel in Israel erneut als mutmaßlicher „führenden Kopf“ eines illegalen Organhandels-Netzwerks im Kosovo durch israelischen Behörden unter dem Vorwurf festgenommen worden, bis zum Jahr 2008 in der Medicus-Klinik in Priština illegal entnommene Organe weitervermittelt zu haben.[68] Doch ließen ihn die israelischen Behörden unter Auflagen wieder frei.[69]

Deutscher Organempfänger

Unter den Organempfängern befindet sich auch ein Deutscher, der angeblich 82.000 Euro bezahlte[5][72][69][53] und dafür die Niere einer aus Russland emigrierten Israeli erhielt. Er flog dazu zunächst nach Istanbul, von wo aus er zusammen mit der Organspenderin mit einer kleineren Maschine nach Priština mit Ziel Medicus-Klinik geflogen wurde. Der Spiegel recherchierte diesen Fall und veröffentlichte die Geschichte im Juli 2012. [69]

Ermittlungen im Fall Medicus-Klinik

Laut dem kanadischen Staatsanwalt Jonathan Ratel, der 2010 in den Kosovo kam, um für die EULEX Kosovo zu arbeiteten und der sich bald darauf mit dem illegalen Organhandel der Medicus-Klinik befasste, funktioniert der illegale Organhandel nur, weil kosovarische Ärzte und Behördenmitarbeiter ihn deckten. Wenn der Ermittler Ratel den Fall des jungen Türken, dessen Zusammenbruch auf dem Flughafen von Priština im November 2008 zur Polizeirazzia geführt hatte, nicht „an sich gezogen hätte“, so urteilte 2012 der Spiegel, dann hätte „im Kosovo [die] Justiz vermutlich weggeschaut“. Ratel hatte ein Team zusammengestellt, das die weltweiten Verbindungen der Medicus-Klinik verfolgte. Ratel betonte gegenüber dem Spiegel: „Wir sorgen uns sehr um eine Reihe von unseren Zeugen“. Im Laufe der Jahre Ermittlungen zwischen 2008 und 2012 seien bereits einige der Spender gestorben. Der junge Türke, der im November auf dem Flughafen zusammengebrochen war, ging später in die Türkei zurück, wo ihn weder einheimische noch internationale Ermittler wiederfinden konnten, so das Fahnder davon ausgehen, dass er nicht mehr lebt. Die Organspender würden mit falschen Versprechungen geködert und später eingeschüchtert: „Wir haben auch Fesselungen festgestellt. Das geht so weit, dass sie so lange gefangen gehalten wurden, bis die Operation stattfand“. Die Entlohnungsversprechen würden nach der Operation oft nicht eingehalten und, so schilderte Ratel bildhaft, „Die Opfer wurden im wahrsten Sinne am Flughafen wieder rausgeworfen, wie überflüssiges Material nach einer Operation.“[25][69] Mit dem kriminellen Geschäft könne „man geradezu obszöne Profite machen“[69][25] und es sei laut Warnung von Europol ein „rapide wachsendes“ Business krimineller Banden.[69]

Bezug zu mutmaßlichem Organhandel von 1999-2000

Zwischen dem Medicus-Fall und dem mutmaßlichen Organhandel unmittelbar nach Kriegsende besteht nach Überzeugung von Dick Marty ein enger und direkter Zusammenhang.[13][76][24][25] In der Presse wurde behauptet, der Organhandel sei die Fortsetzung des Organraubs: „Nachdem sich die Lage in Kosovo so weit normalisiert hatte, dass man Menschen nicht einfach verschwinden lassen konnte, machten sie mit dem «normalen» bezahlten Organhandel weiter“ (Tagesanzeiger). Nach Angabe der britischen Zeitung The Guardian sollen auch die Organe von Serben und Albanern, die von der UÇK im Jahr 1999 gefangen und getötet wurden, von Tirana aus in eine Klinik in Istanbul geflogen worden sein.[55]

Kontroversen um die Vorwürfe

Del Pontes Anschuldigungen führten dazu, dass der UNMIK vorgeworfen wurde, sich mit den ehemaligen UÇK-Kämpfern arrangiert zu haben. Hohe UÇK-Kommandanten wie Ramush Haradinaj, gegen die Del Ponte Ermittlungen durchgeführt und mehrmals auch Anklage erhoben hatte, hatten sich nach der Militärintervention der NATO von 1999 als führende Politiker im Kosovo etabliert. Del Pontes Belastungszeugen der Anklage während der Prozesse gegen mutmaßliche UÇK-Haupttäter, die wegen des Vorwurfs der Entführung und Tötung von Serben vor der Anklage standen, wurden sukzessive ermordet. Dem Zeugenschutz der UN-Behörden wurde dabei vorgeworfen katastrophal zu sein.[2] Auch Dick Marty bemängelte mit Hinweis auf die Tötung von Belastungszeugen vergangener Prozesse vor dem Haager Tribunal gegen Kosovo-Albaner, dass es zwar viele Zeugen für den verbrecherischen Organhandel gebe, er jedoch die Wirksamkeit des Zeugenschutzes der EULEX anzweifle.[31] Marty selbst weigert sich auch Jahre danach (Stand: September 2012), seine Zeugen öffentlich zu präsentieren, da der Zeugenschutz im Kosovo und somit ihre Sicherheit nicht umfassend gewährleistet sei.[40][34]

Kritisiert wurde Del Ponte dafür, dass sie in ihrem Buch von 2008 keine Erklärung dafür gebe, warum sie jahrelang über das Thema geschwiegen hat. Ehemalige Mitarbeiter des Haager Tribunals, das durch die Vorwürfe in Del Pontes Buch schwer belastet wurden, bezeichneten ihr Vorgehen als unverantwortlich.[34] Laut ihrer eigenen Angabe hatte Del Ponte nichts unternehmen können, weil im Kosovo die „Mafia“ die Kontrolle besitze und Zeugen eingeschüchtert würden, so dass es dort nicht möglich sei, Beweise zu sammeln. Selbst Richter des Haager Tribunals in Den Haag hätten ihrer Ansicht nach Angst vor den kosovo-albanischen Tätern gehabt.[24]

Nach den Ergebnissen und Vorwürfen von Del Ponte und Marty wurden alte und neue Vorwürfe in der Presse laut, die Kampforganisation UÇK Thaçis sei „von Anfang an Widerstandsbewegung und Mafia-Organisation zugleich“ (Spiegel) gewesen. Schon 2005 seien ehemaligen UÇK-Spitzenleuten in einem vertraulichen Bericht des BND Mafia-Kontakte im Kosovo nachgewiesen und Hashim Thaçi als „Key-Player“ identifiziert worden. Die Regierungen der USA und die EU hätten dies jedoch mit Kalkül ignoriert und es unterlassen gegen die kriminellen Organisationen vorzugehen, um die KFOR-Schutztruppen der NATO aus Kämpfen mit der Mafia herauszuhalten.[20]

Bernard Kouchner: Als UN-Sondergesandter und UNMIK-Leiter verantwortlich für das Protektorat in den Jahren 1999-2000, wies er die schweren Vorwürfe der langjährigen Chefanklägerin des Haager Tribunals als „unseriös“ zurück

Bernard Kouchner, der von Mitte 1999 bis Anfang 2001 als UN-Sonderbeauftragter (SRSG) und Chef der UN-Mission im Kosovo (UNMIK) über weitreichende Befugnisse im Kosovo verfügt hatte und zum Zeitpunkt des Organhandels in Priština im Jahr 2008 französischer Außenminister war, reagierte in heftiger und persönlich angreifender Weise, als ihn der Voice of America-Journalist Budimir Ničić am 3. März 2010 auf die Vorwürfe des illegalen Organhandels ansprach. Kouchner besuchte zu diesem Zeitpunkt das Gesundheitszentrum der serbischen Enklave Gračanica, wo er sich gerade mit der kosovo-serbischen Politikerin[77] Radmila Trajković traf. Ničić fragte Kouchner in Gegenwart von internationaler Presse und TV-Kamerateams, was er den Angehörigen entführter Personen antworten würde, die ihn beschuldigen in Organhandel verwickelt gewesen zu sein. Kouchner lachte darauf laut schallend auf und erwiderte dem Journalisten: „Organhandel? Sie sind aber krank, nicht wahr? Sehe ich aus wie jemand, der mit Organen handeln würde? Sie sind geisteskrank, dass sie allen möglichen solchen Unsinn glauben“. Als der Journalist nachfragte, was Kouchners Position zu dem sogenannten Gelben Haus sei, gab Kouchner zunächst vor, den Begriff nicht zu kennen und erwiderte höhnisch: „Gelbe Häuser, was ist das, gelbe Häuser? Welches gelbe Haus? Warum gelb? Mein Herr, sie sollten [einen Arzt (dabei erst auf den Journalisten und dann auf das Gesundheitszentrum zeigend)] konsultieren. Es gab kein gelbes Haus, es gab keinen Organhandel. [...] Die Leute, die das sagen, sind Dreckskerle und Mörder.“[35][36][37][38][39] Das Gespräch wurde in Radio- und Fernsehberichten gesendet und ist auch auf Internet-Videoportale wie YouTube gelangt.[78][79][77][80] Auch in anderen Interviews nahm Kouchner eine sarkastische Haltung zu der Frage des Organhandels ein: „Sie suchten nach einem gelben Haus und haben nichts gefunden als ein blaues Haus.“[81]

2011 bezeichnete Kouchner Del Pontes Vorgehen als unseriös, da es nicht auf ernsthaften Untersuchungen beruhe. Er stritt ab, je über Vorwürfe des Organhandel informiert gewesen zu sein: „Wir waren informiert über Übergriffe. Wir kannten das organisierte Verbrechen, den Menschenhandel und die Prostitution in den Balkanstaaten. (...) Aber wir haben nie etwas von Organhandel gehört.“ Kouchner - selbst Arzt - argumentierte, der kosovarischen UÇK hätten nicht die notwendigen Mittel für den Handel mit Organen zur Verfügung gestanden. „Im Spital von Pristina habe es ja nicht einmal eine Heizung gegeben“ (NZZ online).[82]

Entsprechend war auch 2008 in der Presse der serbische Neurochirurgieprofessor Momcilo Djordjevic mit einer Aussage, die er gegenüber der Belgrader Zeitung NIN gemacht hatte, zitiert worden: „Für so etwas sind eine ausgefeilte Organisation, Technik, Technologie, ein perfektes Wissen und eine ebenso perfekte Logistik notwendig. [...] Das alles konnte Albanien in der damaligen Zeit nicht besitzen und hat es selbst heute nicht“.[16] Nach anderer Einschätzung eines Schweizer Gerichtsmediziners sei eine Organentnahme unter primitiven Umständen, wie sie für 1999 in Albanien angenommen werden, höchstens für Nieren vorstellbar, jedoch nicht für andere Organe wie Herz, Leber oder Lunge.[2]

Der Bericht des Europarats von Dezember 2010 bzw. Januar 2011 betont dagegen, dass die Opfer laut Zeugenaussagen prinzipiell und methodisch für die Entnahme der Nieren zuvor durch Kopfschüsse getötet worden seien, so dass es sich bei den posthum entnommenen und für den Organhandel bereitgestellten Nieren um sogenannte „Kadaver-Nieren“ gehandelt habe. Daher seien keine fortschrittlichen chirurgischen Methoden, die kontrollierte klinische Bedingungen wie beispielsweise den Einsatz von Anästhetika erfordert hätten, notwendig gewesen.[23]

Bevor das „gelbe Haus“ spätestens seit den Untersuchungen Martys als Nebenschauplatz und nicht als hauptsächlicher Ort der Organentnahme angesehen wurde, erschienen in der Presse Argumentationen, die die Glaubwürdigkeit des Vorwurfs zum Organhandel aufgrund der schlechten Infrastruktur in der Region von Burrel in Frage stellten. Es wurde hervorgehoben, dass es sich bei dem weiß angestrichenen Haus in Rribe um ein typisches „großes albanisches Bauernhaus“ (Magazin) handle,[83] das „nur über Schotter und Geröll erreichbar“ (Spiegel) und „durch enge Serpentinen und kratertiefe Schlaglöcher“ (Spiegel) zu erreichen ist und „buchstäblich am Ende der Zivilisation“ (Spiegel) liege.[84] Es wurde in Frage gestellt, dass in dieser armen, schwer erreichbaren Region damals die „Organisation, Technik, Technologie, ein perfektes Wissen und eine ebenso perfekte Logistik“ (Ärztezeitung) vorhanden waren, die für solche schwierige chirurgische Eingriffe notwendig sind.[16] Auch dass das Haus „im allgegenwärtigen Grau und Braun der Landschaft und der schäbigen Häuser eigens so knallig [gelb] gestrichen worden sein soll“ (Ärzte Zeitung), wurde als fragwürdig dargestellt.[16]

Sevim Dağdelen, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Deutschen Bundestages und Sprecherin der Fraktion Die Linke für Internationale Beziehungen, kritisierte in der ZDF-Reportage von 2011[5] über den Organhandel im Kosovo die „Kontinuitäten der deutschen Balkanpolitik, welche Verbrechen wie den illegalen Organhandel erst möglich gemacht“ habe. Als Hintergrund nahm sie die Antwort der Bundesregierung auf ihre Kleine Anfrage[85][53] über Verstrickungen hochrangiger kosovarischer Politiker wie Hashim Thaçi.[86] Dağdelen spricht von einer „Kultur der Straflosigkeit unter den Augen der Bundeswehr im Kosovo und die Gewährung diplomatischer Ehren für kosovarische Kriegsverbrecher in Deutschland“. „In die kriminellen Machenschaften [sei] laut BND auch Hashim Thaçi verstrickt, den die Bundesregierung nach wie vor als Diplomat hofier[e]“. Nach Ansicht Dağdelens würden die Verbrechen im Kosovo belegen, „dass die Bemühungen der EU und Deutschlands um Demokratie und Staatsaufbau gescheitert sind. Die in der Geschichte der EU-Außenpolitik beispiellos verpulverten Milliarden zugunsten einer offenkundig kriminellen Machtelite, die durch die Anerkennungspolitik Deutschlands diplomatische Immunität erlangt hat, brachte nicht den Export von ,Rechtstaatlichkeit' in die Region, sondern vielmehr den Import von Korruption und Straflosigkeit“.[87]

Zu den Gründen, warum der UN-Bericht von Oktober 2003 unter Verschluss gehalten wurde, äußerte Dick Marty gegenüber den Reportern vom ZDF im Jahr 2011 seine Ansicht, dass die westlichen Staaten die serbisch-jugoslawische Armee mit Bomben, also ohne Einsatz eigener Bodentruppen, vertreiben wollte und daher den Boden und somit den Kosovo der UÇK überlassen habe, weswegen kritische Berichte über die UÇK wie der UN-Bericht von 2003 den westlichen Interessen nicht gelegen kamen: „Das Papier, wenn man das liest, ist explosiv. Das Papier hätte natürlich eine seriöse Untersuchung verlangt. Man hat nichts gemacht, man hat diese Papiere in eine Schublade gelegt und hat diese Papiere wie viele andere Berichte als geheim betrachtet. Das ist der größte Skandal, finde ich.“, „Man muss nicht vergessen, dass bis 1998 die UCK als terroristische Gruppe in Washington und in den anderen Hauptstädten der Welt als terroristische Gruppe eingestuft war, bei der Interpol als Organisierte Kriminalität, und plötzlich sind sie salonfähig geworden. Warum? Nach der Bombardierung brauchte die NATO einen Alliierten am Boden, und man hatte die, die die stärkste Präsenz am Boden hatten. Und das war eindeutig die UCK.[5]

Zitate

„Die Ermittlungen gegen Teile der UCK erwiesen sich als die frustrierendsten im Lauf der Arbeit des Jugoslawien-Tribunals.“

Carla Del Ponte, ehemalige Chefanklägerin des Haager Tribunals, 2008[2]

„Ich denke, dass einige Richter des Gerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien Angst hatten, dass die Albaner kommen und mit ihnen abrechnen werden.“

Carla Del Ponte, ehemalige Chefanklägerin des Haager Tribunals, 2008[24]

“None of the efforts to investigate have received meaningful co-operation on the side of the government of Albania.”

„Keine der Bemühungen für eine Untersuchung ist auf sinnvolle Zusammenarbeit von Seiten der albanischen Regierung getroffen.“

Philip Alston, UN-Sonderberichterstatter für außergerichtliche Hinrichtungen[59][61]

Vorlage:Zitat-fr

“The international organisations in place in Kosovo favoured a pragmatic political approach, taking the view that they needed to promote short-term stability at any price, thereby sacrificing some important principles of justice. For a long time little was done to follow up evidence implicating KLA members in crimes against the Serbian population and against certain Albanian Kosovars.”

„Die vor Ort befindlichen internationalen Organisationen im Kosovo haben ein pragmatisches Vorgehen bevorzugt, indem sie die Sichtweise angenommen haben, dass sie um jeden Preis eine kurzfristige Stabilität vorantreiben müssen; damit opferten sie einige bedeutende Prinzipien der Justiz. Über einen langen Zeitraum wurde wenig getan um Beweisen nachzugehen, die UÇK-Mitglieder mit Verbrechen an der serbischen Bevölkerung und an bestimmten albanischen Kosovaren in Verbindung brachten.“

Dick Marty, Sonderermittler Europarat, 12. Dezember 2010[43][54]

„Die Art und Weise, wie Marty seinen Bericht geschrieben hat, erinnert mich an die Propaganda von Joseph Goebbels. Der Unterton dieses Pamphlets ist rassistisch. Herr Marty beleidigt das ganze albanische Volk und versucht, unseren Freiheitskampf gegen die serbische Unterdrückungspolitik zu kriminalisieren.“

Hashim Thaçi, als Ministerpräsident der Republik Kosovo, Januar 2011[34]

„Was die Behauptungen über den Handel mit menschlichen Organen betrifft, das sind üble Erfindungen. Auch heute, 12 Jahre nach dem Krieg, sind unsere Krankenhäuser und unsere Ärzte nicht in der Lage, Organhandel zu betreiben oder menschliche Organe überhaupt zu entnehmen und sie anderen Menschen einzupflanzen.“

Ismet Tara, ehemaliger UÇK-Kommandeur, 2011[5]

„Die erste Absicht war, diese Leute zu liquidieren. Und dann zufälligerweise wegen [der] Kontakte, die man hatte, hat man noch damit Geld verdient.“

Dick Marty, Sonderermittler Europarat, 2011[5]

„Gab es diesen Organhandel? Ohne Zweifel. Ich bin überzeugt davon.“

José Pablo Baraybar, ehemaliger UN-Chefforensiker, 2011[5]

„Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die UCK-Kämpfer 1999 Leuten, die sie hingerichtet haben, Organe entnommen und in die Türkei geschickt haben. Die Türkei und vor allem ein Doktor Namens Yusuf Sönmez waren in illegale Organtransplantationen verwickelt. Das waren Transplantationen von Organen, die man Toten entnommen hat, aber auch Organe von Menschen, die ihre Nieren verkauften.“

Siehe auch

Literatur

Presse

Bericht Europarat

Berichte UNMIK und ICTY

Gerichtsverfahren

Medicus-Fall:

Einzelnachweise

  1. Paul Lewis: At family farm, grim claims of organ culling from captured Serb soldiers. In: The Guardian. 25. November 2008, abgerufen am 9. Oktober 2010 (englisch).
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Was geschah in Burrel? - Haben Albaner nach dem Krieg Serben ermordet und ihre Organe verkauft? (PDF), Das Magazin, 6/2010, 13. Februar 2010, von Thomas Zaugg, Bilder von Fabian Biasio, archiviert von www.swisspressphoto.ch/data/1294405696_18008.pdf am 3. Mai 2013. Weitere Archivversion: http://web.archive.org/web/20101123045546/http://dasmagazin.ch/index.php/was-geschah-in-burrel/
  3. a b c Illegaler Organhandel: Wurden Kosovo-Serben unter den Augen von Bundeswehrsoldaten nach Albanien entführt?, NDR, Pressemeldung, 7. April 2011, archiviert vom Original am 2. Mai 2013.
  4. a b c d e f g h i UNMIK Investigation Organ Trafficking Kosovo, Betreff Issues from the Chief Prosecutor's visit meeting with the director, DOJ, UNMIK, 30. Oktober 2003, Eingang beim ICTY 3. November 2003 als Verschlusssache.
  5. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Blutige Geschäfte - Auf den Spuren des Organhandels im Kosovo, TV-Dokumentarfilm von Arndt Ginzel, Martin Kraushaar und Ulrich Stoll, ZDF, 2011, ausgestrahlt am 13. Juli 2011 auf ZDFzoom. Transkript (deutsch, PDF; serbisch), deutsches Transkript archiviert von der Internetversion auf http://www.sevimdagdelen.de vom 7. Mai 2013.
  6. a b c d e Council of Europe, Detention facilities in Albania used by KLA members and affiliates for inhuman treatment and illicit trafficking in human organs (englisch, PDF). Parliamentary Assembly, Committee on Legal Affairs and Human Rights, Annex to AS/Jur (2010) 46, von Dick Marty, archiviert vom Original am 4. Mai 2013.
  7. a b Council of Europe: Parliamentary Assembly, Inhuman treatment of people and illicit trafficking in human organs in Kosovo (englisch). Committee on Legal Affairs and Human Rights, Doc. 12462, 7. Januar 2011, von Dick Marty, S. 18ff., 26, archiviert vom Original am 2. Mai 2013.
  8. a b c d e f g h i Das Haus am Ende der Welt, Der Spiegel, 39/2008, 22. September 2008, von Renate Flottau, archiviert vom Original am 3. Mai 2013.
  9. a b c d e f g h i j Kosovo/Albanien: Entführungen und Verschleppungen nach Albanien sollen untersucht werden, Human Rights Watch, Pressemitteilung, 5. Mai 2008, archiviert vom Original am 4. Mai 2013.
  10. Council of Europe: Parliamentary Assembly, Inhuman treatment of people and illicit trafficking in human organs in Kosovo (englisch). Committee on Legal Affairs and Human Rights, Doc. 12462, 7. Januar 2011, von Dick Marty, S. 21ff., 26, archiviert vom Original am 2. Mai 2013.
  11. a b c d Former war crimes prosecutor alleges Kosovan army harvested organs from Serb prisoners (englisch). The Guardian, 12. April 2008, von Ian Traynor, archiviert vom Original am 2. Mai 2013.
  12. a b c d Die furchtbaren Details aus dem Bericht zum Kosovo-Krieg - «Schweizer» Mafiaboss in Organhandel verwickelt!, Blick (Zeitung), 14. Dezember 2010, von Henry Habegger, archiviert vom Original am 3. Mai 2013.
  13. a b c d e f g h i j k l m Thomas Fuster: Illegale Organverpflanzungen in Kosovo. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 100, 2. Mai 2013, S. 7 (Artikel auf NZZOnline vom 30. April 2013 [abgerufen am 2. Mai 2013]).
  14. OSCE: Kosovo/Kosova - As Seen, As Told - An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission - October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0, S. VIII.
  15. The Independent International Commission on Kosovo: The Kosovo Report - Conflict - International Response - Lessons Learned. Oxford University Press 2000, ISBN 0-19-924309-3, S. 69; Anmerkung: Erstellt wurde dieser Bericht von neun der insgesamt elf Kommissionsmitgliedern, von denen zwei aus den USA und je eines aus Benin, Japan, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und der Tschechischen Republik bestellt wurden, während die beiden Mitglieder aus Palästina und Russland nicht an dem Report beteiligt waren. Die BRJ trat jedoch nicht mit dieser Kommission in Gespräche ein, da dem Vorsitzenden der Kommission, Richard Goldstone aus Südafrika, als dem für die Zeit vom August 1994 bis zum September 1996 amtierenden Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien, anti-serbische Befangenheit vorgeworfen wurde.
  16. a b c d Deutsche Presse-Agentur: Gab es Organdiebstahl in Albanien? Zweifel werden immer lauter. In: Ärztezeitung online. 29. Oktober 2008, abgerufen am 9. Oktober 2010.
  17. Daily: Organs removed at KLA hospitals (englisch). B92, 25. Dezember 2010, archiviert vom Original am 4. März 2013.
  18. Milijana Mitrovic: Bernard Kouchner Involved In Albanian Organ Market (englisch). dalje.com, 28. April 2008, archiviert vom Original am 4. Mai 2013.
  19. a b c Council of Europe: Parliamentary Assembly, Inhuman treatment of people and illicit trafficking in human organs in Kosovo (englisch). Committee on Legal Affairs and Human Rights, Doc. 12462, 7. Januar 2011, von Dick Marty, S. 26, archiviert vom Original am 2. Mai 2013.
  20. a b c d Blutspuren im gelben Haus, Der Spiegel, 51/2010, 20.12.2010, von Jan Puhl, archiviert vom Original am 5. Mai 2013.
  21. a b c Der starke Mann Kosovos unter massivem Beschuss, Swissinfo, 15. Dezember 2010, von Jean-Michel Berthoud, archiviert vom Original am 6. Mai 2013.
  22. a b c d e f g h i j Hashim Thaci: Mörder und Organhändler?, Tages-Anzeiger, 15. Dezember 2010, archiviert vom Original am 9. Mai 2013.
  23. a b Council of Europe: Parliamentary Assembly, Inhuman treatment of people and illicit trafficking in human organs in Kosovo (englisch). Committee on Legal Affairs and Human Rights, Doc. 12462, 7. Januar 2011, von Dick Marty, S. 24, archiviert vom Original am 2. Mai 2013.
  24. a b c d e f g h i j k l m n o p q Organhandel und Morde im Kosovo: Moskau sucht Beweise, RIA Novosti, 19. Januar 2012, von Andrej Fedjaschin, archiviert vom Original am 7. Mai 2013.
  25. a b c d e f g h i j Schmutziger Organhandel vom Kosovo in die EU, Die Welt, 01. Mai 2013, von Stefanie Bolzen, archiviert vom Original am 9. Mai 2013.
  26. (First) Amended Indictment, Case No. IT-99-37-I (englisch). ICTY, 29. Juni 2001, archiviert vom Original am 7. Januar 2013.
  27. Slobodan Milosevic, Who's who - Deutschland - The People-Lexikon, 1999-2012, archiviert vom Original am 13. Januar 2013.
  28. Westfälischer Friedenspreis 2002 für Carla Del Ponte. Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL), 28. Dezember 2001, archiviert vom Original am 19. Januar 2013.
  29. Chefanklägerin Del Ponte wird für ihren Mut ausgezeichnet. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. Dezember 2001, von Jutta Steinhoff, dpa, archiviert vom Original am 19. Januar 2013.
  30. UNMIK, Forensic Examination and Assessment in Albania (englisch). Report, 4.-5. February 2004, von Tom Grange und Hroar Frydenlund, archiviert von Internetversion auf http://image.guardian.co.uk am 5. Mai 2013.
  31. a b c Klage gegen Dick Marty - Albanische Familie fordert Entschädigung nach Bericht über illegalen Organhandel, Neue Zürcher Zeitung, 31. März 2011, archiviert vom Original am 3. Mai 2013.
  32. a b Organhandel im Kosovo-Krieg? Das Geheimnis des gelben Hauses, WAZ, 1. April 2009, von Augustin Palokaj, Zeljko Pantalic und Katrin Teschner, archiviert vom Original am 6. Mai 2013.
  33. Die Jagd der Carla Del Ponte, Neue Zürcher Zeitung, 13. April 2008, archiviert vom Original am 9. Mai 2013.
  34. a b c d e f g h i j k Kosovo-Premier Thaci - Organhandel, Mord und illegale Geschäfte, Süddeutsche Zeitung, 31. Januar 2011, von Enver Robelli, archiviert vom Original am 7. Mai 2013.
  35. a b Kouchner refers to reporter as "sick, insane" (englisch). 2. März 2010, archiviert vom Original am 4. Mai 2013.
  36. a b Reporter, associations react to Kouchner outburst (englisch). B92, 3. März 2010, archiviert vom Original am 4. Mai 2013.
  37. a b C’est une maison jaune accrochée… Trafic d’organes: Kouchner pète les plombs (französisch). Le nouveau NH, 3. März 2010, von Michel Dantan, archiviert vom Original am 4. Mai 2013. Transkription der Aussagen von Kouchner: [Auf die Frage des VOA-Journalisten Budimir Ničić an Bernard Kouchner, lacht dieser laut und erwidert:] "La vente des organes! Mais vous êtes malade, non? J’ai une tête à vendre des organes, moi?. Mais vous êtes fou , vous croyez n’importe quelles conneries. Alors, Rada [Radmila Trajković, Direktorin des Krankenhauses von Gračanica und Vertreterin des Exekutivkomitees des Serbischen Nationalrates von Kosovo und Metochien] et moi, on aurait volé des cadavres pour vendre des organes? Mais à qui? Ne croyez pas ces bêtises!", [Auf die Frage des VOA-Journalisten, ob er Kenntnis von der Existenz des Gelben Hauses habe]: "Les maisons jaunes, c’est quoi, la[les] maison[s] jaune[s]? Quelle[s] maison[s] jaune[s]? Pourquoi jaune[s]?", "Phhhh! Monsieur, vous devriez aller consulter [mit dem Finger auf Budimir Ničić und dann auf das Gesundheitszentrum zeigend]. Ça suffit, merci! Il n’y a pas eu de maison[s] jaune[s], il n’y a pas eu de ventes d’organes. Elle était médecin, moi aussi. Vous croyez qu’on échangeait des organes. Les gens qui disent ça sont des salauds et des assassins! D'accord?".
  38. a b The tension between recognising and relativising war crimes (englisch). The Guardian, 10. März 2010, von Ian Bancroft, archiviert vom Original am 4. Mai 2013.
  39. a b EXCLUSIF – Kouchner insulte un journaliste de Voice of America au Kosovo (französisch), Novopress, 3. März 2010, archiviert vom Original am 4. Mai 2013.
  40. a b c d e f g h Organhandel Kosovo-Krieg - Verschleppt und ausgeweidet, Frankfurter Runschau online, 13. September 2012, von Frank Herold, archiviert vom Original am 6. Mai 2013.
  41. a b Kosovo: Ein privilegierter Partner, 13. März 2011, archiviert von der Internetversion auf www.politonline.ch am 23. Januar 2013, ursprüngliche Quelle: http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58025, vom 11. März 2011; mit Verweis auf: Carla Del Ponte, La Caccia. Io e i Criminali di Guerra, Meiland 2008. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „po-ch_13-03-2011“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  42. Russia ups pressure on ex-war crimes prosecutor Del Ponte (englisch). RIA Novosti, 14. April 2008, archiviert vom Original am 13. Januar 2013.
  43. a b Inhuman treatment of people and illicit trafficking in human organs in Kosovo (provisional version) in: Europarat, Entschließungsentwurf und erläuterndes Memorandum von Dick Marty, (englisch, PDF; 396 kB) vom 12. Dezember 2010, abgerufen am 19. Dezember 2010
  44. a b c Organhandel im Kosovo: Martys Untersuchung und Reaktion der Schweiz, Informationsplattform humanrights.ch, Humanrights.ch, Update: 27. Januar 2011, archiviert vom Original am 7. Mai 2013.
  45. a b Kosovo: EU Mission Needs Special Prosecutor to Investigate KLA - Witness Protection Key to Credible Investigation, Human Rights Watch, 19. Januar 2011, archiviert vom Original am 5. Mai 2013.
  46. Council of Europe: Parliamentary Assembly, Inhuman treatment of people and illicit trafficking in human organs in Kosovo (englisch). Committee on Legal Affairs and Human Rights, Doc. 12462, 7. Januar 2011, von Dick Marty, archiviert vom Original am 2. Mai 2013.
  47. a b c d e f g Vorwürfe im Europarat: Kosovo-Premier Thaçi soll an Organmafia beteiligt sein. Spiegel online, 15. Dezember 2010, archiviert vom Original am 27. Januar 2013.
  48. Report identifies Hashim Thaci as 'big fish' in organised crime - Kosovo's prime minister accused of criminal connections in secret Nato documents leaked to the Guardian (englisch). The Guardian, 24. Januar 2011, von Paul Lewis, archiviert vom Original am 23. Januar 2013.
  49. Ein flexibler Charakter, Berliner Zeitung, 2. Juli 2003, von Norbert Mappes-Niediek, archiviert vom Original am 23. Januar 2013.
  50. Council of Europe: Parliamentary Assembly, Inhuman treatment of people and illicit trafficking in human organs in Kosovo (englisch). Committee on Legal Affairs and Human Rights, Doc. 12462, 7. Januar 2011, von Dick Marty, S. 13f., archiviert vom Original am 2. Mai 2013.
  51. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980-2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 298f, 307, Fußnote 166, mit Verweis auf Dietrich Willer: Die neuen Herren im Kosovo?, taz, 17./18. April 1999, S. 15 (In: Der Kosovokrieg, taz-Dossier 1999).
  52. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo - Kosova - Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 150.
  53. a b c d e f Terrors of Priština. New facts about the Western special services, hiding KLC criminal activity, worldintellectual.net, 17. Oktober 2011, von Gregory Tinsky, archiviert vom Original am 8. Mai 2013.
  54. a b Council of Europe: Parliamentary Assembly, Inhuman treatment of people and illicit trafficking in human organs in Kosovo (englisch). Committee on Legal Affairs and Human Rights, Doc. 12462, 7. Januar 2011, von Dick Marty, S. 2, archiviert vom Original am 2. Mai 2013.
  55. a b c d e f g h i Auf den Spuren von Doktor Frankenstein - Das Organhandel-Geschäft blüht. Die Spuren führen stets nach Kosovo und in die Türkei, Tagesanzeiger, 18. Dezember 2010, von Bernhard Odehnal, archiviert vom Original am 7. Mai 2013.
  56. Dick Marty: Inhuman treatment of people and illicit trafficking in human organs in Kosovo. Hrsg.: Europarat. Doc. 12462, 7. Januar 2011 (Website des Europarats – Bericht zuhanden des Europarats).
  57. Henry Habegger: Schock-Bericht zum Kosovo-Krieg: „Schweizer“ Mafiaboss in Organhandel verwickelt! In: Blick. 15. Dezember 2010, S. 2 (Blick.ch).
  58. Regierungschef Thaci gewinnt Wahlen im Kosovo, Tages-Anzeiger, 13. Dezember 2010, archiviert vom Original am 9. Mai 2013.
  59. a b c d e f g UN says Albania 'stalling' Serb human organs inquiry (englisch). BBV News, 23. Februar 2010, archiviert vom Original am 4. Mai 2013.
  60. a b c d Organhandelsvorwürfe: UNO kritisiert Albanien, derStandard.at, 24. Februar 2010, archiviert vom Original am 9. Mai 2013.
  61. a b c Albania accused of obstructing organ trafficking case (englisch). B92, 23. Februar 2010, archiviert vom Original am 9. Mai 2013.
  62. Klage gegen Dick Marty. In: NZZ Online. 31. März 2011, abgerufen am 31. März 2011.
  63. Albanisches Gericht lehnt Verleumdungsklage gegen Dick Marty ab. In: Die Südostschweiz. 8. Juni 2011, abgerufen am 8. Juni 2011.
  64. Deportationen unter den Augen der Bundeswehr? (PDF; 278 kB) In: NDR Info. 11. April 2011, abgerufen am 11. Oktober 2012.
  65. EU steps up probe into Kosovo organ-trafficking claims. In: EUbusiness. 10. Juni 2011, abgerufen am 11. Mai 2012 (englisch).
  66. Albanien gibt internationalen Ermittlungen zu Organhandel grünes Licht. 10. Mai 2012, abgerufen am 11. Mai 2012.,
    EULEX, arrests in Albania?! In: Top Channel. 10. Mai 2012, abgerufen am 11. Mai 2012 (englisch).
  67. a b c d Organhandel im Kosovo: Belgrad will UN-Ankläger neue Zeugenaussagen zur Kenntnis bringen, RIA Novosti, 11. September 2012, archiviert vom Original am 9. Mai 2013.
  68. a b c d Verdächtiger festgenommen - Ärzte im Kosovo betreiben illegalen Organhandel, Focus online, 25. Mai 2012, archiviert vom Original am 7. Mai 2013.
  69. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w Die gekaufte Niere, Der Spiegel, 31/2012, 30. Juli 2012, von Arndt Ginzel, Martin Kraushaar und Steffen Winter, archiviert vom Original am 8. Mai 2013.
  70. Veshka e Verës dhe imazhi i Kosovës (albanisch), Res Publica, 2. August 2012, von Enver Robelli (Koha Ditore), archiviert von der Internetfassung auf http://respublica.al am 8. Mai 2013.
  71. Illegale Organtransplantationen: Spur vom Balkan nach Deutschland, Wochenblatt, 29. Juli 2012, archiviert vom Original am 8. Mai 2013.
  72. a b Organhandel im Kosovo, Kosmo (Kosovo und Metohien), 22. August 2012, archiviert vom Original am 8. Mai 2013.
  73. Erfolgreiche Spenden-Aktion deutscher Urologen im Kosovo, 14. Juni 2005, Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V., Pressemitteilung, Bettina-Cathrin Wahlers - Pressestelle der DGU, archiviert von der Internetfassung auf http://idw-online.de (Informationsdienst Wissenschaft) am 8. Mai 2013. Vgl. Abb., archiviert von der Internetfassung auf http://idw-online.de (Informationsdienst Wissenschaft) am 8. Mai 2013.
  74. Ekskluzive, Dosja Medicus: Dr. Përbindëshat, lajmeshqip.com, 7. Oktober 2011, archiviert vom Original am 8. Mai 2013. Mit einer Online-version der 48-seitigen Anklageschrift.
  75. a b c Organhandel-Verdacht: Türkischer Arzt nach Festnahme wieder frei, Original, RIA Novosti, 12. Januar 2011, am 7. Mai 2013.
  76. a b c d e f g Türkischer Arzt trotz Organhandel-Vorwurfs auf freiem Fuß, Deutsches Ärzteblatt, 12. Januar 2011, archiviert vom Original am 7. Mai 2013.
  77. a b French FM Calls Reporter 'Sick' for Organ Trafficking Question (englisch). BalkanInsight, 3. März 2010, von Bojana Barlovac, archiviert vom Original am 4. Mai 2013.
  78. Bernard Kouchner dément les accusations de Carla del Ponte (französisch, Video teilweise mit englischen Untertiteln). Voltairenet.org, 5. März 2010, archiviert vom Original am 4. Mai 2013.
  79. Bernard Kouchner - The Yellow House, Bernar Kušner - Žuta Kuća (französisch und serbisch, mit serbischen Untertiteln), YouTube-Benutzer atropins, hochgeladen am 2. März 2010, abgerufen am 4. Mai 2013.
  80. Kušner novinara nazvao ludakom (französisch und serbisch), YouTube, YouTube-Benutzer b92rtv, hochgeladen am 2. März 2010, abgerufen am 5. Mai 2013.
  81. Trafic d'organes au Kosovo: Bernard Kouchner n'y croit pas (französisch). RTS Info, 8. April 2011, von Tybalt Félix, archiviert vom Original am 4. Mai 2013.
  82. Bernard Kouchner sieht keine Beweise für Organhandel - Ehemaliger Uno-Verwalter für Kosovo kritisiert Del Ponte und Marty, Neue Zürcher Zeitung Online, 5. April 2011, archiviert vom Original am 3. Mai 2013.
  83. Thomas Zaugg: Was geschah in Burrel? In: Das Magazin. 13. Februar 2010, archiviert vom Original am 23. November 2010; abgerufen am 9. Oktober 2010.
  84. Renate Flottau: Das Haus am Ende der Welt. In: Der Spiegel. Nr. 39, 2008 (online).
  85. Verstrickungen hochrangiger kosovarischer Politiker und Beamter in illegale Handlungen (PDF), Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Sevim Dağdelen, Dr. Diether Dehm, Heike Hänsel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion die LINKE, Drucksache 17/5848, 30. Mai 2011, archiviert vom Original. Alternative Internetquelle: 17/6036 - Verstrickungen hochrangiger kosovarischer Politiker und Beamter in illegale Handlungen (PDF, deutsch, serbisch, 17/6036 - Verstrickungen hochrangiger kosovarischer Politiker und Beamter in illegale Handlungen englisch), deutsche Fassung archiviert von der Internetfassung auf http://www.sevimdagdelen.de/de/article/2191.kleine_anfrage_17_5848_verstrickungen_hochrangiger_kosovarischer_politiker_und_beamter_in_illegale_handlungen.html am 8. Mai 2013.
  86. Blutige Geschäfte: Auf den Spuren des Organhandels im Kosovo - Sevim Dağdelen in der Sendung ZDFzoom am 13.07.2011, http://www.sevimdagdelen.de, archiviert vom Original am 8. Mai 2013.
  87. Deutsche Kumpanei mit Kriegsverbrechern im Kosovo beenden, Pressemitteilung von Sevim Dagdelen, 14. Juli 2011, archiviert vom Original am 8. Mai 2013.